Die schönsten Ziele im Westhavelland entdecken

Das westliche Havelland kann jetzt ganz entspannt mit dem Bus erkundet werden

Text & Fotos von Silvia Passow

Pünktlich zum Ferienbeginn, ab dem 26.Juni, gehen die neuen touristischen Buslinien im westlichen Havelland an den Start. Mit den neu geschaffenen Buslinien lassen sich die touristischen Traumziele der Region ganz einfach, auch ohne Auto, erreichen. Allerdings nur an den Wochenenden. Jede der Buslinien verbindet zwei Städte, von dort soll es einen reibungslosen Anschluss an den Regionalverkehr der Bahn geben, sagt Havelbus-Geschäftsführer Mathias Köhler, bei der Vorstellung der vier neuen Linien, die auf insgesamt 155 Kilometer Länge den Fahrgast bequem ans Ziel bringen sollen. Eine solche Busanbindung war in manchen Orten im Westhavelland schon lange gefordert. Einige Ziele, wie zum Beispiel Spielzeugmuseum und Kinderbuchmuseum in Kleßen, ließen sich bisher nur mit dem Auto oder nach einer ausgiebigen Wanderung vom Bahnhof Friesack erreichen.  

Die Bushaltestellen vor Schloss Ribbeck sind nicht neu, sie standen nur zur Vorstellung der neuen Buslinien auf dem Vorplatz

Einen eigenen Tarif gibt es für die touristische Linie nicht, es gelten die allgemeinen Tarife, die Fahrpläne können auf der Homepage eingesehen werden. In allen Bussen ist das kontaktlose und bargeldlose Bezahlen möglich. Die Ausflugs-Wochenend-Linie wird voraussichtlich bis nach den Herbstferien in Betrieb bleiben. Es gibt die Möglichkeit Fahrräder mitzunehmen, allerdings ist diese sehr begrenzt. Mindestens zwei Fahrräder sollen in einen der Busse unterkommen können, sagt er.

Ribbeck, alles im Zeichen der Birne

Von Nauen starten gleich zwei Linien. Mit der 661 geht es nach Ribbeck, hier kann das Schloss und das schmucke Dorf besichtigt werden, dabei alles rund um die Birne, Birnenkuchen, Birneneis, Birnenessig, Birnenschnaps probiert werden. Weiter geht’s über die Dörfer Haage, Wagenitz und Brädikow in die Fliederstadt Friesack.

Flieder in Friesack

Für Flieder ist es schon etwas spät, doch die kleine Stadt hat Charme und eine hübsche Legende um ihren Namen, auf deren Spuren man sich nun begeben kann. Weiter geht es von hier mit der Buslinie 687 ins beschauliche Kleßen.

Schloß Kleßen

Hier locken Spielzeugmuseum, Kinderbuchmuseum, das Schloss mit romantischem Schlossgarten auf die Besucher.

Das Spielzeugmuseum

In Stölln wartet die „Lady Agnes“, eine IL62, der Interflug auf die Besucher. Sie ist der Höhepunkt der Ausstellung rund um die Fliegerei.

Ein Flug ins Kornfeld…….

Im nahegelegenen Lilienthal-Centrum wird das Erbe des Flugpioniers präsentiert. Von hier kann es nach Großderschau gehen.

Der Kolonistenhof lockt mit Freiluftmuseum rund um das bäuerliche Havelland, in der ehemaligen Dorfschule gibt ein Museum Einblick in das Leben der früheren Siedler und auch die Kirche ist mehr als einen Blick wert, sie erinnert stark an die Potsdamer Garnisonskirche. Rund ums Jahr gibt es verschiedene Veranstaltungen, sehenswert ist auch die Butter-Akademie. Wer nun das Fahrrad dabei hat, kann von hier einen Abstecher wagen. Im benachbarten Sieversdorf (Ostprignitz-Ruppin) lädt die Filmtierschule Harsch kleine und große Gäste zu tierischen Vorführungen ein.

Der Kolonistenhof in Großderschau stelt das Landleben der Vorfahren vor.

Mit der Linie 684 geht es ab Rhinow weiter zur Bockwindmühle nach Prietzen. Hier kommen Naturfreunde auf ihre Kosten. Nicht verpassen, die Wanderung entlang am Gülper See, wo viele Vogelstimmen den Wanderer begleiten. Fernglas nicht vergessen! Ein Naturlehrpfad klärt auf, was es zu sehen und zu hören gibt.

Die Mühle steht beim See, kein rauschender Bach weit und breit

Erfrischung gefällig? Dann in Hohennauen austeigen und nahe dem Campingplatz, bei der EU-Badestelle, ins Wasser springen. Von hier fährt der Bus weiter nach Rathenow, hier lohnen neben dem Optik-Industrie-Museum auch der Optikpark mit einem Brachymedialfernrohr, ein sogenanntes Riesenfernrohr. Immerhin steht es auf Platz 9 auf der Liste der Fernrohre mit großen Öffnungen weltweit. Die Optikstadt Rathenow kann aber auch anders, Spaziergänge am Alten Hafen und am Weinberg mit der Weinbergbrücke zeigen eine andere Seite der Stadt.

Und nicht vergessen, Zeit für die Schönheiten am Wegesrand einplanen

Von Rathenow fährt die Linie 680 nach Nennhausen. Hier locken das Barockschloss und der Park im englischen Landschaftsstil. Mit der Linie 680 geht es zurück nach Nauen. Die Funkstadt hat auch ihre Reize, der historische Stadtkern mit Rathaus und Wasserturm laden zum Flanieren ein. Wer länger bleiben kann, sollte nach den abendlichen Stadtausflügen mit dem Nauener Nachtwächter schauen. Unterhaltsames, historisches und kurioses wird bei dem abendlichen Spaziergang an die Besucher weitergegeben. Termine dazu gibt es unter: https://historisches-nauen.de

Der Wasserturm zu Nauen

Havelbus hat ebenfalls zwei Tourenvorschläge. Mit der Route A „Zwischen Fliegerei, Schloss und Spielzeug“ geht es von Rathenow über Stölln nach Kleßen. Die Route B führt zu „Schlösser und Gärten“, hier ist Nauen der Ausgangspunkt.

Lust auf einen Ausflug? Hier gibt’s es die Fahrpläne zu den neuen Busrouten:  https://www.havelbus.de