Auswirkungen der Giga-Factory auf Region müssen gesteuert werden

Offener Brief des NABU Brandenburg an Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke

Pressemitteilung des NABU vom 23.Januar

Potsdam. In einem Offenen Brief an Ministerpräsident Dr. Woidke fordert der NABU Brandenburg, dass nicht nur die Genehmigung der Tesla-Giga-Factory selbst, sondern auch die Folgewirkzungen für die Region rund um Grünheide von der Landesregierung bearbeitet werden. Es seien eine erhebliche Verkehrsbelastung und Zuzug zu erwarten. Für die Bürgerinnen und Bürger sei nicht sichtbar, wie die zu erwartenden Auswirkungen angegangen und gesteuert werden. Die Menschen in der Region wollen aber wissen, welche Folgen die Ansiedlung auf ihre Lebensverhältnisse hat.

Der Erholungs- und Naturschutzwert der Region wird daran deutlich, dass das Gebiet großflächig durch die Verordnung über das „Landschaftsschutzgebiet Müggelspree-Löcknitzer Wald- und Seengebiet“ geschützt ist. „Wir fordern deshalb, dass für die Steuerung der weiteren Entwicklung eine interministerielle Arbeitsgruppe gebildet wird. Der politische Gestaltungswille der Landesregierung muss sich auch in der Steuerung der Folgewirkungen im Interesse der dort lebenden Menschen zeigen“, so Friedhelm Schmitz-Jersch, Landesvorsitzender es NABU Brandenburg.

Besondere Bedeutung besitze die Lenkung der Entwicklung auf kommunaler Ebene. Dafür bietet sich die Erarbeitung von Ortsentwicklungskonzepten an. Diese enthalten Leitbilder und Konzepte für die Entwicklung des Ortes und sind das Ergebnis der Zusammenarbeit von Bürgerinnen und Bürgern, kommunalen Vertretern und externen Stadtplanern. In der Regel werden die Handlungsfelder Wohnen, Gewerbe, Verkehr und weitere Infrastruktur, Erholung und Natur bearbeitet. Der NABU bittet den Ministerpräsidenten, die Kommunen der Region, insbesondere die Gemeinde Grünheide, zu ermuntern und zu unterstützen, solche Ortsentwicklungskonzepte zu erarbeiten. Normalerweise beauftragen die Kommunen dazu Planungsbüros. Diesen Aufwand sollte das Land ausdrücklich fördern.

Dorfkirche Pausin vom NABU ausgezeichnet

Die Dorfkirche Pausin wurde mit der Plakette „Lebensraum Kirche“ ausgezeichnet

Schönwalde-Glien/OT Pausin.  Letzten Sonntag zeichnete der NABU Osthavelland, gemeinsam mit dem Beratungsausschuss für das deutsche Glockenwesen, die Pausiner Kirche mit der Urkunde „Lebensraum Kirche“ und der dazugehörigen Plakette aus. Die Auszeichnung erhält die Kirchengemeinde für ihre Verdienste um den Artenschutz. In der Kirche brütet die im Land Brandenburg gefährdete Art der Turmfalken. Die Gemeinde erhält als siebte Kirchengemeinde im Osthavelland diese NABU-Auszeichnung.

Der Turmfalkenwachwuchs vom letzten Jahr dürfte nun flügge sein.
Foto: Lutz Passow

Im Land Brandenburg schmücken sich 37 Kirchen mit dieser Auszeichnung, die der NABU seit 2007 verleiht. Bundesweit wurden bisher 1094 Kirchen ausgezeichnet.

Gewöll verrät die Anwesenheit der Turmfalken in der Pausiner Kirche
Foto: Lutz Passow

Im 265 Jahre alten Kirchturm von Pausin brüten erfolgreich Turmfalken. Der NABU durfte im Kirchturm Nistkästen anbringen. Die Turmfalken nehmen den störungsfreien Nistplatz im Kirchturm gern an, sagt Konrad Bauer vom NABU. Er und seine Ortsgruppe Turmvögel bringen die Nistkästen in den Kirchen des Osthavellandes an, pflegen und warten diese. Und sie dokumentieren die Bestände, die Bruterfolge. Neben den Turmfalken kümmert sich die Gruppe auch um optimale Nistbedingungen für Schleiereulen und Dohlen.

