Naturparkfest in Plessa: Regionalmarkt und Hochzeitszug, Fotowettbewerbssiegern und der neuen Naturparkgemeinde 2021

Pressemitteilung des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz vom 23. August 2021

Plessa – Am Samstag, dem 28. August, präsentiert sich ab 10 Uhr Plessa erstmalig als Gastgeber des Naturparkfestes. Mit viel Elan haben die Naturparkverwaltung und die Naturparkgemeinde 2019 – Plessa – die Veranstaltung vorbereitet. Im und rund um das Kulturhaus werden zahlreiche Aktionen stattfinden. Höhepunkt ist wieder die Bekanntgabe der neuen Naturparkgemeinde 2021. Diesmal stellten sich fünf Bewerber dem Naturpark-Kuratorium, das als Jury für den Wettbewerb fungiert.

Mit Dobra, Haida, Saathain, Grünewalde und Friedersdorf haben sich dem Kuratorium aktuell fünf Orte mit ihren Aktivitäten vorgestellt. Der Sieger des Wettbewerbes erhält ein Preisgeld von 1.000 Euro von der Sparkasse Elbe-Elster sowie ein Schild mit dem Titel „Naturparkgemeinde 2021“. Außerdem kann die Siegergemeinde gemeinsam mit dem Naturpark ein Projekt auf den Weg bringen.

Zur Prämierung kommt auch der diesjährige Fotowettbewerb unter dem Motto „Oh wie schön ist …“. Es war dazu aufgerufen worden, die Schönheiten in der eigenen Heimat zu entdecken. 256 Fotos haben die 41 Fotografinnen und Fotografen eingereicht – sechs von ihnen werden sich über Preise freuen können.

Das von Naturparkverwaltung, Naturwacht, Naturpark-Förderverein und Gemeinde Plessa im Amt Plessa veranstaltete Naturparkfest beginnt mit dem Heimatlied von Plessa. Dazu werden nicht nur die Plessaer Orchester aufspielen, auch die Plessaer selbst werden als Chor mit einstimmen.

Ein kleiner Regionalmarkt zeigt wieder heimisches Handwerk und bietet Köstlichkeiten aus der regionalen Küche an. Für Kinder gibt es so Einiges an Mitmach-Aktionen. Mit der Nachgestaltung eines historischen Hochzeitszuges von 1896 haben sich die Plessaer etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Oldtimer, Traktoren, der Tanz um den Maibaum und viel Musik runden das Ganze ab.

Da die Veranstaltung in diesem Jahr unter Corona-Bedingungen stattfindet, werden alle Gäste gebeten, sich an die entsprechenden Regeln zu halten. Diese liegen schriftlich an den Einlässen, den Informationsständen und im Kulturhaus aus.

Programm:

9:30 Uhr                Hähnewettkrähen

10:00 Uhr              Eröffnung mit Heimatlied Plessa, dem Chor Plessa

                               und den Plessaer Orchestern

10:10 Uhr              Frühschoppen mit dem Orchester der Bergarbeiter Plessa e. V.                                             und dem Jugendblasorchester

                               dazwischen: Tanz um den Maibaum

13:00 Uhr              Ausfahrt der Traktoren und Oldtimer

13:30 Uhr              Historischer Hochzeitszug von 1896

14:30 Uhr              Auszeichnung Naturparkgemeinde 2021

15:00 Uhr              Plessaer Kinder im Rampenlicht

15:30 Uhr              Clownspaß mit Dodo

16:30 Uhr              Prämierung des Fotowettbewerbes „Oh, wie schön ist … “

17:00 Uhr              Tagesausklang mit den Mühlenmusikanten

Rent a Maja

Thibaut Freby aus Falkensee bietet Bienenstöcke zur Miete an

Der Imker aus Falkensee, Thibaut Freby weiß nicht nur nahezu alles über Bienen. Sein Wissen und die Bienen teilt er auch gern mit interessierten Bienenfreunden.

Text & Fotos von Silvia Passow

Bienen sind fleißig, arbeiten selbstlos zusammen und rauben andere Bienen aus. Thibaut Freby ist Imker und weiß viel über Bienen zu erzählen. Auch, dass die Sympathieträger der Insektenwelt nicht nur freundlich sind, sondern auch schon mal bei anderen Bienenvölkern auf Raubzug geben. Freby erzählt aber nicht nur über Bienen, er leiht sie auch aus. Firmen und Unternehmen sind seine Hauptkunden, auf Nachfrage kann der Bienenstock auch im heimischen Garten aufgestellt werden.  

Der Kopf ist eingehüllt, die Hände schutzlos. Ja, sagt Freby, ab und an wird er auch mal gestochen.

Fleißige Bienen

Natürlich, Bienen sind für die Bestäubung der Pflanzen unersetzlich. Dort, wo es weniger Bienen gibt, übernehmen mit Pinseln ausgerüstete Menschen den Job. Frebys Honigbienen erfreuen ihn und seine Nachbarn mit höheren Ernteerträgen, dazu produziert ein Schwarm im Jahr rund 100 Kilogramm Honig.

