Alles frisch

Die Marktschwärmerei Schönwalde feiert bald ersten Geburtstag, dabei steht sie weiter für frischen Genuss von Nebenan

Von Silvia Passow

Schönwalde-Glien/OT Dorf.   Kräftige Grüntöne bestimmen das Bild am Stand von Angelika Glawe. Sie hat frischen Postelein, auch Winterportulak, Kuba-Spinat oder Tellerkraut genannt, dabei. Die zarten grünen Blätter enthalten Vitamin C, Magnesium, Kalzium und Eisen und nur wenig vom unerwünschten Nitrat. Klingt gesund und ist es auch und wer nun auf den Geschmack gekommen ist, sollte unbedingt auch mal Gundermann, Vogelmiere und Löwenzahn probieren. Alles in der Luch-Gärtnerei von Glawe erhältlich oder eben auch bei der Marktschwärmerei. Auch der pikant-würzige Bärlauch ist schon da, schmackhafte Gaben der Natur, die auf den Frühling einstimmen. Dazu die Vertreter der kühlen Jahreszeit, Rosenkohl zum Beispiel. Glawe hat aber auch Kürbisse dabei und Pilze und Äpfel und Birnen und den Saft ihrer Früchte.

Angelika Glawe von der Luchgärtnerei zeigt ihre Schätze
Foto: Silvia Passow

Draußen erwacht die Natur, nach einem nicht allzu harten und langen Winter. Hier drinnen, in der alten Gutshalle auf dem Landgut Schönwalde, erwacht die Lust auf die kulinarischen Freuden des noch jungen Jahres. Dazu die haltbar gemachten und verarbeiteten Kostbarkeiten wie Wurst, Brühe, Tees, Marmeladen und Olivenöl. Sascha Kraatz ist da und hat frische Eier von seinem Hof dabei. Und Hausherrin Ingeborg Schwenger verteilt die vorbestellten Backwaren. Gutes vom Angus-Rind von der „Schwarzen Kuh“ kann erworben werden. Es gibt Wildspezialitäten vom Försterhof Görlsdorf. Hier steht Werner Hofer am Stand, berichtet über den Jäger, der die Tiere selbst erlegt, Damwild und Rotwild. Heute ist Hofer in Doppelfunktion dabei. Hofer ist einmal im Monat zu Gast, denn seine mitgebrachten Waren entsprechen nicht ganz dem Prinzip der Marktschwärmer. Hierbei geht es um einen Markplatz für regionale Produkte. Hofer hat Waren aus Südspanien dabei, die er sonst dort auf Marktschwärmereien verkauft, wie er sagt.

Kostproben erhalten nicht nur die Freundschaft, sie erweitern auch den Geschmacks-Horizont
Foto: Silvia Passow

Das Prinzip der Marktschwärmerei kommt ursprünglich aus Frankreich und hat sich inzwischen über weite Teile Europas verbreitet. Um auf diese Art regional einzukaufen, meldet man sich zunächst bei einer Schwärmerei an. Zunächst geht es dann auf den virtuellen Marktplatz im Netz. Hier kann das Angebot angeschaut und die Ware bestellt werden. Abgeholt wird sie dann an einem festgelegten Ort, zu einer festgelegten Zeit. In dem Fall wäre das Freitag von 16-18 Uhr auf dem Landgut Schönwalde.

Frische die den Appetit weckt
Foto: Silvia Passow

Initiatorin und leidenschaftliche Verfechterin für gesundes Essen ist Ingeborg Schwenger, die das Landgut bewirtschaftet. In dem einem Jahr hat ihre Schwärmerei fast 700 Mitglieder gewonnen.

Haben viel Spaß beim Marktschwärmen: Werner Hofer, Ingeborg Schwenger, Angelika Luch und vor Sascha Kraatz
Foto: Silvia Passow

Geburtstag gefeiert wird am Freitag, 3. April, mit frischen Genüssen für alle Sinne, Kostproben und einer Portion Land-Atmosphäre zum Einstieg in ein wohliges Wochenende. Geheimtipp der Autorin: Unbedingt den Ziegen-Tilsiter probieren. Ein Traum, würzig, mild und kein bisschen streng.

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