Blümchen sucht Paten

In Wustermark können Blühpatenschaften übernommen werden

Wustermark.  Bereits im letzten Jahr hatte Landwirt Uwe Jürgens aus Wustermark die Idee, an seinem Ackerrand, Blühstreifen auszusäen und dafür Patenschaften anzubieten. Mit großem Erfolg, es fanden sich ausreichend Blühpaten, die für einen finanziellen Anteil Paten von Sonnen- und Kornblume wurden. Dieses Jahr hat er an den Rändern seiner Felder auf rund 21 000 Quadratmetern Fläche bienenfreundliche Saatgutmischungen ausgebracht. Für 25 Euro kann eine Patenschaft über 50 Quadratmeter bienenfreundlichen Ackerrandstreifen erworben werden. Jürgens kauft das Saatgut, bringt es aus, lässt wachsen und blühen, wo er sonst seine Feldfrüchte angebaut hätte. Landwirt Jürgens möchte damit den Insekten eine Zukunft geben. Gleichzeitig soll das Projekt zum Mitmachen im eigenen Garten oder dem Balkon anregen. Oder eben zur Beteiligung auf dem Feld, mit einer Blüh-Patenschaft.

Symbolbild, bunte Blumen, in Wustermark müssen die Blumen erst noch wachsen
Foto: Pixabay

Blühpaten vom letzten Jahr sind wieder dabei

30 Blühpaten sind bereits am Start und zu Jürgens großer Freude sind auch viele aus dem letzten Jahr wieder dabei und haben wieder eine Patenschaft übernommen. Die Saat hat er bereits am letzten Märztag ausgebracht. „Die Saat soll in den nächsten vierzehn Tagen auflaufen und dann ab Mai bis September blühen“, sagt Jürgens. Eine gute Portion Regen wäre dabei hilfreich, setzt er nach. Damit Felderbse, Lupine, Sommerwicke, Phacelia, Sonnenblume, Inkarnatklee, Alexanderinerklee, Ölrettich, Leindotter, Senf, Kornblume, Klatschmohn und Saflor, alle enthalten in der Mischung Lippstädter Blütenparadies, ihre bunte Farbenpracht zeigen. Dazu kommen noch Dill, Persischer Klee, Ringelblume und einige Blumen mehr aus der Mischung Viterra Biene.

Im letzten Jahr hatte Landwirt Uwe Jürgens ( dritter von links) zum ersten Mal Blühpaten gesucht und unter anderen in der Kommunalpolitik gefunden.
Foto: Silvia Passow

Zuckerrüben, Hafer und Mais

Das sind die Hauptfeldfrüchte, mit denen Landwirt Jürgens sein Geld verdient. Auf 20-30 Hektar baut Jürgens jedes Jahr sogenannte Zwischenfrüchte an. Diese sollen die Nährstoffe im Boden sammeln, erklärt er. Sie schützen den Boden vor Auswaschung, helfen beim Aufbau von Humus, um die Bodengare zu fördern. Darunter versteht man den Idealzustand des fruchtbaren Bodens. Jürgens sagt: „Insgesamt schaffe ich damit gute Anbaubedingungen. Die Zwischenfrüchte werden in der Regel organisch, durch Gärreste, Kompost oder Gülle, gedüngt und bis zum Winter stehengelassen. Hier erfolgt in dem Jahr kein Pflanzenschutz.“ Im Frühjahr folgt dann die Hauptfrucht, die Zuckerrüben, der Hafer, der Mais, sagt Jürgens. „Auch diese Flächen werden gern von Insekten besucht und zur Nahrungssuche oder als Habitat genutzt“, sagt Jürgens.

Eine Tankstelle, sie versorgt Bienen mit Nektar und den Menschen mit Wärme fürs Herz
Foto: Pixabay

Sie sterben wie die Fliegen

Laut dem NABU (Naturschutzbund) sind seit 1980 die Bestände der Biomasse bei den Fluginsekten um 80 Prozent gesunken. Zu den Ursachen zählt der NABU die Zerstörung der Lebensräume, damit eine geringes Nahrungsangebot, Nistmöglichkeiten nehmen ab oder verschwinden gänzlich. Dazu der Einsatz von Insektiziden. Mit dem Insektenschwund verlieren andere Tiere, wie Vögel, ihre Nahrungsquellen. Die Insekten übernehmen auf Acker und im Garten die Bestäubung, der NABU spricht im Zusammenhang mit dem Insektensterben von einer Bestäubungskrise.

