Pressemeldung
des Deutschen Tierschutzbundes vom 7.Februar 2020
Über
eine Million Versuchstiere müssen in der EU den höchsten Grad an Schmerzen,
Leiden und Schäden erleiden. Dies zeigen die Zahlen, die die EU-Kommission
gestern zu Tierversuchen in den Mitgliedstaaten für die Jahre 2015 bis 2017
veröffentlicht hat. Demnach waren 2017 insgesamt 22,2 Millionen Tiere
betroffen. Davon wurden 9,6 Millionen Tiere tatsächlich in Tierversuchen
„verbraucht“ – mehr als jedes fünfte davon in deutschen Laboren. Noch mehr
Tiere wurden gezüchtet und noch vor jeglicher Verwendung in einem Versuch
getötet. Bei diesen 12,6 Millionen Tieren handelt es sich größtenteils um
solche, die für den Erhalt gentechnisch veränderter Tierstämme gezüchtet
wurden, oder die aus Forschersicht nicht das gewünschte Alter oder Geschlecht
hatten.
„Laut
den Vorgaben der EU sollen Tierversuche auf lange Sicht komplett ersetzt
werden. Davon sind die Mitgliedstaaten meilenweit entfernt – und
Deutschland ganz besonders“, kritisiert Thomas Schröder, Präsident des
Deutschen Tierschutzbundes. „Statt voranzugehen und tierversuchsfreie Forschung
endlich verstärkt zu fördern, belegen wir dank der Untätigkeit der Regierung
nach dem Vereinigten Königreich einen schrecklichen zweiten Platz im
europäischen Vergleich. Verwunderlich ist der leider gar nicht: Wegen der mangelhaften
Umsetzung der EU-Vorgaben läuft aktuell sogar ein Vertragsverletzungsverfahren
gegen Deutschland.“
Insbesondere
die Entwicklung des Schweregrads der Versuche besorgt: Über eine Million Tiere
mussten 2017 den höchsten Grad an Schmerzen, Leiden, Schäden und Ängsten im
Namen der Forschung erleiden. 2015 waren es noch 819.007 Tiere. Erschreckend
ist dies auch vor dem Hintergrund, dass mit 45 Prozent die meisten aller Tiere
in Versuchen verwendet wurden, die der reinen Grundlagenforschung dienten – also
ohne konkreten oder absehbaren Nutzen für den Menschen. Am häufigsten verwendet
wurden Mäuse mit 61 Prozent sowie Fische und Ratten mit je 13 und 12 Prozent.
Es kamen 2017 aber auch über 350.000 Kaninchen, 13.688 Hunde, und 1.879 Katzen
zum Einsatz. Die Anzahl der verwendeten Primaten stieg zwischen 2015 und 2017
um 15 Prozent auf 8.235. Bei 2,6 Millionen Tieren wurde deren Erbinformation
gentechnisch manipuliert, um sie künstlich krank oder dem Menschen ähnlicher zu
machen.
Deutschland
verletzt seit Jahren EU-Recht
Mit den Zahlen legt die Kommission zum ersten Mal seit Inkrafttreten der EU-Tierversuchsrichtlinie in 2010 einen statistischen Bericht zum Thema vor. Die Inhalte blieben damals bereits weit hinter den Erwartungen von Tierschützern zurück – auch, weil Deutschland in den Verhandlungen dringend nötige Regelungen kippte oder die Zustimmung verweigerte. Bei der Umsetzung der Vorgaben in deutsches Recht nahm die Bundesregierung sogar Verschlechterungen zu Lasten der Tiere vor: Mit dem überarbeiteten Tierschutzgesetz und der Tierversuchsordnung von 2013 missachtet Deutschland die EU-Tierversuchsrichtlinie seit nunmehr sieben Jahren.
An der Vogelzählaktion „Stunde der Wintervögel“ beteiligten
sich mehr Brandenburger als je zuvor.
