Tag der offenen Tür auf der Streuobstwiese Dyrotzer Luch

Der NABU Osthavelland lädt am 31.Juli zu einem Tag voller natürlicher Entdeckungen auf der Streuobstwiese im Dyrotzer Luch ein. Auf der über 10 Hektar großen Streuobstwiese steht eine Vielzahl an Obstbäumen in einer überwiegend offenen Graslandschaft. Derzeit wird ein Teil der Wiese von Schafen und Rindern beweidet. Neben idyllischen Sitzgelegenheiten laden ein Barfußpfad und ein kleiner Teich zu Erkundigungen ein. Wer mit der Idee liebäugelt, einen Steinhaufen im Garten für kleine Säuger und Insekten anzulegen, kann sich hier Inspiration und fachlichen Rat einholen. Ab 16 Uhr werden gemeinschaftlich Vögel bestimmt und beringt, mit Einbruch der Dämmerung werden die dort heimischen Fledermäuse genauer unter die Lupe genommen und vorgestellt.

Verpflegung muss mitgebracht, Müll auch wieder mitgenommen werden. Die Streuobstwiese bietet ein schönes Naturerlebnis, der Weg dorthin führt durch romantisches Grün, kann zu Fuß oder mit dem Rad zurückgelegt werden. Die Anfahrt mit dem PKW ist bis Eutiner Straße (verlängerter Dyrotzer Weg) möglich. Dort parken, am Poloplatz vorbei dem Feldweg folgen. Die nächste Möglichkeit nach dem Poloplatz rechts abbiegen, jetzt sollte der Eingang zur Streuobstwiese in Sichtweite sein. Los geht um 10Uhr, gegen 21 Uhr werden die offenen Türen wieder geschlossen.

Dem Käfer auf der Spur

Über den Eremiten, einem sehr seltenen Käfer im Leitsakgraben, habe ich an dieser Stelle bereits des Öfteren berichtet. Meist ging es dabei um die Heimat der Käfer, die alten Eichen. Den Eremiten kennenlernen, dabei sein „Wohnzimmer“ den Eichen-Hainbuchenwald im Leitsakgraben bei Nauen erkunden und die Käfer-Verwandtschaft treffen, das geht am Samstag, 24.Juli. Von 15-18Uhr führen der Ortskundige Käferexperte Tobias Mainda und der für seine Berliner Käfer-Exkursionen bekannte Insektenforscher Jens Esser, durch das Fauna-Flora-Habitat (FFH) Gebiet Leitsakgraben. Gemeinsam begibt man sich auf die Suche nach den seltenen Käfern. Die Aussicht, die im verborgenen lebenden Käfer zu finden, ist sehr gut, denn die beiden Experten wissen genau, wo sie suchen müssen. Und während im Totholz die Spur der Käfer aufgenommen wird, berichten die Beiden wissenswertes, erstaunliches und erheiterndes aus der Welt der Käfer. Treffpunkt ist der Parkplatz beim Imbiss am Weinberg, Graf-Arco-Straße 144, Nauen. Wetterfeste Kleidung und festes Schuhwerk werden empfohlen, auch an ausreichend Getränke sollte gedacht werden. Veranstalter ist der NABU, die Corona Regelungen und Anmeldung zur Exkursion gibt es unter: www.nabu-osthavelland

Helfende Hände für Naturschutzarbeit gesucht

Bewegung an der frischen Luft, Menschen kennenlernen und der Natur etwas Gutes tun. Wenn diese Dinge auf der persönlichen Wunschliste stehen, dann ab ins „Paulinenauer Luch & Lindholz“. Am Samstag, 17.Juli werden helfende Hände und wacher Blick bei der Entbuschung einer Waldlichtung gesucht. Anschließend gibt es eine botanische Führung durch diesen ganz besonderen Lebensraum.

Bequeme, wetterfeste Kleidung wird empfohlen, Werkzeug ist vorhanden, Arbeitshandschuhe und Gehörschutz müssen mitgebracht werden. Sonnencreme und Verpflegung für ein Picknick aus dem Rucksack sollten ebenfalls mitgebracht werden. Los geht’s um 9:15Uhr, Treffpunkt ist der Parkplatz am Bahnhof Paulinenaue. Gegen 14 Uhr endet die Veranstaltung voraussichtlich. Es gelten die aktuellen Corona-Eindämmungsbestimmungen. Um eine Anmeldung wird gebeten unter: www.NABU-Osthavelland gibt es ein Anmeldeformular und weitere Informationen.

NABU-Aktion: Schwalben willkommen

Pressemitteilung des NABU Brandenburg vom 14.Juli 2021


Biehlen als erstes „schwalbenfreundliches Dorf“ ausgezeichnet 


Bereits seit 2012 zeichnet der NABU Brandenburg Schwalbenfreunde aus, die an ihren Häusern oder in ihren Ställen Schwalben dulden oder sie sogar aktiv unterstützen. Mit Biehlen, einem Ortsteil der Gemeinde Schwarzbach, wurde heute erstmals ein ganzes Dorf ausgezeichnet.

