Kochen mit den Lebensmitteln der Saison

Pressemitteilung der Stadt Falkensee vom 7. Oktober 2020

In der zweiten  Herbstferienwoche vom 19. bis 23. Oktober bietet das Haus am Anger (Falkenhagener Straße 16) einen Ferienkurs „Praktisches Kochen und nachhaltige Ernährung“ an. Von 9 bis 15 Uhr erlernen die Teilnehmenden die Grundlagen zum praktischen Kochen mit saisonalen Lebensmitteln. Zusätzlich wird in interaktiven Workshops zu verschiedenen Themen rund um nachhaltige Ernährung künstlerisch sowie umweltanalytisch gearbeitet. Dabei untersuchen die Kinder und Jugendlichen zum Beispiel die Auswirkungen der Ernährung auf die Umwelt und den Einfluss auf die Gesundheit. Der Kurs wird geplant und durchgeführt von Master-Studierenden aus den Fachrichtungen Lebensmitteltechnologie, Kommunikationsdesign sowie Energie- und Ressourcenmanagement und durch das Land Brandenburg gefördert. Der Kurs ist auf 10 Teilnehmende beschränkt, die Kursgebühr beträgt 1 Euro  pro Tag  pro Teilnehmenden. Anmeldung erbeten unter der E-Mail-Adresse haus-am-anger@falkensee.de oder telefonisch unter der Rufnummer 03322 3735.

Ökofläche plus – Agrarumweltministerium startet breite Beteiligung für Ökoaktionsplan – Ziel: 20 % Ökofläche in 2024

Pressemitteilung des Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz vom 7. Oktober 2020

Potsdam – Die Landesregierung will die ökologisch bewirtschaftete Fläche in Brandenburg bis 2024 auf 20 Prozent zu steigern. Um dies zu erreichen, hat das Agrarumweltministerium jetzt die Erarbeitung eines Ökoaktionsplans gestartet. Zur heutigen Auftaktveranstaltung sind rund 30 Akteure aus den Bereichen Erzeugung und Verarbeitung von Produkten, Bildung, Beratung und Forschung, sowie Verbände und Behörden gekommen.

Die Auftaktveranstaltung „Ökoaktionsplan“ markiert den Beginn einer engen Zusammenarbeit aller im Biosektor tätigen Akteure, mit der der ökologische Landbau in Brandenburg zielgerichtet und bedarfsorientiert gefördert werden soll. In dem breit angelegten Beteiligungsprozess sind daher Verbände und Organisationen aus den beteiligten Bereichen zur Mitarbeit aufgerufen. Die Erarbeitung des Ökoaktionsplans folgt somit dem Prinzip eines Bottom-Up-Prozesses, in dem die unterschiedlichen Anforderungen und Bedarfe der Interessengruppen Eingang in den letztlich zu erarbeitenden Plan finden.

Landwirtschaftsminister Axel Vogel: „Mit einem gegenwärtigen Flächenanteil von 13,2 Prozent Ökolandbau belegt Brandenburg einen Spitzenplatz im Bundesvergleich. Ökolandbau stärkt die regionale Wertschöpfung und leistet einen Beitrag zum Klimaschutz. Unser Ökoaktionsplan soll hierfür die Weichen in Brandenburg stellen und den Ökolandbau nachhaltig stärken. Um bei der Ausgestaltung einzelner Maßnahmen auf eine möglichst breite Expertise zugreifen zu können, werden schon bei der Erarbeitung Vertreter des landwirtschaftlichen Berufstands, aus dem Bereich des Wissenstransfers und der Gemeinschaftsverpflegung, aus der Ernährungswirtschaft, den Kommunen, und der Verwaltung, Junglandwirtinnen und -wirte, sowie Interessensvertretungen der Verbraucherinnen und Verbraucher beteiligt.“

Der ökologische Landbau hat weiteres Wachstumspotenzial. Aktuell kann die Nachfrage nach Bio-Produkten aus Brandenburg nicht gestillt werden. Vor allem mit dem großen Markt der Millionenmetropole Berlin inmitten Brandenburgs bieten sich zusätzliche Chancen für Angebote und Produkte aus dem Ökolandbau und dadurch für die Brandenburger Betriebe.

Ab 2021 werden über sechs Monate hinweg mehrere Workshops zur Erarbeitung durchgeführt. Der Aktionsplan soll Ende 2021 vorliegen.

