An der TU Berlin haben Wissenschaftler ein Modell entwickelt,
mit dem Tierversuche möglicherweise überflüssig werden. Mittels Bio-Tinte aus
dem 3D Drucker können Organmodelle gewonnen werden. An diesen würden sich
Medikamente weitaus zuverlässiger, und vor allen Dingen angstfrei, testen lassen.
Laut einer Pressemitteilung der „Ärzte gegen Tierversuche“ konnte
erneut belegt werden, dass die Ergebnisse neurologischer Tests an Affen nicht 1
zu 1 auf Menschen übertragen werden können. Die In-Vitro-Studie zeigt, dass sich
Affen und Menschengehirne unterschiedlich entwickeln (!!!). Affen, so die Organisation,
sind für die Hirnforschung ungeeignet.
Die GroKo zog diese Woche eine positive Bilanz der eigenen Arbeit. Umweltpolitiker,- und Organisationen sind weniger voll des Lobes. Kritik kommt von der grünen Bundestagsabgeordneten Renate Künast. Die ehemalige Landwirtschaftsministerin sieht zu wenig Bemühungen um Artenschutz und faire Bedingungen in der Landwirtschaft. Die Agrarpolitische Sprecherin für DIE LINKE, Kirsten Tackmann, erstellt der GroKo ein sehr schlechtes Zeugnis. Mangelhaft, benotet sie die Leistungen, zu viele Probleme habe man ausgesessen. Fehlende Unterstützung bei der Weidetierhaltung, Küken-Tötungen, betäubungslose Ferkelkastration, Tiertransporte. Auch der Deutsche Tierschutzbund stellt der GroKo ein schlechtes Zeugnis aus. Ebenso Greenpeace, die den Einsatz von Glyphosat monieren.
Der Skandal um das LPT Labor bei Hamburg weitet sich aus. Inzwischen
wurden Affen aus dem Labor abtransportiert, berichtete der deutsche
Tierschutzbund. Und damit auch Beweise beseitigt worden, wird befürchtet. Der
deutsche Tierschutzbund hat Klage eingereicht. Die SOKO Tierschutz hatte auf
schreckliche Zustände in dem Labor aufmerksam gemacht.
Pressemitteilung
des Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung vom 5.November
Allein die
bislang vorliegenden Klimaschutzpläne der Länder bis 2030 könnten den
Meeresspiegel bis 2300 um 20 Zentimeter ansteigen lassen, wenn die Regierungen
Ihre Selbstverpflichtungen nicht noch einmal deutlich nachbessern. Das zeigt
eine neue Studie, die jetzt in den Proceedings of the National Academy of
Sciences (PNAS) veröffentlicht wurde. Die Arbeit von Forschern der Climate
Analytics in Berlin und des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK)
zeigt erstmals die konkreten Auswirkungen der bislang vereinbarten Vorhaben der
einzelnen Länder zur Emissionsreduktion im Rahmen des Pariser Klimaabkommens
mit Blick auf den längerfristigen Meeresspiegelanstieg.
Erstmals beziffert die Studie den
Beitrag der unter der Pariser Klimavereinbarung zu erwartenden Treibhausgasemissionen
für den Meeresspiegelanstieg – vorausgesetzt, die als „Nationally Determined
Contributions“ (NDCs) vorgelegten Pläne der Länder werden eingehalten. Diese
Zusagen zum Klimaschutz gehen zurück auf das Pariser Klimaabkommen, auf das
sich 2015 mehr als 190 Länder geeinigt haben. Sie umfassen zunächst den
Zeitraum von 2016 bis 2030.
Allein die in
diesen 15 Jahren freigesetzten Emissionen würden bereits einen
Meeresspiegelanstieg von 20 cm bis 2300 bedeuten, zeigt die Studie der
Forschenden. Das entspricht einem Fünftel des Meeresspiegelanstiegs, der durch
alle seit Beginn der Industrialisierung bis 2030 anfallenden
Treibhausgasemissionen zu erwarten ist. Die möglichen Auswirkungen eines
bereits irreversiblen Schmelzens von Teilen des antarktischen Eisschildes
wurden hier noch nicht berücksichtigt.
