Lieblingsplatz im Naturpark: Foto-Wettbewerb für JahreBuch Dahme-Heideseen startet

Pressemitteilung des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz vom 30. Dezember 2020

Zum Ende der deutschen EU-Ratspräsidentschaft fällt das Fazit des Deutschen Tierschutzbundes durchwachsen aus. Die Beschlüsse des Rats zur Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) konnten die Erwartungen nicht erfüllen. Eine Überarbeitung der EU-Transportverordnung wurde angestoßen – nicht aber der Schlacht-Verordnung. Die Frage, ob das auf den Weg gebrachte Tierwohlkennzeichnen ein wirkliches Mehr an Tierschutz bringen wird, bleibt offen. Und trotz der Ausbreitung des SARS-CoV-2 Virus auf Nerzfarmen und der Grundsatzdiskussion über der Pelztierhaltung fehlt bis jetzt ein einheitliches Vorgehen der EU-Mitgliedstaaten.

„Auch wenn Corona viele der wichtigen Diskussionen überlagerte, wurde die große Chance für Deutschland, Tierschutzthemen in der EU endlich wesentlich voranzubringen, vertan. Es wurde viel geredet, aber zu wenig aktiv unternommen“, kommentiert Jürgen Plinz, Präsidiumsmitglied des Deutschen Tierschutzbundes, der den Verband auch im Vorstand der europäischen Dachorganisation Eurogroup for Animals vertritt.

Weiterhin Nachbesserungsbedarf im „Nutztier“bereich

Obwohl durch die Ratsbeschlüsse zur GAP erstmalig auch Tierschutzmaßnahmen durch Direktzahlungen finanziell gefördert werden sollen, werden vor allem weiter Landwirte, die viel Fläche besitzen, profitieren. Um die selbst gesteckten ambitionierten Klimaziele zu erreichen, hätte aus Tierschutzsicht zudem ein umfassenderer Systemwandel der Agrarpolitik eingeleitet werden müssen. Strengere Regeln für Tiertransporte in Drittstaaten wurden in den Ratssitzungen thematisiert und die Vorsitzende Julia Klöckner setzte sich im Untersuchungsausschuss zu Tiertransporten des EU-Parlaments für eine Überarbeitung der Transport-Verordnung ein. Die Überarbeitung der Schlacht-Verordnung war allerdings kein Thema. Hinsichtlich der Vereinbarkeit der Immunokastration von Schweinen im Ökobereich kam es zu keiner Klärung mit der Kommission. Die Befürwortung eines EU-weiten Tierwohlkennzeichens durch den Rat war ein erster wichtiger Schritt. Allerdings besteht Grund zur Sorge, dass die Kriterien zu niedrig angesetzt werden, um allen Mitgliedstaaten die Teilnahme zu ermöglichen. Das wäre für die Tiere in der Landwirtschaft ein katastrophales Ergebnis. Entscheidend ist aus Sicht der Tierschützer, dass am Ende ein verpflichtendes Kennzeichen steht, welches flächendeckend das Tierwohl deutlich erhöhen kann.

Corona auf Nerzfarmen: Keine einheitliche Strategie

Nach der Ausbreitung des SARS-CoV-2 Virus auf europäischen Pelzfarmen und der Tötung von über 18 Millionen Nerzen, gibt es noch immer keine einheitliche und abgestimmte EU-weite Vorgehensweise – geschweige denn eine Strategie zum Ausstieg aus der Pelztierzucht. Der Deutsche Tierschutzbund hatte Klöckner – gemeinsam mit Vier Pfoten – zweimal schriftlich zum Handeln aufgefordert. Obwohl Klöckner die Grundsatzdiskussion über die Zukunft der Pelztierhaltung in Europa anregte, wäre eine deutlichere Positionierung wünschenswert gewesen. So gibt es auf EU-Ebene bis heute keine Ambitionen für ein klares EU-weites Verbot von Pelzfarmen. 

Deutsche EU-Ratspräsidentschaft endet mit wenigen Fortschritten für den Tierschutz

Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes vom 23. Dezember 2020

Zum Ende der deutschen EU-Ratspräsidentschaft fällt das Fazit des Deutschen Tierschutzbundes durchwachsen aus. Die Beschlüsse des Rats zur Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) konnten die Erwartungen nicht erfüllen. Eine Überarbeitung der EU-Transportverordnung wurde angestoßen – nicht aber der Schlacht-Verordnung. Die Frage, ob das auf den Weg gebrachte Tierwohlkennzeichnen ein wirkliches Mehr an Tierschutz bringen wird, bleibt offen. Und trotz der Ausbreitung des SARS-CoV-2 Virus auf Nerzfarmen und der Grundsatzdiskussion über der Pelztierhaltung fehlt bis jetzt ein einheitliches Vorgehen der EU-Mitgliedstaaten.