Neuer Entwurf zum Ausbau der Spandauer Straße vorgestellt

Doch nicht alle sind mit der Kompromisslösung glücklich

Von Silvia Passow

Falkensee.  Am Montag wurde im Bau- und Werksausschuss ein nächster Planungsentwurf zum Ausbau der Spandauer Straße vorgestellt. Die Heinz & Staadt Ingenieur GmbH ist mit der Planung schon etwas länger betraut. Zum Ausbau der Spandauer Straße hatte es im Vorfeld Proteste zum Schutz der 100 Linden gegeben, welche die Straße säumen und denen sie den Allee-Charakter verdankt. Von den Bäumen hätte, nach der ursprünglichen Planung, kaum ein Baum die Baumaßnahme überstanden. Ein breites Bündnis von Umweltschützern war angetreten, um die Bäume zu retten, die dem Straßenbau zum Opfer fallen sollten. Vor etwa einem Jahr hatte es eine Veranstaltung mit Bürgerbeteiligung in der Stadthalle gegeben. Neben lebhaften Diskussionen hatte es auch konstruktive Vorschläge zum Ausbau mit weniger Baumverlust gegeben. Freilich hatten einige der Vorschläge dem Expertenurteil bereits an jenem Abend nicht standhalten können. Dennoch war eine Neuplanung erfolgt und wurde nun vorgestellt. Eine „Kompromiss-Variante“, wie Baudezernent Thomas Zylla bei der Vorstellung der Pläne sagt. Vorgestellt wurden die Pläne von Prof. Wolf Heinz vom oben genannten Planungsbüro. Frank Schmidt, vom Landesbetrieb Straßenwesen, erläuterte die Planung aus seiner Fachperspektive. 

Von ehemals 100 Linden stehen noch 91 und eventuell bald noch weniger
Foto: Silvia Passow

Nur ein Drittel der Bäume würden stehen bleiben

Heinz stellt zunächst fest, dass es ihm mit der Planung um eine sichere Gestaltung des Schulweges, der Radwege und bessere Möglichkeiten für den Öffentlichen Nahverkehr ging. Die von der Fahrbahn getrennten Radwege wollte er beibehalten. Die Fahrbahn ist weiter zweispurig geplant. Die Radwege sollen 2,50 breit werden und eine eigene Signalanlage erhalten. Sehr breite Mittelstreifen sollen die Wurzeln der Bäume schützen. Dennoch, von den inzwischen nur noch 91 Bäumen, werden für die Baumaßnahme 58 Bäume weichen müssen. In wie fern die restlichen 33 Bäume die Bauarbeiten überstehen, darüber will hier niemand spekulieren. Alle Beteiligten versichern, man tut sein Möglichstes für den Erhalt dieser Bäume. Wie die Bäume reagieren werden, hängt auch von ihrer derzeitigen Vitalität ab. „Die Verkehrssicherung hat Vorrang“, betont Heinz. Die gefällten Bäume sollen durch Neupflanzungen ersetzt werden. „Der Allee-Charakter bleibt im Stadtbild bestehen“, sagt Heinz. Positiv bewertet er, dass die Schmutz- und Trinkwasserleitungen liegenbleiben können. Das spart laut Heinz nicht nur Zeit, sondern auch eine halbe Million Euro ein.

Baubeginn für das Jahresende avisiert

Ende 2020 könnte Baubeginn sein. Während der zweijährigen Bauzeit soll die Straße nutzbar bleiben, der Verkehr über Parallelfahrbahnen rollen. Frank Schmidt vom Landesbetrieb Straßenwesen rechnet damit, dass sich etwa 30 Prozent des Verkehres verlagern wird. Für die an der Straße anliegende Bäckerei gibt es eine positive Botschaft. In der vorgestellten Planung sind Parkplätze vorgesehen.

Was sagen die Stadtverordneten dazu?

Für Eckhardt Lindner (FDP) stellt der Ausbau für die Radfahrer, nicht aber für die Autofahrer, eine Verbesserung dar. Er würde sich weiter eine vierspurige Straße wünschen. Diese würde, nach derzeitigem Kenntnisstand, an der Berliner Stadtgrenze sich wieder auf zwei Spuren verengen, da es von Seiten der Nachbarn in Spandau keine Ambitionen zum Ausbau gibt. Dies gibt auch Hans-Peter Pohl (CDU) zu bedenken, der die vorgestellte Planung als einen guten Kompromiss lobt. Günter Chodzinski (Grüne/Jugendliste) sagt: „Das ist enttäuschend.“ Wenn nur 33 Bäume stehen bleiben ist der Allee-Charakter weg, sagt er weiter. Er fragt nach der Sicherheit an der Hamburger Straße und er erfragt, wie es denn um die Wohnqualität für die Anwohner bestellt sei? Für Peter Kissing (SPD) wird es keine „Superlösung“ geben. Er gibt zu bedenken, sollten die Bäume, auch aufgrund der Trockenheit eingehen, gäbe es Platz für eine Straßenbahn. Da gab es doch ohnehin Überlegungen von Seiten der Spandauer. Stichwort Straßenbahn, Jonathan Manti (Grüne/Jugendliste) wüsste gern, ob die Planung für eine Straßenbahn berücksichtigt wurde.   

