Die Mitwelt-News der Woche

15.11. 2019            Meldungen

Schaf gucken in Falkensee. Die Skudden gehören zu den bedrohten Nutztierrassen. Etwa 70 dieser seltenen Schäfchen grasen gerade in Falkensee
Foto: Silvia Passow

Lokales:

In meinem Heimatort Falkensee wurde von der Lokalen Agenda eine Initiative für mehrfach zu verwendende „Kaffee to go-Becher“ gestartet. Mit der Initiative „Kaffeegenuss im Mehrwegbecher“ können selbst mitgebrachte Tassen und Becher in teilnehmenden Geschäften und Café befüllt werden.

Ich muss gestehen, für mich hat sich das Prinzip des unterwegs Kaffee trinken nie erschlossen. Ich sitze lieber, genieße und klöne auch schon mal beim Käffchen
Foto: Pixabay

Ebenfalls in der letzten Woche gab es in der Stadtverordnetenversammlung meiner Heimatgemeinde keine Mehrheit für den Antrag auf einen Klimanotstand.

Dafür aber Mäh-Maschinen der besonderen Art. Die Schafe vom örtlichen Schäfer Olaf Kolecki futtern an einer weiteren Stelle im Stadtgebiet. Grünlandpflege mit „Komm mal runter Effekt“ für Passanten. Die schönen Bilder dazu wollte ich euch nicht vorenthalten.

Die Mäh-Maschinen mit Kuschel-Faktor. Gut für die Wiese, gut für die Seele
Foto: Silvia Passow


Schäfer Kolecki und das einzige Lamm in der Runde. Eigentlich, sagt Kolecki, ist er für die Familienplanung bei Schafs zuständig. Eigentlich…..
Foto: Silvia Passow

Umweltverschmutzung:

Meeresbiologen der Universität Gießen haben herausgefunden, dass auch Korallen unter Mikroplastik zu leiden haben.

Korallen sind sehr empfindlich, Mikroplastik trägt nicht zu ihrem Wohlbefinden bei. Das haben bisher alle Lebewesen, die man auf Nebenwirkungen durch Mikroplastik untersucht hat, gemeinsam,
Foto: Pixabay

Tierschutz:

Das LPT Labor, dass durch fruchtbare Tierversuche und Tierquälerei bekannt wurde, soll nach Informationen der SOKO Tierschutz schon bald schließen. 76 Affen sollen den Tierschützern zufolge bereits aus dem Labor entfernt worden sein. Über den Verbleib der Tiere liegen derzeit keine gesicherten Erkenntnisse vor. Für den 16.November planen Tierschützer eine erneute Demo gegen Tierversuche im Allgemeinen und das Labor im Speziellen.

Klima:

Klimawandel oder ganz normal?

In Australien wüten schwere Buschbrände, noch ist schwer zu sagen, wie viel Wald den Flammen zum Opfer fallen werden. In Venedig heißt es dagegen Land unter und zwar heftig. Inzwischen wurde der Notstand ausgerufen. Heute Vormittag ist ein Wasserstand von 153 Zentimeter über dem normalen Meeresspiegel gemessen worden. In der Nacht zu Mittwoch war der Rekordwert von 187 Zentimeter auf dem Markusplatz ermittelt worden. Das hatte es in der Lagunenstadt seit mehr als 50 Jahren nicht gegeben

Viel Wasser ist man in Venedig gewohnt, allerdings eher in den charakteristischen Kanälen der weltbekannten Stadt
Foto: Pixabay

Im Südosten Frankreichs haben vorzeitige Schneefälle für ein winterliches Verkehrschaos gesorgt. 30 Zentimeter Neuschnee sollen gefallen sein und auch in Teilen Österreichs hat es einen sehr frühen schneereichen Wintereinbruch gegeben. Und dicke Ende soll erst noch über die Alpen kommen, so die Voraussage.  

Umwelt:

Während der NABU sich gestern mit Vorbehalten zur geplanten Tesla Gigafabrik geäußert haben, begrüßen die Bündnisgrünen im Potsdamer Landtag die Entscheidung. „Die geplante Ansiedlung von Tesla in Brandenburg begrüßen wir. Das Ankommen innovativer amerikanischer Autounternehmen unterstreicht noch einmal, dass der E-Antrieb bei Autos weiter auf dem Vormarsch ist und die deutsche Autoindustrie die Entwicklung verschlafen hat“, heißt es in einer Presseerklärung vom 13.November.

