Friday for Future Demonstrationen gab es auch Brandenburger Städten. Demonstriert wurden unter anderen in Potsdam, Rathenow und auch in meiner Heimatstadt Falkensee. Etwa 100 Demonstranten trugen ihre Botschaften zur Klimarettung durch die Stadt. Globale und ganz regionale Probleme wurden hier sichtbar gemacht. Die knapp 50 000 Einwohner Gemeinde plant seit mehr als 10 Jahre ein Hallenbad. Nicht ökologisch geplant, lautet die Kritik. Wenn schon ein Hallenbad, dann nach ökologischen Kriterien. Spontan beschlossen die Demonstranten, ihr Ansinnen am Mittwoch vor der Stadtverordnetenversammlung (SVV), den Mitgliedern des Stadtparlamentes kundzutun. Die ohnehin anwesende Polizei nickte den Termin schon gleich mal ab.
Der Falkenseer Tierschutzverein „Sonnenzeiten für Tiere“ hat erfolgreich seine „Rucksackaktion“ aufgenommen. Gespendete Rucksäcke werden hierbei mit Hundefutter, Leckerchen und Spielzeug gefüllt und am Berliner Bahnhof Zoo an Obdachlose mit Hund verschenkt. Gleichzeitig werden auch Mäntelchen und Leinen für die Hunde verteilt.
Drumherum:
Am Donnerstag hat das Europäische Parlament den Klimanotstand ausgerufen. Ein symbolischer Akt, zunächst. In wie weit die Erkenntnis nun Folgen hat und wie weit reichend diese sein werden, wird die Zeit zeigen.
Bis zu 1 Million!!! Eichhörnchen verenden in Deutschland jährlich an achtlos weggeworfenen Plastikmüll, schätzt die Eichhörnchen-Hilfe-Berlin-Brandenburg. Das ergaben Recherchen des ARD-Magazins „Brisant“. Etwas eine halbe Million Igel erleiden dasselbe, traurige Schicksal, so der „Arbeitskreis Igelschutz“. Oft locken die Gerüche süßer Rückstände in Plastikgefäßen die hungrigen Tiere. Das Süßzeug ist für sich schon schädlich für die Wildtiere, die Plastikgefäße werden dabei nicht selten zur Todesfalle.
Bei einer Kontrolle auf der A17 in Sachsen wurde ein illegaler
Welpentransport gestoppt. In drei Kartons steckten Hundewelpen, die maximal
neun Wochen alt waren.
Vegan heißt nicht gleich öko, bio und gut und auch nicht, dass die Produkte ohne Tierversuche ausgekommen sind. Zu dem Ergebnis kommt Öko-Test. beim testen veganer Kosmetik. Alle weiteren Ergebnisse zur Testreihe unter: www.oekotest.de
Zur großen Sternfahrt der Landwirte nach Berlin hatten sich auch Landwirte aus Brandenburg angeschlossen. Sie fordern politische Unterstützung und mehr Wertschätzung für ihre Arbeit. Tierschutz und ein Verzicht auf chemische Pflanzenschutzmittel gefährden ihre Existenz., sagen sie. Es ist die übliche, „Ohne uns habt ihr nichts zu essen“ Drohgebärde. Und um es ganz klar zu sagen, damit haben sie Recht. Ihr Beruf ist fordernd und kennt kaum Freizeit. Der Erlös ist mau. Dennoch, es wird Zeit auch Schlachttiere wieder mit Respekt zu behandeln und nee, sehr viele Menschen mögen kein Gift auf ihren Feldfrüchten und auch kein Nitrat im Grundwasser. Dennoch, der Landwirt allein ist nicht der Böse. Es sind durchaus die Verbraucher, die nicht bereit sind, für gutes Essen ein paar Euro draufzulegen. Und zwar so wirklich, nicht nur als Lippenbekenntnis. Es ist aber auch die Gier, die schiere Menge, die da produziert und am Ende des Tages weggeworfen wird. Wir sind verwöhnt und es gewohnt, dass der Bäcker auch Abend noch frische Brötchen hat. Wir werfen Unmengen an Lebensmitteln weg. Die Landwirte müsste nicht aus ihren Tieren und Äckern das Letzte rausholen, wenn wir unsere Ansprüche ein klein wenig runterschrauben. Und ups, letzteres war natürlich der Meinungsteil in diesem Blog.
Laut einer Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes nahm das Sammeln von Tieren, das sogenannte Animal Hoarding, in 2018 deutlich zu. Allerdings werden diese Zahlen erst seit 2012 erhoben. In 59 Fällen wurden 3888 Tiere gemeldet, die unter tierschutzwidrigen Bedingungen lebten. Im ersten Jahr, 2012 waren es 22 Fälle und 3098 betroffene Tiere.
Nach Informationen des „Fruchtportal“ verändert Mikroplastik nicht nur den Boden, es hat auch Einfluss auf die Eigenschaften der Pflanzen. Getestet wurde an Frühlingszwiebeln, welche auf das Mikroplastik nachweislich reagierten. Laut der Science for Environtment Policy war eine negative Veränderung der Pflanze in Wurzel und Blattwerk feststellbar.
Der Heinz-Sielmann Ehrenpreis ging in diesem Jahr an den Journalisten
und Naturforscher Dirk Steffens. Steffens wurde damit für sein Engagement gegen
das Artensterben ausgezeichnet.
Der deutsche Tierschutzbund fordert Bundeskanzlerin Angela Merkel anlässlich des für nächste Woche geplanten Agrargipfel, das Leid der Schweine zu beenden und den Kastenstand für Sauen zu beenden.
Am Montag sprach man sich im Bauausschuss für die kleinere Variante eines Geh- und Radweges für die Potsdamer Straße in Falkensee aus. Statt rund 30 Bäume müssen für diese Baumaßnahme 15 Bäume fallen.