„Auch wenn Corona viele der wichtigen Diskussionen überlagerte, wurde die große Chance für Deutschland, Tierschutzthemen in der EU endlich wesentlich voranzubringen, vertan. Es wurde viel geredet, aber zu wenig aktiv unternommen“, kommentiert Jürgen Plinz, Präsidiumsmitglied des Deutschen Tierschutzbundes, der den Verband auch im Vorstand der europäischen Dachorganisation Eurogroup for Animals vertritt.

Weiterhin Nachbesserungsbedarf im „Nutztier“bereich

Obwohl durch die Ratsbeschlüsse zur GAP erstmalig auch Tierschutzmaßnahmen durch Direktzahlungen finanziell gefördert werden sollen, werden vor allem weiter Landwirte, die viel Fläche besitzen, profitieren. Um die selbst gesteckten ambitionierten Klimaziele zu erreichen, hätte aus Tierschutzsicht zudem ein umfassenderer Systemwandel der Agrarpolitik eingeleitet werden müssen. Strengere Regeln für Tiertransporte in Drittstaaten wurden in den Ratssitzungen thematisiert und die Vorsitzende Julia Klöckner setzte sich im Untersuchungsausschuss zu Tiertransporten des EU-Parlaments für eine Überarbeitung der Transport-Verordnung ein. Die Überarbeitung der Schlacht-Verordnung war allerdings kein Thema. Hinsichtlich der Vereinbarkeit der Immunokastration von Schweinen im Ökobereich kam es zu keiner Klärung mit der Kommission. Die Befürwortung eines EU-weiten Tierwohlkennzeichens durch den Rat war ein erster wichtiger Schritt. Allerdings besteht Grund zur Sorge, dass die Kriterien zu niedrig angesetzt werden, um allen Mitgliedstaaten die Teilnahme zu ermöglichen. Das wäre für die Tiere in der Landwirtschaft ein katastrophales Ergebnis. Entscheidend ist aus Sicht der Tierschützer, dass am Ende ein verpflichtendes Kennzeichen steht, welches flächendeckend das Tierwohl deutlich erhöhen kann.

Corona auf Nerzfarmen: Keine einheitliche Strategie

Nach der Ausbreitung des SARS-CoV-2 Virus auf europäischen Pelzfarmen und der Tötung von über 18 Millionen Nerzen, gibt es noch immer keine einheitliche und abgestimmte EU-weite Vorgehensweise – geschweige denn eine Strategie zum Ausstieg aus der Pelztierzucht. Der Deutsche Tierschutzbund hatte Klöckner – gemeinsam mit Vier Pfoten – zweimal schriftlich zum Handeln aufgefordert. Obwohl Klöckner die Grundsatzdiskussion über die Zukunft der Pelztierhaltung in Europa anregte, wäre eine deutlichere Positionierung wünschenswert gewesen. So gibt es auf EU-Ebene bis heute keine Ambitionen für ein klares EU-weites Verbot von Pelzfarmen. 

Den Vögeln etwas Gutes tun, aber richtig – Umweltministerium gibt Tipps zur Wintervogelfütterung

Pressemitteilung des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz vom 23. Dezember 2020

Potsdam – In der kalten Jahreszeit wollen viele Menschen den Vögeln mit Winterfütterungen die Nahrungssuche erleichtern. Viele treibt die Sorge um das Überleben der Vögel in unseren Siedlungen um, andere stellen regelmäßig Futter zur Verfügung, um die bunte Vogelschar dicht vor den Fenstern beobachten zu können. Dabei ist die Fütterung oft gar nicht notwendig. Schlimmer noch: „Falsch aufgestellte oder verschmutzte Futterhäuschen können schnell zur tödlichen Falle werden“, so Minister Axel Vogel.

„Unsere heimischen Vögel sind an winterliche Verhältnisse bestens angepasst und benötigen höchstens in sehr strengen Wintern mit lange anhaltenden dichten Schneedecken oder Dauerfrost eine Unterstützung des Menschen in Form von Zufütterungen“, so Minister Axel Vogel. Zudem sei das Zufüttern kein Ausgleich für zerstörte Vogellebensräume.