Knackpunkt: Die Einmündung Hamburger Straße, auch Schulweg für die Grundschüler der Geschwister Scholl Grundschule
Foto: Silvia Passow

Nicht die unterschiedlichen Aspekte gegeneinander ausspielen

Nein, wurde sie nicht, sagt Bürgermeister Heiko Müller (SPD). Das hätte noch mehr Bäume gekostet. Baudezernent Zylla gibt zu bedenken: „Nicht die unterschiedlichen Aspekte gegeneinander auszuspielen.“

„Lasst uns kennenlernen und zusammenrücken“

Mehr Gemeinsamkeit, den Wunsch hört man öfter. Diese Schönwalderinnen reden nicht nur davon, sie sind bereits dabei

Reportage von Silvia Passow           Schönwalde-Glien  

Machen ist ja irgendwie wie wollen, nur eben krasser. Sich einfach mal trauen, die Idee nicht nur heimlich mit sich herumtragen, sondern teilen, den Gedanken mit Leben füllen und durch neue Impulse bereichern. „Schönwalde im Wandel“ – Nachbarn für mehr Nachhaltigkeit ist so ein Projekt. Hier wird nicht nur geredet, hier wird angepackt. Unkompliziert und effektiv.

Halten zusammen, die Mitglieder von Schönwalde im Wandel
Foto: Silvia Passow

Sie sind alle Mütter von Söhnen im gleichen Alter. Sie hatten sich in der Schule kennengelernt, fanden sich sympathisch, beschlossen, wir könnten etwas zusammen unternehmen. Es entstand eine Kochgruppe, locker, zwanglos, gemeinsam schnippeln, raspeln, rühren, neue Rezepte ausprobieren. Und klar, zusammen essen. Das war toll und irgendwie doch nicht alles, so ähnlich fasst es Heike Nicolaisen zusammen. „Ich habe die gemeinsame Zeit genossen und doch war da dieses Gefühl, aus der Truppe ließe sich mehr machen“, sagt sie weiter. Veränderung, Nicolaisen spürte diesen Wunsch, etwas in ihrem Umfeld gestalten zu wollen. Sie sprach den Gedanken aus, einfach so, zwischen Gemüse putzen und Tisch decken aus und war erstaunt. Keine der anderen Frauen schaute sie schief an, im Gegenteil. „Es war fast so, als sage ich, was alle anderen dachten“, sagt die 49jährige Nicolaisen. Das ist etwa ein Jahr her und könnte als die Geburtsstunde der Initiative „Schönwalde im Wandel“ gelten, die im Rahmen der Bewegung „Transition Town“ agiert. Hierbei handelt es sich um eine 2006 gegründete Umwelt- und Nachhaltigkeitsinitiative, die in Städten und Gemeinden der westlichen Welt aktiv ist. Nachhaltigkeit ist hier das Ziel, die Schönwalderinnen setzen dabei auf die Nachbarschaft.

Mehr Gemeinschaft gewünscht

Heike Nicolaisen wurde beim Joggen inspiriert sagt sie. „Überall schöne Häuser mit schönen Gärten und wo sitzen die Leute? Drinnen, allein vor dem Fernseher“, erzählt sie von dem, was ihr bei den abendlichen Laufrunden auffiel. Warum sind die Leute allein, warum sitzen sie nicht zusammen?

In der Initiative „Schönwalde im Wandel“ sind inzwischen fünfzehn Erwachsene und sechsundzwanzig Kinder aktiv. „Es gibt hier wenig Orte der Begegnung, wenig Berührungspunkte. Das würden wir gern ändern“, sagt Juliane Manthei. „Lasst uns kennenlernen und zusammenrücken“, sagt Alexandra Herdlitschke. Beide sind sie von Anfang an dabei und von der Idee, gemeinsam geht vieles besser, überzeugt.  

Die Nachbarschaft stärken fängt für sie tatsächlich im Alltag an. Nachfragen, braucht jemand etwas, wenn man selbst weiter weg zum Einkaufen fährt, gehört dazu. Gebrauchsgegenstände ausleihen ebenso. Und Kompetenzen sammeln, sagt Nicolaisen. Selbermachen, die älteren Mitbürger wissen noch gut, wie das geht. Auch die Mitglieder der Initiative machen inzwischen vieles selbst, teilen gern ihre Erfahrungen und nehmen neue Idee auf. Sie backen ihr Brot selbst, dazu mahlen sie vorher ihr Mehl, die Mühle dafür wird in der Gruppe herumgereicht. Sie stellen eigenes Waschmittel aus Kernseife, Natron und Orangenöl her. Es wird Tee aus dem eigenen Garten geerntet und getrocknet, Marmeladen gekocht. Taschen werden genäht und sogenannte Bade-Bomben, für ein entspannendes Badeerlebnis, hergestellt. Manche Dinge sind in der Anwendung etwas komplizierter, so wie das Deo aus Natron und Kokosöl, dass nach Anwendung erst trocknen muss. Plastik vermeiden, wo immer es geht, ist eines ihrer Anliegen.

