Wissenschaftlern ist es gelungen, einer Kieselalge, Appetit auf PET, einem gängigen Kunststoff, zu machen. Dafür wurde die Alge genetisch verändert. Geschätzte 100 Millionen Tonnen Plastikmüll schwimmen in unseren Ozeanen, Flüssen, Seen und Bächen. Die genetisch aufgerüstete Alge könnte helfen, das Problem zu minimieren, so hoffen die Forscher.
Mehrere Politiker der Grünen fordern inzwischen die Schließung der LPT-Labors Hamburg, so berichtete es die Hannoversche Allgemeine. Nach deren Informationen soll das Labor geschlossen werden, Politiker anderer Fraktionen unterstützen den Antrag der Bündnisgrünen. Letztere fordern gleichzeitig verschärfte Regel und weniger Tierversuche. Die SOKO Tierschutz hatte den skandalösen und brutalen Umgang der Mitarbeiter mit den Labortieren ans Licht gebracht. Auch die berühmte Primatenforscherin Jane Goodall soll sich inzwischen zu den verstörenden Bildern und Aufnahmen geäußert haben. „Mit nichts zu rechtfertigen“, soll sie gesagt haben und hat damit zweifellos recht. Weitere Infos: www.soko-tierschutz.org.
Passend zum Thema davor. An der Universität Leipzig haben
Wissenschaftler ein sogenanntes 3D Zellkultursystem vorgestellt, das viele
Tierversuche überflüssig machen würde. Auch würden die Ergebnisse für den
Menschen deutlich aussagekräftiger sein.
Und auch die Netzfrauen sind in einem sehr lesenswerten Artikel
der Frage nach der Notwendigkeit von Tierversuchen nachgegangen. Hier geht’s zum
Artikel: https://netzfrauen.org
Bei der Untersuchung von vier bayerischen Seen ist viel Mikroplastik nachgewiesen worden. Das teilte das Umweltministerium Anfang der Woche in München mit. Im Chiemsee, Starnberger See, Ammersee und Altmühlsee konnten laut dem vorgestellten Mikoplastik-Bericht, der vom Bayerischen Landesamt für Umwelt gemeinsam zusammen mit der Universität Bayreuth und der Technischen Universität München erstellt wurde, vor allem sekundäre Mikroplastik-Partikel nach gewiesen werden.
Die Forscherin Silke Christiansen hat ein
Mikroskop entwickelt mit dessen Hilfe Mikro, und Nanoplastik sichtbar gemacht
wird.
Brutale Nachrichten aus China. Hier wurde die
Sicherheit von Kindersitzen statt mit Dummys, mit lebenden Schweinen erprobt.
Die Tiere wurden mit Medikamenten ruhiggestellt und in die Sitze gesetzt und
angeschnallt. Dann wurden sie mit 50 km/h gegen die wand gefahren. Viele der
Tiere erlitten schwerste Verletzungen. In Deutschland sind solche Versuche seit
den 1990er Jahren verboten. Es werden verdrahtete Dummys eingesetzt, hinterher
Daten ausgelesen.
Klimaschutz als Grundrecht. Drei Biobauern hatten gemeinsam mit Greenpeace gegen die Bundesregierung und auf Einhaltung der Klimaziele geklagt. Die Klage wurde vom Verwaltungsgericht Berlin abgewiesen. Allerdings hält das Gericht Klimaklagen grundsätzlich für zulässig.
Noch einmal durchatmen heißt es bei der geplanten Gesetzesänderung des Bundesnaturschutzgesetzes. Geplant ist eine Aufweichung des Artenschutzes, um zukünftig Wolfsabschüsse zu erleichtern. Die Vorlage zur Gesetzesänderung wurde zur weiteren Beratung in den Umweltausschuss verwiesen.
