Pressemitteilung des Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz vom 21. Oktober 2020
Cottbus – Der flächendeckende Niederschlag am 13. und 14. Oktober in den Einzugsgebieten der Spree und Schwarzen Elster führte zu einer Entspannung der Abflussverhältnisse. In den vergangenen sieben Tagen fielen zwischen 15 Millimeter in Berlin und bis über 80 Millimeter im Raum Bautzen. Aufgrund dieser Niederschläge war ein Anstieg der Abflüsse zum Teil deutlich über den mittleren Abflüssen zu verzeichnen.
Aufgrund der Entspannung der Niedrigwassersituation empfiehlt die Ad-hoc-AG „Extremsituation“ den brandenburgischen Landkreisen, die geltenden Allgemeinverfügungen hinsichtlich des Verbotes von Wasserentnahmen aus Oberflächengewässern aufzuheben.
Spree
Der Oberlauf der Spree und die sächsischen Zuflüsse der Spree stiegen am 13. und 14. Oktober niederschlagsbedingt stark an. Anders als bei den vergangenen kräftigeren Regenereignissen verblieben die Abflüsse deutlich länger auf normalem und zum Teil hohem Niveau. An den sächsischen Talsperren Bautzen und Quitzdorf waren deutliche Wasserstandszunahmen zu verzeichnen. War die Talsperre Bautzen bis Anfang der 42. Kalenderwoche noch zu 40 Prozent gefüllt, lag der Füllgrad nach den Regentagen bei 49 Prozent. Der Betriebsraum der Talsperre Quitzdorf wurde durch den Niederschlag um knapp zehn Prozent gefüllt. Sofern erforderlich, ist die Nutzung des Wasserdargebotes für die aktive Bewirtschaftung somit in geringem Maße wieder möglich.
Aktuell liegt der Abfluss am Pegel Spremberg bei etwa 9 Kubikmetern pro Sekunde. Der Wasserstand in der Talsperre Spremberg ist seit dem 13. Oktober um 43 Zentimeter auf 90,78 Meter Normalhöhennull (NHN, Stand 19. Oktober 2020) gestiegen. War die Talsperre vor dem Niederschlag zu 15 Prozent gefüllt, ist sie aktuell zu 34,6 Prozent aufgefüllt (Stand 19.Oktober 2020). Aufgrund der erhöhten Zuflüsse zur Talsperre Spremberg und der Niederschläge wurde die Abgabe der Talsperre Spremberg moderat auf 7,2 Kubikmeter pro Sekunde erhöht.
Der Abfluss am Unterpegel Leibsch ist aufgrund der Niederschläge auf 15,5 Kubikmeter pro Sekunde gestiegen und verbleibt aktuell relativ gleichbleibend auf diesem Niveau. Damit liegt er im Bereich des mittleren Abflusses für Oktober (15,0 Kubikmeter pro Sekunde, Referenzzeitraum 1971 bis 2010).
Aufgrund der verbesserten Ausgangslage wurden die Ausleitungen entlang der Spree und der Nebengewässer erhöht und die Öffnung der Schleusen und Fischaufstiegsanlagen veranlasst.
Schwarze Elster
Die Niederschläge bewirkten auch im Schwarze-Elster-Gebiet eine Entspannung der Situation. Die Schwarze Elster führt – auch in dem seit Anfang des Jahres trockenen Abschnitt zwischen dem Verteilerwehr Kleinkoschen und der Mündung der Rainitza- wieder durchgängig Wasser. Zusätzlich konnte Wasser sowohl im Speicherbecken Niemtsch (Senftenberger See) als auch im Geierswalder See (Restloch Koschen) gespeichert werden. Der Wasserstand am Speicherbecken Niemtsch stieg aufgrund der Niederschläge und der zusätzlichen Einleitung um 7 Zentimeter auf 98,59 Meter NHN an.
Vor allem das Wasserdargebot aus dem Speicherbecken Niemtsch ist erforderlich, um den Abfluss am Pegel Biehlen zu stützen.
Seit Anfang dieser Woche finden Baumaßnahmen an der Grubenwasserreinigungsanlage (GWRA) Rainitza statt, so dass derzeit keine Stützung der Schwarzen Elster aus der GWRA Rainitza erfolgt. Der Abfluss am Pegel Biehlen liegt aktuell bei 0,721 Kubikmetern pro Sekunde. Der mittlere Abfluss am Pegel Biehlen für den Monat Oktober liegt bei 2,62 Kubikmeter pro Sekunde (Referenzzeitraum 1971 bis 2010).