Beispielloser Anstieg von Hitzerekorden und Extremregen in Beobachtungsdaten

Pressemitteilung des Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung (PIK) vom 7. Oktober 2021

Die Häufigkeit monatlicher Hitzerekorde hat in den letzten zehn Jahren um das 90-fache zugenommen, im Vergleich zu 1951-1980. Das haben Forschende in Beobachtungsdaten festgestellt. Die monatlichen so genannten 3-Sigma-Ereignisse – Hitzewellen, die stark von dem abweichen, was in einer bestimmten Region normal ist – betreffen inzwischen im Durchschnitt etwa 9 Prozent der gesamten Landfläche. Auch Regenextreme haben zugenommen; im Durchschnitt kann einer von vier rekordhohen Tagesniederschlägen im letzten Jahrzehnt auf den Klimawandel zurückgeführt werden. Schon heute sind Extremereignisse, die mit dem vom Menschen verursachten Klimawandel zusammenhängen, auf einem noch nie dagewesenen Niveau, erklären die Forschenden. Und sie erwarten eine weitere Zunahme.

„Noch stärker ist die Veränderung bei den Extremereignissen, die wir als 4-Sigma-Ereignisse bezeichnen, und die es vorher praktisch nicht gab – hier sehen wir sogar eine Zunahme um das 1000-fache im Vergleich zum Referenzzeitraum. Sie betrafen 2011-20 in jedem Monat etwa 3 Prozent der globalen Landfläche“, sagt der Hauptautor Alexander Robinson von der Complutense-Universität Madrid und dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung. „Dies bestätigt frühere Ergebnisse, allerdings mit immer höheren Zahlen. Wir erleben jetzt Extreme, die ohne den Einfluss der menschgemachten globalen Erwärmung praktisch unmöglich wären.“ Der Begriff ‚Sigma‘ bezieht sich auf das, was Forschende eine Standardabweichung nennen.

Das Jahr 2020 brachte zum Beispiel sowohl in Sibirien als auch in Australien lang anhaltende Hitzewellen, die in beiden Regionen zu verheerenden Waldbränden führten. Beide Ereignisse führten dazu, dass ein lokaler Notstand ausgerufen wurde. Im Jahr 2021 erreichten die Temperaturen in Teilen der USA und Kanadas mit fast 50 °C lebensbedrohliche Werte. Weltweit nahmen rekordstarke Hitzeextreme in den tropischen Regionen am meisten zu, da die Tropen normalerweise eine geringe Variabilität der monatlichen Temperaturen aufweisen. Wo die Schwankungsbreite normalerweise gering ist, können schon vergleichsweise geringe Verschiebungen zu Rekorden führen. Weil die Temperaturen jedoch insgesamt weiter steigen, werden Hitzerekorde durch den menschgemachten Klimawandel auch in nördlichen Regionen mit ihrer größeren natürlichen Variabilität immer häufiger auftreten.

Einer von vier Regenrekorden ist auf den Klimawandel zurückzuführen

Auch die täglichen Niederschlags-Spitzenwerte haben zugenommen. Im Vergleich zu dem, was in einem Klima ohne globale Erwärmung zu erwarten wäre, ist die Zahl der Regenrekorde um etwa 30 Prozent gestiegen. Dies bedeutet, dass einer von vier Rekorden bereits auf den vom Menschen verursachten Klimawandel zurückzuführen ist. Die Physik dahinter wird durch die Clausius-Clapeyron-Gleichung erklärt: Luft kann pro Grad Celsius Erwärmung 7 Prozent mehr Feuchtigkeit aufnehmen.

Wichtig ist dabei, dass in bereits trockenen Regionen wie dem westlichen Nordamerika und Südafrika ein Rückgang rekordstarker Regenfälle zu verzeichnen ist, während in feuchten Regionen wie Mittel- und Nordeuropa eine starke Zunahme auftritt. Generell helfen zunehmende Niederschlagsextreme nicht, um Dürreprobleme zu vermindern.