„Viel wichtiger als die Zufütterung ist daher der Erhalt oder die Anlage von naturnahen Strukturen in unseren Gärten, wie frucht- und samentragend Hecken und Gebüsche aus heimischen Sträuchern. Wichtig sind auch ungemähte Rasenflächen und Stauden, wo Körnerfresser Samen und Insektenfresser Insektenlarven und andere Wirbellose finden. Diese sind im Sommer gleichzeitig auch Brutplätze. Unter liegen gelassenem Laub finden unsere Wintervögel ebenfalls reichlich Nahrung“, erklärt Axel Vogel.

Der gute Willen vieler Vogelfreunde und –freundinnen kann sogar gefährlich sein und mehr Schaden als Nutzen stiften, wenn die Hygiene und die richtige Wahl des Futterplatzes nicht beachtet werden. Die Futterstelle sollte stets sauber gehalten werden. Keinesfalls sollte das Futter so dargeboten werden, dass sich Nahrung und Kot vermischen und damit tödliche Krankheiten wie Salmonelleninfektionen ausgelöst werden können. Das klassische offene Futterhäuschen ist daher nicht zu empfehlen, wohl aber Futtersilos oder -säulen, wie sie überall im Handel erhältlich sind. Darin ist das Futter vor Verunreinigungen aller Art gut geschützt und übersteht einen längeren Zeitraum nach Bedarf zur Verfügung.

Wichtig ist auch die richtige Wahl des Futterplatzes. Viele Futterhäuschen, Körnerautomaten oder Meisenknödel werden in unmittelbarer Fensternähe aufgestellt oder aufgehängt. So verständlich der Wunsch ist, Vögel aus nächster Nähe zu beobachten, sollte im Interesse der Vögel auf einen ausreichenden Abstand zum Haus geachtet werden. Denn allzu leicht kann es sonst zu Vogelschlag an Fenstern kommen. Dieser zählt ohnehin zu den bedeutendsten menschlich bedingten Todesursachen für einheimische Vögel.

„Brutvögel sind davon genauso betroffen wie Wintergäste an unseren Futterstellen,“ meint Minister Axel Vogel. Die Größenordnung der pro Jahr in Deutschland an Glasscheiben verunglückten Vögel umfasst laut einer Schätzung der Länderarbeitsgemeinschaft der Vogelschutzwarten (LAG VSW) vermutlich mehr als 100 Millionen Individuen.

Wichtig ist auch, dass der Futterplatz katzensicher ist. Er sollte den Vögeln eine gute Rundumsicht bieten und Katzen keine Möglichkeiten, sich unbemerkt anschleichen zu können.

„Werden diese Regeln beherzigt, ist gegen eine Wintervogelfütterung von Mitte November bis Ende März nichts einzuwenden.“, so das Fazit von Minister Axel Vogel.

Novellierung der Brandenburgischen Düngeverordnung

Pressemitteilung des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz vom 22. Dezember 2020

Potsdam – Mit der gestrigen Veröffentlichung im Gesetz- und Verordnungsblatt des Landes Brandenburg tritt die novellierte Brandenburgische Düngeverordnung (BbgDüV) ab 1. Januar 2021 in Kraft. Die Anpassung war infolge der seit 1. Mai 2020 geltenden neuen Bundes-Düngeverordnung (DüV 2020) notwendig geworden. Die Regelungen gelten in den mit Nitrat belasteten Gebieten.

Die Kulisse für die mit Nitrat belasteten Gebiete wurde entsprechend der neuen rechtlichen Anforderungen neu ermittelt. Ab 1. Januar 2021 umfasst diese 1,8 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche. Für diese sogenannten „Roten Gebiete“ müssen in der Landesverordnung mindestens zwei Anforderungen für das Düngen vorgeschrieben werden. Darüber hinaus sind die Anforderungen der DüV 2020 für diese Gebiete einzuhalten. Für die mit Phosphor aus der Landwirtschaft belasteten Gebiete wird keine eigene Kulisse ausgewiesen. Es gilt somit eine landesweite Abstandsregelung in einem 5-Meter breiten Streifen entlang von Gewässern. Bei einer Anwendung von Präzisionstechnik bei der Ausbringung kann dieser Abstand auf einen Meter verringert werden.

Die Änderung des Düngerechts erfolgte vor dem Hintergrund des gegen Deutschland ergangenen Urteils des Europäischen Gerichtshofes vom 21. Juni 2018 im Vertragsverletzungsverfahren wegen des Verstoßes gegen die EG-Nitratrichtlinie. Mit der erneuten Rechtsanpassung soll ein drohendes Zweitverfahren gegen Deutschland abgewendet werden.

