Tierisch gute Nachrichten

Nauen/Börnicke.  Der eine oder andere Naturfreund erinnert sich vielleiht noch. Vor ein paar Wochen berichtete die Blaue Holzbiene über Konrad Bauer vom NABU und sein Pilotprojekt. Er installierte Nistkästen für Dohlen an einem Mast, auf dem bereits ein Storchennest thront. Die Nachbarschaft zum Storch und die weitere Nutzung des Mastes, um das tierische Wohnangebot zu erweitern, waren ein Pilotprojekt des Naturschützers Konrad Bauer vom NABU Osthavelland. Nun zeigte das Projekt Erfolg, berichtet Bauer. Bei einer Kontrolle der Nistkästen konnten Bauen und sein Team feststellen, dass alle neue Nistkästen von den Vögeln mit Nistmaterial befüllt worden war. Schöne Überraschung: In einem Kästen schaute nicht nur ein Augenpaar hinein, es schauten zwei Augenpaare zurück. Sie gehörten zu zwei etwa vier Tage alten Küken und mit im Nest lag ein weiteres Ei. Die Dohlen gehören in Brandenburg zu den bedrohten Vogelarten. Doppelte Freude also bei den Naturschützern des NABU.

Mehr-Etagen-Wohnen für Vögel, die Idee von Konrad Bauer scheint vom Erfolg gekrönt
Foto: Silvia Passow

Aktionstag „Kollege Hund“ 2020 Tierfreundliche Unternehmen können sich ab sofort anmelden

Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes vom 15.Mai 2020

Am 25. Juni können Unternehmen am Aktionstag „Kollege Hund“ wieder unter Beweis stellen, wie tierfreundlich sie sind. Der Deutsche Tierschutzbund und die ihm angeschlossenen Tierschutzvereine ermutigen Hunde-Frauchen und –Herrchen ihren Liebling am Aktionstag mit ins Büro zu nehmen. Der Schnuppertag will Berührungsängste abbauen und aufzeigen, dass Job und Hund durchaus vereinbar sind. Unterstützt wird die Aktion von der Futtermarke Pedigree. Unternehmen, die sich beteiligen möchten, können sich ab sofort und noch bis zum 25. Juni über ein Formular im Internet unter www.kollege-hund.de anmelden. Im Anschluss erhalten die Unternehmen eine Urkunde, die sie als „tierfreundlichen Betrieb“ auszeichnet.

„Wegen des Coronavirus ist 2020 natürlich alles ein wenig anders, es gelten besondere Hygienekonzepte und mit Home Office und Abstandsregeln hat sich bei vielen der Arbeitsalltag verändert. Möglicherweise hat aber auch der ein oder andere Arbeitgeber im Corona-bedingten Home Office gemerkt, wie positiv die „Zusammenarbeit“ mit einem Kollegen Hund an der Seite sein kann, sodass sich auch in der Firma neue Wege auftun. Für alle, die auch in der aktuellen Situation die Möglichkeit haben, bietet der Aktionstag die Chance, den Büroalltag mit Hund einfach mal auszutesten“, sagt Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Damit der Aktionstag zum Erfolg wird, müssen Vorgesetzte und Kollegen mit dem tierischen Mitarbeiter einverstanden sein; auf Allergien und Ängste sollte man Rücksicht nehmen. Der Hund braucht einen Korb oder eine Decke als Rückzugsmöglichkeit, wo er ungestört ist. Futter- und Wassernapf sowie Hundespielzeug gehören ebenfalls zur Grundausstattung – auch im Büro.

Der Deutsche Tierschutzbund ruft für den 25.Juni zur Teilnahme am Aktionstag „Kollege Hund“ auf.
Foto: Deutscher Tierschutzbund e.V.