Von Silvia Passow
An der Vogelzählaktion des NABU „Stunde der Wintervögel“ nahmen in diesem Jahr mehr als 6500 Brandenburger Vogelfreunde teil. Sie zählten vom 10-12.Januar über 184 000 Vögel. Damit haben mehr Brandenburger als jemals zuvor an der Aktion teilgenommen. Bundesweit hatten sich mehr als 143 000 Menschen an der Aktion beteiligt, das sind 5000 Menschen mehr als im Vorjahr. Aus insgesamt 97 000 Gärten gingen die Meldungen ein, dabei wurden 3,6 Millionen Vögel aus ganz Deutschland gemeldet.
Platz 1 geht wieder an den Hausperling
Der Haussperling wurde bundesweit am häufigsten gezählt und das war auch in Brandenburg nicht anders. Es folgt auf Platz 2 die Kohlmeise, auf Platz 3 der Feldsperling. Die Amsel schaffte es auf Platz 6, mit 29 Prozent weniger Sichtungen als 2019. Die Amsel-Bestände hatten 2018 durch den Ausbruch des Usutu-Virus gelitten. 2019 waren weniger Tiere erkrankt. Mit Infektionen zu kämpfen haben auch die Grünfinken (Platz 7). Hier wird eine Trichomoniasis-Infektion als Ursache für Rückgänge in der Population gesehen. Der Parasit lauert besonders an sommerlichen Vogelfutterstellen.
Etwas geringer als vermutet, fiel die vom NABU erwartete Invasion der Eichelhäher aus. Immerhin waren es 47 Prozent mehr Sichtungen als im Vorjahr und damit ein gepflegter 10. Platz für den Singvogel aus der Familie der Rabenvögel.
Mit 37,7 Vögeln pro Garten im
bundesweiten Schnitt, wurden etwas mehr Vögel gesehen als 2019, da waren es 37
Vögel. Im langfristigen Mittel wurden 40 Vögel pro Garten ermittelt. Die
Vogelexperten des NABU haben seit Beginn der Zählung im Jahr 2011 einen
abnehmenden Trend festgestellt. „Das muss nicht unbedingt beunruhigend sein.
Die Daten aus inzwischen einem Jahrzehnt Stunde der Wintervögel zeigen, dass
die Zahl der Vögel in den Gärten umso geringer ist, je milder und schneeärmer
der Winter ist“, sagt NABU Bundesgeschäftsführer Leif Miller. „Weniger im
Garten beobachtete Vögel sind wahrscheinlich eine Folge der langen Reihe milder
Winter in den letzten Jahren.“ Erst wenn es kalt wird und Schnee liegt, suchen
viele Waldvögel Zuflucht in den Gärten der etwas wärmeren Siedlungen, in denen
sie zudem Futterstellen vorfinden. Dazu passt, dass der ewige Spitzenreiter
Haussperling, der sein ganzes Leben in den Dörfern und Städten verbringt, nur
in den beiden kältesten Wintern des Jahrzehnts, 2011 und 2013 durch die vor
allem in Wäldern lebende Kohlmeise vom Spitzenplatz verdrängt wurde.
Im Mai lockt dann wieder die
Zählaktion „Stunde der Gartenvögel“ zählende Vogelfreunde in die Gärten.
In Nauen lässt sich auf dem Lavendelhof französisches Lebensgefühl genießen
Reportage
von Silvia Passow Nauen
Noch während Elke Zakel das Gatter schließt lockt sie mit leisen Ruflauten. Was wahrscheinlich gar nicht nötig wäre, die Ziegen wissen auch so Bescheid. Die meisten von ihnen haben es eilig, kommen der Frau entgegengelaufen, umringen sie und manch eine ist besonders vorwitzig und stupst sie vorsichtig mit der Schnauze an. Zakel hat in Stücke geschnittene Möhren dabei und die schmecken offenbar ausgezeichnet. Das wissen die Ziegen genau, so wie sie wissen, wann nichts mehr drin ist im Beutel. Sie verzichten auf jede Form der Verabschiedung und trollen sich. Zakel blickt ihnen lächelnd nach, faltet den Beutel zusammen, lässt ihn in der Tasche ihrer Strickjacke verschwinden. „Wenn der Tag mit den Tieren beginnt, ist das einfach wunderbar“, sagt sie.