„Unsere
Ergebnisse zeigen: Was wir heute tun wird einen großen Einfluss bis zum Jahr
2300 haben. 20 Zentimeter sind keine kleine Zahl, das entspricht grob dem
bislang im gesamten 20.Jahrhundert beobachteten Meeresspiegelanstieg. Diese
Zahl durch nur 15 Jahre zusätzliche Emissionen zu erreichen ist schon
erstaunlich“, sagt Leitautor Alexander Nauels von Climate Analytics. „Durch das
langsame Tempo, mit dem der Ozean, die Eisschilde und Gletscher auf die globale
Erwärmung reagieren, entfalten sich die wahren Folgen unserer Emissionen für
den Meeresspiegelanstieg erst über Jahrhunderte. Je mehr
Kohlendioxid-Emissionen jetzt freigesetzt werden, desto stärker bestimmen wir
auch bereits den Meeressspiegelanstieg der Zukunft“.
Mehr als die Hälfte
geht zurück auf die Emissionen aus China, USA, EU, Indien und Russland
Die Arbeit der
Forschenden zeigt auch, dass mehr als die Hälfte der zu erwartenden 20
Zentimeter Meeresspiegelanstieg auf die fünf größten Verursacher von
Treibhausgasemissionen zurückzuführen ist: China, USA, EU, Indien und Russland.
Allein die Emissionen dieser Volkswirtschaften im Rahmen ihrer NDCs unter dem
Pariser Klimaabkommen würden dazu führen, dass die Meere bis 2300 um 12 cm
ansteigen, so die Studie.
„Nur fünf
Volkswirtschaften sind für mehr als die Hälfte des Meeresspiegelanstiegs
verantwortlich, der durch die Emissionen aus den ersten 15 Jahren nach der
Pariser Klimavereinbarung zu erwarten ist“, sagt Ko-Autor Johannes
Gütschow vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung. „Um den langfristigen
Anstieg des Meeresspiegels zu begrenzen, ist es entscheidend, dass bei den
Klimaplänen der Länder nachgebessert wird und die Anstrengungen zur Vermeidung
von Emissionen verstärkt werden“.
Berücksichtigt man
alle Emissionen, die zwischen 1991 und 2030 freigesetzt werden, also seit dem
Jahr des ersten Berichts des Weltklimarats IPCC, erhöht sich der Beitrag der
fünf größten Kohlendioxid-Emittenden China, USA, EU, Indien und Russland für
den langfristigen Meeresspiegelanstieg auf 26 Zentimeter.
Meeresspiegelanstieg
als Vermächtnis für die Menschheit
„Unsere
Ergebnisse zeigen klar, dass unsere heutigen Emissionen unweigerlich dazu
führen, dass die Meere bis weit in die Zukunft hinein ansteigen. Dieser Prozess
lässt sich nicht zurückdrehen, er ist unser Vermächtnis für die
Menschheit“, sagte Ko-Autor Carl-Friedrich Schleussner von Climate
Analytics. „Die Regierungen müssen bis 2020 dringend ambitioniertere
Klimapläne (NDCs) vorlegen und das Tempo ihrer Dekarbonisierung erhöhen, um das
Pariser Abkommen und sein Ziel, die globale Erwärmung deutlich unter 2°C und
möglichst 1,5°C zu begrenzen, einhalten zu können.“
Mit
dem steigenden Meeresspiegel steigt auch das Risiko für häufigere und stärkere
Überflutungen. Erst kürzlich hat der jüngste IPCC-Sonderbericht zu Ozeanen und
Kryosphäre gezeigt, dass extreme Meeresspiegelereignisse, die derzeit nur
einmal in hundert Jahren zu beobachten sind, durch den zu erwartenden
Meeresspiegelanstieg um 24-32 Zentimeter bis 2050 in vielen Teilen der Welt
jährlich auftreten könnten. Das kann für viele Küsten- und Inselgemeinschaften
verheerende Auswirkungen haben.