Schon so einiges erreicht

Ein schöner Erfolg sagt Nicolaisen, war ihr Beitrag als Initiative beim Umwelttag. „Da waren wir mit 43 Leuten am Start“, sagt sie. Auch beim Schulgarten waren sie rege beteiligt, ihre Leserunden mit den Kindern laufen, nach eigenem Bekunden, gut. Sie haben gemeinschaftlich Vogelfutter hergestellt und Igelhäuser gebaut. Damit sind sie noch lange nicht am Ende ihrer Ideenliste angekommen. Sie würden gern einen Büchertausch organisieren und Kleider-Tausch-Veranstaltungen. Eine Energiegenossenschaft können sich die Mitglieder der Initiative ebenfalls vorstellen. Für Schönwalde würden sie sich einen Wochenmarkt mit regionalen Produkten wünschen.  

Auf dem Siedlungsfest konnte man die Mitglieder der Initiative beim Basteln mit den Kindern beobachten. Aus Konservendosen, Lehm und Schilf wurden Insektenhotels gefertigt. Den größten Erflog hatte eine durchaus nachahmenswerte Idee. Die Mitglieder der Initiative hatten im Vorfeld rund 90 Kaffeebecher eingesammelt. Diese wurden als Pfandtassen herausgegeben. Das Angebot wurde, so Nicolaisen, sehr gut angenommen. Mehr noch, ein Verein hat bereits angefragt, ob er die Becher für ein Fest, auszuleihen wären. „So tragen wir künftig dazu bei, dass bei Veranstaltungen in Schönwalde weniger Müll entsteht“, sagt Nicolaisen.

Mehr zur Schönwalder Initiative unter: https://schoenwaldeimwandel.wordpress.com. Die Initiative freut sich über weitere Mitglieder. Kontakt: schoenwalde_im_wandel@gmx.de

Zahl der Versuchstiere gestiegen, der Verein Ärzte gegen Tierversuche wendet sich kritisch an das Bundeslandwirtschaftsministerium

Pressemitteilung der Ärzte gegen Tierversuche vom 8. Januar 2020  

Immer mehr Tierversuche – 2,82 Millionen Tieren gequält und getötet / Ärzte gegen Tierversuche kritisieren Verschleierung durch das BMEL

(Köln) – Im Jahr 2018 mussten in deutschen Laboren 2.825.066 Tiere leiden und allergrößtenteils sterben. Das sind 17.768 Tiere mehr als im Vorjahr. Das Bundeslandwirtschaftsministerium gibt in seiner aktuellen Veröffentlichung jedoch „nur“ 2,09 Millionen Tiere an und rechnet 686.352 (24%) der zu wissenschaftlichen Zwecken getöteten Tiere sowie rund 40.480 wiederverwendete Tiere raus. So wird die Zahl künstlich niedrig gehalten und der tatsächliche Anstieg verschleiert, kritisiert der bundesweite Verein Ärzte gegen Tierversuche (ÄgT).

Die im Dezember veröffentlichte Statistik des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) bezieht sich wie im Vorjahr auf die in Tierversuchen verwendeten Tiere. Bis 2016 wurden jedoch auch Tiere mitgezählt, die etwa zur Organentnahme getötet wurden (Kategorie „zu wissenschaftlichen Zwecken getötet“). „Die tatsächliche Gesamtzahl 2018 wird so verschleiert“, kritisiert Dr. med. vet. Corina Gericke, stellvertretende Vorsitzende von Ärzte gegen Tierversuche. Und weiter: „Die Unterscheidung zwischen ‚in Tierversuchen verwendeten‘ und ‚zu wissenschaftlichen Zwecken getöteten‘ Tieren darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die ‚verwendeten‘ Tiere im Verlauf des Versuchs sterben oder ebenfalls getötet werden.“
40.480 Tiere wurden aus den Vorjahren erneut verwendet. Aber auch für sie steht am Ende der Tod. Dieses trifft vor allem auf größere Tiere wie Hunde, Katzen, Affen und Pferde zu, während Nagetiere und Fische fast alle gleich während des ersten Versuchs sterben oder getötet werden. Den größten Teil machen nach wie vor Mäuse aus, nämlich über 2,1 Millionen (74%), gefolgt von Ratten (298.615 = 10%) und Fischen (227.434 = 8%). Bei Hunden ist ein erschreckender Anstieg von 3.334 auf 3.993 Tiere gegenüber 2017 zu verzeichnen.

2018 wurden insgesamt 3.324 Affen (hauptsächlich Langschwanzmakaken) verwendet, etwas weniger als im Vorjahr (3.525 Tiere). „95 Prozent der Langschwanzmakaken stammen von außerhalb der EU und werden unter unsäglichen Bedingungen in Ländern wie Mauritius und China für die Tierversuchsindustrie gezüchtet“, weiß Gericke. Affen dieser Art litten vor allem in gesetzlich vorgeschriebenen Giftigkeitsprüfungen (2.605 von 2.875 = 91%) wie sie bei den Auftragslaboren LPT in Hamburg und Covance in Münster durchgeführt werden.