Kaum ist der Bienenstock geöffnet geht das Summen und Wuseln los.

Bienen mieten leicht gemacht

Wer möchte, kann bei Freby einen ganzen Bienenschwarm mieten. Besonders für Unternehmen und Firmen, sei dies ein gutes Angebot sagt der Imker aus Falkensee. Mit den Bienen könne ein umweltbewusstes Image geschaffen werden und für die Mitarbeiter sind Bienen ein schönes Zusatzangebot. Bienen beobachten und gern führt Freby die Kunden in die geheimnisvolle Welt der Bienen ein. Die Versorgung der Bienen während der Mietzeit übernimmt er ohnehin. Da bleibt auch Zeit zum Plauschen über das arbeitsreiche Bienenleben. 

Rauch und Ruhe sind für Imker unbedingte Helfer im Alltag mit den Bienen.

Seit 10 Jahren leben mit Bienen

Seit 2011 imkert der aus Frankreich stammende Freby in Falkensee im Havelland. Davor, sagt er, war er ein Stadtmensch. Zu den Bienen kam er durch einen Bekannten, der wollte altersbedingt die Bienen abgeben. Von ihm übernahm Freby die Bienenvölker und die Ausstattung, erzählt er. Damit es den neuen Gartenbewohnern gut geht, trat Freby dem Imkerverein bei. „Das kann ich nur jeden Imker dringend empfehlen. Man kann viel von den erfahrenen Imkern lernen“, sagt er. Außerdem besucht er regelmäßig das Länderinstitut für Bienenkunde in Hohen Neuendorf im Kreis Oberhavel.

Bienen, Bienen und noch mehr Bienen

Imkern als Ausgleich zum Büro

Für Freby ist das Imkern ein Ausgleich zu seinem Beruf, der ihn an Schreibtisch und Innenräume bindet. Und ein Beitrag zum Naturschutz, von Beginn an setzt er auf biologische Kreisläufe. In seinem Garten nutzt er keine chemischen Pflanzenschutzstoffe. Allerdings bleiben die Bienen nicht unbedingt dort, fliegen bis zu 3,5 Kilometer weit, wenn sich die Nektarquelle lohnt, berichtet Freby. Bienen gehen dabei recht pragmatisch vor, weniger große Nektarausbeute und geringe Wege sind ihnen ebenso willkommen, wie eine gewisse Flugzeit und dafür eine reich gedeckte Pollentafel. Sie informieren sich gegenseitig über gute Futterplätze, erzählt Freby. Und Bienen geben sich nicht nur mit den Früchten der eigenen Arbeit zufrieden. Wenn sie auf ein geschwächtes Bienenvolk treffen, plündern sie den Bienenstock schon mal aus.

Wie kontrolliert man eigentlich beim Bienenverleih, ob am Ende auch alle Bienen wieder zurückkommen? Der Imker lacht und muss vertrauen, denn durchzählen scheint unmöglich.

Wuseln im Bienenstock

Wie es in so einem Bienenstock aussieht, führt der 49jährige gern vor. Dazu setzt er den typischen Imkerhut auf und zündet die Räucherpfeife an. Soll der Rauch die Bienen friedlich stimmen? Freby lacht, nein, das scheint nur so. Tatsächlich löst der Rauch Stress aus, sagt er und erklärt auch gleich warum. „Eigentlich leben die Bienen in hohlen Bäumen im Wald. Eine der wenigen Gefahren, sind Waldbrände. Riechen die Bienen den Rauch, wissen sie, dass sie flüchten müssen. Da sie nicht wissen, wann diese Flucht beendet ist, packen sie so viel Honig ein, wie sie tragen können. Dadurch fliegen sie langsamer und schwerfälliger.“ Diesen Effekt nutzen die Imker mit den Räucherpfeifen. Nun nimmt Freby mit bloßen Händen die einzelnen Rahmen mit den Waben heraus. Die Bienen lassen ihn gewähren. Freby zeigt, hier ist eine dicke Drohne, dort sind die Waben geschlossen, dort wird eine Drohne ausgebrütet. Unglaublich, was in diesen Waben alles zu erkennen ist. Als einige Regentropfen fallen baut Freby den Bienenstock wieder zusammen. Bienen mögen keinen Regen und für den Honig ist er auch nicht gut.

Das ist wirklich fair, Freby nimmt den Bienen nicht den ganzen Honig weg.

Im Honig steckt viel Aufwand

Rund 40 000 Mal fliegt eine Biene für ein Glas Honig aus, sagt Freby. Von dem Honig holt er sich rund 20 Prozent aus dem Bienenstock. Die Bienen brauchen den Honig für die Aufzucht ihrer Brut, erklärt Freby. „Es wäre einfach nicht fair, ihnen mehr abzunehmen“, sagt der Imker.