In der neuen Brandenburgischen Düngeverordnung sind folgende zwei Anforderungen geregelt, die auf den ausgewiesenen Flächen der Nitratkulisse einzuhalten sind:

verpflichtende Untersuchungen des Wirtschaftsdüngers vor Ausbringung,

verpflichtende Überprüfung des Stickstoffgehalts im Boden (sogenannte Nmin-Untersuchung).

Im Land Brandenburg ist die Nitrat-Belastung des Grundwassers geringer als im Bundesdurchschnitt. Das belegt der Nitrat-Bericht der Bundesregierung. Hauptgrund für die im Ländervergleich günstige Situation ist auch der für ein Flächenland vergleichsweise geringe Tierbestand.

Die neue Nitratkulisse ist in der webApplikation Feldblockkataster veröffentlicht und über die Internetseite des Ministeriums abrufbar:

https://mluk.brandenburg.de/mluk/de/landwirtschaft/

Der Datendownload ist über den geobroker möglich:

https://geobroker.geobasis-bb.de/gbss.php?MODE=GetProductInformation&PRODUCTID=3CF1E227-FB45-4613-A6AA-FBB3F0B6F559

Einmal um die Erdkugel: Ein Spielplatz für kleine Forscher am Ranziger See

Pressemitteilung des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz vom 22.Dezember 2020

Potsdam / Tauche – Australien am Ranziger See: mit einem Gesamtumfang von rund 30.000 Euro entsteht in Ranzig, einem Ortsteil von Tauche (Landkreis Oder-Spree) ein neuer Spielplatz, der mit seiner Ausstattung an Expeditionen aus dem 19. Jahrhundert erinnert. Das Landwirtschaftsministerium stellt aus der LEADER-Richtlinie zur Förderung der ländlichen Entwicklung Mittel in Höhe von rund 22.500 Euro zur Verfügung.

In Trägerschaft der Gesellschaft Ludwig Leichhardt e.V. entsteht inmitten der Natur, am Ranziger See in Ranzig, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Ort Trebatsch, dem Geburtsort des Naturforschers Ludwig Leichhardt, ein Spielplatz, der an den Forschergeist Leichhardts erinnert und die Kinder einlädt, spielerisch zu kleinen Entdeckern zu werden.

Die Spielplatzausstattung ist der Expeditionsausstattung nachempfunden. So wird es neben den klassischen Spielgeräten, wie Schaukel und Karussell, auch Fernrohre – Imitate aus Holz –  und im Boden verankerte Lupen geben. Damit der Spielplatz auch die Erwachsenen zum Verweilen einlädt, werden Sitzbänke und Tisch-Sitz-Kombinationen aufgestellt. Außerdem wird der Strand mit Sand aufgefüllt, eine Spielfläche für Ballspiele wird angelegt und Umkleidekabinen aufgestellt. Damit erhält der Strand und Uferbereich des Ranziger Sees, an dem mehrere Radwege vorbeiführen, eine Aufwertung und gewinnt an Attraktivität für Einheimische und für Besucherinnen und Besucher der Region.

Ludwig Leichhardt, geboren 1813, zählt zu den bekanntesten Deutschen in Australien. Seine Popularität basiert auf einem unermüdlichne naturwissenschaftlichen Forscherdrang. So machte er auf seinen Expeditionen zahlreise botanische, zoologische und geologische Entdeckungen und veröffentlichte wissenschaftliche Beschreibungen von Wetterphänomenen. Das Leichhardt-Museum in Trebatsch widmet sich dem Leben und Wirken des aus dem heutigen Brandenburg stammenden Australienforschers.

Tiere gehören nicht auf den Gabentisch

Der Landestierschutzbeauftragter sagt: „Tiere sind keine Umtauschware“

Potsdam.  Tiere gehören nicht als Geschenk unter den Weihnachtsbaum. Das kuschelige Häschen, die süßen Knopfaugen eines Kätzchens, der ansteckende Übermut eines Hundewelpen, verleiten vielleicht, gerade in der Einsamkeit der Corona-Zeit. Dennoch, die Anschaffung eines Haustieres soll wohl überlegt sein. Tiere kann man nicht einfach zurückgeben, wenn nach den Feiertagen die Ernüchterung kommt“, warnt Brandenburgs Landestierschutzbeauftragter Stefan Heidrich.