Bei der Aufteilung nach Zwecken werden in der offiziellen Statistik ebenfalls nur die eigentlichen Tierversuche angegeben, nicht aber die „zu wissenschaftlichen Zwecken getöteten Tiere“. Den größten Teil beanspruchte wie auch in den Vorjahren die Grundlagenforschung (43%), wobei es einen leichten Rückgang gegenüber 2017 gibt. Die gesetzlich vorgeschriebenen Tierversuche lagen bei 22 Prozent und die angewandte Forschung bei 15%, der Rest sind Erhaltung von Kolonien gentechnisch veränderter Tiere, Ausbildung und weitere kleinere Bereiche.

Die Gesamtzahl der genmanipulierten (transgenen) Tiere wird in der offiziellen Statistik mit 973.394 angegeben, wobei ebenfalls die „zu wissenschaftlichen Zwecken getöteten Tiere“ nicht in der Statistik auftauchen, die gerade hier einen großen Teil ausmachen.

Als besonders alarmierend sieht der Ärzteverein den Anstieg bei den schwer belastenden Tierversuchen von 115.107 auf 124.702 Tiere (6 Prozent der Gesamtzahl). Darunter fallen zum Beispiel die berüchtigten Botox-Tierversuche, die immer noch für jede Produktionseinheit des Nervengifts durchgeführt werden, andere Vergiftungen oder der Tod durch Krebs oder Transplantatabstoßung. Ärzte gegen Tierversuche hatte mit der Überreichung von rund 72.000 Unterschriften 2018 eine Anhörung im Petitionsausschuss des Bundestags erwirkt, mit dem Ziel, wenigstens diesen besonders grausamen Tierversuchen einen gesetzlichen Riegel vorzuschieben. Das von einem juristischen Gutachten untermauerte und durch EU-Recht ermöglichte Anliegen wurde jedoch kürzlich abgeschmettert.

„Dass trotz eines Booms an modernen tierversuchsfreien Verfahren mit 3D-Mini-Organen und Multi-Organ-Chips Tierversuche weiterhin auf hohem Niveau liegen und sogar zugenommen haben, ist schockierend und ein Armutszeugnis für die Bundesregierung und den Forschungsstandort Deutschland“, erklärt Tierärztin Gericke. Der Verein fordert einen konkreten Ausstiegsplan wie ihn die Niederlande bereits 2016 vorgelegt haben.

Weitere Infos:
ÄgT-Übersicht Tierversuchszahlen 2018: https://www.aerzte-gegen-tierversuche.de/images/pdf/statistiken/tierversuchszahlen_2018.pdf

Schwarmintelligenz

Die smarte Art des Einkaufens, Marktschwärmereien bringen Kunden und Erzeuger von Waren zusammen  

Marktstimmung auf dem Landgut Schönwalde
Foto: Silvia Passow

Reportage von Silvia Passow aus Schönwalde-Glien

Prüfend hebt der ältere Herr das Bund Radieschen hoch, dreht es, und betrachtet es von allen Seiten. „Dit sind ja Riesendinger“, sagt er, lacht und verstaut das Gemüse in seinem Korb. Angelika Glawe von der Luch-Gärtnerei im Havelland sieht ihrem offenbar zufriedenen Kunden nach und strahlt dabei ebenfalls übers ganze Gesicht. „Und knackfrisch sind sie auch. Ich habe die Radieschen erst vor zwei Stunden geerntet“, sagt sie. Glawe wird am Ende des Markt-Nachmittages, nichts außer ihre Kisten und Kästen, die sie zum Tragsport nutzte, mitnehmen. Ihre Ware hat sie dann vollständig verkauft. Das weiß sie, weil alle Lebensmittel im Vorfeld bestellt wurden. Damit hat sie keine Verluste, kein Gemüse musste das kuschlige Beet verlassen, um hinterher vielleicht in der Mülltonne zu landen. Das ist einer der Vorteile des Konzeptes der Marktschwärmerei. Alle Waren werden verkauft, es bleibt nichts zurück. Glawe hat auch keinen langen Transportweg zurückgelegt, um die Marktschwärmerei auf dem Landgut Schönwalde zu erreichen. Auf dem ehemaligen Dorfgut hat Pächterin Ingeborg Schwenger vor knapp einem Jahr die erste Marktschwärmerei im Havelland eröffnet.