Am Donnerstag trafen sich in Falkensee die Vertreter von
Initiativen, Vereinen und Gemeinschaften, die sich für den Naturschutz in der
Stadt und deren Umgebung einsetzen. Kennenlernen, vernetzen, Kräfte und Ressourcen
bündeln war das Ziel.
Überregional:
Die größte Tierschutzdemo überhaupt, da sind sich alle Beteiligten einig, zog letztes Wochenende durch Hamburg. Zwischen 13000 und 15 000 Teilnehmer sprachen sich damit laut und deutlich für ein Ende der Tierversuche im Allgemeinen und besonders für die Aufklärung der grausamen Vorgänge im LPT in Mienenbüttel aus. Tierschützer, unter ihnen die SIKO Tierschutz, die den Fall dokumentiert und öffentlich gemacht hatte, fordern eine Herausgabe der Tiere. Vielfach war darüber berichtet worden, dass das Labor 2020 schließen würde. Ebenfalls berichtet wurde über den Abtransport von Affen, welche in ein anderes Labor verbracht worden sein sollen. Laut Tierschutzvereinen aus der Umgebung gäbe es bereits für alle Tiere aus dem Labor auch Plätze. Sie hätten, nach all den Qualen, eine sichere und schmerzfreie Zukunft verdient.
Vermehrt tauchen Meldungen auf, dass Mikrogummi, als der Abrieb von Reifen, in der Umwelt ein weitaus größeres Problem darstelle, als Mikroplastik. Problematisch ist sicher beides. Was dran ist, die Blaue Holzbiene wird hier recherchieren.
Nach Angaben von „Agrar heute“ verstößt jeder zweite Tiertransport gegen Tierschutzvorschriften. Im Landkreis Verden hatten speziell ausgebildete Polizisten der Autobahnpolizei und des Veterinäramtes 25 Fahrzeuge mit Lebend-Tier-Transporten gestoppt. Die Fahrzeuge stammte aus dem In- und Ausland. In mehr als der Hälfte der Fahrzeuge wurden Mängel festgestellt. Bei drei Transporten von Schweinen, beziehungsweise Ferkeln wurde eine Überladung, als zu viel Tiere, festgestellt. Es wurden Hygienemängel, Mangelhafte Führung der Kontrollbücher und Verstöße gegen den Tierschutz dokumentiert.
Öko Test hat Anti-Aging Cremes getestet und wieder schnitten
die Produkte aus der Naturkosmetik am Besten ab. Parabene, Silikone, Erdöl,
gehören nicht in die Gesichtspflege und wurden dort doch gefunden. Besonders
häufig in den Produkten namhafter Hersteller. In der Nivea „Essentials
Tagespflege“ wies Öko-Test sogar MOAH-Verbindungen nach, eine potenziell
krebsverdächtige Verbindung. Die Testergebnisse stellt Öko-Test kostenlos zu Verfügung
unter: www.oekotest.de>tests
Die Falkenseerin Rongrong Szydlewski baut Bittermelonen in
Berlin-Kladow an
Reportage von Silvia Passow November
2019
Berlin/Spandau, OT Kladow. Der Name kommt nicht von ungefähr. Die Bittermelone, auch Bittergurke oder Goja-Gurke genannt, ist wirklich bitter. Ihre Kerne, die man wegen ihres hohen Vitamin C Gehaltes lutscht, sind dagegen geschmacklos. Diese kleine grüne Frucht, die später eine orange Farbe annimmt gehört zur Familie der Kürbisse und soll das Geheimnis der Unsterblichkeit sein.
So jedenfalls heißt es auf der japanischen Insel Okinawa, die auch Insel der 100jährigen, genannt wird. Eben weil dort sehr viele Menschen sehr alt werden. Und was essen die japanischen Methusalems? Genau! Bittermelone, und zwar am besten täglich. Wer die Wirkung der Bittermelone ausprobieren möchte, muss seit dem Frühling nicht mehr weit fahren. Die gebürtige Chinesin Rongrong Szydlewski baut die Wunderwaffe gegen das Altern im benachbarten Spandau an.
Würzige Frische
Seit sieben Jahren lebt die 33jährige Szydlewski in Falkensee, war zuvor im Einzelhandel tätig, hat ein abgeschlossenes Japan-Studium absolviert und, was man der schlanken Frau nicht ansieht, sie kocht und isst gern. „Wir haben in China und in ganz Asien allgemein, eine große Vielfalt an Gemüse, besonders an Blattgemüse“, sagt sie und auch, dass sie diese Vielfalt vermisste. Dazu kam, die hier erhältlichen asiatischen Gemüse hatten einen langen Weg hinter sich. Von Frische kaum noch eine Spur und auch der Geschmack überzeugte Szydlewski nicht. Sie sorgte selbst für Abhilfe, baut seit April gemeinsam mit Ehemann Ralf und drei Mitarbeitern, auf einer Fläche von 1600 Quadratmetern, asiatische Kräuter und Gemüse an.
Wespen, Hummeln und Marienkäfer als Assistenten
Im kuschlig warmen Gewächshaus stehen Schlangenbohnen, Schwammgurken, Wasserspinat, Ess-Chrysanthemen und natürlich auch die Bittermelonen in Reih und Glied. Das Saatgut hat das Paar aus Vietnam, Japan, Korea, Thailand und China zusammengeholt. Eine Hummel umkreist die Gäste in ihrem Reich. Sie gehört zu einem Hummelvolk, dessen Wohnsitz, eine unscheinbare grüne Kiste, in der Mitte des Gewächshauses steht. Szydlewski verwendet für ihre Kräuter und Gemüse keine chemischen Pflanzenschutzmittel, wie sie sagt. Und auch nur mineralische Dünger. Den Pflanzenschutz übernehmen kleine Helfer aus dem Insektenreich, Nützlinge, wie Schlupfwespen, Raubmilben, Marienkäfer, wie Ralf Szydlewski erläutert. Wer hier probieren darf und möchte, kann alles ohne Umwege in den Mund stecken.
