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Thibaut Freby aus Falkensee bietet Bienenstöcke zur Miete an

Der Imker aus Falkensee, Thibaut Freby weiß nicht nur nahezu alles über Bienen. Sein Wissen und die Bienen teilt er auch gern mit interessierten Bienenfreunden.

Text & Fotos von Silvia Passow

Bienen sind fleißig, arbeiten selbstlos zusammen und rauben andere Bienen aus. Thibaut Freby ist Imker und weiß viel über Bienen zu erzählen. Auch, dass die Sympathieträger der Insektenwelt nicht nur freundlich sind, sondern auch schon mal bei anderen Bienenvölkern auf Raubzug geben. Freby erzählt aber nicht nur über Bienen, er leiht sie auch aus. Firmen und Unternehmen sind seine Hauptkunden, auf Nachfrage kann der Bienenstock auch im heimischen Garten aufgestellt werden.  

Der Kopf ist eingehüllt, die Hände schutzlos. Ja, sagt Freby, ab und an wird er auch mal gestochen.

Fleißige Bienen

Natürlich, Bienen sind für die Bestäubung der Pflanzen unersetzlich. Dort, wo es weniger Bienen gibt, übernehmen mit Pinseln ausgerüstete Menschen den Job. Frebys Honigbienen erfreuen ihn und seine Nachbarn mit höheren Ernteerträgen, dazu produziert ein Schwarm im Jahr rund 100 Kilogramm Honig.

Kaum ist der Bienenstock geöffnet geht das Summen und Wuseln los.

Bienen mieten leicht gemacht

Wer möchte, kann bei Freby einen ganzen Bienenschwarm mieten. Besonders für Unternehmen und Firmen, sei dies ein gutes Angebot sagt der Imker aus Falkensee. Mit den Bienen könne ein umweltbewusstes Image geschaffen werden und für die Mitarbeiter sind Bienen ein schönes Zusatzangebot. Bienen beobachten und gern führt Freby die Kunden in die geheimnisvolle Welt der Bienen ein. Die Versorgung der Bienen während der Mietzeit übernimmt er ohnehin. Da bleibt auch Zeit zum Plauschen über das arbeitsreiche Bienenleben. 

Rauch und Ruhe sind für Imker unbedingte Helfer im Alltag mit den Bienen.

Seit 10 Jahren leben mit Bienen

Seit 2011 imkert der aus Frankreich stammende Freby in Falkensee im Havelland. Davor, sagt er, war er ein Stadtmensch. Zu den Bienen kam er durch einen Bekannten, der wollte altersbedingt die Bienen abgeben. Von ihm übernahm Freby die Bienenvölker und die Ausstattung, erzählt er. Damit es den neuen Gartenbewohnern gut geht, trat Freby dem Imkerverein bei. „Das kann ich nur jeden Imker dringend empfehlen. Man kann viel von den erfahrenen Imkern lernen“, sagt er. Außerdem besucht er regelmäßig das Länderinstitut für Bienenkunde in Hohen Neuendorf im Kreis Oberhavel.

Bienen, Bienen und noch mehr Bienen

Imkern als Ausgleich zum Büro

Für Freby ist das Imkern ein Ausgleich zu seinem Beruf, der ihn an Schreibtisch und Innenräume bindet. Und ein Beitrag zum Naturschutz, von Beginn an setzt er auf biologische Kreisläufe. In seinem Garten nutzt er keine chemischen Pflanzenschutzstoffe. Allerdings bleiben die Bienen nicht unbedingt dort, fliegen bis zu 3,5 Kilometer weit, wenn sich die Nektarquelle lohnt, berichtet Freby. Bienen gehen dabei recht pragmatisch vor, weniger große Nektarausbeute und geringe Wege sind ihnen ebenso willkommen, wie eine gewisse Flugzeit und dafür eine reich gedeckte Pollentafel. Sie informieren sich gegenseitig über gute Futterplätze, erzählt Freby. Und Bienen geben sich nicht nur mit den Früchten der eigenen Arbeit zufrieden. Wenn sie auf ein geschwächtes Bienenvolk treffen, plündern sie den Bienenstock schon mal aus.

Wie kontrolliert man eigentlich beim Bienenverleih, ob am Ende auch alle Bienen wieder zurückkommen? Der Imker lacht und muss vertrauen, denn durchzählen scheint unmöglich.

Wuseln im Bienenstock

Wie es in so einem Bienenstock aussieht, führt der 49jährige gern vor. Dazu setzt er den typischen Imkerhut auf und zündet die Räucherpfeife an. Soll der Rauch die Bienen friedlich stimmen? Freby lacht, nein, das scheint nur so. Tatsächlich löst der Rauch Stress aus, sagt er und erklärt auch gleich warum. „Eigentlich leben die Bienen in hohlen Bäumen im Wald. Eine der wenigen Gefahren, sind Waldbrände. Riechen die Bienen den Rauch, wissen sie, dass sie flüchten müssen. Da sie nicht wissen, wann diese Flucht beendet ist, packen sie so viel Honig ein, wie sie tragen können. Dadurch fliegen sie langsamer und schwerfälliger.“ Diesen Effekt nutzen die Imker mit den Räucherpfeifen. Nun nimmt Freby mit bloßen Händen die einzelnen Rahmen mit den Waben heraus. Die Bienen lassen ihn gewähren. Freby zeigt, hier ist eine dicke Drohne, dort sind die Waben geschlossen, dort wird eine Drohne ausgebrütet. Unglaublich, was in diesen Waben alles zu erkennen ist. Als einige Regentropfen fallen baut Freby den Bienenstock wieder zusammen. Bienen mögen keinen Regen und für den Honig ist er auch nicht gut.

Das ist wirklich fair, Freby nimmt den Bienen nicht den ganzen Honig weg.

Im Honig steckt viel Aufwand

Rund 40 000 Mal fliegt eine Biene für ein Glas Honig aus, sagt Freby. Von dem Honig holt er sich rund 20 Prozent aus dem Bienenstock. Die Bienen brauchen den Honig für die Aufzucht ihrer Brut, erklärt Freby. „Es wäre einfach nicht fair, ihnen mehr abzunehmen“, sagt der Imker.

So viele Bienen, gestochen hat mich am Ende keine.

Bienen stören das Familienleben nicht

Jetzt im Hochsommer ist Hochbetrieb im Bienenstock. Im Winter leben etwa 5000-8000 Bienen im Stock und bilden dort eine Kugel. Dabei wechseln die Bienen immer wieder die Position, tauschen die wärmeren Innenplätze mit den frischen Plätzen am Außenrand der Kugel. Im Sommer können es bis zu 50 000 Bienen in einem Bienenstock werden. Zu merken sind die vielen Tiere nicht, sagt Freby. Sie fliegen nicht ins Haus und „wir können auch auf der Terrasse unbehelligt frühstücken“, sagt er. Dann gibt es auch Honig. Die erste Portion schleudert Freby nach der Blüte der Frühlingsblüten, dann wartet er die Blüte der Linden ab. Aus dem Wachs fertigt er Kerzen und seit neusten baut er Insektenhotels für Wildbienen.

Dank Herrn Freby kam ich ohne Bienenstich nach Hause. Den schicken Hut musste ich aber wieder abgeben.

Ein Jahr Mietzeit empfohlen

Um den Lebenszyklus und die Leistung der Bienen besser zu verstehen, empfiehlt der Imker eine Mietzeit von einem Jahr. Dann kann man im Winter hören, wie es leise im Bienenstock summt und im Sommer die Bienen beim Ausfliegen beobachten. Mehr zum Miet-Service mit Biene unter: www.planbee.berlin

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