Vom High-Tech Labor ins Beet
Zakel sagt, sie genieße die Zeit mit den Tieren, die Entschleunigung, die beruhigende Wirkung, die von ihnen ausgeht. Ein Gefühl, dass die erfolgreiche Geschäftsfrau gern teilt. In ihrem ersten Berufsleben war Zakel Chefin eines international aufgestellten Elektronik-High-Tech-Unternehmens. Jetzt ist sie Chefin eines Hotelbetriebes, dem Lavendelhof in Nauen, zu dem auch der Eselhof, gleich gegenüber, gehört. HavelLife, nennt sich ihre Oase, die unweit des Bahnhofes Nauen liegt. Mittendrin und doch ruhig. Mit HavelLife hat Zakel ein Stück Natur ins Gewerbegebiet geholt. Wenn im Sommer die Bienen summen, der Duft der Kräuter die Nase verwöhnt und ein fröhliches IA ertönt, vergießt der Besucher schnell den Alltag. Und so soll es ja auch sein, auf dem Flecken französischer Lebensart in Nauen.
Ein Refugium für Igel, Falter und Stressgeplagte
Elke Zakel liebt die Natur und Tiere und von allen Tieren haben es ganz besonders die Esel in ihr Herz geschafft. Esel mochte Zakel bereits als Kind und als sie vor Jahren einen Esel bekam, ging ein Kindheitswunsch in Erfüllung. Allerdings hatte Zakel schnell den Eindruck, das Tier langweile sich allein. Es kam ein weiterer Esel dazu, später Ponys, die Ziegen. Die Katzen fanden selbst den Weg auf den Eselhof. So wie auch die Igel, die Eidechsen, die sich im Sommer gern auf den Steinhaufen sonnen, die Schmetterlinge und die vielen Hummeln und Bienen, angezogen durch die Blütenpracht, die Düfte und die Tatsache, dass im Garten des Hofes die Dinge noch einfach sein dürfen. Hier wird nicht mit Chemie gespritzt oder gedüngt. Stattdessen kommen Jauchen und natürliche, selbst hergestellte Aufgüsse, zum Einsatz.
Als junge Frau habe sie mit der Gartenarbeit nicht viel am Hut gehabt, sagt Zakel. Das hat sich inzwischen ordentlich verändert. Wobei Arbeit vielleicht nicht der richtige Begriff ist, zumindest nicht immer. Denn Zakel findet in ihrem Garten, was sie sucht und mit ihr viele andere Business-Menschen, Ruhe, Entschleunigung, zurück zur Natur, in der sich nicht hetzen lässt, was Zeit braucht von der Aussaat bis zur Blüte und zur Ernte. Nicht länger auf der Beschleunigungsspur, den Pflanzen beim Gedeihen zusehen, der Natur geben und lassen was sie braucht. Sich selbst überlassene Ecken mit Brennnesseln und Geäst, Komposthaufen auf denen die Erde reifen kann. Keine Zusätze in der Erde, wie Torf. Für ihre Anstrengungen um die Natur erhielt sie die Auszeichnung der Lenné Akademie „Natur im Garten“. Um sich dieses Zertifikat zu verdienen, müssen Kriterien um den Naturnahen Garten erfüllt werden. Teil des Gartens sind auch die Koppeln, auf denen die Esel leben. Die schönen und stattlichen Poitou-Großesel, sie gehören einer sehr selten gewordenen Rasse aus Frankreich an und die putzigen Miniesel, die sofort Kinderherzen höherschlagen lassen.
Zum Verweilen lädt eine großzügige überdachte Terrasse ein. Im Hochsommer kann man hier dem Summen der Bienchen lauschen und manchmal auch Spezialitäten aus dem Hofladen kosten. Hier gibt es alles rund um den Lavendel. Lavendel gehört in die berühmte Gewürzmischung. „Kräuter der Provence“, er ist ganz klassisch in Duftsäckchen verarbeitet oder, sehr empfehlenswert, als Lavendelessig. Es gibt Marmeladen und Aufstriche aus Früchten der Region.