Ich bin Käthe und kein Geschenk
Foto: Silvia Passow

Viele Tierheime und Tierschutzvereine in Brandenburg haben reagiert und vermitteln in der Weihnachtszeit keine Tiere. Die Vermittlungspause geht meist bis ins neue Jahr hinein. Denn es geht nicht nur um die Geschenkefrage. Weihnachten treffen sich Familie und Freunde, im Corona-Jahr weniger und doch bringen Besuche und Abwesenheiten auch Unruhe mit sich. Die hat in Silvester zumeist ihren Höhepunkt. Doch für ein tierisches Familienmitglied sind Ruhe und die Zeit seiner Familie sehr wichtig. Gegenseitiges Beschnuppern, das darf wörtlich verstanden werden, muss sein, damit die gemeinsamen Jahre einen guten Start haben.

Der kleine Kerl wird mal ordentlich groß und als Herdeschutzhund will er auch eine Aufgabe haben. Das sollte bei der Auswahl des tierischen Hausgenossen berücksichtigt werden.
Foto: Silvia Passow

Unterschätzt wird bei dem Spontan-Geschenk Tier der Zeit- und Kostenfaktor. „Gerade in der Corona-Pandemie, wo soziale Kontakte begrenzt sind, scheint ein Haustier schnell eine gute Idee. Doch die Gefahr ist groß, dass Kinder bald das Interesse verlieren oder den neuen Besitzern die Aufgabe über den Kopf wächst, weil der Hund täglich Auslauf braucht, das Kaninchen streng riecht, die Katze kratzt oder die Kosten für ein Haustier unterschätzt wurden. Neben der Nahrung werden auch regelmäßige Tierarztbesuche für Impfungen und Routinekontrollen teuer. Wird das Tier ernsthaft krank, muss es auf eigene Kosten behandelt werden“, so Heidrich.

Auch Vögel brauchen Zuwendung
Foto: Silvia Passow

Für die Anschaffung eines Haustieres sollte die ganze Familie eingebunden werden, rät Heidrich. Dabei sollte reichlich Zeit eingeplant werden. Der Tierschutzbeauftragte rät zu Besuchen im Tierheim. Hier kann mit einer Patenschaft auch erst einmal eine Beziehung aufgebaut werden. Im Tierheim können die Pfleger auch etwas über die Tiere erzählen, mag die Katze einen Artgenossen bei sich haben, wie reagiert der Hund auf kleinere Kinder. Fragen zum Temperament werden gern beantwortet. Im Tierheim gibt eine keine Katze im Sack.

Im Tierheim haben die Tierpfleger bereits reichlich Erfahrung mit ihren Schutzbefohlenen gesammelt. Davon kann die neue Familie profitieren.
Foto: Silvia Passow

Das kann im Online-Handel ganz anders sein. Von einem Online Kauf rät Heidrich „ganz klar ab.“ Hier ist die Herkunft der Tiere, Vorgeschichten, wie zum Beispiel Erkrankungen, oft unklar. Tierschutzorganisationen waren immer wieder vor dem illegalen Handel mit Welpen. Hierfür werden die Muttertiere oft unter erbärmlichen Bedingungen gehalten, die Tierkinder viel zu früh von der Mutter entfernt. Vor dem Verkauf werden die Tiere mit Medikamenten aufgeputscht, damit munter und gesund wirken. Kaum zu Hause zeigt sich das Elend, wird das Tierbaby krank. Das kostet Geld und Herzblut. Ab Januar vermitteln die meisten Tierheime wieder, ein Blick auf die Internetseite kann helfen, den zukünftigen tierischen Partner fürs Leben zu finden.

Neue Wohnungen für Rotkelchen, Blaumeise und Kleiber

Der EFCS hat Nistkästen für Vögel und Fledermäuse angeschafft

Schönwalde-Glien.  Eigentlich hatten Sabine und Rudolf Kondziella zusammen mit Christian Kaiser die schicken neuen Nistkästen noch im scheidenden Jahr 2020 aufhängen wollen. Doch auch ihnen machte Corona einen Strich durch die Rechnung. Die drei Schönwalder, die zum Vorstand des EFCS (Verein zur Erhaltung und Förderung des Charakters von Schönwalde) gehören, hoffen auf das kommende Frühjahr. Dann sollen die 22 Eigenheime für Vögel und drei Nistkästen für Fledermäuse am Weiher in Schönwalde Siedlung und an weiteren Stellen in der Gemeinde angebracht werden.