So viele Bienen, gestochen hat mich am Ende keine.

Bienen stören das Familienleben nicht

Jetzt im Hochsommer ist Hochbetrieb im Bienenstock. Im Winter leben etwa 5000-8000 Bienen im Stock und bilden dort eine Kugel. Dabei wechseln die Bienen immer wieder die Position, tauschen die wärmeren Innenplätze mit den frischen Plätzen am Außenrand der Kugel. Im Sommer können es bis zu 50 000 Bienen in einem Bienenstock werden. Zu merken sind die vielen Tiere nicht, sagt Freby. Sie fliegen nicht ins Haus und „wir können auch auf der Terrasse unbehelligt frühstücken“, sagt er. Dann gibt es auch Honig. Die erste Portion schleudert Freby nach der Blüte der Frühlingsblüten, dann wartet er die Blüte der Linden ab. Aus dem Wachs fertigt er Kerzen und seit neusten baut er Insektenhotels für Wildbienen.

Dank Herrn Freby kam ich ohne Bienenstich nach Hause. Den schicken Hut musste ich aber wieder abgeben.

Ein Jahr Mietzeit empfohlen

Um den Lebenszyklus und die Leistung der Bienen besser zu verstehen, empfiehlt der Imker eine Mietzeit von einem Jahr. Dann kann man im Winter hören, wie es leise im Bienenstock summt und im Sommer die Bienen beim Ausfliegen beobachten. Mehr zum Miet-Service mit Biene unter: www.planbee.berlin

Fledermäuse entdecken

Pressemitteilung des NABU Brandenburg vom 19. August 2021


Europäische Fledermausnacht / NABU lädt zu Batnight-Terminen ein

Ende August, zur 25. Internationalen Fledermausnacht kann man die wendigen Insektenjäger wieder auf zahlreichen Veranstaltungen in Brandenburg erleben. In Neuenhagen, im Naturpark Barnim, im Panketal und in den NABU-Erlebniszentren Blumberger Mühle und Rühstädt können große und kleine Fledermausfreunde im August auf Forschertour gehen.

Bald ist die Fledermaus-Saison schon wieder vorbei. „Dann werden sich unsere kleinen nächtlichen Flattertiere für die Winterstarre wieder in Nischen und Ritzen auf unseren Dachböden, in unseren Kellern und in alten Bäumen verstecken oder zum Winterurlaub gen Süden ziehen“, so die Leiterin des NABU-Projekts „Fledermausfreunde“ Julia Teubner. „Wer die faszinierenden Flattertiere also noch aus nächster Nähe erleben möchte, sollte einen der vielen Batnight-Termine im August besuchen.“ An einigen Orten in Brandenburg können Interessierte – große wie kleine – mehr darüber erfahren, was diese Säugetiere so besonders macht und wie wir ihnen unter die Flügel greifen können.

Am kommenden Freitag hat der NABU Neuenhagen ein spannendes Programm für die ganze Familie im Hellpfühlepark zusammengestellt: Am 20. August wird ab 19 Uhr gebastelt und die Kleinsten beim Kinderschminken selbst in kleine Flatterer verwandelt. Beim Netzfang können mit etwas Glück einige der 19 in Brandenburg vorkommenden Arten näher unter die Lupe genommen werden.

Am letzten August-Wochenende locken gleich vier Batnight-Termine, nämlich am Freitag, den 27. August im Naturpark Barnim und am Samstag, den 28. August im Panketal sowie in den NABU-Erlebniszentren Blumberger Mühle und Rühstädt. Auch hier locken spannende Aktivitäten wie Fledermaus-Netzfang, Kinderschminken und -basteln und vieles mehr!
Termine des Projekts „Fledermausfreunde“ unter nabu-bb.de/fledermaus-termine

Hintergrund:
Die Internationale Batnight wird von EUROBATS, dem Europäischen Büro für Fledermausschutz, veranstaltet. In Deutschland wird sie vom NABU organisiert. Mit der Aktion soll auf die Bedrohung der Tiere aufmerksam gemacht werden. In Deutschland sind vier Arten stark gefährdet, drei sogar vom Aussterben bedroht. Zwölf weitere Arten sind gefährdet, stehen auf der Vorwarnliste oder es gibt nicht genug Daten, um ihre Gefährdung genau einschätzen zu können.