Kennenlernen kann man den Eselhof und Lavendelhof bei den „Offenen Gärten“, hier ist Elke Zakel jedes Jahr dabei. Wenn im Sommer Lavendel und Rosen blühen ist ein Besuch ein Schmaus für Augen und Nase. Im Frühjahr, wenn das Vergissmeinnicht blaue Teppiche in die Beeten zaubert, und die Esel die wärmenden Sonnenstrahlen besonders freudig begrüßen ist ein Besuch nicht minder schön.
Platte mal anders
Wer länger bleiben möchte, findet im Hotel Lavendelhof gegenüber eine ländlich-romantische Unterkunft. Mit dem Ausbau des Plattenbaus wird deutlich, was alles in der Platte stecken kann. Zakel hat hier auf liebevolle Details gesetzt, hat zum Beispiel die Fensterrahmen vom Container und damit vor der Entsorgung gerettet. Nun kann man ihnen drinnen als Dekor wiederbegegnen. Sie schmücken, stilvoll überarbeitet, Diele und Treppenhaus.
Von Nauen aus das schöne Havelland erkunden
Der Lavendelhof in Nauen liegt unweit des Havelland-Radweges. Der idyllische Radweg führt von hieraus zum Dorf mit Schloss Ribbeck. Oder man startet eine Tour ins weniger bekannte Groß-Behnitz. Hier lässt es sich herrlich um den See spazieren und hinterher kann das Mausoleum derer von Borsig, samt der sehenswerten Dorfkirche, bestaunt werden. Hier sollte Zeit für einen Besuch im liebevoll restaurierten ehemaligen Borsig-Anwesen, dem Landgut Stober, heute Hotel und Restaurant, eingeplant werden.
Plastikverpackungen, Nahrung, die statt in hungrigen Mägen in
Kosmetik oder Reinigungsutensilien landet. Transportwege, im Tierversuch getestet,
chemische Keulen?!?
Wer erst einmal angefangen hat die eigenen
Einkaufsgewohnheiten zu hinterfragen, dem Gnade die Vielfalt, des freien Marktes.
Nicht falschverstehen, ich liebe Vielfalt. Nur in all den Siegeln, Versprechen
zu ist drin oder gerade nicht und warum eigentlich, blickt doch kaum noch einer
durch. Mein Einkauf ist wie ein Stimmzettel. Wer nun glaubt, die Wahl mittels
Stimmzettel sei schon in der Wahlkabine nicht ganz einfach, der fällt im
Supermarkt rückwärts um, vorausgesetzt, man schaut genauer hin und nicht nur auf
Preis und Haltbarkeitsdatum. Denn Gutes tun beim Einkaufen ist gar nicht so
leicht, hier geben deutlich mehr als sieben Siegel kaum noch Aufschluss.
Also, die Devise weniger ist mehr wieder ausgraben. Und aus wenig Selbermachen. Soll auch beim Kochen besser sein. Speisen mit kleiner Zutatenliste, also wenig Inhaltsstoffen, sind gesünder. Stichwort: selbst vermischt und aufgetischt. Aber geht das auch bei anderen Verbrauchsgütern im Alltag? Und ja, Alltag. Ich möchte gern nachhaltiger sein, dabei möglichst nicht verzichten, es sei denn, ich habe mich bewusst dazu entschieden. Ich möchte kein Vermögen in mein Vorhaben investieren, weder an Taler, noch an Zeit. Alles klar?
Beim Durchsehen der Möglichkeiten habe ich mich für die
Herstellung eines Allzweckreinigers entschieden. Warum?
Ich benutze Allzweckreiniger beinahe täglich. Die Herstellung ist kinderleicht
und die Zutaten habe ich fast alle bereits da.
In den Wintermonaten trinke ich sehr gern frisch gepressten Orangensaft.
Ausgepresste Zitronen mit Ingwer aufgebrüht mag ich auch gern. Die Schalen der
Früchte, die sonst meine Biotonne befüllten, landen nun in einem großen Einwegglas.