Artikel: Alexander Nauels, Johannes Gütschow, Matthias Mengel, Malte
Meinshausen, Peter U. Clark, Carl-Friedrich Schleussner (2019): Attributing
long-term sea-level rise to Paris Agreement pledges. PNAS [DOI:
10.1073/pnas.1907461116]
Pressemeldung des
Potsdamer Instituts für Klimafolgenforschung vom 4. November 19
Das folgenreiche
Wetterphänomen „El Niño“ könnte schon bald erneut in der Pazifikregion
auftreten. Forscher der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU), des
Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) und der Bar-Ilan Universität
in Ramat Gan, Israel, gehen gemeinsam davon aus, dass es zum Jahresende 2020
wahrscheinlich wieder einen „El Niño“ geben wird. Die üblicherweise verwendeten
Vorhersage-Modelle sehen dafür noch keine Anzeichen. Die bahnbrechend
frühzeitige Prognose basiert auf einem von den Forschern entwickelten
neuartigen Algorithmus, der auf einer Netzwerk-Analyse der Lufttemperaturen im
Pazifikraum beruht und bereits die beiden letzten „El-Niño“-Ereignisse mehr als
ein Jahr im Voraus korrekt prognostizierte. Solche langfristigen Vorhersagen
können z.B. Bauern in Brasilien, Australien oder Indien helfen, sich
vorzubereiten und die Aussaat entsprechend anzupassen.
„Die
konventionellen Methoden sind nicht zu einer verlässlichen ‚El Niño‘-Prognose
mehr als sechs Monate im Voraus in der Lage. Mit unserer Methode haben wir die
bisherige Vorwarnzeit in etwa verdoppelt“, betont JLU-Physiker Prof. Dr. Armin
Bunde, der gemeinsam mit seinem ehemaligen Doktoranden Dr. Josef Ludescher die
Entwicklung des Algorithmus initiiert hatte. Prof. Dr. Hans Joachim
Schellnhuber, Direktor Emeritus des PIK, erklärt: „Diese geschickte Kombination
aus Messwerten und Mathematik ermöglicht uns einzigartige Einsichten – und
diese stellen wir den betroffenen Menschen zur Verfügung.“ Er weist darauf hin,
dass auch die neue Methode selbstverständlich keine hundertprozentige
Sicherheit bietet: „Die Wahrscheinlichkeit, dass ‚El Niño‘ 2020 kommt, liegt
bei etwa 80 Prozent. Aber das ist ziemlich signifikant.“
Wahrscheinlichkeit
liegt bei 80 Prozent
Josef Ludescher, der mittlerweile am PIK tätig ist, betont: „Auch das Ausbleiben
eines weiteren ‚El Niño‘ in 2019 wurde von uns bereits Ende letzten Jahres
vorhergesagt. Erst seit Juli stimmen die offiziellen Prognosen unserer
Vorhersage zu.“ Das Team ist derzeit dabei, den Algorithmus zu erweitern, um
künftig auch Aussagen über die Stärke und Länge des Wetterphänomens treffen zu
können.
Mit einer
Vorwarnzeit von bislang höchstens einem halben Jahr sind die Menschen in den
Tropen und Subtropen in unregelmäßigen Abständen um die Weihnachtszeit herum
schlecht vorbereitet mit den verheerenden Folgen von „El Niño“ (spanisch für
„das Christkind“) konfrontiert – leere Fischernetze und sturzbachartige
Regenfälle in Peru sowie ausgedehnte Dürreperioden in Teilen Südamerikas,
Indonesiens, Australiens und Afrikas. Darüber hinaus kann es über dem indischen
Subkontinent zu einer Änderung des Monsunverlaufs und in Kalifornien zu mehr
Niederschlägen kommen.
Von Peru bis
Australien: Leere Fischernetze, Dürren, Regenfluten
Die Forscher nutzen
für ihre Untersuchungen ein Netzwerk aus atmosphärischen Temperaturdaten im
tropischen Pazifik, das aus 14 Gitterpunkten im äquatorialen „El
Niño“-Kerngebiet und 193 Punkten im Pazifikraum außerhalb dieses Kerngebietes
besteht. Die Physiker hatten herausgefunden, dass schon im Jahr vor dem
Ausbruch eines „El Niño“ die Fernwirkung zwischen den Lufttemperaturen inner-
und außerhalb des Kerngebiets deutlich stärker wird. Insbesondere diesen Effekt
nutzten sie für die Optimierung ihres Prognose-Algorithmus.
Die Entdeckung der neuen Methode wurde erstmals im Sommer 2013 in einem Artikel
der renommierten „Proceedings of the National Academy of Sciences“ publiziert.