Für die Zubereitung braucht es keine ausgefallenden Gewürze
Der Vietnamesische Koriander unterscheidet sich nicht nur optisch, von jenem Koriander, der für gewöhnlich im Supermarkt angeboten wird und eine deutlich seifige Note mitbringt. Der Vietnamesische Koriander hat eine angenehme Schärfe, die gut zu Salate und Nudelgerichte passt. Die Schlangenbohne gibt es in den Farben grün und rot. Die Bohne, die bis zu einem Meter lang werden kann, darf auch roh gegessen werden. Der Wasserspinat, der tatsächlich im lauwarmen Wasser steht, sollte dagegen zubereitet werden. Zwei Minuten in einem möglichst geschmacksneutralen Öl mit Knoblauch anbraten und er entfaltet sein volles, sehr intensives, kräftiges Aroma. Dabei braucht es keine weiteren Gewürze, sagt Szydlewski. Viele der asiatischen Gemüse bringen ihre Würze bereits mit. Salz reicht, von der Verwendung von Butter beim zubereiten rät Szydlewski dringend ab. Das geht deutlich zulasten des Geschmacks, sagt sie. Viele der Pflanzen sind komplett essbar, also Blätter, Blüten, Stiel, so wie zum Beispiel die Ess-Chrysanthemen. Die schmeckt nicht nur gut, der Genuss hilft auch gegen Husten.
Die Apotheke des Lebens,
soll ja tatsächlich im Kühlschrank stehen. Während man in Deutschland pauschal Gemüse als gesund erklärt, wird man in Asiatischen Ländern sehr viel konkreter, wenn es um die Wirkungsweisen der Gemüse, Früchte und Kräuter geht. Rongrong Szydlewski weiß, welche Wirkung den Gemüsen zugeschrieben wird. So steht die Bittermelone nicht nur für ein langes Leben, konkret kann sie den Blutzucker senken können. Auch was die Verarbeitung und Rezeptvorschläge angeht, hilft Szydlewski gern. Wirkungsweise und Rezeptideen sollen schon bald auf der Homepage einsehbar sein.
Auf den Geschmack gekommen?
Neben den genannten kulinarischen Genüssen bietet Rongrong
Szydlewski mit ihrem Unternehmen „freshtasia“ noch viele weitere exotische Kräuter
und Gemüse an. Von zarten Aromen bis würzig scharf ist alles dabei, was der asiatischen
Küche ihre besondere Note verleiht. Die Ware kann direkt am Kladower Damm 320g
abgeholt werden, wobei eine Online Bestellung im Vorfeld oder eine telefonische
Anfrage zur Verfügbarkeit erwünscht ist. „Freshtasia“ beliefert einige
asiatische Restaurants in Berlin, so zum Beispiel das „New Garden“, Kaiserdamm 89.
Die knackigen Gemüse sind im ausgesuchten Berliner Handel erhältlich. In
Falkensee kann der Zauber Asiens bei den „Biofreunden“ in der Bahnhofstraße 44
erworben werden. Und, ganz neu: „freshtasia“ Gemüse kann auch über die Marktschwärmerei
Schönwalde bezogen werden.
Pressemeldung des Deutschen Tierschutzbundes vom 20.November
Vor dem Hintergrund immer neuer Berichte von gequälten und getöteten Stadttauben verstärkt der Deutsche Tierschutzbund seinen Einsatz für die Vögel und baut die Kampagne #RespektTaube weiter aus. Erklärtes Ziel ist es, die Bevölkerung über Vorurteile aufzuklären und mit dem negativen Image der Taube aufzuräumen. Ab sofort machen daher sogenannte Ground-Poster in 31 Städten Passanten vom Boden aus auf die Kampagne aufmerksam. Eine von der Künstlerin Eden Lumaja extra angefertigte Illustration ergänzt dabei die Motive der Kampagne.
„Immer wieder erreichten uns schockierende Meldungen von Tierhassern, die Stadttauben vergiften, anzünden, abschießen, mit Öl beschmieren oder anderweitig quälen und töten. Das macht fassungslos und traurig. Tauben verdienen einen respektvollen Umgang wie jedes andere Lebewesen auch“, sagt Nadine Waltschyk, Referentin Campaigning beim Deutschen Tierschutzbund. „Es war der Mensch, der die mittlerweile verwilderten Haustauben ursprünglich für seine Nutzung domestiziert und in die Städte geholt hat. Nun fühlen sich viele gestört oder fürchten unbegründet ein erhöhtes Gesundheitsrisiko – während diese liebenswerten, treuen Tiere auf uns angewiesen sind und ein erbärmliches Leben fristen müssen. Ein friedliches Nebeneinanderleben von Mensch und Taube ist aber möglich – das wollen wir klar und deutlich machen.“
Um den tierschutzwidrigen Vergrämungsmethoden vorzubeugen, wirbt der Deutsche Tierschutzbund in den Innenstädten verschiedener Großstädte mit Ground-Postern und Citycards verstärkt für Respekt vor Tauben. Die Bodenplakate sind an Bahnhöfen in 31 Städten zu finden, die Gratispostkarten mit sechs verschiedenen Taubenmotiven in Szene-Kneipen und Cafés in Berlin, Hamburg, München, Köln, Bonn und Mainz. Die Künstlerin Eden Lumaja, die mit dem Dachverband der deutschen Tierheime bereits für dessen Kampagne „Tierheime helfen. Helft Tierheimen!“ zusammenarbeitete, steuert eine Tauben-Illustration in ihrem eigenem Stil bei. Diese wird außerdem in Frankfurt und Dortmund präsentiert werden. Modell für die zwei Tauben auf Eden Lumajas Illustration waren zwei der wenigen Tiere, die 2018 das von einem mutmaßlichen Taubenhasser angerichtete Blutbad im Taubenhaus im Schalksmühler Tierheim Dornbusch überlebt hatten.