Geringer Temperaturanstieg, unverhältnismäßig große Folgen

Vergleicht man die neuen Daten mit dem bereits ziemlich extremen vorangegangenen Jahrzehnt 2000-2010, so zeigen die Daten, dass sich die von Hitzeextremen der 3-Sigma-Kategorie betroffene Landfläche in etwa verdoppelt hat. Diejenigen Abweichungen, die so stark sind, dass sie zuvor praktisch nie auftraten, die 4-Sigma-Ereignisse, tauchen in den Beobachtungen neu auf. Die Regenrekorde haben 2011-2020 gegenüber 2000-2010 um 5 Prozentpunkte zugenommen. Die scheinbar geringe Erwärmung in den letzten zehn Jahren von nur 0,25°C hat also die Klimaextreme erheblich ansteigen lassen.

„Diese Daten zeigen, dass die Extreme jetzt weit außerhalb der historischen Erfahrung liegen. Extreme Hitze und extremer Regen nehmen überproportional zu“, sagt Ko-Autor Stefan Rahmstorf vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung. „Unsere Analyse bestätigt einmal mehr, dass es bei den Auswirkungen der globalen Erwärmung auf uns Menschen wirklich auf jedes Zehntel Grad ankommt.“


Artikel: Alexander Robinson, Jascha Lehmann, David Barriopedro, Stefan Rahmstorf, Dim Coumou(2021): Increasing heat and rainfall extremes now far outside the historical climate. npj climate and atmospheric science [doi: 10.1038/s41612-021-00202-w]

Weblink zum Artikel: https://www.nature.com/articles/s41612-021-00202-w

Aktiver Katzenschutz: So kann man Straßenkatzen helfen

Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbund vom 5. Oktober 2021

Katzenhalter und Tierfreunde können selbst aktiv werden, um den rund zwei Millionen in Deutschland lebenden Straßenkatzen zu helfen – darauf macht der Deutsche Tierschutzbund im Rahmen seiner Kampagne „Tierheime helfen. Helft Tierheimen!“ aufmerksam. Damit die Population nicht weiter ansteigt, ist zum Beispiel die Kastration der eigenen Katze entscheidend. Aber auch durch ehrenamtliches Engagement, kleine Hilfestellungen oder Aufklärungsarbeit kann man selbst seinen Teil zum Katzenschutz beitragen.

„Straßenkatzen sind meist krank und unterernährt. Sie leben versteckt in Kleingartenanlagen, auf Friedhöfen oder Industriegeländen. Alle stammen von unkastrierten Hauskatzen ab, die sich unkontrolliert mit anderen Straßenkatzen oder nicht kastrierten Freigängerkatzen fortpflanzen konnten“, erklärt Dr. Moira Gerlach, Fachreferentin für Heimtiere beim Deutschen Tierschutzbund. Entscheidend sei daher, dass Katzenhalter sich ihrer Verantwortung bewusst sind und ihre Tiere kastrieren lassen: „Nur, wenn alle mithelfen, werden langfristig weniger Straßenkatzen ohne ein liebevolles Zuhause um ihr Überleben kämpfen müssen“, so Gerlach.

Ihren Appell richten die Tierschützer nicht nur an Halter von Freigängerkatzen. Da auch Wohnungskatzen mal entwischen können, sei es grundsätzlich sinnvoll, diese vom Tierarzt ebenfalls kastrieren zu lassen. Ergänzend sollte man die Tiere mit einem Mikrochip kennzeichnen lassen und bei FINDEFIX, dem Haustierregister des Deutschen Tierschutzbundes, registrieren.

Auch Tierfreunde ohne eigene Katze können sich für Straßenkatzen stark machen: Wer selbst aktiv werden will, kann sich im örtlichen Tierschutzverein engagieren, etwa bei der Betreuung von Futterstellen. Warme Schlafplätze für Straßenkaten lassen sich mit Hilfe einer Styroporkiste leicht selbst basteln (Anleitung unter www.jugendtierschutz.de/tiere/tiere-zu-hause/katzen). Spenden für Kastrationen und die Versorgung von Straßenkatzen werden in den Tierschutzvereinen immer dringend benötigt. Damit das Leid der Straßenkatzen und seine Ursache bekannter wird, sollte man auch andere Menschen auf die Wichtigkeit der Kastration hinweisen und die Thematik über die eigenen Social-Media-Kanäle verbreiten. Für die Aufklärungsarbeit können Tierfreunde den Hashtag ‪#‎KatzenHelfen, die extra kreierten Kampagnen-Motive des Deutschen Tierschutzbundes sowie dessen Aktions-Aufkleber nutzen. Alle Infos und weitere Tipps finden Katzenfreunde auf der Website www.tierheime-helfen.de/katzenschutz-aktiv-werden.