Für die Untersuchungen standen den Forschern zuverlässige Daten aus dem
Zeitraum zwischen Anfang 1950 und Ende 2011 zur Verfügung. Der Zeitabschnitt
zwischen 1950 und 1980 diente ihnen als Lernphase für die Bestimmung der
Alarmschwellen. Mithilfe dieses Algorithmus konnten dann die „El
Niño“-Ereignisse in der Zeit danach prognostiziert und mit den tatsächlichen
Ereignissen verglichen werden. In 80 Prozent der Fälle war der Alarm korrekt
und das „El Niño“-Ereignis konnte zutreffend bereits im Jahr zuvor vorhergesagt
werden.
Artikel: Josef
Ludescher, Armin Bunde, Shlomo Havlin, Hans Joachim Schellnhuber (2019): Very
early warning signal for El Niño in 2020 with a 4 in 5 likelihood.
arXiv:1910.14642
Anlässlich
der heute von der Bundesregierung veröffentlichten Halbzeitbilanz kommentiert
Dr. Brigitte Rusche, Vizepräsidentin des Deutschen Tierschutzbundes:
„Die
Bundesregierung hat Ende 2018 das schon bestehende Verbot der betäubungslosen
Kastration von Ferkeln gekippt und damit die Qual für tausende Tiere um zwei
weitere Jahre verlängert. Dass sie das nun in einer internen Bewertung allen
Ernstes als Erfolg verkaufen will, kann man nur als dreist bezeichnen.
Die
öffentlich gemachte Bilanz ist aus Tierschutzsicht mehr als schwach – mit
Ausnahme des Kükentötens, dass trotz Versprechungen nicht zur Mitte der
Legislaturperiode beendet werden konnte, werden die nicht erreichten, aber im
Koalitionsvertrag versprochenen Ziele im Tierschutz komplett verschwiegen.“
Der
Deutsche Tierschutzbund hatte anlässlich der Halbzeit der Legislaturperiode
bereits seinen Unmut über die nicht erfüllten Versprechungen der Großen
Koalition geäußert:
Deutscher Tierschutzbund
kürt Tierheimtier des Monats
Pressemitteilung des
Deutschen Tierschutzbundes vom 6. November
Im Rahmen der Kampagne „Tierheime helfen. Helft Tierheimen!“ kürt der Deutsche Tierschutzbund heute das erste Tierheimtier des Monats. Mit der Aktion will der Verband seinen angeschlossenen Mitgliedsvereinen dabei helfen, Tierheimbewohner, die schon lange auf Adoption warten, zu vermitteln. Im November sucht nun als erstes das Tierheim Brandenburg an der Havel ein Zuhause für die sensible Katzendame „Momo“. Interessierte Katzenliebhaber können sich direkt beim Tierschutzverein Brandenburg an der Havel melden.
„Momo ist eine grundsätzlich freundliche, aufgeschlossene Katzen-Diva. Die kleine Dame reagiert sehr gut auf menschliche Ansprache, schmust und kuschelt gern“, sagt Sabrin Haufschildt, Leiterin des Tierheims Brandenburg an der Havel. „Leider bricht Momo Streicheleinheiten recht abrupt ab, weshalb sie sich nicht für kleine Kinder eignet. Wir vermuten, dass dieses Verhalten insbesondere dem Tierheimstress geschuldet ist. Momo ist eine sensible Einzelkatze, unter den vielen Artgenossen im Tierheim leidet sie und reagiert mit Symptomen wie Erbrechen und Appetitlosigkeit.“ Caterina Mülhausen, Leiterin Campaigning beim Deutschen Tierschutzbund, ergänzt: „Dass Momo wegen des Stress mittlerweile eine ganze Stube des Tierheims für sich allein belegt, zeigt die Fürsorge, mit der die Tierheimmitarbeiter jedem einzelnen ihrer Schützlinge begegnen. Ein Dauerzustand kann das jedoch nicht sein. Wir hoffen, dass sich mit unserer Aktion bald ein katzenerfahrener Tierfreund über Momo freuen kann und das Tierheim wieder dringend benötigten Platz für andere Tiere hat.“
Die wahrscheinlich 2008
geborene Momo wurde im Dezember 2016 als Fundtier im Tierheim abgegeben. Die
Katze ist kastriert und geimpft. Ihr neuer Halter sollte Momo ein
selbstbestimmtes, ruhiges Leben mit menschlicher Zuneigung und ohne andere
Tiere im Haushalt bieten. Nach der Eingewöhnung benötigt Momo außerdem
Freilauf. Ideal wäre ständig möglicher Freigang, ein Garten oder ein Hof – ein
gesicherter Balkon müsste es aber mindestens sein, damit Momo sich ab und zu
draußen in der Sonne wärmen und entspannen kann. Weitere Informationen sowie
die Kontaktdaten des Tierheims finden Interessierte auf www.tierheime-helfen.de.
