Am 27. & 28. August wird die europäische Nacht der Fledermäuse für eine Sympathie-Kampagne für die faszinierenden fliegenden Säugetiere genutzt. NABU Brandenburg und die Naturwacht laden zu verschiedenen Veranstaltungen ein. Im Mittelpunkt stehen dabei immer Zwerg- und Mückenfledermaus, Mausohr, Abendsegler & Co. Der NABU bietet Veranstaltungen in Angermünde, Potsdam, Rathenow, Altfreisack und verschiedenen weiteren Orten an.
Die europaweite Batnight soll hartnäckige Vorurteile gegenüber den Fledermäusen abbauen und auf ihre kritische Situation aufmerksam machen. „Unsere heimischen Fledermausarten sind für uns Menschen sehr nützlich“, sagt Julia Teubner, Leiterin des Projekts Fledermausfreunde beim NABU Brandenburg. „Sie fressen ausschließlich Insekten. Eine einzige Fledermaus kann innerhalb eines Sommers mehrere Tausend Stechmücken vertilgen. Eigentlich sollten sie also sehr beliebt sein. Trotzdem halten sich Vorurteile.“ Große Probleme bereite den Fledermäusen nicht nur die fehlende Nahrung durch das Insektensterben. Auch der Verlust von Quartieren an alten Bäumen oder an Gebäuden bedrohe die Fledermäuse massiv. „Aus Unkenntnis werden vielerorts wichtige Quartiermöglichkeiten für Fledermäuse zerstört. Daher ist es so wichtig, Vorurteile aus dem Weg zu räumen und Unwissen zu begegnen“, so Teubner, heißt es in der Pressemitteilung des NABU zur Batnight.
Die Termine und des NABU Brandenburg findet ihr hier: NABU-bb.de/batnight2022
Zu einer „Reise in die Nacht“ lädt die Naturwacht ins Westhavelland ein. Los geht’s um 19Uhr auf dem Albertinenhof in Albertsheim. Rangerin Bea Koch vermittelt unmittelbar vor Ort Interessantes über Fledermäuse und deren nächtlichem Treiben. Derart eingestimmt, wird die zweibeinigen Nachtschwärmer den Fledermäusen mit sogenannten Bat-Detektoren auf den Pelz gerückt. Geplant ist eine Fangaktion unter der Leitung eines Fledermausexperten, dabei soll bestimmt werden können, um welche Fledermausart es sich handelt. Nachtschwärmer sollten etwa 3 Stunden einplanen. Hinweise: eine Taschenlampe und festes Schuhwerk sind hilfreich. Mit einem Fotoapparat lässt sich auch mal ein ins Netz gegangenes Exemplar auf andere Weise einfangen. Anmeldung / Fragen unter Naturwacht Milow Tel. 03386 / 200419 und Tel. 0175 / 4378398 oder milow@naturwacht.de
Die Veranstaltung selbst ist kostenlos, für die Naturschutz- und Umweltbildungsarbeit der Naturwacht wird um eine Spende gebeten.
Zum Hintergrund der Veranstaltung erklärt der NABU:
Die europaweite Batnight wird von EUROBATS, dem Europäischen Büro für Fledermausschutz, veranstaltet. In Deutschland wird sie vom NABU organisiert. Mit der Aktion soll auf die Bedrohung der Tiere aufmerksam gemacht werden. Alle Fledermausarten sind geschützt.
Weltweit gibt es mehr als 1.000 Fledermausarten, in Brandenburg wurden 19 nachgewiesen. Es werden Wald- bzw. Siedlungsbewohner unterschieden, die bevorzugt in Wäldern oder eben menschlichen Siedlungen nach Quartieren suchen und entsprechend unterschiedliche Ansprüche an den Unterschlupf haben. Ihr größtes Problem ist der Verlust von geeigneten Lebensräumen. Zwar bietet die Stadt viele Möglichkeiten, Ersatz für natürliche Quartiere wie Felsspalten oder abstehende Rinde zu finden. Doch die Modernisierung von Fassaden und Dächern zerstört wichtige Fledermausquartiere. Fugen und Spalten an Gebäuden werden häufig ersatzlos wegsaniert. Auch alte Bäume, die in ihren Höhlen und Ritzen Unterschlupf gewähren, verschwinden zunehmend. Hinzu kommt der Einsatz von Pestiziden. Diese sind eine Ursache für das Insektensterben. Pestizide zerstören somit die Nahrungsgrundlage der Fledermäuse und vergiften die Tiere über die Nahrungskette.
Projekt Fledermausfreunde
Um Vorurteilen und Ängsten gegenüber Fledermäusen entgegenzuwirken und über ihre faszinierenden Fähigkeiten aufzuklären, hat der NABU Brandenburg das Projekt „Fledermausfreunde in Brandenburg“ gestartet. In diesem werden Fledermausfreunde durch eine Plakette ausgezeichnet, Beratung angeboten, Veranstaltungen und Horchboxenprojekte organisiert und Fledermausunterstützer*innen in ganz Brandenburg gesucht.
Ansprechpartnerin für Presserückfragen:
Julia Teubner, Projektleitung „Fledermausfreunde“, Telefon: 03342 | 422 44 65, teubner@nabu-brandenburg.de