Chance für Hunde aus den Tierheimen

Viele Menschen scheuen allein aufgrund ihrer Berufstätigkeit davor zurück, ein Tier bei sich aufzunehmen. „Einen Hund sechs Stunden oder länger allein zu Hause zu lassen, darf tatsächlich keine Option sein“, sagt Hundeexpertin Dr. Katrin Umlauf vom Deutschen Tierschutzbund. „Wenn Arbeitgeber Bürohunden gegenüber aufgeschlossen sind und das Tier seinen Halter begleiten darf, ist dies allerdings eine Win-win-Situation für alle Beteiligten: Der Hund ist nicht allein, Herrchen oder Frauchen braucht kein schlechtes Gewissen zu haben und der Arbeitgeber profitiert, weil Hunde nachweislich die allgemeine Stimmung unter den Mitarbeitern heben, motivieren und Stress abbauen. Wenn mehr Hunde mit ins Büro dürften, würde dies zudem die Adoptionschancen für die rund 75.000 Hunde erhöhen, die jährlich in den rund 550 dem Deutschen Tierschutzbund angeschlossenen Tierheimen aufgenommen werden.“

BÄUME SCHÜTZEN, BÄUME PFLEGEN! Gießaktion der Baumschutzgruppe Finkenkrug und des Jugendforums Falkensee im Kinderstadtwald

Pressenmitteilung des Jugendforum Falkensee vom 14.Mai 2020                                  

Im November 2014 haben Falkenseer Kinder angefangen, einen kleinen Wald zu pflanzen, weil sie wissen, dass Bäume für die Menschen gut sind. Initiiert hat das die Baumschutzgruppe Finkenkrug in Zusammenarbeit mit der Organisation „Plant for the Planet“. Inzwischen haben wir gelernt, dass wir Geduld brauchen bis aus den kleinen Bäumchen wirklich ein Wald wird. Genauso wie Kinder brauchen auch die Bäume noch Pflege. Kälte, Trockenheit, Wildschweine und viele weitere äußere Einflüsse setzen unserem Wald zu.

Am 03. Oktober 2019 rief das Jugendforum zur Aktion „Einheitsbuddeln“ im Kinderstadtwald auf

und beteiligt sich seitdem an der Pflege.

In diesem Jahr haben wir das dritte sehr trockene Frühjahr in Folge.

Auch wenn es eigentlich heißt: Einen Wald gießt man nicht – die letzten Jahre waren extrem trocken, der Wald hat keinen guten Boden und ist nahezu unbeschattet. Wir müssen ihm daher mit Gießen helfen. Das haben wir schon in den vergangenen Jahren getan. Stadt und Feuerwehr unterstützen uns, indem sie regelmäßig einen 1000l-Tank befüllen. Nun brauchen wir (Wo-)Manpower, die das Wasser an die Bäumchen bringt. Das Jugendforum hat eine Doodle-Liste erstellt, welche von KW20 (zweite Mai-Woche) bis KW 40 (letzte September-Woche) reicht. In dieser können sich Gießwillige wochenweise eintragen. Sollte es in der eigenen Woche genug regnen, können die Freiwilligen sich entspannt zurücklehnen, regnet es nicht, sollte die eingetragene Person eine Gießgruppe organisieren, die die Bäumchen bewässert.

Sollten sich also Familien, Freundesgruppen, Paare oder Einzelpersonen freiwillig bereit erklären, für eine Woche diese Verantwortung zu übernehmen, sind alle Informationen auf der Internetseite des Jugendforums zu finden. Zusätzlich können jegliche Fragen an info@jugendforum-fks.de geschickt werden. Wir wünschen ganz viel Spaß beim Gießen!

Besucherzentrum im Storchendorf Rühstädt erwartet wieder seine Gäste Dorf-Rundgang offenbart verschiedene Charaktere – halbstarke, ordnungsliebende und chaotische Weißstörche / Zugstau hielt Brandenburger Weißstörche auf

Pressemitteilung des NABU vom 14. Mai 2020

Potsdam − Das Europäische Storchendorf Rühstädt beherbergt bereits seit Anfang März die ersten gefiederten Gäste. Nur die zweibeinigen blieben bislang coronabedingt vielfach aus. Zwar konnte man in Familie einen Bummel durch das hübsche Backsteindorf machen, doch nun hat an den Wochenenden und Feiertagen auch wieder das Besucherzentrum mit Ausstellung und Live-Schaltung ins Storchennest geöffnet.