Auf dem Landgut Schönwalde wird echte Kreislaufwirtschaft
gelebt. Das dürfen die Gäste live erleben. Und Pferde gibt es hier natürlich
auch
Reportage aus
Schönwalde/Glien (Brandenburg)
Offene Landschaft, freie Sicht auf weite Wiesen und in
einiger Entfernung stehen die Pferde, kauen, mampfen, ein Pfiff! Ohren wackeln,
noch einen Halm abgezupft und dann blicken sie auf. Während die einen noch die
Lage sondieren, laufen die anderen schon los, übermütig springend und wiehernd
kommen sie näher. Holen sich Streicheleinheiten ab, laden zum Spielen ein und
schauen fragend aus großen, braunen Pferdeaugen. Kein Leckerchen? Nicht mal
eine winzige Möhre? Nein heute nicht, Ingeborg Schwenger (60) begrüßt jedes der
Tiere mit Namen, streicht über Flanken und Mähnen seidigen Fells.
Pferde und reiten
gehören zu Brandenburg
15 762 Mitglieder sind in insgesamt 467 Reitsportvereinen des
Landesverbandes Pferdesport Berlin- Brandenburg e.V. organisiert. 45 000 Pferde
und Ponys werden in rund 600 Brandenburger Pferdehöfen, Gestüten und
landwirtschaftlichen Betrieben gehalten. Pferde sind längst zum
Wirtschaftsfaktor in der Region geworden, mehr als 12 000 Menschen verdienen
ihren Lebensunterhalt mit oder durch Pferde. So wie Ingeborg Schwenger, die mit
ihren eigenen Pferden nach Schönwalde ins Havelland kam, einen Neustart wagte.
Das Landgut, sie hatte gesucht, sagt sie und doch: „Hat das Landgut auch
irgendwie mich gefunden. Es sollte so sein.“
Dr. Ingeborg Schwenger ist Ärztin, Chirurgin, eine Zeit lang
mit eigener Klinik und damit als Unternehmerin des Jahres 2003 mit dem „Prix
Veuve Clicqout“ ausgezeichnet. Später sattelte sie auf Homöopathie um und sie
spielte an der Spitze des Berliner Polo- Clubs, wurde mit ihm Deutscher
Meister. Auf dem Landgut Schönwalde möchte sie sich: „Auf die Wurzeln
beschränken.“
Arztkittel gegen
Gummistiefel getauscht
Über sechzig Pferde leben inzwischen auf dem Landgut
Schönwalde, zwanzig davon gehören Ingeborg Schwenger. Vor zwölf Jahren übernahm
sie das Landgut zur Pacht, brachte ihre Pferde mit, wollte weiter mit Pferden
arbeiten, wusste gleich, dabei wird es nicht bleiben. Das Landgut war in alter
Zeit der Mittelpunkt des Ortes und das sollte es wieder werden. Mit der Möglichkeit
am Abend ein Bier hier zu trinken, einen Happen zu essen. Und natürlich das
Reiten.
Schwenger sitzt seit ihrem vierten Lebensjahr im Sattel. Das Landgut ist Ausgangspukt für schöne Reitwanderungen. Kinder können hier reiten lernen und laut Schwenger machen fast allen Mädchen aus dem Dorf von dieser Möglichkeit Gebrauch. Springen, Dressur, Vielseitigkeit, Distanzreiten und Polo, alle fünf gängigen Pferdesportarten können hier erlernt und vorher ausprobiert werden. Vorbild für die Ausbildung an der Reitakademie auf dem Landgut sind die englischen Pony-Clubs. Hierfür hat Schwenger die Trainerin Antje Krabbe eingestellt. Krabbe erhielt als Trainerin der Kategorie A die Lütke-Westhues- Auszeichnung, in Reiterkreisen so eine Art Ritterschlag. Schwenger organisiert das Jugend-Polo-Camp und wer mehr über Polo wissen möchte, ein Buch zum Thema, „Let´s Polo“, hat sie auch geschrieben.