Landwirt Jürgens sagt, ganz ohne Insektizid schafft er es nicht auf seinen Feldern. Denn damit, sagt er, erspart er sich das Pflügen auf dem Acker. Pflügen bedeutet, erklärt er weiter, dass die Erde schneller austrocknet. Gerade im trockenen Brandenburg ist die Trockenheit ein großes Thema, sagt Jürgens. Damit keine Chemie auf dem bienenfreundlichen Ackerrandstreifen landet, setzt er technische Hilfe ein. Mittels moderner Verfahren wird punktgenau gespritzt, sagt der Landwirt.

Hoffen auf ein ähnliches Blütenmeer in Wustermark
Foto: Pixabay

Bunte Pracht am Ackerrand

Dass die Menschen sich auch in diesem Jahr, trotz Corona, für die Insekten und die Blühpatenschaften interessieren, freut den Wustermarker Landwirt ganz besonders. Somit wird es auch in diesem Jahr wieder an seinen Feldern blühen. Im letzten Jahr hatte Jürgens einen Ausflug aufs Feld für Blüh-Paten angeboten. Viele Paten waren der Einladung zum Blühpatentag gefolgt. Auf dem Acker konnten sie das bunt-leuchtende Ergebnis betrachten und die Landwirtschaft vor Ort erleben. Ob er diesen Ausflug auch in diesem Jahr anbieten kann, hängt nicht allein an ihm. Da ist auch noch Corona. Fürs erste würde Landwirt Jürgens sich einen schönen Landregen wünschen. Denn den bräuchte es, damit die bunte Pracht wachsen kann.

Landestierschutzbeauftragter Heidrich ruft zu Spenden für Tierheime auf

Pressemitteilung vom 14. April 2020

Unter der Corona-Krise leiden auch Tierheime. „Tierschutzvereine und Verbände, die mit großen Engagement vielfach Tierheime betreiben, berichten mir in diesen Tagen sehr oft über ihre Sorgen im Zusammenhang mit dem Corona-Geschehen. Die Finanzierung von Tierheimen ist vielerorts wirklich in großer Gefahr“, sagte Brandenburgs Landestierschutzbeauftragter Dr. Stefan Heidrich heute in Potsdam. Er startete deshalb den Corona-Spendenaufruf „Tierheime brauchen Ihre Hilfe“.

Landestierschutzbeauftragter Heidrich weiter: „Die Tierheime kommen an ihre Belastungsgrenze. Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer fallen aus. Das Stammpersonal arbeitet bereits präventiv im Schichtsystem, um keine Infektionsketten zuzulassen. Die Vermittlung von Tieren ist nur noch eingeschränkt möglich, die Vermittlungsrate sinkt spürbar. Dagegen werden weiterhin wie gewohnt Fund- und Abgabetiere in die Tierheime aufgenommen. Die Spendeneinnahmen sinken deutlich. Nebeneinnahmen aus Hundetraining und Tierbetreuung entfallen. Die Grundkosten fallen in den Tierheimen weiterhin an. Die Tiere müssen auch in Zeiten von Corona die Tiere weiter versorgt werden.“

Der Tierschutzbeauftragte bittet deshalb um Spenden für den Weiterbetrieb von vereinsgeführten Tierheimen. Brandenburgerinnen und Brandenburger sind aufgerufen, sich direkt an Tierheime zu wenden. Der Tierschutzbeauftragte bietet auch an, eine Koordination von Spenden zu übernehmen. So kann die Spendenbereitschaft unter dem Stichwort „Corona-Hilfe Tierheime“ an folgende E-Mail-Adresse mitgeteilt werden: tierschutz@msgiv.brandenburg.de.