Auf der Internetseite des Ministeriums finden sich aktuelle Informationen und Kontaktdaten zum Ökoaktionsplan: https://mluk.brandenburg.de/info/oeko-aktionsplan

Aktuelles zum Prozess findet man auch regelmäßig auf dem MLUK-Twitter-Account:

Information zu aktuellen Baumfällungen

Pressemitteilung der Stadt Falkensee vom  7. Oktober 2020

In den nächsten Wochen müssen zahlreiche Bäume im öffentlichen Straßenland aus Gründen der Verkehrssicherheit gefällt werden. Dazu zählen abgestorbene oder absterbende Birken, aber auch andere Baumarten wie Linde, Ahorn und Bäume mit Pilzbefall. Die Fällungen werden u.a. auf der Grünfläche neben dem Parkplatz Humboldtallee, in der Rudolf-Breitscheid-Straße, der Ringpromenade, der Friedrich-Hahn-Straße, der Karl-Marx-Straße, der Bachstelzenstraße, der Seegefelder Straße, der Ruppiner Straße, im Poetenweg, im Falkenkorso und in der Friedrich-Engels-Allee erfolgen.

Hirschkäferkartierung: Bislang unbekannte Vorkommen in Brandenburg von Bürgerforscherinnen und -forschern nachgewiesen

Pressemitteilung des Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz vom 7. Oktober 2020

Potsdam – Das Landesamt für Umwelt (LfU) hat sich Anfang des Jahres erstmals an interessierte Bürgerforscherinnen und -forscher gewandt, um mehr über die Verbreitung des Hirschkäfers in Brandenburg zu erfahren. 163 Beobachtungen aus ganz Brandenburg sind bis Ende September eingegangen und vervollständigen den bisherigen Kenntnisstand. Das Ergebnis übertrifft sowohl qualitativ als auch quantitativ die Erwartungen und hält einige Überraschungen parat.

Die 163 beim LfU per E-Mail, Post, Telefon und Fax eingegangenen Meldungen stammen von 118 Beobachtern, größtenteils Privatpersonen, unter denen viele mehrmals Beobachtungen einreichten. Dabei hatte offensichtlich auch der Nachwuchs Spaß an der Hirschkäferzählung. Die meisten Hirschkäfer auf einen Schlag (sechs), beobachteten die Kinder der KITA Zwergenstübchen aus Falkenberg an einem Weidenbaum auf ihrem Gelände. Die meisten Hirschkäfernachweise stammen aus Südbrandenburg (Großraum Elsterwerda und Lauchhammer) und dem Südosten (vor allem Neuzelle). Im Westen lag ein Schwerpunkt um Wiesenburg/Mark und im Norden in der Region um den Üdersee.

Die Hirschkäferzählung lieferte viele Neunachweise in Brandenburg. Den größten Kenntniszuwachs gab es in Neuzelle. Auch aus Tauer, Jamlitz, Calau, Berga, Stahnsdorf, Brandenburg an der Havel, Rathenow und Lindow (Mark) gingen einzelne Meldungen ein. Damit konnten einige „weiße Flecken“ in der landesweiten Verbreitungskarte ausgefüllt werden. In Lauchhammer und Wiesenburg/Mark waren Vorkommen zwar schon bekannt, durch die Bürgerbeobachtungen konnte die Population aber größer eingeschätzt werden als bisher angenommen. Insgesamt scheint der Hirschkäfer in Brandenburg fast flächig verbreitet zu sein, nach Norden hin in seiner Zahl aber abnehmend.

In Privatgärten wurde die überwiegende Anzahl der Hirschkäfer gefunden. Interessanterweise waren bei vielen Funden Kirchengelände oder Friedhöfe in der Nähe. Alte Parkanlagen und Friedhöfe haben bekanntermaßen eine große Bedeutung für die Biodiversität, da sich dort oft noch sehr alte Baumbestände und ausreichend Totholz finden. Für den Hirschkäfer sind das offensichtlich attraktive Lebensräume, in denen Brutstätten über mehrere Hirschkäfergenerationen ungestört fortbestehen können.