Das stand ebenfalls gerade nutzlos herum. Nun kommt die einzige Investition zum
Einsatz, Essig. Ganz billiger, weißer Essig, der Liter kostet 49 Cent. Damit werden
die Schalen übergossen. Sie müssen immer bedeckt sein. Das heißt, in den ersten
Tagen ist tägliches Nachschauen angesagt und auffüllen. Auf diese Weise haben
wir jetzt zwei Flaschen Essig vergossen. Wir, weil, nun, es ist ein Experiment.
Und für solche Dinge sind Männer oft schnell zu begeistern. Ganz ehrlich, von
mir stammen Idee, Recherche und Glas raussuchen, den Rest habe ich sozusagen
ausgelagert.
Laut Rezept sollen Glas und in Essig eingelegte Schalen zwei bis drei Wochen stehen, dann ist der Allzweck-Reiniger fertig. Zu erkennen ist dies an der Flüssigkeit, die dann dunkler werden soll. Wir werden sehen, ich berichte dann weiter. Was ich bereits jetzt schon gut finde ist, dass hier wirklich nur die Schalen der Früchte im Essig landen. Ich weiß nicht, wie das die Hersteller der Putzmittel machen. Für mich ist der Gedanke, kein Lebensmittel verschwendet zu haben, schon mal prima.
Und den Rest, wir werden sehen. Ich berichte weiter, hier auf
Blaue Holzbiene.
Schönwalde-Glien. Zum
zweijährigen Bestehen lädt der Verein „Schönwalde im Wandel“ alle Freunde und Wegbegleiter
und jene die es werden wollen, ein. Neben gemeinsames Essen, Trinken und Feiern
sollen zusammen Samenbomben gebastelt werden.
Viel erreicht hat man in den zwei Jahren, an Aufräumaktionen in Schönwalde teilgenommen, die Lesungen für die Kleinsten in der Bibliothek werden laut Heike Nicolaisen, Gründungsmitglied des Vereins, gut angenommen. Der größte Erfolg war bisher die Tassenaktion. Die 16 Mitglieder des Vereins hatten die Schönwalder aufgerufen ihre entbehrlichen Tassen bei ihnen abzugeben. Diese Tassen werden vom Verein aufbewahrt und bei Festlichkeiten im Ort können Getränke in solch einer „Leih-Tasse“ ausgeschenkt werden. Auch verschiedene Vereine, die Grundschule Menschenskinder und die Kita Waldeck haben für Feierlichkeiten auf das nachhaltige Angebot bereits zurückgegriffen und sich Tassen ausgeliehen. Mehr als 400 Tassen haben die Vereinsmitglieder in Verwahrung. Die Tassen werden sauber in Kisten an die Einrichtungen verliehen und sollen sauber wieder abgegeben werden. Geht eine Tasse zu Bruch, sollte sie ersetzt werden. Mit der Aktion hat der Verein ein deutliches und wiederverwendbares Zeichen in Sachen Umweltschutz gesetzt.
Gefeiert wird am Samstag, 29. Februar ab 11 Uhr im
Schullandheim Schönwalde, Brandenburgische Straße 59-61, in Schönwalde-Glien,
Ortsteil Siedlung. Eine Anmeldung ist erforderlich unter: schoenwaldeimwandel@gmx.de
Am Samstag, 15. Februar werden ab 19:30 Uhr im Wartesaal im
historischen Bahnhof die Filme „Das große Artensterben“ (8 Minuten) oder „Lüdersdorf
darf nicht sterben“ (23 Minuten) gezeigt. Danach folgt der Hauptfilm „Wie
schaffen wir die Agrarwende?“. Nach dem 44 minütigen Werk geht es ins Filmgespräch
mit Silvia Bender (Bündnis 90/Die Grünen), der Staatssekretärin im Ministerium
für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz des Landes Brandenburg. Die
Agrarwissenschaftlerin mit den Schwerpunkten Naturschutz und Landschaftsökologie
bekleidet ihr Amt seit November 2019. Bender ist ehrenamtliche Vorsitzende der
Fördergemeinschaft Ökologischer Landbau Berlin-Brandenburg (FÖL) und gehört dem
Aufsichtsrat der Biobodengenossenschaft an.
Mit der Ökofilmtour werden auch in diesem Jahr wieder
Kurzfilme rund ums Thema in Brandenburg gezeigt.