Christian Kaiser und Sabine Kondiella vom EFCS präsentieren die neuen Nistkästen
Foto: Silvia Passow

Bereit im Jahr 2007 hatten die Vereinsmitglieder Nistkästen in der Gemeinde aufgehangen, damals konnten Patenschaften für die kleinen Vogelquartiere erworben werden. Inzwischen sind viele der Holzhäuschen dem Zahn der Zeit zum Opfer gefallen und müssen ersetzt werden. Das Geld zur Finanzierung kommt aus der Gemeindekasse, vom Vereinsfonds für Projekte kamen 500 Euro erzählt Kaiser. Gekauft wurden 22 Nistkästen mit verschieden großen Einfluglöchern und Nisthöhlen für Höhlenbrüter, wie dem Rotkelchen. Dazu die drei Fledermauskästen für die kleinen nachtaktiven Säuger, die sonst auch gern die seltener werdenden Baumhöhlen beziehen. Und damit die Kästen länger überdauern wurden von verschiedenen Naturschutzorganisationen empfohlene Nistkästen aus Holzbeton ausgewählt.

Eine neue Heimat für einen Höhlenbrüter, wie dem Rotkehlchen
Foto: Silvia Passow

Die Mischung aus Holzfaser und Beton ist nicht nur sehr langlebig, sie sorgt auch für weniger Temperaturschwankungen im Inneren. Holzbeton ist atmungsaktiv, diese Eigenschaften führen laut dem Naturschutzbund NABU zu besseren Bruterfolgen. Die vier Kilogramm schweren Kästen können zudem ohne eine Bohrung von Löchern am Baum befestigt werden.

Ob hier bald Familie Meise wohnt?
Foto: Silvia Passow

Der 1998 gegründete Verein hat sich die Erhaltung des Waldcharakters im Ort zum Ziel gesetzt.  Die Vereinsmitglieder haben sich unter anderen erfolgreich für die Renaturierung am Schwanenweiher eingesetzt. Sie streiten für den Erhalt der Allee-Bäume an der Berliner Allee und mit setzen mit der Baumbörse Anreize für Grundstückbesitzer zur Anpflanzung von Bäumen auf Privatgrundstücken. Dabei können sich Schönwalder einen Baum aus der Pflanzliste der Gemeinde aussuchen und fachmännisch und kostenlos im eigenen Garten pflanzen lassen. Das besondere Angebot gilt nur für die zusätzliche Baumbepflanzung des eigenen Gartens. Nicht für Ausgleichspflanzungen!!! Informationen zu dieser Gemeinschaftsaktion der EFCS und der Gemeinde Schönwalde-Glien können im Internetauftritt der Gemeinde Schönwalde eingeholt werden. Oder beim Verein direkt vorbeischauen unter: http://www.schoenwalde-hvl.de

Einer der älteren Kästen mit dem Schild der Patenschaft
Foto: Silvia Passow

Wie so viele Vereine hoffen sie auf ein baldiges Pandemieende. Dann wollen auch sie wieder ihren selbstgewählten Aufgaben nachgehen. Auf gemeinsame Aktionen mit den Einwohnern der Gemeinde freuen sich die Vereinsmitglieder ganz besonders. Die Nistkästen anbringen steht dabei ganz oben auf der To-Do-Liste.

NABU-Projekt „Lebenswerte Natura 2000-Gebiete“-Umweltsensibilisierung für EU-Schutzgebiete geht in die 2. Runde

Pressemitteilung des NABU Brandenburg vom 21. Dezember 2020

Potsdam. Für die EU-Schutzgebiete in Brandenburg heißt es auch weiterhin: Auf ein gutes Miteinander von Mensch und Natur! Ende November 2020 startete der NABU Brandenburg mit dem 2. Teil des Projekts „Lebenswerte Natura 2000-Gebiete – Umweltsensibilisierung für ein gutes Miteinander von Mensch und Natur“. Im Fokus des Vorhabens steht eine intensive Öffentlichkeitsarbeit zu Natura 2000 und die Organisation praktischer Naturschutzmaßnahmen.

Mit tatkräftiger Unterstützung lokaler Naturschutz-Aktiver führt der NABU Brandenburg das bereits 2017 begonnene Projekt zur Umweltsensibilisierung fort. Anliegen des Projektes ist es, Menschen auf die Naturschätze in den FFH-Gebieten vor ihrer Haustür aufmerksam zu machen und sie für deren Schutz und Pflege zu begeistern. Ende November 2020 sind nun Fördergelder bereitgestellt worden, um dieses Projekt bis Ende 2022 fortzuführen.
Projektleiterin Laura Klein und ihre neue Kollegin Eva Kienle vom NABU Landesverband Brandenburg arbeiten dabei eng mit den NABU-Aktiven im Umfeld der betreffenden FFH-Gebiete zusammen. Für 19 FFH-Gebiete, die bereits Teil des ersten Projektes waren, werden die bestehenden Kooperationen vertieft und die Umsetzung von verschiedenen Naturschutzmaßnahmen angestrebt. Für weitere 11 FFH-Gebiete beginnt diese Arbeit erst. Friedhelm Schmitz-Jersch, Vorsitzender des NABU Brandenburg, betont: „Nur mit Hilfe lokaler Akteur*innen kann es gelingen, Menschen für die Belange des Naturschutzes und die Umsetzung der FFH-Richtlinie zu begeistern und dann auch die konkrete Umsetzung von Naturschutzmaßnahmen anzustoßen“.

