Regenschauer des Wochenendes brachten keine Trendumkehr bei der Niedrigwassersituation an Spree und Schwarzer Elster

Pressemitteilung des Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz vom 29. September 2020

Cottbus – Die Niederschläge des vergangenen Wochenendes in den Einzugsgebieten der Spree und Schwarzen Elster blieben unterhalb der Prognosen. Dennoch nahm an allen Talsperren das Speichervolumen moderat zu und kurzzeitig stiegen auch die Abflüsse an Spree und Schwarze Elster deutlich an. Eine Trendumkehr blieb aus.

Zusammenfassung

Die Niederschläge in den Einzugsgebieten der Spree und Schwarzen Elster führten nur zu einer geringen Entspannung der Niedrigwassersituation. Ohne weitere Niederschläge wird sich wie im August auch dieses Mal die Situation schnell wieder verschärfen. Der Niederschlag des vergangenen Wochenendes bleibt, wenn er nicht weiterhin regelmäßig, flächendeckend und ergiebig fällt, tatsächlich nur „ein Tropfen auf dem heißen Stein“. Somit tagen die Mitglieder der Ad-hoc-AG „Extremsituation“ aus Berlin, Sachsen und Brandenburg auch nach der mittlerweile 26. Sitzung vom gestrigen Montag weiterhin regelmäßig.

Spree

Der Oberlauf der Spree und die sächsischen Zuflüsse der Spree stiegen am 26./27. September niederschlagsbedingt stark an, gingen aber auch schnell wieder auf die niedrigen Abflusswerte der vergangenen Monate zurück. Die Talsperre Bautzen war bis Ende der 39. Kalenderwoche noch zu 37 Prozent gefüllt. Der Regen am Wochenende bewirkte lediglich einen Zuwachs auf 39 Prozent. In der Talsperre Quitzdorf bewirkten die Niederschläge ebenfalls nur eine moderate Zunahme des Wasservolumens. Der Wasserstand liegt weiterhin unterhalb des Absenkziels, wodurch die Nutzung des Wasserdargebotes für die aktive Bewirtschaftung nicht zur Verfügung steht.

Die Niederschläge und die kurzzeitig erhöhten Abflüsse in der Spree bewirkten ebenfalls, dass Wasser im Speicherbecken Bärwalde zwischengespeichert werden konnte. War das Speicherbecken vor dem Niederschlagsereignis zu lediglich 25 Prozent gefüllt, konnte am 28. September ein Füllstand von 30 Prozent gemessen werden. Mit dem Wasserdargebot des Sees kann somit weiterhin gezielt der Abfluss in der Spree gestützt werden.

Auch auf die Zuflüsse und somit den Wasserstand der Talsperre Spremberg wirkte sich der Regen positiv aus. Lagen die Zuflüsse die letzten zwei Wochen bei durchschnittlich 6,4 Kubikmetern pro Sekunde, wurden am 28. September am Pegel Spremberg über 8 Kubikmeter pro Sekunde gemessen. Dadurch war ein Anstieg des Wasserstandes von 90,14 Meter NHN (Normalhöhennull, am 24.09.2020) auf 90,26 Meter NHN (28.09.2020) zu verzeichnen.

Der Abfluss am Unterpegel Leibsch entspannt sich aufgrund der flächendeckenden Niederschläge weiter. In den vergangenen 14 Tagen lag der Abfluss am Unterpegel Leibsch bei etwa 3,2 Kubikmetern pro Sekunde. Der Niederschlag vergangenes Wochenende bewirkte zwar einen deutlichen Anstieg des Abflusses auf circa 6,9 Kubikmeter pro Sekunde. Allerdings liegt selbst dieser Abfluss unter dem mittleren Abfluss von 11,2 Kubikmetern pro Sekunde für September bezogen auf den Referenzzeitraum (1991 – 2017).

Schwarze Elster

Auch im Schwarze Elster-Gebiet bewirkten die Niederschläge eine Verbesserung des Abflusses. Zwischen dem Pegel Neuwiese und dem Verteilerwehr Kleinkoschen führt die Schwarze Elster wieder Wasser. Der nutzbare Abfluss wurde in den Senftenberger See (Speicherbecken Niemtsch) geleitet. Das zwischengespeicherte Wasser wird für die Stützung des Pegel Biehlen unterhalb von Senftenberg benötigt. Dafür wird die Abgabe aus dem See erhöht. Damit wird die Reduzierung der Abgabe von Wasser aus der Grubenwasserreinigungsanlage (GWRA) Rainitza ins Schwarze Elster-Gebiet kompensiert. Die GWRA Rainitza muss die Stützung des Schwarze Elster-Gebietes drosseln, da der Grenzwasserstand im Sedlitzer See, aus welchem das Wasser entnommen, aufbereitet und in die Schwarze Elster abgegeben wird, erreicht ist.

Der Abfluss am Pegel Biehlen beträgt aktuell circa 0,45 Kubikmeter pro Sekunde (28.09.2020). Normalerweise liegt der Abfluss bei circa 2,19 Kubikmetern pro Sekunde für den Monat September (Referenzzeitraum 1991 – 2017).

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