Pressemitteilung des Deutschen
Tierschutzbundes vom 3. Februar 2020
Zum Treffen von Bundeskanzlerin Merkel
und Bundeslandwirtschaftsministern Klöckner mit Vertretern des Handels im
Bundeskanzleramt kommentiert Thomas Schröder, Präsident des Deutschen
Tierschutzbundes:
„Frau Klöckner und Frau Dr. Merkel,
nur über die Dumpingpreise zu schimpfen mag schlagzeilenträchtig sein, aber zur
Ehrlichkeit gehört mehr. Es hat nun fast 15 Jahre Kanzlerschaft und knapp zwei
Jahre Amtszeit der Bundesministerin gebraucht, um zu erkennen, dass die
Billigpreisbewerbung für Fleisch, Milch und Ei beendet werden muss. Hurra, nur
ist das schon lange bekannt. Zur Klarheit gehört aber auch, dass neben dem
Handel auch die Schlachtunternehmen, Verarbeiter und im Besonderen die
Systemgastronomie, also u. a. McDonalds und Burger King, eingebunden
werden müssen. Allein der Handel ist zu kurz gegriffen, liebe Frau Klöckner!
Billigpreise lassen den Landwirten
keine Luft für die dringend notwendigen Investitionen, um Tierschutz nachhaltig
in die Ställe zu bringen und gewöhnen den Verbraucher daran, dass es immer
billiger geht. Auch deshalb fordern wir, endlich das Ordnungsrecht so
auszugestalten, dass alle die gleichen Voraussetzungen haben und wir plädieren
für eine Förderpolitik, die sich an Tierschutzkriterien orientiert. Immerhin,
es soll sich endlich was bewegen, aber allein höhere Preise sind keine Lösung.
Dumpingpreisbekämpfung alleine ist zu wenig – es braucht das Ordnungsrecht. Und
es braucht zusätzliche Einnahmen durch eine Fleischabgabe, die zweckgebunden
für Tierschutzinvestitionen verwendet werden muss, denn die Fördermittel aus
EU, Bund und Ländern alleine werden nicht reichen. Dann erst wären die
umstellungsbereiten Landwirte, von denen es viele gibt, in der Lage, es
wirtschaftlich zu stemmen. Damit würde nicht nur Tieren geholfen, sondern auch
der Umwelt- und Klimaschutz vorangebracht.“
Für die Umsetzung des Anliegerstraßenbaus 2020 stehen Baumfällungen
an, die im Februar 2020 geplant sind. So erfolgen durch den geplanten
Straßenbau bedingte Fällungen in folgenden Straßen:
Heidelberger und Ecke Tübinger Straße, Asternstraße und
Asternplatz (hier auch Rodung der Sträucher an der Grünfläche), Eberswalder
Straße, Rheinsberger Straße, Bochumer Straße und Wuppertaler Straße. Während
der Arbeiten ist mit kurzfristigen Verkehrsbeeinträchtigungen im Bereich der zu
fällenden Bäume zu rechnen. Im Zuge des Anliegerstraßenbaus erfolgen die
Ersatzpflanzungen für die Fällungen sowie die Ausgleichspflanzungen für die
Kompensation von Versieglungsflächen in Abstimmung mit dem Fachbereich
Grünflächen der Stadt Falkensee und der Unteren Naturschutzbehörde des
Landkreises Havelland.
Pressemitteilung Waldbauernschule Brandenburg Februar 2020
Die märkische Kiefer ist in Gefahr. Die Brandenburger
Waldbauernschule bietet praktische Handlungsoptionen für Waldbesitzerinnen und
Waldeigentümer.
Ab 21. Februar 2020 lädt der Verein der Waldbauernschule
Brandenburg im gesamten Bundesland zu seinen alljährlichen Frühjahrsexkursionen
ein. Bis einschließlich zum 25. April werden allen interessierten märkischen
Privatwald-Eigentümern und Mitgliedern von Forstbetriebsgemeinschaften (FBG) in
insgesamt 25 Kursen landauf, landab umfangreiche Informationen zur
Bewirtschaftung des Waldes und viele praktische Kniffe zur richtigen und
nachhaltigen Waldpflege angeboten.
