Plastikverpackungen, Nahrung, die statt in hungrigen Mägen in Kosmetik oder Reinigungsutensilien landet. Transportwege, im Tierversuch getestet, chemische Keulen?!?
Wer erst einmal angefangen hat die eigenen Einkaufsgewohnheiten zu hinterfragen, dem Gnade die Vielfalt, des freien Marktes. Nicht falschverstehen, ich liebe Vielfalt. Nur in all den Siegeln, Versprechen zu ist drin oder gerade nicht und warum eigentlich, blickt doch kaum noch einer durch. Mein Einkauf ist wie ein Stimmzettel. Wer nun glaubt, die Wahl mittels Stimmzettel sei schon in der Wahlkabine nicht ganz einfach, der fällt im Supermarkt rückwärts um, vorausgesetzt, man schaut genauer hin und nicht nur auf Preis und Haltbarkeitsdatum. Denn Gutes tun beim Einkaufen ist gar nicht so leicht, hier geben deutlich mehr als sieben Siegel kaum noch Aufschluss.
Also, die Devise weniger ist mehr wieder ausgraben. Und aus wenig Selbermachen. Soll auch beim Kochen besser sein. Speisen mit kleiner Zutatenliste, also wenig Inhaltsstoffen, sind gesünder. Stichwort: selbst vermischt und aufgetischt. Aber geht das auch bei anderen Verbrauchsgütern im Alltag? Und ja, Alltag. Ich möchte gern nachhaltiger sein, dabei möglichst nicht verzichten, es sei denn, ich habe mich bewusst dazu entschieden. Ich möchte kein Vermögen in mein Vorhaben investieren, weder an Taler, noch an Zeit. Alles klar?
Beim Durchsehen der Möglichkeiten habe ich mich für die
Herstellung eines Allzweckreinigers entschieden. Warum?
Ich benutze Allzweckreiniger beinahe täglich. Die Herstellung ist kinderleicht
und die Zutaten habe ich fast alle bereits da.
In den Wintermonaten trinke ich sehr gern frisch gepressten Orangensaft.
Ausgepresste Zitronen mit Ingwer aufgebrüht mag ich auch gern. Die Schalen der
Früchte, die sonst meine Biotonne befüllten, landen nun in einem großen Einwegglas.
Das stand ebenfalls gerade nutzlos herum. Nun kommt die einzige Investition zum
Einsatz, Essig. Ganz billiger, weißer Essig, der Liter kostet 49 Cent. Damit werden
die Schalen übergossen. Sie müssen immer bedeckt sein. Das heißt, in den ersten
Tagen ist tägliches Nachschauen angesagt und auffüllen. Auf diese Weise haben
wir jetzt zwei Flaschen Essig vergossen. Wir, weil, nun, es ist ein Experiment.
Und für solche Dinge sind Männer oft schnell zu begeistern. Ganz ehrlich, von
mir stammen Idee, Recherche und Glas raussuchen, den Rest habe ich sozusagen
ausgelagert.
Laut Rezept sollen Glas und in Essig eingelegte Schalen zwei bis drei Wochen stehen, dann ist der Allzweck-Reiniger fertig. Zu erkennen ist dies an der Flüssigkeit, die dann dunkler werden soll. Wir werden sehen, ich berichte dann weiter. Was ich bereits jetzt schon gut finde ist, dass hier wirklich nur die Schalen der Früchte im Essig landen. Ich weiß nicht, wie das die Hersteller der Putzmittel machen. Für mich ist der Gedanke, kein Lebensmittel verschwendet zu haben, schon mal prima.
Und den Rest, wir werden sehen. Ich berichte weiter, hier auf Blaue Holzbiene.