Zur Eröffnung besuchte Landrat Roger Lewandowski (CDU) die Marktschwärmerei, kosten durfte er natürlich auch. Gastgeberin Ingeborg Schwenger reicht Frischkäse
Foto: Silvia Passow
Märkte bieten auch immer die Gelegenheit für einen Plausch. Hier tauschen sich Ingeborg Schwenger, Schäfer Olaf Kolecki und Landrat Roger Lewandowski über die Herausforderungen in der Landwirtschaft aus.
Foto: Silvia Passow

Gesundes Essen, von Erzeugern aus der Region

Ingeborg Schwenger ist Ärztin, passionierte Reiterin, erfolgreiche Geschäftsfrau und seit über zehn Jahren bewirtschaftet sie das Landgut Schönwalde. Fragt man sie heute, wird sie sich als Landwirtin vorstellen, der die Landwirtschaft als Naturkreislauf ein Anliegen ist. Natürliche und ehrliche Produktion von Lebensmitteln, die gesund sind, für Mensch und Umwelt und, ganz wichtig, bitteschön auch nach etwas schmecken. „Keine Gummitomaten“, wie sie sagt. Genuss und gesund schließen sich bei ihr nicht aus, ganz im Gegenteil. Dazu gehört auch die verlockende Vielfalt der Region. Schwenger hält immer Ausschau nach den kulinarischen Perlen in der Umgebung. Sie hat eine Vorliebe für diese Produkte und möchte die Leckereien einem breiteren Publikum vorstellen. Die Einzigartigkeit dieser Produkte, die nur in kleinen Mengen hergestellt werden und die nicht im Supermarktregal zu finden sind. Für Kunden, die diese Einzigartigkeit schätzen heißt es, weite Strecken über das Land fahren, hier den Honig, dort den Schinken und da die Äpfel kaufen. Mit der Marktschwärmerei holt Schwenger die Erzeuger zusammen und erspart den Kunden damit die vielen langen Wege.

Löwenzahnlikör gehört zu den seltenen Schätzen, die es bei den Marktschwärmern zu kaufen gibt.
Foto: Silvia Passow

Einkaufen am Computer und beim Bauern

Das Prinzip der Marktschwärmerei kommt ursprünglich aus Frankreich, eben dem Land, in dem der himmlische Vater höchst selbst angeblich speisen soll. Von dort schwappte die Idee in andere Länder Europas und seit einigen Jahren gibt es die Marktschwärmer auch in Deutschland. Eine Kombination aus modernem Einkaufen am heimischen Computer und der direkten Kontaktaufnahme mit dem Produzenten. Hierfür muss sich der potenzielle Kunde zunächst bei einer Marktschwärmerei anmelden. Auf der entsprechenden Internetseite kann der Kunde sich hernach das Angebot anschauen. Hier stellen die Erzeuger, die bei dieser Marktschwärmerei eingetragen sind, ihre Produkte vor. Der Einkauf erfolgt virtuell und von zu Hause aus, abgeholt werden die Waren dann an einem festgelegten Markttag. Hier begegnen sich Kunden und Erzeuger. In Brandenburg gibt es inzwischen acht Marktschwärmereien. Außer in Schönwalde kann auch in Baruth/Mark, Bernau bei Berlin, Eberswalde, Lychen, Oranienburg, Petershagen und Wildau auf den Markt geschwärmt werden.

Imker Sten König verkauft nicht nur Honig und Wachskerzen, er teilt auch gern sein Imker-Wissen
Foto: Silvia Passow

Nicht unbedingt Bio aber immer authentisch

In Schönwalde sind die Waren nicht unbedingt mit Bio-Siegel versehen. Keine Pestizide, keine Kunstdünger, lautet die Regel. Das Fleisch stammt von Tieren, die artgerecht gehalten wurden. Anders als bei anonymer Ware aus dem Supermarkt, kann der Kunde die Erzeuger vor Ort kennenlernen nach den Lebensbedingungen der Tiere fragen. In Schönwalde erzählt Clemens Stromeyer, vom Potsdamer Sauenhain, welche Schweinerassen er hält und was diese auszeichnet. Seine Schweine leben ganzjährig im Familienverband auf einer ehemaligen Obstplantage. Gerade für die Tierhalter ist das Prinzip der Marktschwärmerei ein großer Gewinn. Die vom Kunden angeforderte Menge ist schließlich bekannt. Durch die Vorbestellung wird auch klar, wann ein Schwein geschlachtet werden muss, um den Bedarf der Kunden zu decken. Es wird nicht auf Verdacht geschlachtet und hinterher vielleicht weggeworfen.

Kartoffel-Henry bringt die Kartoffel groß raus. Vielfältig in Farbe, Form und Geschmack, die Mischung aus verschiedenen Farben verleiht Kartoffelsalat ein ganz neues Outfit
Foto: Silvia Passow

Die Saison bestimmt das Angebot

Obst, Gemüse, Kräutern, Blumen, Eiern und Fleisch, verschiedene Sorten Wurst, Milch, Milchprodukte, Käse, Öl, Honig, Marmeladen, Wein, Tee, Backwaren und sogar Kleintierstreu und vieles mehr, sind im Sortiment zu finden. Wobei sich das Angebot nicht nur an der Nachfrage, sondern auch an der Jahreszeit orientiert. Das wird besonders bei der Obst- und Gemüseauswahl deutlich. Auch „Kartoffel-Henry“ mit seinen seltenen Kartoffelsorten aus denen sich ein Kartoffelsalat mit gelben, rosa und lilafarbenen Kartoffeln bereiten lässt, ist erst ab Spätsommer bis in den Herbst hinein, mit seinen Erdäpfeln anzutreffen.  Aktuell stehen mehr als dreihundert Produkte zur Auswahl. Die Marktschwärmerei Schönwalde bietet den Kunden und allen die es werden wollen, an jedem ersten Freitag im Montag einen Probiermarkttag an. Hier kann verkostet werden, was beim nächsten Einkauf vielleicht im Einkaufskorb landen soll.