Weltweit gibt es mehr als 1.000 Fledermausarten, von den 27 in Deutschland vorkommenden Arten wurden mittlerweile 19 in Brandenburg nachgewiesen. Es werden Wald- bzw. Siedlungsbewohner unterschieden, die bevorzugt in Wäldern oder eben menschlichen Siedlungen nach Quartieren suchen und entsprechend unterschiedliche Ansprüche an den Unterschlupf haben. Ihr größtes Problem ist der Verlust von geeigneten Lebensräumen. Zwar bietet die Stadt viele Möglichkeiten, Ersatz für natürliche Quartiere wie Felsspalten oder abstehende Rinde zu finden. Doch die Modernisierung von Fassaden und Dächern zerstört wichtige Fledermausquartiere. Fugen und Spalten an Gebäuden werden häufig ersatzlos wegsaniert. Auch alte Bäume, die in ihren Höhlen und Ritzen Unterschlupf gewähren, verschwinden zunehmend. Hinzu kommt der Einsatz von Pestiziden. Diese sind eine Ursache für das Insektensterben. Pestizide zerstören somit die Nahrungsgrundlage der Fledermäuse und vergiften die Tiere über die Nahrungskette.

Hilfe bei der Identifizierung von Fundtieren: FINDEFIX verteilt 500 Chiplesegeräte

Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes vom 19. August 2021

Um vermisste Haustiere schnell wieder mit ihren Besitzern zusammenzuführen, stellt FINDEFIX, das Haustierregister des Deutschen Tierschutzbundes, Tierheimen, Tierschutzvereinen, Tierrettern und behördlichen Einrichtungen 500 Chiplesegeräte zur Verfügung. Mithilfe eines Lesegeräts lässt sich die Nummer des Mikrochips bei Hunden, Katzen und Co. einfach und schnell auslesen und der Besitzer ermitteln – sofern das Tier registriert ist. Unterstützt wird die Aktion vom Tiernahrungshersteller Mars Petcare, der die Chiplesegeräte anlässlich des 40-jährigen Jubiläums von FINDEFIX gesponsert hat.

„Immer wieder kommt es vor, dass geliebte Haustiere entlaufen oder entfliegen. Nur, wenn sie gekennzeichnet und registriert sind, lassen sich Tier und Halter schnell wieder zusammenführen. Entscheidend ist auch, dass Chiplesegeräte möglichst flächendeckend verfügbar sind, um die Tiere identifizieren zu können. Wir sind daher sehr dankbar, dass Mars Petcare es uns ermöglicht, 500 dieser Geräte an Tierheime, Tierschutzvereine, Tierretter und behördliche Einrichtungen wie Feuerwehrwachen, Polizeidienststellen und Bauhöfe zu verteilen und damit unser Netzwerk zu vergrößern“, sagt Daniela Rohs, Leiterin von FINDEFIX, dem Haustierregister des Deutschen Tierschutzbundes. Barbara Bajorat, Geschäftsführerin von Mars Petcare in Deutschland, ergänzt: „Als Mars Petcare wollen wir einen aktiven Beitrag dazu leisten, dass kein Tier auf der Strecke bleibt! Aus diesem Grund ist es für uns selbstverständlich, FINDEFIX dabei zu unterstützen, entlaufene Tiere schnellstmöglich zu ihren Tiereltern und in ihr liebevolles Zuhause zurückzuführen. Die Initiative markiert einen weiteren wichtigen Schritt bei unserem Vorhaben, die Welt zu einem besseren Ort für Tiere zu machen.“

Identifizierung vermisster Tiere im Katastrophenfall

Auf welch tragische Weise Haustiere von ihren Besitzern getrennt werden können, zeigte in den vergangenen Wochen die Hochwasserkatastrophe im Westen Deutschlands. Tiere wurden von der Flut davongespült, fanden angesichts der verwüsteten Umgebung nicht mehr nach Hause oder konnten aus zerstörten Häusern ins Freie gelangen. FINDEFIX stellte kurzfristig mehr als 40 der Chiplesegeräte auch für Tierrettungsorganisationen und Tierschutzvereine zur Verfügung, die vor Ort im Einsatz sind, um Tieren in Not zu helfen. „Die Kennzeichnung und Registrierung hilft auch bei Tragödien wie dieser, Menschen wieder mit ihren geliebten Tieren zusammenzuführen“, sagt Rohs. Naturkatastrophen wie diese verdeutlichen erneut auf extreme Weise, wie wichtig die Kennzeichnung und Registrierung auch bei Tieren ist, die normalerweise nicht nach draußen dürfen. Das gilt natürlich besonders auch für reine Wohnungskatzen – zumal ein Entwischen durch die Haustür oder ein Fenster niemals ganz ausgeschlossen werden kann.

Drohendes EU-Antibiotikaverbot: Tierschutzbund unterstützt Kampagne des Bundesverbands Praktizierender Tierärzte

Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes vom 16. August 2021

Der Deutsche Tierschutzbund begrüßt und unterstützt die Initiative des Bundesverbands Praktizierender Tierärzte (bpt), der eine Unterschriftenkampagne gegen ein EU-weites Anwendungsverbot bestimmter Antibiotika im tiermedizinischen Bereich gestartet hat. Der EU-Parlamentsausschuss für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (ENVI) hatte im Juni in der Frage, welche Antibiotika künftig dem Menschen vorbehalten sein sollen, für einen Entschließungsantrag gestimmt, der den Entwurf der EU-Kommission in seiner aktuellen Form ablehnt. Jetzt droht auch die Ablehnung durch das Europäische Parlament – und damit ein Verbot mehrerer elementarer Arzneimittel in der Tiermedizin. Für die Therapie von Tieren aller Arten hätte das dramatische Auswirkungen. Viele Krankheiten könnten dann nicht mehr angemessen behandelt werden.