Tierheime helfen. Helft
Tierheimen!
Mit der Kampagne
„Tierheime helfen. Helft Tierheimen!“ macht der Dachverband der deutschen
Tierheime auf die wertvolle Leistung der Tierheimmitarbeiter und -helfer
aufmerksam. Der Fokus auf die vielen außergewöhnlichen Bewohner der Tierheime
soll Tierliebhabern die falsche Scheu vor dem Gang ins Tierheim nehmen und
ihnen bewusst machen, dass sie hier einzigartige Freunde fürs Leben finden
können. Dem Deutschen Tierschutzbund sind über 740 Tierschutzvereine mit rund
550 vereinseigenen Tierheimen angeschlossen.
Innerhalb einer Woche sind die in Norddeutschland rastenden
Kraniche weitergezogen
Brandenburg. Der Kranichzug über Deutschland ist wettgehend beendet, die majestätischen Vögel sind in an ihren Sammelplätzen in der französischen Champagne angekommen. Unglaubliche 268 120 Kraniche wurden am letzten Sonntag am Stausee Lac du Der-Chantecoq gezählt, 217 000 Tiere mehr als am Wochenende zuvor und gleichzeitig auch ein neuer Rekord für die westliche Route. Und viele der Tiere sind über Deutschland nach Frankreich gezogen.
Auch in Brandenburg gibt es große Rastplätze, so wurden aktuell noch rund 11 000 Tiere im Rhin- und Havelluch gezählt, das geht es aus einer Meldung des Naturschutzbundes (NABU) hervor. Die Kraniche, die für ihre lauten Trompetenrufe bekannt sind, können an einigen Stellen in Brandenburg gut beobachtet werden. Ab Linum bietet der NABU Führungen und Veranstaltungen zur Kranichsaison an, ebenfalls empfehlenswert ein Ausflug zum Heinz Sielmann Natur Erlebniszentrum Wanninchen. Auch von hier aus starten schöne Expeditionen zu den Kraninchen. Wer allein auf Tour geht, sollte zum Schutz der Vögel rücksichtsvoll agieren. Die Kraniche benötigen alle Kraft und Energie für ihre Reise gen Süden. Mit jedem Aufschrecken geht diese Energie verloren, also Abstand halten.
Eine aktuelle Studie belegt das Insektensterben. Betroffen
sind nahezu alle Arten
Meldung Natur/Naturschutz
In den letzten zehn Jahren ist etwa einer Drittel aller Insektenarten aus Wiesen und Feldern verschwunden. Zu dem traurigen Schluss kommt eine Studie der TU München, die gerade im Magazin Nature veröffentlicht wurde. Bisher hatte man den Rückgang der Insekten in reiner Biomasse, also dem Gesamtgewicht aller Insekten, ausgedrückt, einzelne Arten waren, wie die Bienen, in den Fokus gerückt. Mit den Ergebnissen der Studie wird klar, dass sich beinahe alle Insektenarten auf dem Rückgang befinden.
Untersucht wurden unterschiedliche Lebensräume, wie Wiesen oder Wälder in drei Gebieten Deutschlands. In der Schwäbischen Alp, dem Nationalpark Hainich und in der Schorfheide Chorin wurden seit 2009 die Daten gesammelt. Die Wissenschaftler sammelten in diesen Regionen mehr als 2700 Insektenarten. Mit der Studie wird deutlich, in den Graslandschaften hat sich der Bestand der Insekten um 67 Prozent reduziert. Dramatisch sieht es auch in den Wäldern aus, hier gab es rund 40 Prozent weniger Insekten. Die Ergebnisse bestätigen damit die der sogenannten Krefelder Studie. Hier waren 2017 ebenfalls Zahlen zum Insektensterben geliefert worden, sie bestätigten einen Rückgang bei den Fluginsekten von über 60 Prozent.