Tierschutzgerechte
Bestandsregulierung wichtig
Damit Tauben und Menschen friedlich
koexistieren können, sollten Gemeinden für eine tierschutzgerechte
Bestandsregulierung sorgen. Der Deutsche Tierschutzbund setzt sich für einen
flächendeckenden Einsatz von Taubenhäusern ein, der den Tauben artgerechtes
Futter und attraktive Nistmöglichkeiten bietet, sodass Eier leicht durch
Attrappen ausgetauscht werden können. Die Zahl der Tauben kann so dauerhaft
verringert werden. Tierfreunde können im Rahmen der Kampagne weiterhin ein
kostenfreies Tauben-Infopaket mit Flyern, Postkarten, Aufkleber und Poster
anfordern, um andere Menschen aufzuklären. Weitere Informationen dazu finden
Interessierte auf www.tierschutzbund.de/taubenschutz.
Konrad Bauer bietet bedrohten Vogelarten sichere
Nistmöglichkeiten. Ganz nebenbei werden historische Gebäude geschützt und
Suchtkranke bekommen eine sinnvolle Aufgabe
Reportage Silvia Passow Natur-
und Tierschutz
Dort wo die Sonnenstrahlen es durch die Oberlichter schaffen, sieht man den Staub durch die abgestandene Luft tanzen. Man könnte fast glauben, die wirbelnden Wolken genießen ihren Ausflug, nachdem sie Jahrzehnte lang auf den Holzbalken und Dielen ruhten. Die Dachböden der Kirchtürme in den Brandenburgischen Dörfern werden nur selten von Menschen besucht. Für Turmvögel ideal, sie meiden die Menschen. Gefährlich sind die Türme für die Vögel dennoch, wie die bereits mumifizierte Leiche einer Dohle, die auf dem staubigen Boden liegt, zeigt. Das Tier ist wahrscheinlich verhungert, als es nicht mehr aus dem Kirchturm hinausfand. Für Jungvögel können die in schwindelerregender Höhe gebauten Nester, gefährlich werden, wenn vorwitzige Vogelküken sich zu weit hinauswagen. Ein Sturz kann tödlich enden.
Konrad Bauer stapft die enge, staubige und bei jedem Schritt unwillig knarrende Stiege, in den Turm hinauf. Geschickt balanciert der Siebzigjährige dabei einen etwa zehn Kilogramm schweren Nistkasten aus Holz durch das schmale Treppenhaus. In etwa drei Stunden wird die Behausung für eine Schleiereule angebracht sein und dem Vogel eine sichere Brutstätte bieten. Und die Kirche wird dann nicht mehr mit den Hinterlassenschaften der Eule, Nistmaterial, Kot und was vom Essen übrigblieb, verunreinigt.
Überall im Osthavelland bringt Konrad Bauer diese Nistkästen in Kirchtürme, Scheunen und Trafohäuschen an. Er bessert die Kästen aus, reinigt, kontrolliert, zählt Bestände. Mehr als 100 Nistkästen an 60 Standorten betreuen Bauer und seine beiden Mitstreiter.
Ein Zuhause für Turmfalken, Schleiereulen und Dohlen
Konrad Bauer ist als Naturschützer für den NABU (Naturschutzbund) unterwegs. Seine Mission begann vor einigen Jahren mit den Turmfalken und Schleiereulen. Die kleine Dohle, einst weit verbreiteter Allerweltvogel, eroberte schon bald einen besonderen Platz in seinem Herzen. Dohlen sind sehr gesellig und brüten in direkter Nachbarschaft zu anderen Dohlen. Der kleinste der Rabenvögel, die Dohle, trägt den lateinischen Namen Coloeus monedula, der auf die Ähnlichkeit ihres Gefieders mit der Kleidung der Dorfpriester anspielt. In der „Roten Liste der Brutvögel des Landes Brandesburg“ steht der Turmfalke auf der Vorwarnstufe, die Schleiereule wird als gefährdet angegeben. Die Dohle aber, wird in der Kategorie eins, vom Aussterben bedroht, geführt. Dennoch finden Falken und Eule sehr viel schneller menschliche Sympathien, als kleine Rabenvögel. „Die Dohle braucht dringend unseren Schutz“, sagt Bauer.
Der Dohlen-Bestand ist vielleicht nur noch mit Migration zu
retten
Allerdings wird Schutz allein nicht reichen. „Es bräuchte Migration, um die Bestände der Dohlen in Brandenburg zu sichern“, sagt er. Doch bereits jetzt sind die Brutplätze rar. Insofern sind die Nistkästen ein gelungener Kompromiss. Kirchen die Nistkästen aufhängen lassen, werden vom NABU mit der Auszeichnung „Lebensraum Kirche“ belohnt. Sechs Kirchen im Osthavelland dürfen sich mit der dazugehörigen Plakette schmücken. Im Land Brandenburg sind es 34 Kirchen. Die seit 2007 verliehene Auszeichnung ziert mehr als tausend Kirchen im gesamten Bundesgebiet.