Gartenbesitzer berichteten von stetigem Hirschkäferschlupf in ihren Gärten. In der Zeit vom 18. Mai bis 30. Juli 2020 zählte ein Wiesenburger in seinem Garten insgesamt 35 Hirschkäfer (davon 17 Männchen und 18 Weibchen). Nach seinen Beobachtungen sollen die Weibchen in diesem Jahr kleiner sein als im Vorjahr. In seinem Garten fressen die nicht sehr wählerischen Käfer an alten Wurzeln und Stubben von Birke, Hasel, Obstgehölzen und auch an Zaunpfählen aus Eichenholz. Um für weiteren Hirschkäfernachwuchs zu sorgen, werden von ihm vorbildlich die alten Stubben nicht nur in der Erde belassen, es wird auch Altholz, wie zum Beispiel ausgediente Zaunpfähle, vergraben.

Neben all den erfreulichen Meldungen von Hirschkäferwiegen, die seit Jahren im Garten fortbestehen, erreichten uns auch Hinweise auf Gefährdungsursachen. So wurden mehrere Hirschkäfer aus Regenwassertonnen gerettet. Das Ertrinken von Hirschkäfern, wie auch von anderen Insekten, Vögeln und kleinen Säugetieren wie Mäusen kann man verhindern, indem man ein kleines Brettchen auf dem Wasser schwimmen lässt. Die Tiere können sich dann selbst aus dem Wasser ziehen und nach dem Trocknen weiterfliegen oder über den Tonnenrand klettern und das Weite suchen.

Unter den Fundmeldungen waren 137 Hirschkäfer sowie ein Eremit, ein Mulmbock, ein Marienprachtkäfer, zwei Sägeböcke, fünf Nashornkäfer und 16 Balkenschröter. Die anderen Arten wurden entweder als Verwechslung oder als interessante Nebenbeobachtung durch aufmerksame Finder eingereicht.

Weitere Beobachtungen von Hirschkäfern können an folgende Kontaktdaten übermittelt werden

Internationale Standards gesetzt: Landesnaturschutzpreis geht an Fachgruppe Ornithologie des NABU Prignitz

Pressemitteilung des NABU vom 6. Oktober 2020

Storchenpopulation im Nordwesten Brandenburgs seit 2014 rückläufig

CumlosenDer NABU Landesverband Brandenburg gratuliert den Ornithologen des NABU Prignitz zum Erhalt des Landesnaturschutzpreises.  Mit der Auszeichnung wird das eindrucksvolle Lebenswerk der engagierten Ehrenamtlichen gewürdigt. Bereits seit 1953 setzt sich die Fachgruppe für den Schutz des NABU-Wappentiers, den Weißstorch, ein.

Neben der heutigen Preisübergabe wird auch das 50jährige Bestehen der Fachgruppe rund um dessen Vorsitzenden Herbert Schulz gefeiert. Schulz kümmert sich jedes Jahr gemeinsam mit seinem Sohn Falk, Vorsitzender des NABU Prignitz, und zehn weiteren Freiwilligen, um die Beringung von Jungvögeln und die Kontrolle von Elterntieren sowie deren Nachwuchs. So werden jährlich biologische Daten der Tiere wie Gewicht, Größe und Fitnesszustand erfasst. Eine solch engagierte und kontinuierliche Arbeit trägt Früchte: Die langen Aufzeichnungsreihen sind international einmalig und haben einen immensen Datenpool geschaffen. Mit dessen Hilfe lassen sich eindeutige wissenschaftliche Aussagen zum Arterhalt der Weißstörche, Auswirkungen des Klimawandels und Veränderungen in der Landnutzung machen.

Eine grundlegende Erkenntnis der letzten Jahre ist, dass die Entwicklung der Weißstorchpopulation im Nordwesten von Brandenburg seit 2014 rückläufig ist. Die Gründe des Rückgangs sind vielseitig, aber meist durch den Menschen geschaffen. Besonders schwer haben es Jungstörche. Durch die zunehmenden Extremwetterereignisse wie langanhaltende Trockenheit finden die Elterntiere nicht genügend Nahrung zur Jungenaufzucht. Auch die Intensivierung der Landwirtschaft und der damit einhergehende Einsatz von Mineraldüngern und Pestiziden, hat einen wesentlichen Einfluss auf die Bestandsentwicklung. Darüber hinaus versterben viele Weißstörche auf den Zugrouten und kehren nicht mehr in die Prignitz zurück.