Als Auslöser für das Insektensterben gilt auch, aber nicht ausschließlich, die Landwirtschaft. Maximal genutzte Ackerflächen, Monokulturen, Einsatz von Herbiziden, allen voran Glyphosat, gelten als Hauptursachen für das Insektensterben. Dabei benötigen die Landwirte selbst die Insekten und deren Bestäubungsleistung. Die Lösung des Problems kann jedoch nicht, wie von vielen Landwirten befürchtet, nur auf deren Schultern ausgetragen werden. Die Politik ist aufgerufen zu handeln, die Verbrauchen ebenso. Es stellt sich die Frage, ließe sich Druck aus dem Kessel nehmen, wenn weniger produziert werden würde? In Anbetracht dessen, wie viele Lebensmittel in Deutschland täglich in der Mülltonne landen, könnte die „Weniger ist mehr Variante“ Teil der Lösung werden.
Wissenschaftlern ist es gelungen, einer Kieselalge, Appetit auf PET, einem gängigen Kunststoff, zu machen. Dafür wurde die Alge genetisch verändert. Geschätzte 100 Millionen Tonnen Plastikmüll schwimmen in unseren Ozeanen, Flüssen, Seen und Bächen. Die genetisch aufgerüstete Alge könnte helfen, das Problem zu minimieren, so hoffen die Forscher.
Mehrere Politiker der Grünen fordern inzwischen die Schließung der LPT-Labors Hamburg, so berichtete es die Hannoversche Allgemeine. Nach deren Informationen soll das Labor geschlossen werden, Politiker anderer Fraktionen unterstützen den Antrag der Bündnisgrünen. Letztere fordern gleichzeitig verschärfte Regel und weniger Tierversuche. Die SOKO Tierschutz hatte den skandalösen und brutalen Umgang der Mitarbeiter mit den Labortieren ans Licht gebracht. Auch die berühmte Primatenforscherin Jane Goodall soll sich inzwischen zu den verstörenden Bildern und Aufnahmen geäußert haben. „Mit nichts zu rechtfertigen“, soll sie gesagt haben und hat damit zweifellos recht. Weitere Infos: www.soko-tierschutz.org.
Passend zum Thema davor. An der Universität Leipzig haben
Wissenschaftler ein sogenanntes 3D Zellkultursystem vorgestellt, das viele
Tierversuche überflüssig machen würde. Auch würden die Ergebnisse für den
Menschen deutlich aussagekräftiger sein.
Und auch die Netzfrauen sind in einem sehr lesenswerten Artikel
der Frage nach der Notwendigkeit von Tierversuchen nachgegangen. Hier geht’s zum
Artikel: https://netzfrauen.org
Bei der Untersuchung von vier bayerischen Seen ist viel Mikroplastik nachgewiesen worden. Das teilte das Umweltministerium Anfang der Woche in München mit. Im Chiemsee, Starnberger See, Ammersee und Altmühlsee konnten laut dem vorgestellten Mikoplastik-Bericht, der vom Bayerischen Landesamt für Umwelt gemeinsam zusammen mit der Universität Bayreuth und der Technischen Universität München erstellt wurde, vor allem sekundäre Mikroplastik-Partikel nach gewiesen werden.
Die Forscherin Silke Christiansen hat ein
Mikroskop entwickelt mit dessen Hilfe Mikro, und Nanoplastik sichtbar gemacht
wird.
Brutale Nachrichten aus China. Hier wurde die
Sicherheit von Kindersitzen statt mit Dummys, mit lebenden Schweinen erprobt.
Die Tiere wurden mit Medikamenten ruhiggestellt und in die Sitze gesetzt und
angeschnallt. Dann wurden sie mit 50 km/h gegen die wand gefahren. Viele der
Tiere erlitten schwerste Verletzungen. In Deutschland sind solche Versuche seit
den 1990er Jahren verboten. Es werden verdrahtete Dummys eingesetzt, hinterher
Daten ausgelesen.
Klimaschutz als Grundrecht. Drei Biobauern hatten gemeinsam mit Greenpeace gegen die Bundesregierung und auf Einhaltung der Klimaziele geklagt. Die Klage wurde vom Verwaltungsgericht Berlin abgewiesen. Allerdings hält das Gericht Klimaklagen grundsätzlich für zulässig.