Gemeinsam mit dem NABU Osthavelland fand Anfang Dezember im Teil 2 des Projekts ein Arbeitseinsatz statt. Im FFH-Gebiet „Brieselang und Bredower Forst“, welches jetzt neu im Projekt ist, wurde eine Pfeifengraswiese gemäht. Diese Wiesengesellschaft entstand durch kleinbäuerliche Landwirtschaft. Ungenutzt würde die Fläche bald von Büschen und Bäumen erobert werden. Die jährlich zwei Mal durchgeführte Mahd sichert den Fortbestand der artenreichen Pfeifengraswiese.

Neben solchen Aktionstagen werden in dem NABU-Projekt außerdem Workshops und Fachveranstaltungen für die im Naturschutz aktiven Ehrenamtlichen sowie für die interessierte Öffentlichkeit Exkursionen durch die FFH-Gebiete organisiert. Ziel ist es, durch intensive Zusammenarbeit, kreative Öffentlichkeitsarbeit und interessante Bildungsveranstaltungen ein nachhaltiges Netzwerk von Schutzgebietsbetreuer*innen in Brandenburg aufzubauen und zu stärken. „Der dramatische Rückgang bei den meisten Insektenarten und vielen Vogelarten ist inzwischen allgegenwärtig. Auch der in 2019 veröffentlichte Bericht zur Umsetzung der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-Bericht) zeigt im Vergleich zum vorherigen Bericht von 2013: Selbst den besonders geschützten Arten und Lebensräumen geht es immer schlechter. Mit einer angepassten Landschaftspflege wie Mahd und Beweidung, aber auch durch ein Verbot von Pestiziden und mineralischen Stickstoffdüngern in besonders geschützten Gebieten können wir der Artenkrise entgegenwirken“, so Friedhelm Schmitz-Jersch, Vorsitzender des NABU Brandenburg.

Das Projekt „Lebenswerte Natura 2000-Gebiete – Teil 2“ wird durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) gefördert und aus Mitteln des Landes Brandenburg kofinanziert.
Projektinformationen unter: www.nabu-bb.de/ffh

Hintergrund:
Das FFH-Gebiet „Brieselang und Bredower Forst“ ist eines von 595 brandenburgischen FFH-Gebieten und somit Teil von Natura 2000, dem weltweit größten Netz aus Schutzgebieten. Natura 2000 besteht aus Vogelschutzgebieten und FFH-Gebieten. FFH-Gebiete sind europäische Schutzgebiete, die nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie geschützt sind, d.h. sie schützen Tiere (Fauna), Pflanzen (Flora) und Lebensräume (Habitate).

Dank Förderung des Umweltministeriums mit ELER-Mitteln geht Sensibilisierungsprojekt des NABU weiter

Pressemitteilung des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz vom 21. Dezember 2020

Potsdam – Es ist das weltweit größte Netz aus Schutzgebieten von natürlichen Lebensräumen und wildlebende Arten nach einheitlichen europaweiten Standards – das Natura 2000-Netz. Der NABU Landesverband Brandenburg e.V. erhielt nun die Bewilligung zur Fortführung seines Umweltsensibilisierungsvorhabens „Lebenswerte Natura 2000-Gebiete“ bis zum Ende des Jahres 2022.

Gefördert wird das Projekt über die aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) finanzierte Richtlinie „Natürliches Erbe und Umweltbewusstsein“ mit 340.000 Euro, davon 85.000 Euro aus Mitteln des Landes Brandenburg.

2017 begann das Projekt „Lebenswerte Natura 2000-Gebiete – Umweltsensibilisierung für ein gutes Miteinander von Mensch und Natur“. Ziel des Projektes ist es, Menschen für die FFH-Schutzgebiete (Flora-Fauna-Habitate) zu sensibilisieren und auch ganz praktisch zum Erhalt der besonders schützenswerten Lebensräume und Arten in Brandenburg beizutragen.