NABU und LBV rufen wieder zur Wahl des Vogels des Jahres auf

Pressemitteilung des NABU vom 5. Oktober 2021

Potsdam
. Nach der Wahl ist vor der Wahl: Ab dem 6. Oktober lassen der NABU und sein bayerischer Partner, der LBV (Landesbund für Vogelschutz), den Vogel des Jahres 2022 zum zweiten Mal öffentlich wählen. Jeder und jede kann unter www.vogeldesjahres.de mitbestimmen, wer der neue Jahresvogel wird.

„Bei der ersten öffentlichen Wahl hatten sich über 455.000 Menschen beteiligt und das Rotkehlchen zum Vogel des Jahres 2021 gekürt – eine überwältigende Beteiligung“, so Christiane Schröder, Geschäftsführerin des NABU Brandenburg, „Wir freuen uns sehr, dass das Interesse an Naturschutz und der heimischen Vogelwelt so groß ist und legen darum die Vogelwahl auch für die kommenden Jahre in die Hände aller, die mitentscheiden wollen.“

In Deutschland leben 307 Vogelarten. Damit die Wahl etwas erleichtert wird, haben die Vogelkundler des NABU fünf Arten ausgesucht, unter denen abgestimmt werden kann. Für den Jahresvogel 2022 ins Rennen gehen: Bluthänfling, Feldsperling, Mehlschwalbe, Steinschmätzer und Wiedehopf.

„Jeder der fünf Vögel steht für ein Naturschutzthema, das unsere Aufmerksamkeit braucht“, so Schröder, „So sind mit Mehlschwalbe, Steinschmätzer und Wiedehopf gleich drei Zugvogelarten auf der Wahlliste. Zugvögel leiden besonders stark unter dem Klimawandel, da sie auf intakte Verhältnisse an mehreren Orten der Welt angewiesen sind.“

Die Mehlschwalbe hat als Insektenfresser und Gebäudebrüter zwei Probleme, die ihren Bestand gefährden: Durch das Insektensterben hat sie weniger Nahrung zur Verfügung. Zudem werden ihre Nistplätze etwa bei Gebäudesanierungen entfernt. Ihr Wahlkampfslogan lautet darum: „Mieterschutz für Vögel!“

Der Steinschmätzer ist wie auch die Mehlschwalbe ein Langstreckenzieher und mit 30.000 Kilometern Jahreszugstrecke rekordverdächtig unter den Singvögeln. Schröder: „Vom Aussterben bedroht ist diese Art bei uns, weil sie immer weniger Lebensraum zur Verfügung hat. Der Steinschmätzer braucht offenes, vegetationsarmes Gelände.“ Darum geht er mit dem Slogan „Mut zur Brache!“ ins Rennen.

Der Wiedehopf ist mit seinem langen Schnabel und seinen orangefarbenen Scheitelfedern der optisch spektakulärste Kandidat. Er lebt ausschließlich in besonders warmen Gegenden in Deutschland, etwa am Kaiserstuhl in Baden-Württemberg, in Brandenburg ist er z.B. auf Truppenübungsplätzen anzutreffen. „Die Art wäre deutlich häufiger, wenn es mehr halboffene Landschaften mit vielen Insekten gäbe, wie z.B. extensiv genutzte Weideflächen“, so Christiane Schröder. Der Wahlkampfspruch des Wiedehopfs heißt: „Gift ist keine Lösung!“

Den Feldsperling dürfte jeder und jede schon einmal gesehen haben. „Er hat sich wie auch der Haussperling den Menschen angepasst und lebt häufig in unseren Siedlungen. Die Spatzenart hat nach der Brutzeit ein ausgeprägtes Sozialverhalten, die Vögel versammeln sich dann gern in Sträuchern. Der Feldsperling brütet in Baumhöhlen oder Nistkästen und fordert auch deshalb: „Ohne Gehölz, ohne mich!“