Kommt Tesla nach Brandenburg?
Foto: Pixabay

Save the date:

29.November ist wieder umfassender Klimastreik

Deutschland größter „Affenverbraucher“

Pressemitteilung „Ärzte gegen Tierversuche“

November 2019

Recherchen des bundesweiten Vereins Ärzte gegen Tierversuche zufolge ist das Tierversuchslabor Covance in Münster der größte „Affenverbraucher“ Deutschlands. Jedes Jahr werden dort bis zu 2.000 Affen in qualvollen Giftigkeitstests getötet. Jetzt will der Konzern ein neues Gebäude für noch mehr Käfige bauen. Der Verein startet gegen die Erweiterung eine Kampagne. Ab sofort können Protest-Unterschriften per Online-Petition abgegeben werden, und für den 23. November ist eine Großdemo in Münster geplant.


Das US-amerikanische Unternehmen Covance ist eines der weltweit größten Auftragsforschungsinstitute mit Niederlassungen in 20 Ländern. In Münster betreibt der Konzern eines der größten Tierversuchslabore für Affen in Europa. Recherchen des bundesweiten Vereins Ärzte gegen Tierversuche zufolge werden zwei Drittel aller Affenversuche Deutschlands in Nordrhein-Westfalen durchgeführt. Im Jahr 2017 waren es 2.137 von insgesamt 3.525 Affen. Verantwortlich dafür ist vor allem das Tierversuchslabor Covance in Münster. Damit ist Covance der größte „Affenverbraucher“ Deutschlands.

Die Filiale in Münster hat sich auf Fortpflanzungs-Giftigkeitstests an Affen spezialisiert. Schwangeren Affen werden Arzneimittel oder Chemikalien oft täglich mit einem Schlauch in den Magen gepumpt oder in die Blutbahn injiziert, um die Auswirkung auf ihren Nachwuchs zu beobachten. Die Folge können Totgeburten oder Missbildungen sein. „Solche Giftigkeitsprüfungen an unseren nächsten Verwandten sind ethisch nicht zu rechtfertigen und wissenschaftlich unsinnig, da die Ergebnisse nur etwas über die Reaktion der Affen aussagen, aber keine Vorhersage für den Menschen zulassen“, erklärt Dr. med. vet. Corina Gericke, Vizevorsitzende von Ärzte gegen Tierversuche.

Unlängst haben verdeckt gemachte Aufnahme aus dem Labor LPT im niedersächsischen Mienenbüttel für einen gewaltigen öffentlichen Aufschrei gesorgt. Die Bilder zeigten Affen in winzigen Einzelkäfigen und sich in Panik in sogenannten Primatenstühlen windenden Affen. Die Behörden und Staatsanwaltschaft ermitteln, die Außenstelle Mienenbüttel soll geschlossen werden, während die Tierversuche an Mäusen, Ratten, Meerschweinchen, Kaninchen und Schweinen weitergehen sollen.

Der Ärzteverein geht davon aus, dass die Zustände bei Covance ähnlich sind. „Es gibt keine harmlosen Giftigkeitstests, sie sind immer mit Qual und Tod für die Tiere verbunden“, so Tierärztin Gericke. Vor 16 Jahren war Covance schon einmal in die Schlagzeilen geraten, als eine Undercover-Recherche Bilder von schwer verhaltensgestörten Primaten an die Öffentlichkeit brachte.

„Die Zeichen stehen auf Paradigmenwechsel – weg von einer antiquierten Tierversuchsforschung, hin zu moderner humanbasierter Forschung des 21. Jahrhunderts“, erklärt Gericke. So schließt in Großbritannien spätestens 2022 das berühmte Sanger-Institut sein Tierversuchslabor. Der Grund für die Entscheidung: die rasante globale Etablierung humanbasierter Forschungsmodelle wie 3-dimensionale Zellkultursysteme und Organoide. „Ein Ausbau des umstrittenen Covance-Labors ist der völlig falsche Weg und darf von den Behörden nicht genehmigt werden“, fordert die Expertin.