Noch einmal durchatmen heißt es bei der geplanten Gesetzesänderung des Bundesnaturschutzgesetzes. Geplant ist eine Aufweichung des Artenschutzes, um zukünftig Wolfsabschüsse zu erleichtern. Die Vorlage zur Gesetzesänderung wurde zur weiteren Beratung in den Umweltausschuss verwiesen.
Auf dem Landgut Schönwalde wird echte Kreislaufwirtschaft
gelebt. Das dürfen die Gäste live erleben. Und Pferde gibt es hier natürlich
auch
Reportage aus
Schönwalde/Glien (Brandenburg)
Offene Landschaft, freie Sicht auf weite Wiesen und in
einiger Entfernung stehen die Pferde, kauen, mampfen, ein Pfiff! Ohren wackeln,
noch einen Halm abgezupft und dann blicken sie auf. Während die einen noch die
Lage sondieren, laufen die anderen schon los, übermütig springend und wiehernd
kommen sie näher. Holen sich Streicheleinheiten ab, laden zum Spielen ein und
schauen fragend aus großen, braunen Pferdeaugen. Kein Leckerchen? Nicht mal
eine winzige Möhre? Nein heute nicht, Ingeborg Schwenger (60) begrüßt jedes der
Tiere mit Namen, streicht über Flanken und Mähnen seidigen Fells.
Pferde und reiten
gehören zu Brandenburg
15 762 Mitglieder sind in insgesamt 467 Reitsportvereinen des
Landesverbandes Pferdesport Berlin- Brandenburg e.V. organisiert. 45 000 Pferde
und Ponys werden in rund 600 Brandenburger Pferdehöfen, Gestüten und
landwirtschaftlichen Betrieben gehalten. Pferde sind längst zum
Wirtschaftsfaktor in der Region geworden, mehr als 12 000 Menschen verdienen
ihren Lebensunterhalt mit oder durch Pferde. So wie Ingeborg Schwenger, die mit
ihren eigenen Pferden nach Schönwalde ins Havelland kam, einen Neustart wagte.
Das Landgut, sie hatte gesucht, sagt sie und doch: „Hat das Landgut auch
irgendwie mich gefunden. Es sollte so sein.“
Dr. Ingeborg Schwenger ist Ärztin, Chirurgin, eine Zeit lang
mit eigener Klinik und damit als Unternehmerin des Jahres 2003 mit dem „Prix
Veuve Clicqout“ ausgezeichnet. Später sattelte sie auf Homöopathie um und sie
spielte an der Spitze des Berliner Polo- Clubs, wurde mit ihm Deutscher
Meister. Auf dem Landgut Schönwalde möchte sie sich: „Auf die Wurzeln
beschränken.“
Arztkittel gegen
Gummistiefel getauscht
Über sechzig Pferde leben inzwischen auf dem Landgut
Schönwalde, zwanzig davon gehören Ingeborg Schwenger. Vor zwölf Jahren übernahm
sie das Landgut zur Pacht, brachte ihre Pferde mit, wollte weiter mit Pferden
arbeiten, wusste gleich, dabei wird es nicht bleiben. Das Landgut war in alter
Zeit der Mittelpunkt des Ortes und das sollte es wieder werden. Mit der Möglichkeit
am Abend ein Bier hier zu trinken, einen Happen zu essen. Und natürlich das
Reiten.
Schwenger sitzt seit ihrem vierten Lebensjahr im Sattel. Das Landgut ist Ausgangspukt für schöne Reitwanderungen. Kinder können hier reiten lernen und laut Schwenger machen fast allen Mädchen aus dem Dorf von dieser Möglichkeit Gebrauch. Springen, Dressur, Vielseitigkeit, Distanzreiten und Polo, alle fünf gängigen Pferdesportarten können hier erlernt und vorher ausprobiert werden. Vorbild für die Ausbildung an der Reitakademie auf dem Landgut sind die englischen Pony-Clubs. Hierfür hat Schwenger die Trainerin Antje Krabbe eingestellt. Krabbe erhielt als Trainerin der Kategorie A die Lütke-Westhues- Auszeichnung, in Reiterkreisen so eine Art Ritterschlag. Schwenger organisiert das Jugend-Polo-Camp und wer mehr über Polo wissen möchte, ein Buch zum Thema, „Let´s Polo“, hat sie auch geschrieben.