Sein gruseliger Name täuscht: der Bluthänfling ist kein Greifvogel, sondern eine kleine Finkenart mit roter Brust und einer Vorliebe für vegetarische Kost, wie Körner, Samen und Früchte. Sein Bestand ist gefährdet, weil er in monotonen Ackerlandschaften keine Heimat findet. Er fordert für seinen Brutplatz: „Mehr Hecken zum Verstecken!“

Am 6. Oktober wird das virtuelle Wahllokal unter www.vogeldesjahres.de freigeschaltet. Bis zum Vormittag des 18. November kann abgestimmt werden. Noch am selben Tag wird der Sieger bekanntgegeben. Der „Vogel des Jahres“ wurde in Deutschland erstmals im Jahr 1971 gekürt. Seit 2021 wird er durch eine öffentliche Wahl bestimmt.


Eule sucht Bauer

Der NABU Osthavelland unterstützt Landwirte mit Nistkästen, wenn sie sich für die biologische Mäusebekämpfung entscheiden

Foto: Pixabay

Text von Silvia Passow

Brieselang.    Im Havelländischen Bredow, einem Ortsteil der Gemeinde Brieselang, steht Monika Weber hoch oben auf der Leiter. Sie reinigt den Nistkasten für Schleiereulen, den sie und die Ehrenamtlichen der Eulen und Greifvogel-Gruppe des NABU Osthavelland, im letzten Jahr in der Scheune aufgehangen haben. Noch ist hier keine Schleiereule eingezogen. Doch Landwirt Volker Pardemann hat Hoffnung, dass es mit dem Einzug der Schleiereule noch was wird. Deshalb lässt er in einer anderen Scheune, einen weiteren Nistkasten einbauen. Denn die Schleiereulen, sollen ihn bei der Mäusebekämpfung unterstützen.

Der Pferdehof Pardemann in Bredow, einem Ortsteil von Brieselang im Havelland
Foto: Silvia Passow

Großer Appetit auf Mäuschen

Eine Schleiereule frisst am Tag 3 bis 4 Mäuschen. Was zunächst überschaubar klingt, doch wenn ein Schleiereulenpaar erfolgreich brütet, dann steigt der Bedarf enorm. 4 bis 10 Eier legt die Schleiereule, dazu baut sie kein Nest, sondern sucht sich bevorzugt dunkle Ecken. Die können in Scheunen und Kirchtürmen sein, auch Trafohäuschen, die etwas abseits menschlicher Siedlungen stehen, sind beliebt. Nun heißt es für die Altvögel Futter ranholen. Zur Aufzucht der Jungen benötigen die Eulen 3000 Mäuse. Das entspricht 115 Kilogramm Mäuse, rechnet Konrad Bauer um. Der 73jährige leitet die Eulen- und Greifvogel- Arbeitsgruppe des NABU Osthavelland. Denn tatsächlich haben Schleiereulen einen recht einseitigen Speiseplan. Mäuse machen 94 bis 96 Prozent ihrer Nahrung aus. „Ich habe in den sechs Jahren, die ich mich um die Eulen kümmere, kürzlich zum ersten Mal die Überreste eines Feldsperlings in einem von Eulen bewohnten Nistkasten gefunden“, sagt Konrad Bauer. Dazu kommt: In sogenannten Mäusejahren, also Jahren, in denen es besonders viele Mäuse gibt, haben auch Schleiereulen mehr Junge. Sie können dann sogar ein zweites Mal in der Saison erfolgreich brüten.

Einseitige Kost, Schleiereulen lieben Mäuse, Mäuse und dann noch Mäuse
Foto: Pixabay

Eine Heimat für gefährdete Vogelarten

Bauer und sein Team bringen in Kirchtürmen, Trafohäuschen und Scheunen Nistkästen für Schleiereulen, Turmfalken und Dohlen an. Der Naturschützer ist dabei ständig auf der Suche nach Kirchengemeinden und Landwirten, die den Tieren einen Unterschlupf gewähren. Besonders bei den Landwirten ist diese Kooperation an Voraussetzungen geknüpft. Sie dürfen keine Mäusegifte einsetzen. Denn diese Gifte können die gesamte Brut der Schleiereulen töten, wenn die Altvögel eine mit Mäusegift belastete Maus den Küken als Futter bringen.