Aus besonderem Holz geschnitzt
Die Nistkästen dienen unterschiedlichen Vögeln und ihren Bedürfnissen. Jeder Kasten ist ein Unikat, gefertigt in einer Tischlerei in Nauen, in der bereits Filmrequisiten und Bänke für das Kanzleramt getischlert wurden. Tischlermeister René Holz arbeitet hier mit Suchtkranken und Langzeitarbeitslosen Menschen in der Tischlerei von SinAlkol. Aus gespendeten Einwegpaletten, die sonst im Müll gelandet wären, werden die Nistkästen für Eule & Co gebaut. In der Tischlerei sollen die Beschäftigten wieder Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und die Übernahme von Verantwortung erlernen., sagt Holz. Dass mit der Arbeit ein sinnvoller Beitrag zum Naturschutz geleistet wird, stärkt auch das Selbstbewusstsein der hier Beschäftigten, sagt der Tischlermeister weiter. In der Tischlerei werden auch Nistkästen und Vogelhäuschen für den heimischen Garten gezimmert und verkauft. Mehr hierzu unter: www.sinalkol.de
Die Nistangebote werden genutzt
Der Erfolg des kleinen Vogelschutz-Teams wird spätestens mit der Jahresbilanz deutlich. Konrad Bauer führt Buch über jeden Nistkasten und seine Bewohner. Besonders großes Augenmerk fällt dabei auf den flügge werdenden Nachwuchs. Denn nicht jedes Zuhause wird auch Kindestube. Erstrebenswert ist das natürlich und so freut sich Bauer über jedes ausgebrütete Ei, jedes neue Brutpaar.
Die Anzahl der Nistkästen, in denen auch gebrütet wurde, hat
sich 2019 gegenüber dem Vorjahr etwas mehr als verdoppelt. 37 Dohlen-Brutpaare
wurden gezählt, 2018 waren es zwölf. Der Anstieg bei den Turmfalken ist nur
gering, von sieben auf neun Bruten, gestiegen. Ähnliches Bild bei den
Schleiereulen, auch hier gab es zwei Bruten mehr als im Vorjahr, dazu zwei
Zeitbruten. Und auch die Erfolge des Ausbrütens lassen sich sehen. Gab es im
letzten Jahr 45 Jungdohlen zu bewundern, waren es in diesem Jahr 77 Vögel. Die
Turmfalken brüteten im letzten Jahr 25 Vögel erfolgreich aus, in diesem Jahr
waren 37 Tiere. Besonders erfolgreich waren die Schleiereulen. 60 Jungvögel
konnte das Team zählen. Im letzten Jahr waren es 24 kleine Schleiereulen.
„Über Mäuse freuen sich alle“,
sagt Konrad Bauer und spricht von 2019 als einem guten „Mäusejahr“. Darüber haben sich ganz besonders die Eulen gefreut. Der Anstieg bei den in Brandenburg stark gefährdeten Dohlen führt Bauer auf das gestiegene Nistplatzangebot zurück.
Gefahren minimiert aber nicht aus der Welt
Die Eier und die Vögel selbst haben natürlich Fressfeinde. Fuchs, Marder, Ratten, und viele mehr. Bauer bringt die Nistkästen so an, dass diese Räuber keine Chance haben. So sind die Altvögel beim brüten geschützt und die Kleinen zumindest vor den ersten Flugversuchen in Sicherheit. Durch die Nistkästen reduzieren sich die Unfallopfer deutlich. Brüten die Turmvögel auf dem schmalen Gebälk hoch oben im Kirchturm, ist die Gefahr eines Absturzes allgegenwärtig. Und diese Stürze bedeuten fast immer den sicheren Tod. Mit den Nistkästen minimieren sich die Opfer durch Fuchs und Sturz, vor den Menschen kann Bauer „seine“ Vögel nicht beschützen. Besonders Gifte, Pflanzenschutzmittel auf den Feldern, behandelte Wiesen, setzten den Tieren zu. Tragen die alten Eulen erst einmal die vergiftete Maus in den Nistkasten stirbt nicht selten das ganze Gelege. Bauer zählt auch die toten Tiere, stellt Mutmaßungen zu deren Todesursachen an oder schickt die Körper auch schon mal zu Untersuchungszwecken an entsprechende Fachleute.
5500 Kilometer im Dienst der Vögel zurückgelegt
Im Jahr 2019 hat die AG Turmfalken 600 ehrenamtliche Arbeitsstunden abgeleistet und hat 5500 Kilometer durchs Land zurückgelegt. Drei weitere Kirchen wurden mit der Plakette „Lebensraum Kirche“ vom NABU ausgezeichnet. Sorgen macht sich Bauer aktuell um einige baulich gefährdete Trafohäuschen. Hier hat er um Unterstützung im Kreistag gebeten.
In meinem Heimatort Falkensee wurde von der Lokalen Agenda eine Initiative für mehrfach zu verwendende „Kaffee to go-Becher“ gestartet. Mit der Initiative „Kaffeegenuss im Mehrwegbecher“ können selbst mitgebrachte Tassen und Becher in teilnehmenden Geschäften und Café befüllt werden.
Ebenfalls in der letzten Woche gab es in der Stadtverordnetenversammlung
meiner Heimatgemeinde keine Mehrheit für den Antrag auf einen Klimanotstand.
Dafür aber Mäh-Maschinen der besonderen Art. Die Schafe vom örtlichen Schäfer Olaf Kolecki futtern an einer weiteren Stelle im Stadtgebiet. Grünlandpflege mit „Komm mal runter Effekt“ für Passanten. Die schönen Bilder dazu wollte ich euch nicht vorenthalten.
Umweltverschmutzung:
Meeresbiologen der Universität Gießen haben herausgefunden, dass auch Korallen unter Mikroplastik zu leiden haben.