Marktschwärmen ist entschleunigtes Einkaufen. Bewusste Kauf-Entscheidung statt auf Sonderangebote reagieren. Wer mag, kann den Einkauf mit einer Tasse Kaffee abschließen.
Foto: Silvia Passow

Infos zu den Marktschwärmern: https://marktschwaermer.de

Infos zur Marktschwärmerei Schönwalde: www.daslandgut.de

Deutscher Tierschutzbund meldet sich noch einmal zum Brand in Krefeld

Pressemitteilung des deutschen Tierschutzbundes vom 2. Januar 2020

Anknüpfend an die Forderung nach Tierschutzzonen in der Silvesternacht rund um Gebäude mit Tierhaltung, wie Tierheime, Zoos und landwirtschaftliche Ställe kommentiert Thomas Schröder, Präsident Deutscher Tierschutzbund, die aktuelle Entwicklung zur Tragödie im Krefelder Zoo:

„Das ist eine unfassbare Tragödie, für die Tiere, aber auch für alle Tierfreunde. Die Personen, die das Feuer verursacht haben, müssen dafür auch ohne wenn und aber zur Rechenschaft gezogen werden.

Es bleiben aber Grundsatzfragen als Lehre aus der Tragödie, die davon unabhängig ausführlich betrachtet werden müssen. Nach Aussagen in der Pressekonferenz waren in dem Affenhaus keine Brandmelder installiert, weil die nach Baurecht für solche Altbauten nicht vorgeschrieben seien und Rauchmelder durch die hohe Staubbildung ständige Fehlalarme auslösen würden. Nach dieser Katastrophe muss das kritisch hinterfragt werden, denn die meisten Zooanlagen sind Altbauten. Es gilt nun, das Baurecht eilig zu verschärfen und bestehende Tiergehege zu überprüfen und nachzurüsten. Neubauten dürfen nur genehmigt werden, wenn Brandschutz gewährleistet wird.

Der Zoodirektor und auch der Oberbürgermeister haben sich spontan dazu bekannt, das Haus neu bauen und erneut Menschenaffen halten zu wollen. Bei allem Verständnis der ersten Emotion: Menschenaffen gehören in keine Zoogefangenschaft und daher raten wir, dass die Verantwortlichen nochmals intensiv beraten, ob der Krefelder Zoo den Weg – wieder – gehen will. Wir raten davon ab.“

NABU-Vogelzählung: Welche Vögel sind noch da?

Pressemitteilung NABU vom 2. Januar 2020


NABU Brandenburg ruft zur Stunde der Wintervögel vom 10. bis 12. Januar auf


Wer flattert denn da durch den winterlichen Garten? Das sollten Vogelfreundinnen und -freunde vom 10. bis zum 12. Januar besonders aufmerksam beobachten, denn der NABU ruft bereits zum zehnten Mal zur bundesweiten „Stunde der Wintervögel“ auf. Besonders spannend wird es diesmal, da nach dem zweiten Rekordsommer in Folge die Zählung Aufschluss darüber geben könnte, wie sich anhaltende Dürre und Hitze auf die heimische Vogelwelt auswirken. Dabei gilt: Je mehr Menschen mitmachen, desto aussagekräftiger werden die Ergebnisse.

„An Deutschlands größter wissenschaftlicher Mitmachaktion kann sich jeder beteiligen und eine Stunde lang die Vögel am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park zählen und anschließend dem NABU melden“, erklärt Christiane Schröder, Biologin und Geschäftsführerin des NABU Brandenburg. „Von einem ruhigen Beobachtungsplatz aus wird von jeder Art die höchste Anzahl notiert, die im Laufe einer Stunde gleichzeitig zu beobachten ist.“ Die Beobachtungen können unter www.stundederwintervoegel.de bis zum 20. Januar gemeldet werden. Zudem ist für telefonische Meldungen am 11. und 12. Januar jeweils von 10 bis 18 Uhr die kostenlose Rufnummer 0800-1157-115 geschaltet.

Bei der letzten Vogelzählung im Januar 2019 beteiligten sich bundesweit über 138.000, davon aus Brandenburg mehr als 6.100 Personen. Der Haussperling ergatterte damals den Spitzenplatz als häufigster Wintervogel in Brandenburgs Gärten, Kohlmeise und Feldsperling folgten auf Platz zwei und drei.