Das Turmvogel-Team des NABU Osthavelland: Konrad Bauer, Monika Weber und Bernd Wieseke
Foto: Silvia Passow

Die Eule als Partner

Für Volker Pardemann ist der Einsatz von Mäusegift kein Thema. Er führt seinen Betrieb in fünfter Generation. Zum Reiterhof gehören Wiesen und Ackerland, hier baut er verschiedene Getreidesorten an. Bei Pardemann geht es nicht nur den Pferden gut. Auf dem Grundstück steht ein Storchennest, Schwalben zeigen ihre Flugkünste und in den Scheunen kann man ihre Nester bewundern. Bereits vor einigen Jahren hat er selbst einen Nistkasten für eine Eule gebaut, der wurde im letzten Jahr durch einen Kasten des NABU ausgetauscht.

Die Schleiereule
Foto: Pixabay

Die ganz besondere Tischlerei

Der NABU Osthavelland lässt die Nistkästen seit Jahren von der Tischlerei Sinalkol in Nauen anfertigen. Dort zimmern Langzeitarbeitslose die Nistkästen, mit Klappen zum Öffnen. Denn das NABU Team schaut regelmäßig nach den Nistkästen, führt Buch über die Bewohner, notiert Bruterfolge und Verluste. Die Nistkästen werden vom NABU gereinigt und repariert. Außerdem verfügen die Kästen über Marder-Sicherungen. Der Marder gehört zu den Bedrohungen der Eulen aus dem Tierreich. Auch Waldkauz und Uhu gehören dazu, ebenso wie Waschbären.  

Die Tischlerei Sinalkol fertigt die Brutkästen nach Konrad Bauers Wünschen, einer jahrelange, bewährte Zusammenarbeit hat sich hier gebildet
Foto: Silvia Passow

Die Eule soll sich wohlfühlen

Im letzten Winter bemerkte das Ehepaar Pardemann eine Schleiereule in einer anderen Scheune. Dort hat das NABU Team den zweiten Nistkasten angebracht. Hier lagert bereits viel Futter für den Winter. Sollte sich eine Eule im Schuppen niederlassen würde sie im Winter die Mäuse fangen, die sich mit den Futtervorräten in die Scheune geschlichen haben.

Das Anbringen der Kästen ist fast immer eine Herausforderung. In diesem Fall würde ein Sturz halbwegs weich enden
Foto: Silvia Passow

Bedrohte Mäusejägerin

Die Schleiereule gehört in Brandenburg zu den vom Aussterben bedrohten Arten, sie wird auf der Roten Liste des Landes in der Kategorie eins geführt. Neben dem schrumpfenden Nahrungsnagebot fehlen ihr zunehmend die Nistmöglichkeiten. Kirchen werden gegen das Eindringen der Vögel gesichert, moderne Scheunen sind hell und licht, die dunklen Ecken mit den Simsen, auf denen die Eulen früher die Tage verbrachten, bevor sie des Nachts auf Mäusejagd ausflogen, es gibt sie kaum noch.    

Oben angekommen, wird der Kasten sicher befestigt
Foto: Silvia Passow

Gemeinsam für die Eulen

Gemeinsam mit den Landwirten ließe sich die Situation für die Eulen verbessern, ist Konrad Bauer sich sicher. Er wirbt für die Mäusejägerin Schleiereule, doch in seinem Wirkungsbereich, dem Osthavelland, hat er bisher nicht einmal ein Dutzend Landwirte überzeugen können, sagt er. Das liege auch an Vorschriften zum Umgang mit den Mäusen, sagt er. Bauer wirbt für seinen kostenlosen Service, für den sich auch der NABU über Mäuse freut, wie er augenzwinkernd sagt. „Außerdem halten die Nistkästen 15 bis 20 Jahre und BASF und Bayer liefern nicht so günstig wie wir“, sagt er.  

Und wieder steht den Schleiereulen, dank Konrad Bauer, ein neues Zuhause zur Verfügung
Foto: Silvia Passow

Kontakt zum Eulen- und Greifvogelteam: eulen-greifvoegel@nabu-osthavelland.de