„Natürlich lehnen wir den pauschalen prophylaktischen Einsatz von Antibiotika, wie er in der landwirtschaftlichen Tierhaltung betrieben wird, ab. Das muss reduziert werden. Aber hier wird eine Scheinlösung präsentiert, auf Kosten von Hunden, Katzen, Schweinen, Pferden und allen anderen Tieren“, kommentiert Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Antibiotikaresistenzen müsse stattdessen auf eine kluge und ganzheitliche Art vorgebeugt werden – in der Landwirtschaft besonders auch durch bessere Haltung und eine robustere, weniger leistungsorientierte Zucht. Zudem sollte die in der tierärztlichen Hausapothekenverordnung festgelegte Antibiogrammpflicht weiter gestärkt werden. „Einfach bestimmte Wirkstoffe strikt verbieten statt das Problem an der Wurzel packen, ist aus Tierschutzsicht nicht der richtige Weg – und ginge zu Lasten all der kranken Tiere, die auf diese Medikamente in einer Behandlung angewiesen sind. Darauf hatten wir die deutschen ENVI-Mitglieder in einem Schreiben auch hingewiesen.“

Nachdem 2019 die EU-Tierarzneimittelverordnung neu verabschiedet wurde, müssen EU-Kommission, Mitgliedsstaaten und EU-Parlament in einem Nachfolgerechtsakt nun bis zum Inkrafttreten des Gesetzes im Januar 2022 darüber abstimmen, welche Antibiotika künftig nur für den Menschen erlaubt und in der Tiermedizin verboten werden sollen. Die ENVI-Mitglieder stimmten trotz vehementer Stimmen von Tierärzten und Tierschützern gegen den von der EU-Kommission vorgelegten Entwurf für die Verordnung über „Kriterien für die Einstufung antimikrobieller Mittel, die für die Behandlung bestimmter Infektionen beim Menschen vorbehalten sind“ – obwohl dieser unter anderem auch mit der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) und der Weltgesundheits-Organisation WHO abgestimmt worden war und damit einen übergreifenden sogenannten „One–Health“-Ansatz darstellte. Sollte nun im September der stattdessen vorgelegte Entschließungsantrag des ENVI durchs EU-Parlament kommen und von der Kommission genehmigt, wäre nach Auffassung des bpt ein komplettes Anwendungsverbot der Antibiotika Fluorchinolonen, Cephalosporinen der 3.und 4. Generation, Polymyxinen und Makroliden in der Tiermedizin schwerabzuwenden. Dies würde laut Einschätzung der Tierärzte und Tierschützer EU-weit zu sehr ernsthaften, tierschutzwidrigen Situationen in der Versorgung erkrankter Tiere führen. Viele Krankheiten könnten dann nicht mehr adäquat oder sogar gar nicht mehr behandelt werden.

Waldbrand aktuell und Bilanz 2020 in Brandenburg

Pressemitteilung des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz vom 13. August 2021

Trotz weniger Brände in 1. Jahreshälfte 2021 bleiben Umsicht der Bevölkerung, Vorsorge und Waldumbau oberstes Gebot

Eberswalde – Während in vielen Teilen der Welt aktuell riesige Waldbrände wüten, blieb das ebenfalls stark gefährdete Brandenburg bislang vergleichsweise verschont. In diesem Jahr gab es (mit Stichtag 13.08.2021) 147 Waldbrände mit einer Fläche von 33,6 Hektar. Im Vorjahr waren es zu diesem Zeitpunkt bereits 207 Brände auf 105,9 Hektar Waldfläche, wie die jetzt vom Landeskompetenzzentrum Forst Eberswalde (LFE) veröffentlichte Waldbrandstatistik für 2020 zeigt.

Danach wurden im vorigen Jahr in Brandenburg insgesamt 287 Waldbrände mit einer betroffenen Fläche von 115,17 Hektar registriert. Damit rangiert das Jahr 2020 im Mittelfeld der letzten 20 Jahre. Im traurigen „Rekordjahr“ 2018 wurde 1.663,70 Hektar Waldfläche bei 491 Bränden größtenteils vernichtet.

Außer im Bereich der Oberförsterei Gadow (Prignitz) war 2020 das ganze Land von Waldbränden betroffen. Die durchschnittliche Flächengröße betrug 0,40 Hektar. Am häufigsten brannte es in der Oberförsterei Eberswalde. Dort wurden 30 Waldbrände mit einer Gesamtfläche von 2,54 Hektar gemeldet.