Ein Kreislauf wie in
der Longe
„Auf vielen Reiterhöfen stehen leider zu viele Tiere auf zu engen Raum.“ Dabei geht es Schwenger nicht allein um das Wohl der Tiere, ihre Sorge gilt dem was hinten rauskommt. „Kein Boden kann unendlich viel Dung aufnehmen. Das ist wie mit Drogen, erst aufgeputscht, die Leistung steigt enorm, dann ausgelaugt und kaputt.“ Um diesem Problem entgegen zu wirken, hat Schwenger ein eigenes Verfahren zum Umgang und zur Nutzung mit dem Dung entworfen. Eine selbst kreierte Einstreu für die Pferdeboxen, macht ganz nebenbei auch das Ausmisten beinahe überflüssig. Lediglich die oben auf liegenden Pferdeäpfel müssen entfernt werden. Es entstehen keine Faulgase und das riecht man auch. Oder eben auch nicht, selbst der Misthaufen riecht nicht und im Stall trifft man auf jede Mengen Schwalben aber kaum auf Fliegen. Schwenger sagt, mit ihrem Verfahren und der von ihr entwickelten Einstreu, dringt weniger Nitrat in die Böden. Und Nitrat im Boden, beziehungsweise im Grundwasser, ist ein großes Problem. So wirkt sich zu viel Nitrat negativ auf die Gesundheit aus.
Gutes aus der Brandenburger Erde
Bereits am Morgen werden die ersten Wildkräuter gesammelt, Gemüse erntefrisch aus dem eigenen Garten geholt. Im Restaurant des Landgutes kommt nur gesundes Essen auf den Tisch. Regional, frisch, zum Bodenständigen kommt eine raffinierte Zubereitung. Eier, Fleisch kommen von Landwirten aus der Region, Wild liefert der örtliche Jäger, Lamm vom ortsansässigen Schäfer, Zicklein auch.
Die Weine sucht Schwenger auf ihren Touren durch die Weinbaugebiete Deutschlands selbst aus. Sie kennt die Winzer, deren Tropfen, ins Glas kommt nur, was durch Schwengers Qualitätskontrolle bestanden hat. Für ihr Landgut möchte sie den „Bib Gourmand“ holen, eine Auszeichnung für sorgfältig zubereitete Küche und preiswerte Mahlzeiten. Da das Landgut auch Dorfmittelpunkt sein soll, ist Letzteres durchaus sehr wichtig. Das Landgut möchte sich nicht abgehoben präsentieren, im Gegenteil. Wer hier her kommt, lebt auf dem Land oder ist zu Besuch. Das Landgut ist durchaus als landwirtschaftlicher Betrieb zu verstehen, inclusive Misthaufen, Stallungen und matschigen Acker, sofern es denn geregnet hat. Eine gute und erschwingliche Küche will Schwenger hier bieten. „Ich will auch ein gutes Hauptgericht unter 10Euro anbieten können“, sagt sie. Schwenger bietet auch schöne Alternativen zu den Limonaden der üblichen Verdächtigen an. Das Radler mit Rhabarbersaft ist lecker erfrischend und dabei gesünder, als die Limo-Variante und Kalorien spart sie auch.
Wer etwas länger bleiben will, es gib auch ein paar gemütliche Hotelzimmer auf dem Landgut. Morgens mit Blick auf die Koppeln wachwerden und den Tag mit einem kleinen Spaziergang über die mit Tau bedeckten Wiesen starten.
Das Landgut eignet sich gut als Ausgangspunkt zu Touren ins Havelland, die Hauptstadt Berlin ist mit dem Auto in wenigen Minuten zu erreichen. Jeden Freitag findet auf dem Hof des Gutes ein Markt, eine sogenannte Marktschwärmerei, statt. Dann werden hier Waren aus der Region verkauft. (Hierzu folgt in Kürze ein eigener Artikel). Jeden ersten Freitag im Monat kann probiert werden, was die Erzeuger zum Verkauf anbieten.
Das Landgut Schönwalde findet ihr in der Dorfstraße 31, 14621
Schönwalde-Glien oder im Netz: www.daslandgut.de
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