Tierschutz:
Das LPT Labor, dass durch fruchtbare Tierversuche und Tierquälerei
bekannt wurde, soll nach Informationen der SOKO Tierschutz schon bald
schließen. 76 Affen sollen den Tierschützern zufolge bereits aus dem Labor
entfernt worden sein. Über den Verbleib der Tiere liegen derzeit keine
gesicherten Erkenntnisse vor. Für den 16.November planen Tierschützer eine
erneute Demo gegen Tierversuche im Allgemeinen und das Labor im Speziellen.
Klima:
Klimawandel oder ganz normal?
In Australien wüten schwere Buschbrände, noch ist schwer zu sagen, wie viel Wald den Flammen zum Opfer fallen werden. In Venedig heißt es dagegen Land unter und zwar heftig. Inzwischen wurde der Notstand ausgerufen. Heute Vormittag ist ein Wasserstand von 153 Zentimeter über dem normalen Meeresspiegel gemessen worden. In der Nacht zu Mittwoch war der Rekordwert von 187 Zentimeter auf dem Markusplatz ermittelt worden. Das hatte es in der Lagunenstadt seit mehr als 50 Jahren nicht gegeben
Im Südosten Frankreichs haben vorzeitige Schneefälle für ein winterliches
Verkehrschaos gesorgt. 30 Zentimeter Neuschnee sollen gefallen sein und auch in
Teilen Österreichs hat es einen sehr frühen schneereichen Wintereinbruch gegeben.
Und dicke Ende soll erst noch über die Alpen kommen, so die Voraussage.
Umwelt:
Während der NABU sich gestern mit Vorbehalten zur geplanten Tesla Gigafabrik geäußert haben, begrüßen die Bündnisgrünen im Potsdamer Landtag die Entscheidung. „Die geplante Ansiedlung von Tesla in Brandenburg begrüßen wir. Das Ankommen innovativer amerikanischer Autounternehmen unterstreicht noch einmal, dass der E-Antrieb bei Autos weiter auf dem Vormarsch ist und die deutsche Autoindustrie die Entwicklung verschlafen hat“, heißt es in einer Presseerklärung vom 13.November.
Recherchen des bundesweiten Vereins Ärzte gegen Tierversuche zufolge ist
das Tierversuchslabor Covance in Münster der größte „Affenverbraucher“
Deutschlands. Jedes Jahr werden dort bis zu 2.000 Affen in qualvollen
Giftigkeitstests getötet. Jetzt will der Konzern ein neues Gebäude für noch
mehr Käfige bauen. Der Verein startet gegen die Erweiterung eine Kampagne. Ab
sofort können Protest-Unterschriften per Online-Petition abgegeben werden, und
für den 23. November ist eine Großdemo in Münster geplant.
Das US-amerikanische Unternehmen Covance ist
eines der weltweit größten Auftragsforschungsinstitute mit Niederlassungen in
20 Ländern. In Münster betreibt der Konzern eines der größten
Tierversuchslabore für Affen in Europa. Recherchen des bundesweiten Vereins
Ärzte gegen Tierversuche zufolge werden zwei Drittel aller Affenversuche
Deutschlands in Nordrhein-Westfalen durchgeführt. Im Jahr 2017 waren es 2.137
von insgesamt 3.525 Affen. Verantwortlich dafür ist vor allem das
Tierversuchslabor Covance in Münster. Damit ist Covance der größte
„Affenverbraucher“ Deutschlands.
Die Filiale in Münster hat sich auf
Fortpflanzungs-Giftigkeitstests an Affen spezialisiert. Schwangeren Affen
werden Arzneimittel oder Chemikalien oft täglich mit einem Schlauch in den
Magen gepumpt oder in die Blutbahn injiziert, um die Auswirkung auf ihren
Nachwuchs zu beobachten. Die Folge können Totgeburten oder Missbildungen sein.
„Solche Giftigkeitsprüfungen an unseren nächsten Verwandten sind ethisch nicht
zu rechtfertigen und wissenschaftlich unsinnig, da die Ergebnisse nur etwas
über die Reaktion der Affen aussagen, aber keine Vorhersage für den Menschen
zulassen“, erklärt Dr. med. vet. Corina Gericke, Vizevorsitzende von Ärzte
gegen Tierversuche.
Unlängst haben verdeckt gemachte Aufnahme aus
dem Labor LPT im niedersächsischen Mienenbüttel für einen gewaltigen
öffentlichen Aufschrei gesorgt. Die Bilder zeigten Affen in winzigen
Einzelkäfigen und sich in Panik in sogenannten Primatenstühlen windenden Affen.
Die Behörden und Staatsanwaltschaft ermitteln, die Außenstelle Mienenbüttel
soll geschlossen werden, während die Tierversuche an Mäusen, Ratten,
Meerschweinchen, Kaninchen und Schweinen weitergehen sollen.
Der Ärzteverein
geht davon aus, dass die Zustände bei Covance ähnlich sind. „Es gibt keine
harmlosen Giftigkeitstests, sie sind immer mit Qual und Tod für die Tiere
verbunden“, so Tierärztin Gericke. Vor 16 Jahren war Covance schon einmal in
die Schlagzeilen geraten, als eine Undercover-Recherche Bilder von schwer
verhaltensgestörten Primaten an die Öffentlichkeit brachte.
„Die Zeichen stehen auf Paradigmenwechsel – weg
von einer antiquierten Tierversuchsforschung, hin zu moderner humanbasierter
Forschung des 21. Jahrhunderts“, erklärt Gericke. So schließt in Großbritannien
spätestens 2022 das berühmte Sanger-Institut sein Tierversuchslabor. Der Grund
für die Entscheidung: die rasante globale Etablierung humanbasierter
Forschungsmodelle wie 3-dimensionale Zellkultursysteme und Organoide. „Ein
Ausbau des umstrittenen Covance-Labors ist der völlig falsche Weg und darf von
den Behörden nicht genehmigt werden“, fordert die Expertin.