Von der Branderkennung bis zum Eintreffen der Feuerwehr im Wald dauerte es im Mittel 16 Minuten. Nach durchschnittlich zwei Stunden waren die Brände vollständig gelöscht. Mit der flächendeckenden Waldbrandüberwachung durch den Landesbetrieb Forst Brandenburg mit dem System „Fire Watch“ können Brände schnell erkannt werden. 105 Sensoren erfassen aufsteigende Rauchwolken in Brandenburg, und geben automatisiert eine Meldung eine der beiden Waldbrandzentralen ab. Die in den zwei modernisierten Waldbrandzentralen des Landes in Eberswalde und Wünsdorf Beschäftigten alarmieren umgehend die regionalen Leitstellen des Brand- und Katastrophenschutzes. Die Waldbrandfrüherkennung wurde zu einem landesweiten Netzwerk ausgebaut, das über Richtfunk die Daten in Echtzeit übermittelt.

In der Waldbrandstatistik werden, soweit ermittelbar, auch die Brandursachen erfasst. Für 171 Fälle konnte die Brandursache geklärt werden, 116 Mal blieb sie unbekannt. Der Mensch ist immer wieder Hauptverursacher von Bränden: Brandstiftung nimmt mit 81 Fällen die Spitzenposition bei den Ursachen ein. Durch Fahrlässigkeit entstanden 63 Brände. Davon wurden bei 50 Bränden Campende, Waldbesucherinnen und -besucher sowie Kinder als Verursacher festgestellt. Natürliche Ursachen wie Blitzeinschlag machen nur einen geringen Teil der Brandursachen aus. Durch Blitzeinschläge wurden 18 Brände und durch Selbstentzündung alter Munition neun Brände ausgelöst.

Der Wald ist ein Klimaschützer – aber gleichzeitig durch den Klimawandel bedroht. Waldbrände tragen zusätzlich zur Freisetzung von Kohlendioxid bei, das im Boden und im Holz in großen Mengen gespeichert ist. Vor allem die großen Kiefernreinbestände sind waldbrandgefährdet. Waldschutz, Waldumbau und Waldbrandschutz sind deshalb ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz. Das Land Brandenburg fördert die Anlage und Unterhaltung von Löschwasserentnahmestellen und Waldbrandschutzwegen zu 100 Prozent. Auch für den Waldumbau erhalten Waldbesitzerinnen und -besitzer Beratung sowie Fördermittel.

Überschwemmungsgebiet der Ucker festgesetzt

Pressemittelung des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz vom 13. August 2021

Potsdam – Mit einer Bekanntmachung des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz im Amtsblatt für Brandenburg wurde jetzt das Überschwemmungsgebiet der Ucker und ihrer Zuflüsse Alter Strom, Quillow und Strom festgesetzt.

Festgelegte Überschwemmungsgebiete dienen sowohl dem Schutz der darin lebenden Menschen vor Hochwassergefahren als auch dem Erhalt von Gebieten, in denen sich das Hochwasser ausbreiten kann. Die Ausweisung solcher Gebiete wird auch im Zusammenhang mit den Auswirkungen des Klimawandels ergriffen.

Festgesetzt wird die bei einem hundertjährlichen Hochwasser natürlicherweise überschwemmte Fläche, in der das Wasser unbehindert abfließen kann. Das abfließende Wasser soll nicht durch wassergefährdende Stoffe wie Treibstoffe, Heizöle, Pflanzenschutzmittel oder Dünger verschmutzt werden. Das Schadenspotenzial durch die Errichtung neuer Gebäude und Anlagen oder anderer wertsteigernder Flächennutzungen darf in diesen Gebieten nicht erhöht werden. Sollte von den Regelungen im Überschwemmungsgebiet abgewichen werden, müssen darüber die für den Vollzug zuständige untere Wasserbehörde und die untere Bauaufsichtsbehörde entscheiden.

Das aktuell festgesetzte Überschwemmungsgebiet im Landkreis Uckermark erstreckt sich weitgehend auf Feuchtgebiete und landwirtschaftlich extensiv genutzte Gebiete beidseits der Ucker, ihrer Zuflüsse und der durchflossenen Seen. In Prenzlau sind auch bebaute Grundstücke an der Neubrandenburger Straße, am Fohlenbruch und am Großen Bruch betroffen.

Die Entwurfskarten des Überschwemmungsgebiets wurden in der Stadt Prenzlau, den betroffenen Ämtern und amtsfreien Gemeinden sowie bei der unteren Wasserbehörde des Landkreises Uckermark ausgelegt. Es gingen insgesamt 26 schriftliche Stellungnahmen ein, die gründlich geprüft wurden.

Einschließlich des Überschwemmungsgebiets der Ucker wurden im Land Brandenburg bisher 8 Überschwemmungsgebiete mit einer Gesamtfläche von 408 km² auf der Grundlage des Brandenburgischen Wassergesetzes festgesetzt, eines davon vorläufig. Weitere Festsetzungen sind in der fachlichen Vorbereitung.