Die Kurse richten sich an alle Waldbesitzenden, unabhängig
davon, wie viel Wald sie besitzen oder ob sie bereits in einer FBG organisiert
sind. In Vorträgen wird auf Themen, wie die aktuellen Anforderungen an den
Waldbau, eingegangen. Die forstliche Förderung ist ab diesem Jahr deutlich der
Marktlage angepasst und so gibt es neue und höhere Festbeträge für den
Waldumbau. Weitere spannende Themen sind die Robinie als Baum des Jahres 2020
und die Forstwirtschaftlichen Zusammenschlüsse. Bei der Einführung zur
Exkursion wird die Frage erörtert: Was zeichnet eine gut funktionierende FBG
aus? Außerdem wird im Theorieteil der aktuellen Waldbauernschule auf weitere
Themen eingegangen.
Die beliebten und häufig ausgebuchten Exkursionen stehen in
dieser Saison unter dem Motto: Robinie, Kiefer und andere Baumarten im
Klimawandel. Der Praxisteil führt die Waldbäuerinnen und Waldbauern in ein
nahegelegenes Revier.
Die Themen Wald und Klimaschutz sind derzeit in aller Munde.
Brandenburgische Waldbäuerinnen und Waldbauern bemühen sich bereits seit
Jahrzehnten um die Mischung ihrer Bestände und hoffen darauf, dass versprochene
Unterstützungen nachhaltig auch bei den kleinen Waldbesitzerinnen und
-besitzern und ihren Zusammenschlüssen – den FBGn – ankommt.
Mit rund 70 Sonnenstunden war dieser Januar einer der
Wärmsten in Brandenburg, seit der Wetteraufzeichnung. Das geht aus Daten des
Deutschen Wetterdienstes hervor. Demnach fiel der Januar fast fünf Grad wärmer
als erwartet aus. Und auch der Dezember war weit entfernt von winterlichen
Temperaturen mit Eis und Schnee. Früher sagte man, gibt es nicht genug Frost im
Winter gibt, überleben mehr Insekten. Ist das wirklich so? Wie kommen Insekten
überhaupt durch den Winter? Antworten auf diese Fragen liefert Jörg Müller, Biologe
der Heinz Sielmann Stiftung. Er gibt Einblicke in die Strategien der Insekten,
wie sie dem Winter zu trotzen und erläutert warum für manche Insekten die
milden Temperaturen gar nicht so vorteilhaft sind.
Bienen begegnen dem Winter mit geballter Körperwärme
Bienen rücken im Winter zusammen, ernähren sich von den Vorräten und wärmen sich gegenseitig. Dabei bildet das Bienenvolk eine Kugel um die Königin herum und beheizt diese mit mindestens 25 Grad durch die geballte Körpertemperatur. Dabei wird der Honig gleich mit erwärmt. Und damit alle gut durchkommen und vom Honig naschen können wird regelmäßig rotiert, man tauscht den Platz, von Innen nach außen und wieder zurück. So kühlt kein Bienchen komplett aus und jeder darf mal an den Honig und sich aufwärmen. Dieses Zusammenrücken ist allerdings eher die Ausnahme, sagt Müller. „Auf den von uns untersuchten Flächen kommt das ansonsten nur bei den Feuerwanzen vor“, sagt der Biologe, der in der Kyritz-Ruppiner Heide im nördlichen Brandenburg die dort vorkommenden Insektenarten erforscht. Und auch in der kalten Jahreszeit trifft er dort erstaunlich viele Insekten an.