Ein Kreislauf wie in
der Longe
„Auf vielen Reiterhöfen stehen leider zu viele Tiere auf zu engen Raum.“ Dabei geht es Schwenger nicht allein um das Wohl der Tiere, ihre Sorge gilt dem was hinten rauskommt. „Kein Boden kann unendlich viel Dung aufnehmen. Das ist wie mit Drogen, erst aufgeputscht, die Leistung steigt enorm, dann ausgelaugt und kaputt.“ Um diesem Problem entgegen zu wirken, hat Schwenger ein eigenes Verfahren zum Umgang und zur Nutzung mit dem Dung entworfen. Eine selbst kreierte Einstreu für die Pferdeboxen, macht ganz nebenbei auch das Ausmisten beinahe überflüssig. Lediglich die oben auf liegenden Pferdeäpfel müssen entfernt werden. Es entstehen keine Faulgase und das riecht man auch. Oder eben auch nicht, selbst der Misthaufen riecht nicht und im Stall trifft man auf jede Mengen Schwalben aber kaum auf Fliegen. Schwenger sagt, mit ihrem Verfahren und der von ihr entwickelten Einstreu, dringt weniger Nitrat in die Böden. Und Nitrat im Boden, beziehungsweise im Grundwasser, ist ein großes Problem. So wirkt sich zu viel Nitrat negativ auf die Gesundheit aus.
Gutes aus der Brandenburger Erde
Bereits am Morgen werden die ersten Wildkräuter gesammelt, Gemüse erntefrisch aus dem eigenen Garten geholt. Im Restaurant des Landgutes kommt nur gesundes Essen auf den Tisch. Regional, frisch, zum Bodenständigen kommt eine raffinierte Zubereitung. Eier, Fleisch kommen von Landwirten aus der Region, Wild liefert der örtliche Jäger, Lamm vom ortsansässigen Schäfer, Zicklein auch.
Die Weine sucht Schwenger auf ihren Touren durch die Weinbaugebiete Deutschlands selbst aus. Sie kennt die Winzer, deren Tropfen, ins Glas kommt nur, was durch Schwengers Qualitätskontrolle bestanden hat. Für ihr Landgut möchte sie den „Bib Gourmand“ holen, eine Auszeichnung für sorgfältig zubereitete Küche und preiswerte Mahlzeiten. Da das Landgut auch Dorfmittelpunkt sein soll, ist Letzteres durchaus sehr wichtig. Das Landgut möchte sich nicht abgehoben präsentieren, im Gegenteil. Wer hier her kommt, lebt auf dem Land oder ist zu Besuch. Das Landgut ist durchaus als landwirtschaftlicher Betrieb zu verstehen, inclusive Misthaufen, Stallungen und matschigen Acker, sofern es denn geregnet hat. Eine gute und erschwingliche Küche will Schwenger hier bieten. „Ich will auch ein gutes Hauptgericht unter 10Euro anbieten können“, sagt sie. Schwenger bietet auch schöne Alternativen zu den Limonaden der üblichen Verdächtigen an. Das Radler mit Rhabarbersaft ist lecker erfrischend und dabei gesünder, als die Limo-Variante und Kalorien spart sie auch.
Wer etwas länger bleiben will, es gib auch ein paar gemütliche Hotelzimmer auf dem Landgut. Morgens mit Blick auf die Koppeln wachwerden und den Tag mit einem kleinen Spaziergang über die mit Tau bedeckten Wiesen starten.
Das Landgut eignet sich gut als Ausgangspunkt zu Touren ins Havelland, die Hauptstadt Berlin ist mit dem Auto in wenigen Minuten zu erreichen. Jeden Freitag findet auf dem Hof des Gutes ein Markt, eine sogenannte Marktschwärmerei, statt. Dann werden hier Waren aus der Region verkauft. (Hierzu folgt in Kürze ein eigener Artikel). Jeden ersten Freitag im Monat kann probiert werden, was die Erzeuger zum Verkauf anbieten.
Das Landgut Schönwalde findet ihr in der Dorfstraße 31, 14621
Schönwalde-Glien oder im Netz: www.daslandgut.de
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