„Die Prignitz ist die wichtigste Storchenregion in Brandenburg. Das verdanken wir insbesondere auch dem unermüdlichen Einsatz der Preisträger[…]“ bekräftigt Friedhelm Schmitz-Jersch, Landesvorsitzender des NABU Brandenburg. „Und sie sorgen dafür, dass der Storch, wenn er aus seinen Winterquartieren ankommt, frisch gereinigte Nester beziehen kann.“. Lobend erwähnt Schmitz-Jersch auch den direkten Dialog der Preisträger mit der regionalen Landwirtschaft: „Die direkten Gespräche mit den Landwirt*innen vor Ort sorgen für eine gute Nahrungsgrundlage“.


NABU betreibt regionales Besucherzentrum rund um das Thema Weißstorch
Direkt an der Brandenburger Elbaue im Europäischen Storchendorf Rühstädt betreut der NABU, gefördert vom Land Brandenburg, ein Besucherinformationszentrum, das jedes Jahr zwischen April und August tausende Touristen anzieht. Neben saisonalen Führungen durch das beschauliche Dorf mit seinen über 30 Horsten bieten die Ausstellungsräume viele Informationen über die Flora und Fauna des UNESCO-Biosphärenreservates Flusslandschaft Elbe Brandenburg.


Überarbeitete Leitlinien für den Tierschutz im Pferdesport

Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes vom 6. Oktober 2020

  • Tierschutzverbände erfreut über zahlreiche Verbesserungen zum Tierwohl im Pferdesport
  • Kritik an Ausnahme für Galopp- und Trabrennsport

Der Deutsche Tierschutzbund, PROVIEH, der Bund gegen Missbrauch der Tiere, der Bundesverband Tierschutz, die Landestierschutzbeauftragten aus Baden-Württemberg, Berlin, Brandenburg, Hessen, Niedersachsen, dem Saarland und Sachsen-Anhalt, die Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz sowie die Vereinigung der Freizeitreiter und -fahrer in Deutschland begrüßen die überarbeiteten „Leitlinien für den Tierschutz im Pferdesport“, an der sie die letzten drei Jahre mitgewirkt haben.

In den jetzt vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) veröffentlichten Leitlinien konnten elementare Anforderungen für einen besseren Schutz der Tiere konkretisiert und ergänzt werden. So konnte eine grundsätzliche Festlegung des Alters für den Beginn der disziplinbezogenen Ausbildung und den frühesten Turnierstart und eine tierschutzkonforme Haltung während der Ausbildung aufgenommen werden, genauso wie eine klare Ablehnung der Rollkur. Nicht alle Belange konnten abschließend geregelt werden, sollen aber zeitnah wissenschaftlich untersucht werden. Kritik üben die Verbände insbesondere aber daran, dass anders als in den Leitlinien vorgesehen, ausgerechnet für Trabrenn- und Galopprennpferde weiterhin kein Mindestalter der Pferde bei Trainings- und Einsatzbeginn vorgeschrieben sein soll.

„Die Mindeststandards der BMEL-Pferdesportleitlinie bieten eine wichtige Orientierungs- und Beurteilungshilfe, welche Anforderungen für Umgang, Haltung, Training und jegliche Nutzung von Pferden unter den Aspekten des Tierschutzes zu stellen sind. Diese gilt es nun weitreichend bekannt zu machen und in die Umsetzung zu bringen“, so die Verbände. Allerdings als tierschutzfachlich völlig inakzeptabel einzustufen ist die Ausnahme für Galopp- und Trabrennpferde hinsichtlich des frühestmöglichen Ausbildungs- und Einsatzbeginns, der laut Leitlinie für alle sonstigen Pferde bei 30 Monaten bzw. 36 Monaten liegen soll. Diese Ausnahme hat rein wirtschaftliche Gründe: Um auf den Rennbahnen international wettbewerbsfähig zu bleiben, wird das stark leistungsorientierte Training der Tiere aus Gründen des Profits seit Jahren über das Wohl der Tiere gestellt. Bekannt ist, dass im Rennsport-Bereich mit einem erhöhten Risiko für Früh- und Spätschäden – etwa einer Veränderung der Knochenstabilität oder Knorpelschädigungen – bei den Pferden zu rechnen ist. Den Leitlinien konnten folglich keine objektiven wissenschaftlichen Erkenntnisse zu Grunde gelegt werden, die eine Ausnahme für die Trab- und Galopprennpferde rechtfertigen würden. Somit hat sich wieder bestätigt, dass Tierschutz im Rennsport keine prioritäre Rolle spielt.