Das Zentrum-Team um die beiden neuen Mitarbeiterinnen Ellen Beuster und Aline Jacubeit freut sich jedenfalls über den, wenn auch verspäteten, Start in die Saison. „Neben der Dauerausstellung „Weltenbummler Adebar“ mit vielfältigen Informationen zum Weißstorch können die Besucher über die Livecam den Storchenalltag beobachten. Im Außengelände bietet unser Storchenparcour viele Inhalte und Ideen, den eigenen Garten für eine vielfältige Biodiversität aufzuwerten. Sowohl auf dem Dach des Zentrums als auch im Ort können zahlreiche besetzte Horste beobachtet werden. Die verschiedenen Techniken beim Nestbau und deren unterschiedliche Entwicklungsstadien lassen darauf schließen, dass es auch beim Weißstorch ordnungsliebende oder eher Nestchaoten gibt“, schmunzelt Ellen Beuster.

Hier an der Elbe ist die Anzahl der diesjährigen „Hausbesetzer“ mit 27 belegten Nestern gegenüber dem Vorjahr gleich. Dass die Brutpaare möglichst viel Nachwuchs aufziehen, wünschen sich die Weißstorchschützer sehr, denn in den letzten Jahren ging es mit dem Bestand in Brandenburg leider stetig bergab. Bernd Ludwig, NABU-Landeskoordinator Weißstorchschutz belegt das mit Zahlen: „In Rühstädt waren 2014 noch 37 Horstpaare, 2019 waren es 10 weniger. Und die Anzahl flügger Junge je Horstpaar betrug nur noch 1,04.“ Er beklagt, dass in ganz Brandenburg im Zeitraum von 2014 bis 2019 die Zahl der Horstpaare um 235 zurückgegangen ist. „Die durchschnittliche Zahl flügger Jungen pro Horstpaar beträgt nur noch 1,66. Das ist leider zu wenig, um die Population zu erhalten.“ Vor sechs Jahren lebten 1.424 Storchpaare in Brandenburg, im Vorjahr waren es nur noch 1.189.

Neben den jetzt in Brandenburg brütenden Weißstorchpaaren gibt es jetzt auch eine Reihe von jungen Störchen, die noch nicht geschlechtsreif sind. Ludwig erklärt: „Weißstörche brüten meist erst ab dem 3. Lebensjahr. Die Nichtbrüter streifen zwischen dem Überwinterungs- und Brutgebiet umher. Oft stören sie die brütenden Störche, wobei es zu Gelege- und Jungenverlusten kommen kann.“
Das beobachtete auch Ellen Beuster in Rühstädt: „Einer der beiden Horste auf dem Besucherzentrum ist dauerhaft besetzt und dort wird offenbar auch gebrütet. Auf dem linken Horst allerdings ist die Situation unübersichtlich: wechselnde Paare – die einen greifen an, die anderen verteidigen das Nest und augenblicklich hat ein einzelner Storch dort die Überhand gewonnen. „Vielleicht einer der „Halbstarken“ oder aber einer derjenigen Störche, die in diesem Jahr zu spät im Brutgebiet angekommen sind“, mutmaßt sie.

Bernd Ludwig berichtet: „In diesem Jahr sind durch den 6-tägigen Zugstau am Bosporus viele ost-ziehende Störche, also auch die Brandenburger, zu spät bei uns angekommen und brüten deshalb erst gar nicht. Außerdem führt die ausgeprägte Frühjahrstrockenheit dazu, dass die Regenwürmer, die ja die Hauptnahrung der Störche im Frühjahr darstellen, tief in der Erde und damit für sie unerreichbar sind. Darüber hinaus führen auch die großen Monokulturen von Raps, Mais, Getreide, Spargel mitsamt Pestizideinsatz zu einem großen Nahrungsmangel für unsere Störche. Wenn man jetzt Störche auf Feldern bei der Nahrungssuche beobachtet, dann meist hinter einem Pflug oder ähnlichem Gerät. Durch die Bodenbearbeitung gelangen Regenwürmer und andere Wirbellose, aber auch Wühlmäuse an die Oberfläche und können von den Störchen erbeutet werden. Ansonsten ist unsere Feldflur leider ziemlich artenarm geworden.“

Beginn der Mähsaison: Kitze, Hasenkinder & Co in Lebensgefahr – PETA appelliert an Landwirte in Brandenburg, Tierbabys zu schützen

Pressemitteilung der Tierschutzorganisation PETA vom 14.Mai 2020
 

Verantwortliche sind verpflichtet, Wildtiere mit Vorsichtsmaßnahmen vor Tod und Verletzungen zu bewahren
 

