Gießen, jäten, schneiden, graben

Die Mitarbeiter in der Grünflächenpflege sorgen für eine grüne und aufgeräumte Gartenstadt

Willkommen in der ehemaligen LPG

Kurz vor der Stadtgrenze, an der Nauener Straße, etwas versteckt, stehen die ehemaligen LPG-Gebäude. „Hier wurde zu DDR-Zeiten Landwirtschaft betrieben“, erklärt Mike Krzoc, Fachbereichsleiter im Bereich der Grünpflege. Der 50jährige ist ausgebildeter Forstwirt und seit 1991 in der Grünpflege für die Stadt tätig. 22 Mitarbeiter hat sein Bereich. Grünpflege, das ist mehr als Rasenmähen und Bäume schneiden, sagt er. Die Aufträge dazu bekommen sie von der Stadt. Im Moment ist eine der Hauptaufgabe wässern. Die trockenen Sommer der beiden letzten Jahre, und auch dieses niederschlagsarme Jahr, bereiten ihm Sorge. Darunter leiden besonders die 1600 Jungbäume in der Stadt. Für diese Bäumchen gibt es Bewässerungslisten, das Alter entscheidet, wie oft gegossen wird. Dann kommt das 1000 Liter-Fass zum Einsatz und auf geht’s. Erst in diesem Jahr haben alle Jungbäume von den Grünpflegern neue Gießringe bekommen. Das heißt, die Erde wird wie ein Ring um den Baum herum gelegt, damit das Wasser auch wirklich die Wurzeln des kleinen Baumes erreicht. Trotz all dieser Maßnahmen ahnt Krzoc, nicht alle Bäumchen werden durch den Sommer kommen. Besonders die Birken bereiten ihm Sorge und auch die ersten Eichen zeigen Trockenstress. Einen Beitrag, den Durst der Bäume löschen, das kann jeder. Mit ein paar Kannen Wasser ist schnell ein gutes Werk getan. Falsch machen kann man da nichts, sagt Krzoc.

Foto: Silvia Passow

33 Spiel- und Bolzplätze werden gepflegt

Die kommunalen Spielplätze werden regelmäßig gesäubert, die Geräte überprüft, umgebende Hecken geschnitten, Rasen gemäht. Letztere sollte kurz sein, sagt Krzoc mit Hinweis auf die im Gras lauernden Zecken. In der Nähe von Kinderspielplätzen möchte der Chef die Blutsauger nicht wissen. Und so fährt am Bahnhof Finkenkrug einer seiner Mitarbeiter mit dem Rasenmäher über die Fläche. Die Hecke wurde erst kurz zuvor geschnitten, ist gerade, wie mit einem Lineal gezogen. „Nee, alles Augenmaß“, sagt der Mitarbeiter auf Nachfrage lachend. Gerade wird der Abfall eingesammelt. Warum der so oft um die Abfallbehälter herum und nicht in ihnen liegt, die Frage kann hier niemand beantworten. Im Sommer werden die Spielplätze häufiger gereinigt als im Winter, sagt Krzoc, zu tun gäbe es hier immer etwas. Besonderer Schwerpunkt ist auch hier der Skater -Platz am Rosentunnel. 

Foto: Silvia Passow

Alle haben Durst

Wenn sie könnten, würden sie sicherlich „Juhu“ rufen, die kleinen Apfeldorn-Bäume in der Fasanenstraße. Um die 60 Liter spendiert Axel W. jedem der Bäumchen, dann geht es weiter, hier will schließlich jeder Jungbaum einen ordentlichen Schluck abhaben. Der 36 jährige W. hat Gießlisten dabei, kein Bäumchen soll vergessen werden.

Foto: Silvia Passow

Auf dem Friedhof geht es ruhig und geschäftig zu

Bärbel P. ist gern auf dem Friedhof tätig, erzählt sie. Bereits als Kind empfand sie Friedhöfe als schön. Die lebendig erzählende Frau besucht sogar im Urlaub Friedhöfe und kommt prompt in Schwärmen. „In Hamburg waren wir auf einem Friedhof, über den fuhr sogar ein Bus“, erzählt sie. Die 60jährige P. ist bereits seit 2003 in der Grünpflege tätig, zwei Jahre später legte sie ihren Arbeitsschwerpunkt auf die beiden kommunalen Friedhöfe der Stadt. Der Waldfriedhof in Finkenkrug ist mit 2 Hektar Fläche der Kleinere, der Friedhof an der Kremmener Straße ist mit 10 Hektar deutlich größer. Auch auf dem Friedhof heißt es gießen, gießen, gießen. Leicht ist das nicht, Bärbel P. schleppt die schweren Kannen über den Gottesacker, auf dem sie sich wohl auch in stockfinsterer Nacht mit verbundenen Augen zurechtfinden würde. Sie erzählt von anonymen und halbanonymen Bestattungen, Urnen, Familienbäumen, Reihengräber. Neben dem Wässern gehören Gartenarbeiten wie Rasenmähen zu ihren Aufgaben. Und das Vorbereiten von Beerdigungen. Für die Urnenbeisetzung gräbt sie von Hand, wo der Sarg in die Erde soll, übernimmt der Bagger. Die Pflege der Ehrengräber obliegt auch ihr und ihren Kollegen. Und da gibt es Einige: Erna Offeney, Fritze Müller, Ernst Freimuth, berühmte Töchter und Söhne der Stadt, die hier lebten und wirkten. Neben den berühmten Verblichenen kennt sie auch die regelmäßigen Friedhofbesucher. Manche kommen täglich oder sogar mehrmals täglich, klar, dass man über die Zeit auch ins Gespräch kommt, sagt sie.