Friedhelm Schmitz-Jersch, Vorsitzender des NABU Landesverbandes Brandenburg, reiste in den Landkreis Oberspreewald Lausitz, um das Engagement des Dorfes für den Schwalbenschutz zu würdigen. Mit im Gepäck Urkunde und ein Schild, dass die Passanten schon am Ortseingang auf die Besonderheit des Ortes hinweist. „Als wir hörten, dass es in Biehlen in etwa genauso viele Schwalbennester wie die 270 Einwohner gibt, war uns klar, dass hier auffallend viele schwalbenfreundliche Menschen wohnen“, so Schmitz-Jersch „nur, wenn sich viele Menschen für den Schutz der gefährdeten Gebäudebrüter, aber auch für den Schutz der Insekten als deren Nahrungsgrundlage engagieren, können wir dem Abwärtstrend bei unseren heimischen Schwalbenarten entgegenwirken“. 

Das Schild „Schwalbenfreundliches Dorf“ wurde dem stellvertretenden Ortsvorsteher Karl-Heinz Marschka übergeben. Im Anschluss wurden gemeinsam die Biehlener Schwalbenfreunde Karsten Haschenz und Familie Tietze, auf deren Grundstück sich allein 30 Schwalbennester befinden, ausgezeichnet.

Marschka, der sich ehrenamtlich ebenfalls im NABU engagiert, hat schon einige seiner Biehlener Nachbarn für die Auszeichnungen mit Urkunde und Plakette „Schwalben willkommen“ vorgeschlagen. So z.B. die Gaststätte Sommer mit mehr als 40 Nestern und den Pferdehof Noack mit ca. 50 Nestern, aber auch kleinere Höfe mit Schwalbenkolonien von durchschnittlich 5 bis 6 Nestern. „Wir Biehlener sind sehr stolz auf „unsere“ Schwalben. Im Frühling, zu Beginn der Brutzeit kommen etwa 500 Schwalben zu uns. Am Ende des Sommers sind es dann mehr als 2.000 Tiere die wieder Richtung Süden ziehen; Mehl- und Rauchschwalben im Verhältnis von ca. 60:40“, schätzt Karl-Heinz Marschka die Bruterfolge ein.

Schmitz-Jersch berichtet: „Der NABU freut sich über besonders viele Bewerbungen und Auszeichnungen von Schwalbenfreunden in diesem Jahr. Schon jetzt sind allein in Brandenburg 117 Bewerbungen eingegangen. Zum Vergleich: 2019 waren es am Jahresende 90 Bewerber und Bewerberinnen.“

Im Anschluss an die Ehrungen unternahmen Biehlener und Gäste noch einen kleinen Ausflug zum „Rostigen Nagel“, einem Besucherturm nahe des Senftenberger Sees, wo man nicht nur weit ins Seen-Land, sondern auch die 40 Schwalben, die sich am Turm angesiedelt haben, sehen kann.


Hintergrund Biehlen:
•    ist ein altes Fischerdorf (Ersterwähnung 1365. Die Regulierung der Schwarzen Elster um 1860 und der folgende Braunkohlebergbau legten die Landschaft dann „trocken“. Bis dahin war Biehlen von einer Landschaft ähnlich des Spreewaldes umgeben.
•    Biehlen liegt im Landschaftsschutzgebiet „Elsterniederung und westliche Oberlausitzer Heide zwischen Senftenberg und Ortrand“, welches bereits 1969 durch den Rat des Bezirkes Cottbus ausgewiesen wurde und sich zurzeit in der Evaluierung durch das Land Brandenburg befindet; der übrige Teil des damaligen Kreises Senftenberg wurde zu einem großen Teil vom Bergbau in Anspruch genommen

Hintergrund Schwalben in Brandenburg:
Es gibt drei Schwalbenarten in Brandenburg. Rauch- und Mehlschwalben sind als Gebäudebrüter besonders auf den Schutz durch den Menschen angewiesen sind. Die Uferschwalbe brütet in Steilufern und Abbruchkanten.
Die Rauchschwalbe, die innerhalb von Gebäuden brütet, musste schon in die Rote Liste der gefährdeten Arten Brandenburgs aufgenommen werden. Wurden 1996/1997 noch 150.000 – 300.000 Brutpaare gezählt, waren es 2005/2006 nur noch 50.000 – 100.000. Aktuell geht man für Brandenburg von einem Bestand von 37.000 – 55.000 Brutpaaren aus.
Der Trend bei den Mehlschwalben, die ihre Nester an den Außenwänden von Gebäuden baut, bewegt sich ebenfalls in eine negative Richtung. Gegenwärtig gibt es ca. 35.000 – 55.000 Brutpaare in Brandenburg (Rote Liste 2019). Laut Roter Liste von 2008 gab es in Brandenburg im Zähljahr 2005/2006 noch 50.000-100.000 Brutpaare.