Brandenburg / Stuttgart, 14. Mai 2020 – Tödliche Falle im hohen Gras: Die bevorstehende Mähsaison bringt zahlreiche Tierkinder in Lebensgefahr. Vor allem von ihren Müttern in Wiesen abgelegte Rehkitze und junge Feldhasen fallen immer wieder den scharfen Klingen der Mähdrescher zum Opfer, weil die Tiere bei Gefahr regungslos verharren und nicht flüchten. Landwirte sind dazu verpflichtet, Vorsichtsmaßnahmen zum Schutz der Tiere zu treffen. Die Tierrechtsorganisation PETA appelliert nun an die Verantwortlichen in Brandenburg, ihrer Pflicht nachzukommen und geeignete Vertreibungsmethoden oder Geräte zum Aufspüren versteckter Wildtiere einzusetzen.
 
„Tierkinder, die nicht schnell genug fliehen können, werden aufgeschlitzt, verstümmelt oder regelrecht zerhackt. Gegen die scharfen Klingen eines Mähdreschers haben sie keine Chance“, so Nadja Michler, Fachreferentin für Wildtiere bei PETA. „Jeder Landwirt sollte routinemäßig vor und während dem Mähen von Wiesen ausreichende Maßnahmen zum Schutz der Wildtiere in den Arbeitsprozess integrieren.“
 
Um Tiere in der Brut- und Aufzuchtphase vor Verletzungen oder dem Tod zu bewahren, ist generell ein später Termin für das Mähen – ab Mitte Juli – anzustreben. Sollte dies nicht umsetzbar sein, eignen sich im Vorfeld der Mahd eingesetzte Vergrämungsmethoden wie flatternde Bänder, Duftzäune oder akustische Signale. Diese schrecken die Elterntiere auf, sodass sie ein neues Versteck für sich und ihren Nachwuchs suchen. Mithilfe von sogenannten Wildrettern in Form von modernen Infrarotgeräten lassen sich Tierkinder schon vor dem Mähen lokalisieren. Landwirte können erwachsene Wildtiere auch während der Mahd schützen, indem sie Wiesen von innen nach außen bearbeiten und Schutzblenden an den Fahrzeugen verwenden. Nicht gemähte Randstreifen bieten Tieren Zuflucht und Lebensraum. Auch die Schnitthöhe kann Leben retten: Je höher der Schnitt, desto geringer sind die Verluste von Bodenbrütern und nicht fliehenden Tierkindern.
 
Nach dem Tierschutzgesetz ist es verboten, ein Wirbeltier ohne vernünftigen Grund zu töten oder ihm länger anhaltende erhebliche Schmerzen oder Leiden zuzufügen. Ebenso gilt laut Naturschutzgesetz, dass wildlebende Tiere nicht mutwillig beunruhigt oder ohne vernünftigen Grund verletzt oder getötet werden dürfen. Landwirte sind dazu verpflichtet, den zuständigen Jäger über eine bevorstehende Mahd zu informieren, damit auch dieser entsprechende Vorkehrungen treffen kann. Dennoch werden in Deutschland jährlich schätzungsweise rund 100.000 Rehe durch Mähmaschinen schwer verletzt oder getötet.
 
PETA hat in der Vergangenheit wiederholt Strafanzeigen gegen Landwirte erstattet, die keine entsprechenden Schutzmaßnahmen getroffen und damit den leidvollen Tod von Wildtieren billigend in Kauf genommen haben – laut mehrerer daraufhin ergangener rechtskräftiger Urteile ein strafbares Versäumnis.
 
Rehe und Feldhasen bringen ihre Jungen inmitten hochgewachsener Wiesen in scheinbar sichere Verstecke, wohin sie in regelmäßigen Abständen zum Säugen zurückkehren. Auf diese Weise schützen sie ihre Kinder vor Fressfeinden, die durch die Anwesenheit der Alttiere angelockt werden könnten. Bei nahender Gefahr reagieren die Tierbabys mit dem sogenannten Drückinstinkt und verharren regungslos am Boden ihres Versteckes – eine bewährte Methode gegenüber Fressfeinden.

PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein: eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.