Weitere Informationen: https://mluk.brandenburg.de/mluk/de/umwelt/wasser/hochwasserschutz/ueberschwemmungsgebiete/

Klimaschutzpreis ausgelobt – Bewerbungen noch bis zum 31. August möglich

Pressemitteilung des Landkreises Havelland vom 12. August 2021

Noch bis zum 31. August können sich Schulen und Bürger für den Klimaschutzpreis des Landkreises bewerben, welcher im Rahmen der Vergabe des 25. Wirtschaftsförderpreises im Oktober auf Schloss Ribbeck überreicht werden soll.

Der Klimaschutzpreis wird in den zwei Kategorien Bürger und Schule verliehen. Letztere richtet sich an die Schule als Ganzes, Schulklassen, Projekt-AGs oder auch einzelne Schüler, die sich mit dem Thema Klimaschutz innovativ und kreativ beschäftigen. In der Kategorie Bürger können indes alle interessierten Havelländerinnen und Havelländer teilnehmen, die sich privat oder beruflich für den Klimaschutz engagieren.

Alle Informationen zu den Bewerbungsformalien sind unter Aktuelles auf www.havelland.de/klimaschutz zu finden. Für Fragen stehen die Kollegen im Bereich Klimaschutz  gern zur Verfügung unter 03321/403-5435 oder klimaschutz@havelland.de.

Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie gefordert

Pressemitteilung des NABU Brandenburg vom 9. August 2021

Gewässerschutz ist Lebensvorsorge / Verbände übergeben Forderungskatalog an Politiker

Berlin/Potsdam/Rahnsdorf, 9. August 2021. Bis 2027 muss die Wasserrahmenrichtlinie in den EU-Mitgliedsländern umgesetzt sein. Für Berlin und Brandenburg ist das aussichtslos, wenn dieses Ziel so unambitioniert verfolgt wird wie bisher. Werden die mengen- und qualitätsbezogenen WRRL-Anforderungen nicht erreicht, ist die Trinkwasserversorgung in den kommenden Jahren durch sinkende Grundwasserstände und Verschmutzung ernsthaft in Gefahr.  Womit sich weitere EU-Vertragsverletzungsverfahren ankündigen, denn das dramatische Artensterben, das auch die aquatische Lebewelt betrifft, setzt sich ungehindert fort.

17 Berliner und Brandenburger Umweltverbände und Organisationen, die sich in der Wassernetz-Initiative zusammengetan haben, forderten heute von Landes- und Kommunalpolitikern die konsequente Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) ein.

Am Vormittag übergaben sie ihren Forderungskatalog an Mitglieder des Berliner Abgeordnetenhauses, am Mittag vor dem Brandenburger Landtag den Vertretern der Brandenburger Regierungsfraktionen Danny Eichelbaum (CDU) sowie Benjamin Raschke und Isabel Hiekel (Grüne). Der SPD-Vertreter Wolfgang Roick blieb trotz Ankündigung der Veranstaltung fern.

Am Nachmittag waren Vertreter der Wahlkreise und der Lokalpolitik ans Fredersdorfer Mühlenfließ eingeladen, um sich vor Ort ein Bild von der Problematik zu machen.

Ziel der konzertierten Aktion ist es, die Politiker beider Bundesländer in die Verantwortung zu nehmen. Sie müssen jetzt geeignete Maßnahmen entwickeln und die finanziellen wie personellen Voraussetzungen schaffen, anstatt die Wasser- und Biodiversitätskrise weiter zu verschärfen und später aufwendig gegen Vertragsverletzungsverfahren argumentieren zu müssen.

„Die Landesregierung muss entsprechend der WRRL-Anforderung bis Ende des Jahres finanzielle Mittel in den Haushalt einstellen“, so Carsten Preuß, Vorsitzender des BUND Brandenburg. „Um den aktuellen Bearbeitungsstau aufzuholen, ist es unabdingbar auf Landes- Kreis- und Kommunalebene mehr qualifizierte Mitarbeiter einzusetzen.“

„Angesichts sinkender Grundwasserstände, die regional auch deutlich mit der Absenkung von Wasserständen der Seen wiederspiegeln, ist es absolut notwendig, dass alle Wasserentnahmen erfasst und priorisiert sowie das Grundwasserdargebot ermittelt wird“, betont Christiane Schröder, Geschäftsführerin des NABU Brandenburg. Der transparente Umgang sowie der öffentliche Zugang zu diesen Daten muss ermöglicht werden, auch um Analysen und Modellrechnungen für zukünftige Wasserverfügbarkeiten in Brandenburg solide prognostizieren zu können. Da jede weitere Wasserentnahme die angespannte Situation verschärft, müssen neue und bestehende Wasserentnahmen sorgfältig geprüft werden, das heißt, dass es auch Untersuchungen über Auswirkungen auf nahe Naturräume geben muss.“

