Pressemitteilung des Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz vom 3. September 2020
Potsdam – Auf ihrem Weg Richtung Süden durchziehen hunderttausende Kraniche, Wildgänse und andere Zugvögel Brandenburg. Vor allem die wasserreichen Naturlandschaften des Landes sind für viele Arten wichtige Rast- und Schlafplätze. Auf dem Höhepunkt der Reisezeit im September und Oktober bieten die Ranger der Naturwacht Brandenburg 26 Touren zu diesem besonderen Schauspiel für Augen und Ohren.
Den Auftakt der Veranstaltungsreihe „Großer Vogelzug“ bilden die Touren zum Aussichtsturm am Borcheltsbusch im Naturpark Niederlausitzer Landrücken. Von dort kann man die umliegenden Ackerflächen gut überblicken und sehen, wie sich große Gruppen von Kranichen sammeln, bevor sie zu ihrem Schlafplatz fliegen. Zwischen dem 5. September und dem 31. Oktober berichten dort die Ranger jeden Samstag und Sonntag am frühen Abend auf dem 15 Meter hohen Aussichtsturm über die großen und kleinen Geheimnisse des Vogelzugs.
Im Naturpark Westhavelland können bei einer Wanderung entlang des Gülper Sees bis zu 100.000 Gänse und 15.000 Kraniche beobachtet werden. Die hier rastenden Bless- und Saatgänse kommen aus Nordeuropa und -russland. Das Gedränge der Vögel und ihre Geräuschkulisse sorgen für eine beeindruckende Atmosphäre.
Wer es ruhiger mag und frühes Aufstehen in Kauf nimmt, kann im mystisch vernebelten Rambower Moor bei Lenzen im Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe Brandenburg das Erwachen der Kraniche erleben. Mit ihren typischen, trompetenähnlichen Rufen verlassen die Tiere das flache Wasser ihres Schlafplatzes und begeben sich bei Tagesanbruch zur Futtersuche auf ihre Rastflächen. Ganz im Zeichen des Glücksvogels Kranich steht auch die 15. Kranichwoche im Nationalpark Unteres Odertal. Vom 2. bis 11. Oktober werden rund um den Ort Gartz (Oder) jeden Tag mehrere Exkursionen zu Fuß und mit dem Kanu sowie Vorträge angeboten.
Doch nicht nur Kraniche und Gänse ziehen. Ungefähr die Hälfte der in Deutschland brütenden Vögel sind Zugvögel. Viele legen beeindruckende Strecken von teilweise mehreren tausend Kilometern zurück – und das zwei Mal im Jahr. Zudem sind einige in rekordverdächtiger Höhe unterwegs: Die Streifengans fliegt über 6.000 Meter hoch auf ihrer Reise über den Himalaya. Woher und seit wann der Mensch weiß, dass viele Vögel im Winter nach Süden ziehen und sich nicht etwa in Mäuse verwandeln (wie früher vermutet), verraten die Ranger bei den Führungen.
Mit warmer, wetterfester Kleidung, festem Schuhwerk sowie Fernglas oder Spektiv ist man für alle angebotenen Touren bestens ausgerüstet. Aufgrund der aktuellen Einschränkungen durch die COVID-19-Krise ist für alle Führungen eine Anmeldung erforderlich. Die Teilnehmerzahlen sind begrenzt. Den aktuellen Stand und alle angebotenen Touren finden Sie im Veranstaltungskalender unter https://www.naturschutzfonds.de/natur-erleben/grosser-vogelzug/.
O-Töne von Rangern sowie Bilder von Zugvögeln und RangerTouren vermittelt Ihnen bei Interesse gern johannes.mueller@naturwacht.de
Seit 1991 sind im Land Brandenburg Ranger als Mittler zwischen Mensch und Natur tätig. In den 15 Nationalen Naturlandschaften – einem Nationalpark, drei Biosphärenreservaten und elf Naturparks – begleiten sie unter anderem jedes Jahr Tausende Gäste bei rund 600 geführten Touren. www.naturwacht.de