Aktive Insekten im Winter
Der weiße Grasbär ist auch im Winter aktiv. Der Schmetterling,
der zu den Nachtfaltern gehört, überwintert als Raupe, erklärt Müller. An
milderen Tagen kann man die schwarzen Raupen beim Fressen an Heidepflanzen oder
Gräsern sehen. Die schwarze Farbe ermöglicht ein besonders effektives
Abspeichern der Sonnenstrahlen. Eine ähnliche Strategie verfolgen auch die
Wintermücken, die man auf Waldlichtungen in Schwärmen in der Sonne tanzen sehen
kann. Dabei wirken die langen schmalen, mit dunklen Äderchen durchzogenen
Flügel, wie Sonnenkollektoren. Die Wintermonate bergen für die kleinen Moss
fressenden Tierchen den Vorteil, auf wenig Fressfeinde zu stoßen. Zu den
größten winteraktiven Insekten zählt der Kleine Frostspanner, ebenfalls ein
Nachtfalter, mit einer Flügelspannweite von 2,5 Zentimetern. Die Männchen
fliegen bis in den Dezember hinein und paaren sich mit den flugunfähigen
Weibchen. Die Winterzeit bringt ihnen zwei Vorteile. Sie müssen sich nicht vor
gefräßigen Fledermäusen fürchten, die halten Winterschlaf. Und die Luft ist
nicht mit den Pheromonen, also Duftstoffen, anderer Schmetterlingsarten
geschwängert. So findet sich die angebetete Partnerin leichter.
Frostschutzmittel selbst gemacht
Die meisten Insekten überwintern als Puppe im Boden oder in Laub und Moos. Manche Insekten verlassen sich nicht gern auf äußere Umstände, sie werden selbst aktiv, so auch der Zitronenfalter. Um zu verhindern, dass seine Körperflüssigkeit gefriert, was ihm großen Schaden zufügen würde, lagert er Zucker oder Alkohole wie Glycerin als Frostschutzmittel ein und verhindert so ein durchfrieren.
Nur ihre Majestät überwintert
Bei Hummeln, Wespen und Hornissen stirbt im Herbst das ganze Volk und nur die bereits befruchtete Königin überlebt. Sie überwintert an einem geschützten Ort und wenn sie im Frühjahr ausfliegt, trägt sie ihr ganzes Volk bei sich. Sie wird dann einen neuen Staat gründen und im Herbst wird sich der Kreislauf wiederholen. Libellen dagegen legen ihre Eier direkt im Wasser ab. Dagegen ziehen sich manche Käfer und Ameisen bis 1,50 Meter tief in die Erde zurück.
Milder Winter, mehr Insekten?
„Der weit verbreitete Gedanke, dass milde Winter mehr
Insekten überleben lassen, ist überwiegend ein Trugschluss“, sagt Jörg Müller.
„Viele Ruhestadien von Insekten fallen in milden, feuchten Wintern
Schimmelpilzen zum Opfer. Es gibt sogar viele Arten, die im Winter Kälte
benötigen“, sagt der Biologe weiter. Er nennt als Beispiel hierfür einige
Feuerfalter-Arten, die gerade deutschlandweit deutlich seltener werden. „Sogar
für viele ausgesprochen wärmeliebende Arten ist ein kalter Winter gar nicht
schädlich. Gelege von Gottesanbeterinnen überstehen kurzzeitig sogar minus 60
Grad“, sagt Müller.
Ein Ausflug als Generationenprojekt
Manche Insekten halten es wie die Zugvögel und fliegen in den Süden, nach Südwestdeutschland oder Ostfrankreich. Der Distelfalter will weiter weg. Distelfalter pflanzen sich das ganze Jahr hindurch fort und so ist ihre Wanderung dann auch ein Generationenprojekt. Die im Herbst abziehenden Tiere fliegen bis Frankreich oder Spanien. Der Nachwuchs schafft es dann bis Nordafrika und dessen Nachwuchs kehrt im Frühjahr wieder nach Europa zurück.
Geheimtipp: In der Sielmann Naturlandschaft werden Insekten-Safaris zu den Distelfaltern angeboten. Die Termine dafür stehen noch aus. Es lohnt sich jedoch ein Blick auf den Internetauftritt unter: www.sielmann-stiftung.de
Die Exkursionen werden von Dr. Hannes Petrisckak begleitet.
Der allein durch die Döberitzer Heide streifen möchte, dem sei dessen Buch „Expedition
Artenvielfalt“ ans Herz gelegt. Dieder großartige Naturführer gibt
Informationen und Einblicke zum Leben in den Sielmann Naturlandschaften.
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