Die aktuellen Probleme mit unseren Gewässern lassen sich exemplarisch anhand des Fredersdorfer Mühlenfließes darstellen. Von Anliegern auf Berliner und Brandenburger Seite wird Wasser für Bewässerungszwecke entnommen. Die Untere Wasserbehörde geht bislang nicht dagegen vor, obwohl das Brandenburger Wasserhaushaltsgesetz die Möglichkeit dafür bietet. Darüber hinaus wird Wasser auch noch in Nebengewässer abgeleitet. Regelmäßig fiel das Fließ in den letzten Sommern trocken – auch momentan befindet sich auf weiten Strecken dort kein Wasser mehr. Der Lebensraum, der hier lebenden, ans Wasser gebundenen Tiere und Pflanzen, wie bspw. die Teichmuschel, die Larven der Eintagsfliege oder der Libellen, wird damit zerstört.

Dabei unterliegt das Fließ der Wasserrahmenrichtlinie, d.h. das Land hat nicht nur eine Berichtspflicht gegenüber der EU, sondern es muss auch alles dafür getan werden, dass sich sein Zustand nicht verschlechtert. Dafür müssen Gewässerentwicklungskonzepte erarbeitet werden, um die EU-Vorgaben, zu denen sich Deutschland verpflichtet hat, zu erfüllen.

Im Falle des Fredersdorfer Mühlenfließes muss auch untersucht werden, welchen Einfluss die Grundwasserentnahme durch das Wasserwerk Strausberg hat. Neue und bestehende Wasserentnahmen müssen umfassend auf ihre Verträglichkeit für den umliegenden Naturraum geprüft werden. Auch das Wasserwerk Friedrichshagen, ist in diesem Einzugsgebiet tätig und trägt offenbar seinen Teil zur Austrocknung des Fließes bei.

Pferdemisshandlung im „Modernen Fünfkampf“ bei Olympia: Tierschutzbund fordert umfassende Konsequenzen

Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes vom 9.August 2021

Der Deutsche Tierschutzbund ist entsetzt von den tierquälerischen Vorkommnissen beim Modernen Fünfkampf der Frauen im Rahmen der Olympischen Spiele und fordert sowohl den nationalen als auch den internationalen Verband für Modernen Fünfkampf auf, die Teildisziplin Reiten zu ersetzen. Zudem appellierten die Tierschützer an den Deutschen Olympischen Sportbund, den Modernen Fünfkampf solange nicht mehr zu berücksichtigen, bis eine Änderung des Reglements stattgefunden hat. Der Verband prüft außerdem eine Strafanzeige gegen die deutsche Reiterin Annika Schleu. Unter Anfeuerung ihrer Trainerin hatte diese versucht, das ihr zugeloste, sichtlich überforderte Pferd „Saint Boy“ mit Gertenschlägen und Tritten gefügig zu machen, was eine Welle der Betroffenheit und Empörung auslöste.

„Die deutsche Reiterin Annika Schleu war der auffälligste und schlimmste Fall, aber diese Art von Überforderung bei Reiter wie Pferd stellt keine Ausnahme dar. Abwürfe, Verweigerungen und Stürze waren bei vielen der Athletinnen zu beobachten, ebenso bei den Herren am Folgetag und auch bereits bei anderen Wettbewerben“, kommentiert Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. „Modern ist nichts an dieser Disziplin des sogenannten Modernen Fünfkampfes – im Gegenteil. Tradition darf keine Entschuldigung für Tierqual sein.“

Ein Pferd ist kein Sportgerät

Dass die deutsche Bundestrainerin Kim Raisner im Nachgang der Geschehnisse von ihren Aufgaben entbunden wurde, begrüßen die Tierschützer klar. Der Verband geht davon aus, dass diese Entscheidung auch vom nationalen Verband mitgetragen wird und der Ausschluss nicht nur ein zeitweiliger, sondern dauerhaft ist. „Frau Raisner hat durch ihre Äußerungen und ihr Verhalten bewiesen, dass sie weder in der Lage ist, die ihr anvertrauten Sportlerinnen und Sportler sinnvoll anzuleiten, noch konnte man bei ihr irgendeine Form von Pferdeverstand oder Empathie dem Lebewesen Pferd gegenüber feststellen“, so Schröder. „Ein Pferd ist kein Sportgerät!“

Tierschützer fordern Rücktritt von Präsident Schormann

Für die Äußerungen Klaus Schormanns, des deutschen Präsidenten des Weltverbandes der Modernen Fünfkämpfer (UIPM), der der Reiterin die alleinige Schuld an der dramatischen Situation zuwies, haben die Tierschützer kein Verständnis. „Wer sich völlig realitätsfern und ignorant weigert, hier den Fehler im System zu erkennen und der eigenen Verantwortung entsprechend Verbesserungen im Sinne der Tiere aber auch der Sportler zu veranlassen, ist an dieser Stelle eine Fehlbesetzung“, kommentiert Schröder. „Herr Schormann sollte von seinem Amt zurücktreten.“