Vogelkundlicher Workshop für Einsteiger am 11. und 12. Januar
In einem kostenfreien Workshop am Aktionswochenende lernen Teilnehmer*innen, Wintervögel in Siedlungsbereichen richtig zu bestimmen. Interessierten Laien, auch ohne jegliche Vorkenntnisse, soll so der Einstieg in die ornithologische Artenkenntnis erleichtert werden. Am ersten Tag werden gemeinsam schrittweise die Erkennungsmerkmale der wichtigsten Vogelarten des Siedlungsbereiches mit ihren Nahrungs- und Lebensraumansprüchen erarbeitet. Am zweiten Tag geht es auf eine Exkursion, um das erworbene Wissen zu erproben und zu festigen.
Wann: 11. Januar 2020 von 13 bis 18 Uhr und 12. Januar 2020 von 8 bis 13 Uhr
Wo: 11. Januar 2020.: Sozialpark Märkisch Oderland e.V., Am Annatal 57, 15344 Strausberg / 12. Januar 2020: Treff: S-Bahnhof Hegermühle

Bitte anmelden unter:  0331 – 20 155 70 oder https://brandenburg.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/vogelkunde/27388.html

„Schulstunde der Wintervögel“ mit der NAJU
Für die „Schulstunde der Wintervögel“ vom 6. bis 10. Januar bietet die Naturschutzjugend (NAJU) auf www.NAJU.de/SdW Zählkarten, ein Poster und ein Wintervogel-Quiz für Kindergruppen und Schulklassen an. Bei fünf Aktionen können diese Vögel und ihre Anpassungsstrategien an die kalte Jahreszeit kennenlernen. Die Zählergebnisse der Kinder fließen ebenfalls in die NABU-Auswertung ein.

Infos zur Aktion: www.stundederwintervoegel.de

Flammeninferno im Krefelder Affenhaus

Pressemitteilung des deutscher Tierschutzbundes vom 1. Januar 2020

In der Silvesternacht hat ein Brand das Affenhaus des Krefelder Zoos verwüstet; alle darin lebenden Menschenaffen kamen ums Leben. Die Ursache ist noch unklar, nach Medieninformationen könnten aber Feuerwerkskörper den Brand ausgelöst haben. Dazu kommentiert James Brückner, Leiter des Referats für Natur- und Artenschutz beim Deutschen Tierschutzbund:

„Wir sind geschockt und fühlen mit den Tierpflegerinnen und Tierpflegern im Krefelder Zoo, die letzte Nacht ihre Schützlinge verloren haben. Sollten wirklich Feuerwerkskörper den Brand verursacht haben, wäre dies ein schrecklicher Beleg dafür, welche dramatischen Folgen unkontrollierte Böllerei haben kann. Zumindest rund um Bereiche, in denen viele Tiere leben – und dazu zählen natürlich auch Zoos – braucht es dringend Schutzzonen, in denen private Silvesterfeuerwerke untersagt sind. Selbst todbringende Brände können sonst nicht ausgeschlossen werden – egal ob es sich um Zoos, Tierheime oder landwirtschaftliche Betriebe handelt. Wir hoffen nun für alle Beteiligten auf eine schnelle Aufklärung der Tragödie in Krefeld.“

„Zuerst kamen die Schafe, jetzt kommen wir“,

Unter dem Motto startet am Samstag, 11. Januar von 9-13 Uhr eine Müllsammelaktion auf den Wiesen Kölner Straße / Mainzer Straße. Im letzten Herbst hatte Schäfer Olaf Kolecki seine Schafe auf die Wiesen gebracht, wo sie eifrig futterten und somit für eine Reduzierung im Wildwuchs sorgten. Die Schafe haben ihren Job der Grünlandpflege mit Heißhunger erledigt, nun soll sich das Grünflächenamt der Wiesenlandschaft annehmen, Sträucher und Bäume stutzen. Was der Fleiß der Schafe ebenfalls ans Licht brachte, ist jede Menge Unrat, der sich auf der Wiese angesammelt hat und durch den Einsatz schwerer Maschinen in den Boden regelrecht eingearbeitet werden könnte. Muss nicht sein, dachte sich ein breites Bündnis an Falkenseer/innen und rief zum gemeinsamen Großreinmachen auf. Material wie Greifzangen, Handschuhe und Müllsäcke werden gestellt. Anders als die Schafe, die ihren Hunger quasi beim Arbeiten stillen, bekommen die fleißigen Helfer nach erledigter Arbeit ihre kulinarische Belohnung. Schäfer Kolecki belohnt alle fleißigen Akteure mit frisch gegrillter Ziegenwurst.

Da stand das Buschwerk und Gras noch hoch, Koleckis Schafe beim Auftrieb
Foto: Silvia Passow