Foto: Silvia Passow

Die hängenden Gärten von Falkensee

Von der Stille des Waldfriedhofes geht es weiter in die Bahnhofstraße. Hier hängen inzwischen 18 Blumenkübel an Laternen und auch die Geranien und der Weihrauch darin wollen gegossen werden. Martina und Bettina, so stellen sich die beiden Frauen vor, Martina kommt aus Elstal, Bettina aus Ketzin, haben ein 300 Liter Fass dabei und eine selbst gefertigte Gieß-Konstruktion. „Nicht weil die Stadt kein Geld hat“, sagt Martina lachend, sondern weil mit dieser Gieß-Variante ein punktgenaues Wasserverteilen ohne schwere Anstrengung möglich ist. Mike Krzoc nennt die Blumenampeln hängende Gärten, was ein wenig an die sieben Weltwunder denken lässt. Ein Wunder würde dem Bereichsleiter tatsächlich reichen und das wäre Regen. Richtig ausgiebiger Regen. Hätten auch Martina und Bettina nichts gegen, sagen sie. Ist es nicht ein bisschen gemein, fern ab der Heimat für eine schöne Umgebung zu sorgen und nichts davon zu haben? Nein, sagen Beide und erzählen, wie gern sie mit ihren Enkeln nach Falkensee auf die Spielplätze kommen.

Foto: Silvia Passow

Da schließt sich der Kreis wieder. Auf dem Rückweg hält Krzoc noch vor einem als Hundeklo bekannten Behälter. „Um die Hundeklos kümmern wir uns auch, füllen die Beutel nach.“ 52 der weißen Behälter sind im gesamten Stadtgebiet verteilt, sagt Krzoc. Zweimal wöchentlich werden die Hundeklos angefahren. Warum die Kotbeutel immer wieder in den Büschen und auf den Rasenflächen der Stadt zu finden sind, bleibt ein Mysterium.

Foto: Silvia Passow

Wenn der Sommer vorbei ist, ebbt die Arbeit für Krzoc und seine Kollegen nicht ab. Ab Oktober können Bäume gefällt und gepflanzt werden, die Spielgeräte werden aufgearbeitet und auch die rund 200 Parkbänke, die oft mit Holz gebaut wurden, werden dann überarbeitet. Damit auf den Spaziergängen durch die Stadt auch ein Päuschen eingelegt und das Stadtgrün bewundert werden kann.

Deponie Fresdorfer Heide abgedichtet – Brandenburg ist Vorreiter bei Förderung der Reduktion von Deponie-Treibhausgasemissionen

Pressemitteilung des Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz vom 5. Oktober 2020

Potsdam – 15 Jahre nachdem der Ablagerungsbetrieb auf der Deponie Fresdorfer Heide der Stadtentsorgung Potsdam GmbH (STEP) eingestellt wurde, findet heute der feierliche Abschluss der Abdichtungsarbeiten auf der Deponie statt. Bis 2005 wurden auf der Siedlungsabfalldeponie organische Abfälle unbehandelt abgelagert. Bei der Erfassung und Nutzung der nach wie vor vorhandenen Deponiegase für die Energiegewinnung unterstützt das Land Brandenburg als bundesweiter Vorreiter mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).

Abdichtungsmaßnahmen auf Deponien sind ein jahrelanger intensiver Prozess, da das Oberflächenabdichtungssystem von Deponien nach Deponieverordnung sehr hohen Standards zu entsprechen hat und technisch sehr aufwendig und hochwertig ist.

Umweltminister Axel Vogel zeigt sich beim heutigen Festakt erfreut über den Abschluss der Abdichtungsmaßnahmen und beglückwünschte alle daran Beteiligten: „Es gibt nur wenige Experten auf dem Gebiet, die solch ein Bauwerk mit dem fachlichem und technischen Know-How umzusetzen vermögen, weshalb ich insbesondere die Eigenleistungen hervorheben möchte, die die Städtischen Entsorgungsbetriebe der Stadt Potsdam erbrachten.“

Seit 2005 dürfen Abfälle unbehandelt nicht mehr auf Deponien entsorgt werden. Axel Vogel verwies daher auf die hohen finanziellen Kosten solcher Abdichtungsmaßnahmen, die im Falle der Deponie Fresdorfer Heide für die Fläche von 20 Hektar insgesamt 14 Millionen Euro betrugen.

„Mit dem Ende der Abfallablagerung und der Fertigstellung der Oberflächenabdichtung ist das Potenzial dieses Standortes noch nicht ausgeschöpft“, so Axel Vogel. „So werden die Gase, die im Inneren der Deponie durch die Zersetzung des Siedlungsabfalls entstehen, vollständig erfasst und vor Ort in Energie – Wärme und Strom – umgewandelt. Diese wird hier unter anderem für die Beheizung des eigenen Betriebsgebäudes genutzt.“

Dass die Deponiegase trotz sich vermindernder Menge und Qualität weiterhin umweltfreundlich verwertet werden können, ist der innovativen Technik vor Ort zu verdanken.

Axel Vogel betont: „Über die Deponie-Förderrichtlinie im Rahmen des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) unterstützt Brandenburg die innovative Schwachgastechnik der Deponie Fresdorfer Heide mit rund 50.000 Euro bei einem Gesamtvolumen von rund 170.000 Euro. Und auch in der kommenden Förderperiode ist Brandenburg bestrebt, weiterhin gezielt Mittel einzusetzen, um Deponie(schwach-)gase durch innovative Anlagentechnik zu erfassen und zu behandeln. Dieses Förderprogramm ist bundesweit einzigartig.“