Amerikanische Faulbrut: Sperrbezirk bei Hertefeld eingerichtet

Pressemitteilung des Landkreises Havelland vom 14.April 2020

Nachdem in einem Bienenstand im Nauener Ortsteil Hertefeld der Ausbruch der Amerikanischen Faulbrut festgestellt wurde, wird durch eine Tierseuchenbehördliche Allgemeinverfügung des Landkreises Havelland ein Sperrbezirk um den Ausbruchsort eingerichtet. In diesem befinden sich außerdem die Ortsteile Bergerdamm-Lager, Bergerdamm-Hanffabrik und Bergerdamm-Bahnhof. Westlich reicht der Sperrbezirk bis an die Siedlung Teufelshof, südlich bis Utershorst und nördlich bis an die Landkreisgrenze.

Die Amerikanische Faulbrut ist eine anzeigepflichtige Tierseuche, die nicht auf den Menschen übertragbar ist. Der Erreger ist ein sporenbildendes Bakterium, das von den Bienen in das Bienenvolk eingetragen wird, die Bienenbrut befällt und diese letztendlich abtötet. Bienen infizieren sich durch Kontakt zu anderen infizierten Bienenvölkern sowie beispielsweise auch durch Kontakt mit infizierten Honigresten aus leeren Honiggläsern.

Honiggläser sollten immer ausgewaschen werden, bevor sie im Altglas entsorgt werden
Foto: Pixabay

Der Eintrag des Erregers kann einige Zeit im Bienenvolk unerkannt bleiben. Daher sollen Imker, die mit ihren Bienenvölkern wandern oder die Bienenvölker verkaufen wollen, eine Futterkranzprobe oder Honigprobe nach Absprache mit dem Veterinäramt zur Untersuchung einsenden. Ein negatives Untersuchungsergebnis wird dann amtlich bescheinigt und ist Voraussetzung für das Verbringen von Bienenvölkern.

Laut Allgemeinverfügung sind alle Bienenvölker und Bienenstände im nun festgelegten Sperrbezirk unverzüglich auf die Amerikanische Faulbrut amtstierärztlich untersuchen zu lassen. Imker im oder Imker mit Bienenständen im betroffenen Gebiet sollen sich hierzu unter Angabe des Standortes und der Anzahl der Bienenvölker beim havelländischen Veterinäramt melden, um einen Termin für die amtliche Untersuchung zu vereinbaren. Bewegliche Bienenstände innerhalb des Sperrbezirks dürfen ferner nicht von ihrem Standort entfernt werden. Die angeordneten Maßnahmen sind notwendig, um eine Ausbreitung der Amerikanischen Faulbrut zu verhindern und weitere Bienenstände vor der Seuche zu schützen.

Wertvolle Pflanzpakete zu gewinnen

Mit der Initiative „Priort blüht auf“ soll für mehr Artenvielfalt sorgen

Wustermark/OT Priort.  Sylvia Gehrke will ihren Heimatort Priort noch bunter werden lassen. Für die Initiative „Priort blüht auf“ sucht sie Mitstreiterinnen und Insektenfreunde. Die ersten fünf Interessenten, die einen geeigneten, sonnigen und öffentlichen Pflanzstreifen vor ihrem Gartenzaun anlegen, können eines der Pflanzpakete mit einundzwanzig winterharten und insektenfreundlichen Blütenstauden erhalten. Damit wird Priort nicht nur bunter, sondern auch nachhaltiger, sagt Gehrke.

Über eine Vielfalt an Blumen freuen sich viele Insektenarten
Foto: Silvia Passow

Gehrke schafft mit dieser Aktion nicht die erste Insektentankstelle im Ort. Bereits vor zwei Jahren hat sie mit anderen Bürgern in einer Gemeinschaftsaktion mit 25 000 Frühblühern einen Blühstreifen vor der Bürgerbegegnungsstätte angelegt. Mit der Aktion vor den Haustüren der Menschen, kann sich jeder in seinem direkten Umfeld engagieren. Damit wäre viel gewonnen, sagt Gehrke weiter. „Und mit der Gemeinde Wustermark haben wir eine großartige Unterstützung“, sagt sie.

Wer sich um eines der fünf Pflanzpakete mit insektenfreundlichen Blühstauden der Gärtnerei Teske aus der Prignitz bewerben möchte, kann dies, mit einem Foto vom vorbereiteten Blühstreifen vor der Haustür, bis Donnerstag, 23. April unter folgender E-Mail-Adresse erledigen. Bewerbungen an: sylvia.gehrke@arcor.de Weitere Informationen finden sich in der Facebook-Gruppe „Priort blüht auf.“