Mit einer intensiven Öffentlichkeitsarbeit wird die Akzeptanz für Natura 2000 verbessert und die Umsetzung der FFH-Managementpläne damit unterstützt. Im Rahmen des Projektes arbeitet der NABU Landesverband Brandenburg mit den lokalen NABU-Verbänden und NABU-Gruppen sowie den Akteurinnen und Akteuren vor Ort zusammen. Aus der Zusammenarbeit, der Öffentlichkeitsarbeit und durch Bildungsveranstaltungen entsteht ein nachhaltiges Netzwerk von Schutzgebietsbetreuerinnen und -betreuern für die FFH-Gebiete des Projekts und für Natura 2000.

Für die FFH-Gebiete, die bereits Teil des 1. Projektes waren, werden die bestehenden Kooperationen vertieft und eine Umsetzungsphase für Naturschutzmaßnahmen angestrebt. Für weitere FFH-Gebiete beginnt diese Arbeit erst: Mit Hilfe von lokalen Akteurinnen und Akteuren sollen die Menschen für die Belange des Naturschutzes und die Umsetzung der FFH-Richtlinie begeistert werden und die konkrete Umsetzung von Maßnahmen aus den Managementplänen angestoßen werden.

Das weltweit größte Netz aus Schutzgebieten, Natura 2000, besteht aus Vogelschutzgebieten und FFH-Gebieten. FFH-Gebiete sind europäische Schutzgebiete, die nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie geschützt sind, das bedeutet sie schützen Tiere, Pflanzen und Lebensräume.

Lockdown: Stadttauben finden weniger Nahrung

Pressemitteilung des Deutsches Tierschutzbundes vom 21.Dezember 2020

Menschenleere Innenstädte und wegfallende Nahrung könnten in den kommenden Wochen für Stadttauben erneut zum Problem werden, befürchtet der Deutsche Tierschutzbund. Zusätzlich könnte in diesem zweiten Lockdown die Winterkälte an den Reserven der Tiere zehren. Um eine Notfallfütterung gewährleisten zu können, fordert der Tierschutzbund für Tier- und Taubenschützer Ausnahmen von den allgemeinen Fütterungsverboten.

„Stadttauben stammen ursprünglich von domestizierten Haustauben ab. Sie sind standorttreu und auf Futter durch den Menschen angewiesen. Auch wenn es sich nur um Essensreste handelt, die herunterfallen oder achtlos weggeworfen werden: Wird diese Nahrung knapper, können Stadttauben nicht einfach abwandern oder andere Futterquellen erschließen, wie Wildtiere es tun würden“, erklärt Katrin Pichl, Referentin für Artenschutz beim Deutschen Tierschutzbund. Auch wenn die Zahl der Stadttauben vielerorts hoch ist, sei dies kein Freibrief dafür, Tiere elend verhungern zu lassen.

Während des ersten Lockdowns berichteten Tierschützer und Tierfreunde sowohl von geschwächten und hungernden als auch von bereits verendeten Stadttauben, die vermehrt auffielen. Abgemagerte Tauben landeten in Tierheimen. Im zweiten Lockdown rechnen Taubenschützer mit einem hohen Aufkommen von abgemagerten Tieren. Vor allem Jungtiere, die im Winter schlüpfen, sind akut gefährdet. Erschwerend kommt bei kalten Temperaturen hinzu, dass die Tiere bei permanenter Unterernährung ihre Körperwärme nicht mehr ausreichend regulieren können.

Allgemeine Fütterungsverbote für Tierschützer aufheben

Die Tierschützer appellieren an die Städte, allgemeine Fütterungsverbote aufzuheben. „Es kommt immer wieder vor, dass Privatpersonen unkontrolliert füttern, weil sie die Not der Stadttauben nicht ertragen können. Das Ziel der Städte sollte sein, die Fütterung in geregelte Bahnen zu lenken. Viele Tierschutzvereine und Taubenhilfen stehen bereit, um kontrolliert und mit artgerechtem Körnerfutter zu helfen. Für diese engagierten Vereine braucht es jetzt eine Ausnahmegenehmigung von den Fütterungsverboten!“, so Pichl. Einige Städte gingen im ersten Lockdown mit gutem Beispiel voran und erteilten Tier- und Taubenschutzvereinen Ausnahmegenehmigungen – darunter Braunschweig, Kiel und Köln.

Weil die Nahrung der Stadttauben auch unter normalen Umständen rar und nicht artgerecht ist, drängt der Tierschutzbund mit seiner Kampagne #RespektTaube (www.tierschutzbund.de/taubenschutz) auf ein wirksames Taubenmanagement: Die Tiere erhalten in Taubenschlägen Nahrung, Wasser und Nistplätze. Gelegte Eier können durch Gips-Attrappen ausgetauscht und die Zahl der Tauben tierschutzgerecht reduziert werden.