Die Tierschutzverbände kritisieren, dass das BMEL nach einem langen und konstruktiven Prozess unter wissenschaftlicher Beteiligung seine neutrale Moderatorenrolle in der Schlussphase der Leitlinienerstellung verlassen und letztlich dem Willen der Rennsportverbände nachgegeben hat.  Darauf haben die Verbände mit einem Differenzprotokoll zur Leitlinie reagiert.

Ein großer Erfolg ist, dass sich das BMEL in der Leitlinie dazu verpflichtet hat, zeitnah umfassende wissenschaftliche und praktische Untersuchungen zu initiieren und zu unterstützen, bei denen vor allem die Trainingsbedingungen, die Auswirkungen eines frühen Nutzungsbeginns, die Haltungsumwelt sowie die Durchführung der tierärztlichen Beurteilung der physischen und psychischen Belastbarkeit der betroffenen Pferde im Vordergrund stehen. Nach Abschluss der betreffenden Untersuchungen sollen die Leitlinien auf der Basis der erzielten Forschungsergebnisse nochmals überprüft werden. Damit ist die neue Leitlinie ein „lebendes Dokument“, welches einer kontinuierlichen Überprüfung auf Grundlage aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse unterliegt.

Wahrzeichen bewahren: Agrarumweltministerium unterstützt den Erhalt einmaliger denkmalgeschützter Allee in Groß Breese

Pressemitteilung des Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz vom 6.Oktober 2020

Groß Breese – Die als Wahrzeichen von Groß Breese bekannte außergewöhnlich breite Dorfstraße mit den seitlichen Baumalleen soll weiterhin erhalten bleiben. Das Agrarumweltministerium unterstützt die Erarbeitung von konzeptionellen Maßnahmen mit rund 17.000 Euro.

In Groß Breese, einem Ortsteil der Gemeinde Breese des Amtes Bad Wilsnack/Weisen (Landkreis Prignitz) sind entlang der Dorfstraße auf beiden Seiten dreireihige Baumalleen zu bewundern. Im Rahmen eines von LEADER unterstützten Konzeptes werden der derzeitige Zustand der denkmalgeschützten Allee erfasst und Maßnahmen zur Pflege und Bewahrung dieser einzigartigen Allee gemeinsam mit den ortsansässigen interessierten Bürgern erarbeitet. Das für den Erhalt des historischen Dorfkerns wichtige Konzept ist die Grundlage, um später die in den vergangenen Jahren entstandenen Schäden innerhalb der Allee zu beseitigen und künftigen Schäden vorzubeugen.  Dafür investiert die Gemeinde Breese mehr als 21.000 Euro.

Die Groß Breeser Allee ist Teil der Straßenverbindung zwischen den Kommunen des Amtes Bad Wilsnack/Weisen und der Stadt Wittenberge. Der zwischen den Baumreihen befindliche Radweg gehört zum Radwegnetzes des Amtes Bad Wilsnack/Weisen. Das Konzept wird dazu beitragen, dass die Bevölkerung des Dorfes von geordneten Verkehrsverhältnissen und der Bewahrung des außergewöhnlich hohen Baumbestandes profitiert.

Bei einem Großbrand am 4. April 1840 wurde der gesamte Ort vernichtet und danach etwas entfernt von der ursprünglichen Lage neu angelegt. Um der Verbreitung von Feuer entgegenzuwirken, ist die breite Dorfstraße mit den sechs (vormals sogar acht) Baumreihen und dem ungewöhnlich großen Abstand zwischen den Bauerngehöften angelegt worden. Innerhalb eines halben Jahres entstanden 21 gleich große Bauernhöfe und vier Höfe für Kötter sowie ein Pfarrhof, ein Spritzenhaus und eine Schule. 1878 errichtete die Kirchengemeinde eine neue Kirche. 1982 wurde die gesamte Dorfanlage unter Denkmalschutz gestellt. Groß Breese ist seit 2005 Mitglied der AG „Historische Dorfkerne im Land Brandenburg“.