NABU fordert Transparenz
und unverzügliche Gespräche
Pressemitteilung des NABU vom
14.November 2019
Potsdam – Der NABU Brandenburg begrüßt, dass eine solche Großinvestition
nach Brandenburg kommen wird und Arbeitsplätze in der
Region geschaffen werden sollen.
Das geplante Vorhaben wurde streng vertraulich vorbereitet. Für die Gigafactory
von Tesla sollen 300 Hektar Waldfläche in Anspruch genommen werden.
Naturschutzverbände und Bürger wurden bislang nicht mit einbezogen. Für die
Umsetzung wird jetzt ein enormer Zeitdruck aufgebaut.
„Wir erwarten jetzt vollständige Transparenz bei den weiteren Schritten und die
Berücksichtigung der naturschutzrechtlichen Anforderungen“, so Friedhelm
Schmitz-Jersch, Landesvorsitzender des NABU Brandenburg. „Der zugrundeliegende
Bebauungsplan ist fast 20 Jahre alt. Seitdem haben sich die Rahmenbedingungen
verändert, so ist z.B. derzeit nicht bekannt, ob im Rahmen des damaligen
Bebauungsplanverfahrens die natur- und artenschutzrechtlichen Belange
ausreichend berücksichtigt wurden.“
Zudem sollten neben den direkten Auswirkungen durch den Bau der Gigafactory
auch die Folgen auf die Region betrachtet werden. Es ist mit erheblichen
zusätzlichen Verkehrsströmen zu rechnen. Auch die mögliche Ausweisung neuer
Wohnbauflächen darf nicht zum Verlust weiterer Waldflächen führen. Die
Belastungen für Mensch und Natur in der Gemeinde Grünheide müssen begrenzt
werden. Dabei sind auch sonstige Vorhaben zu berücksichtigen, wie beispielsweise
ein in der Nähe geplanter Windpark im Wald mit 18 knapp 280 Meter hohen
Windrädern. Unter den völlig veränderten Voraussetzungen der Ansiedlung der
riesigen Produktionsstätte von Tesla müssen die planerischen Grundlagen für die
Region vollständig überarbeitet werden.
Die Landesbehörden sind jetzt gefordert. Unverzüglich sollten Gespräche mit den
anerkannten Naturschutzverbänden aufgenommen werden, wie die
naturschutzfachlichen Anforderungen eingehalten werden.
Forschungsbericht zu Klimawandel und Gesundheit alarmiert
Wissenschaftler
Gesundheit/Klimawandel November
2019
Wird der Ausstoß an schädlichen Klimagasen nicht reduzieren erwarten uns nicht nur weiter extreme Wetterphänomene, sondern auch gravierende Gesundheitsschäden. Mit zu fünf zusätzlichen Hitzewellen im Norden Deutschlands und bis zu 30! Zusätzlichen Hitzewelle in Süddeutschland bis zum Ende des Jahrhunderts ist zu rechnen, wenn der Ausstoß nicht verringert wird. Die Hitze bleibt nicht ohne Folgen für die Gesundheit, Hitzschlag, Herzinfarkt und akutes Nierenversagen aufgrund von Flüssigkeitsmangel könnten vermehrt auftreten. Am stärksten gefährdet sind ältere Menschen, Säuglinge, Personen mit chronischen Erkrankungen und Menschen, die einer körperlich anstrengenden Arbeit im Freien nachgehen, wie zum Beispiel Bauarbeiter. Zu diesem Ergebnis kommt ein Forschungsbericht der medizinischen Fachzeitschrift „The Lancet“. Zum ersten Mal wird dieses Jahr auch ein Deutschland-Bericht des „Lancet-Countdown“ vorgestellt. Der Bericht ist Teil der „The Lancet Countdown on Health and Climate Change“ Forschungsprogrammes. Kooperationspartner sind die Bundesärztekammer, die Charité Berlin, das Helmholtz Zentrum München, das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, sowie die Hertie School.
Dem Bericht zufolge nimmt auch die Gefährdung durch Infektionskrankheiten Klimabedingt zu. Dies betrifft vor allen durch Mücken und Zecken übertragbare Erkrankungen. Mückenarten wie zum Beispiel die Tigermücke finden mit wärmeren Klima in Deutschland bessere Lebengrundlagen. So gilt besagte Tigermücke als Überträgerin diverser tropischer Krankheitserreger, wie zum Beispiel das Zika-Virus, dem Chikungunya-Virus und dem Dengue-Virus. 2007 wurde die erste Tigermücke in Deutschland entdeckt, seitdem werden immer wieder nicht nur einzelne Mücken, sondern auch größere Populationen und Mückenlarven nachgewiesen. In diesem Sommer wurde erstmals ein sogenannter Mücken assoziierter Fall des West-Nil-Fiebers nachgewiesen. Das heißt, anders als bei dem Patienten, der bereits im letzten Jahr mit dem West-Nil-Virus infizierte (der Tierarzt hatte sich bei der Untersuchung einen toten Vogels infiziert), wurde das Virus durch die Mücke übertragen. Der Fall gilt als Indiz dafür, dass es dem Virus nunmehr gelingt erfolgreich auch in heimischen Stechmückenarten zu überwintern. Das West-Nil-Virus gehört zur Familie der Flaviviren und ist damit verwandt mit den Usutu-Viren, die wiederum als Amselsterben traurige Berühmtheit erlangten. West-Nil- Viren gefährden tatsächlich in erster Linie Vogelbestände. Vögel sind die eigentlichen Wirte und für infizierte Tiere nimmt die Krankheit einen weitaus dramatischeren Verlauf, als es in den meisten Fällen für Menschen der Fall ist. Menschen gelten als Fehlwirte, wie auch Pferde, bei denen ebenfalls West-Nil- Infektionen nachgewiesen wurden. Das West-Nil-Virus verläuft in den meisten Fälle ähnlich einer starken Erkältung. Für geschwächte Menschen kann der Krankheitsverlauf zu lebensbedrohlichen Komplikationen führen.
Mit höheren Temperaturen tritt ein erhöhtes Blaualgenwachstum auf und Vibrio-Bakterien breiten sich in Binnengewässern und der Ostsee aus. Beide sind gesundheitsgefährdend. „Der Bericht belegt ausdrücklich, dass die gesundheitlichen Auswirkungen des Klimawandels nicht irgendwann in weit entfernten Weltgegenden spürbar werden, sondern hier und heute“, sagt Dr. Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer. Die Politik ist gefordert, muss Bedingungen schaffen, um die Risiken für die Gesundheit abzuwenden. Gesundheitseinrichtungen müssen mit ausreichendem Personal und Räumlichkeiten auf Extremwetterereignisse vorbereitet sein.
Professorin Dr. Sabine Gabrysch, Ärztin und Professorin für Klimawandel und Gesundheit an der Charité und dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, betonte die enormen Chancen für die Gesellschaft durch sogenannte Win-Win-Lösungen. „Wenn wir Kohlekraftwerke abschalten und unsere Städte fahrradfreundlicher gestalten und dadurch der Autoverkehr abnimmt, nützt das nicht nur dem Klima. Diese Maßnahmen helfen auch gegen Luftverschmutzung und führen zu mehr Bewegung. Beides ist ein direkter Gewinn für unsere Gesundheit durch weniger Herz-Kreislauf- und Atemwegserkrankungen. Vorsorge ist besser als Nachsorge und die beste Vorsorge bei Klima und Gesundheit ist die rasche Verringerung unseres Ausstoßes von Treibhausgasen“, sagt sie.
Der Policy Brief für Deutschland sowie der Report für 2019
sind abrufbar unter:
In Hamburg deckte die SOKO Tierschutz schwere Fälle von
Tierquälerei in einem Labor für Tierversuche auf
November 2019
Brandenburg. Die
Tierschützer der SOKO Tierschutz deckten eklatante Missstände und Tierquälerei
in den LPT (Labortory of Pharmacology and Toxicology) bei Hamburg auf. Die
Sendung „Fakt“ im „Ersten“ berichtete.
Nun dürfte das gewaltsame Einführen von Nadeln, festschnallen
bis zur absoluten Bewegungslosigkeit, das erzwungene einatmen toxischer Gase,
das verabreichen von Giftstoffen und was auch immer im Namen der Wissenschaft
in so manchem Labor stattfindet, für die betroffenen Tiere immer höchst
unerfreulich sein. Die Bilder aus Hamburg waren an Grausamkeit freilich kaum zu
überbieten und sie lösten politische Debatten und eine große Protestwelle aus.
Inzwischen ist das Labor geschlossen, der Deutsche Tierschutzbund hat Klage
eingereicht. Bleibt die Frage, brauchen wir diese Versuche überhaupt? Die
Organisation „Ärzte gegen Tierversuche“ sagt seit Jahren nein, braucht es
nicht. Denn der menschliche Organismus unterscheidet sich von dem einer Maus
oder eines Hausschweines nicht nur optisch. 98,7 Prozent unseres Erbgutes ist
identisch mit dem eines Schimpansen, unserem nächsten genetischen Verwandten
und doch schwingen sich die wenigsten Menschen durch die Baumwipfel und manche
mögen noch nicht einmal Bananen. Noch ähnlicher ist die genetische
Verwandtschaft zu anderen Menschen. Nur deswegen möchte aber kaum jemand mit
Adolf Hitler oder mit Charles Manson verglichen werden. Obwohl die meisten von
uns eine genetische Verwandtschaft mit Massenmördern ablehnen, rechtfertig also
die weiter entfernte tierirische Verwandtschaft Tierversuche.
Offenbar waren wir in der Frage der Notwendigkeit schon mal
weiter. Ende der 1990er Jahre waren die Zahlen der Versuchstiere in Deutschland
auf einem historischen Tiefstand. Waren 1989 noch mehr als 2,5 Millionen Tiere
in Deutschen Laboren eingesetzt, waren es zehn Jahre später fast eine Million
weniger Tiere. 2015 waren es dann wieder mehr als 3 Millionen Tiere, die für
wissenschaftliche Zwecke im Labor landeten. Mehr als die Hälfte aller
Tierversuche in Deutschland finden in Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen
statt. Brandenburg sitzt am unteren Ende der Skala, fast 15 000 Tiere wurde
2017 im Land Brandenburg für wissenschaftliche Zwecke eingesetzt. In der
gesamten Republik wurden im selben Jahr 2,8 Millionen Tiere in Laboren
registriert. Die meisten der in Brandenburg eingesetzten Tiere, (6618 Tiere)
werden für die sogenannten Grundlagenforschung eingesetzt, also ohne direkten
therapeutischen Nutzen für den Menschen. 3250 Tiere waren an der Überprüfung
und oder Herstellung medizinischer Produkte „beteiligt“. An 1394Tieren wurden
im Land Krankheiten erforscht, 866 Tiere wurden in Ausbildungen „verwendet“. Bei
den Tieren, die in Brandenburg zu Forschungszwecken eingesetzt wurden, handelte
es sich um Mäuse, Ratten, Meerschweinchen, Mongolische Rennmäuse, Kaninchen, Hunde,
Schweine, Schafe, Rinder und Zebrafische.
„Ärzte gegen Tierversuche“ moniert, dass viele der Tierversuchseinrichtungen
mit Steuermitteln finanziert werden. Dem gegenüber, so der Verein, wird nur
sehr wenig Geld in die tierversuchsfreie Forschung gesteckt.
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