Waldumbau entscheidend für den Klimaschutz Forstminister Axel Vogel bei Mitgliederversammlung des Waldbesitzerverbands:

Pressemitteilung des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz vom 7. Mai 2021

Potsdam – Auf der heutigen Mitgliedersammlung des Waldbesitzerverbandes kommen Brandenburgs private Waldeigentümerinnen und -eigentümer zusammen, um über aktuelle Herausforderungen und die zukünftige Entwicklung des Waldes zu beraten. Forstminister Axel Vogel unterstreicht in seinem Vortrag die Bedeutung des Waldumbaus hin zu einem klimastabilen Mischwald. Die rund 100.000 privaten Waldbesitzer bewirtschaften mit 61 Prozent den Großteil des Brandenburger Waldes und spielen daher eine zentrale Rolle bei der Anpassung der Wälder an den Klimawandel sowie der Bekämpfung der Klimakrise.

Waldbrände, Dürre und Hitzerekorde, milde Winter und Schädlingsbefall stellen den Wald in Brandenburg vor enorme Herausforderungen. Besonders leiden die zahlreichen Kiefernwälder unter den Folgen des Klimawandels, gleichzeitig ist der Wald ein entscheidender Faktor bei der Minderung von Treibhausgasemissionen.

Forstminister Axel Vogel betont in seinem heutigen Vortrag mit dem Titel „Waldumbau im Klimawandel ein Gebot der Stunde – aber wie kann er gelingen?: „Die Waldzustandsberichte sprechen eine eindeutige Sprache: Der Brandenburger Wald steckt mitten in der Klimakrise. Wir brauchen mehr Laubbäume, um extreme Temperaturen abzumildern und Feuchtigkeit im Wald zu halten. Laubmischwälder sind zudem Lebensraum für Nützlinge, welche die massenhafte Vermehrung von Schadinsekten unterbinden können.“

Derzeit ist die Kiefer auf 70 Prozent der Waldfläche die Hauptbaumart. Darunter fallen viele Monokulturen mit einem erhöhten Risiko für Schädlingsbefall oder Waldbrände.

„Um den Waldumbau voranzubringen, müssen wir private Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer und Kommunen mit ins Boot holen, denn ihnen gehören zwei Drittel der Flächen, die sich für den Waldumbau eignen. Der Waldumbau ist eine Generationenaufgabe, daher braucht die heutige Waldgeneration unsere ganze Aufmerksamkeit. Mit einer Beratungsoffensive und verschiedenen Fördermaßnahmen greifen wir Waldeigentümern bereits unter die Arme. Doch mir ist bewusst, dass noch mehr passieren muss. Auf Bundesebene wird derzeit gemeinsam mit den Ländern an der Honorierung von Ökosystemleistungen gearbeitet. Das begrüße ich sehr“, so Axel Vogel.

„Auch bei der Erarbeitung des Klimaplans für Brandenburg wird der Forst- und Holzwirtschaft eine entscheidende Rolle zukommen. Der Wald kann ein wichtiger Kohlenstoffsenker sein und damit Treibhausgas in der Atmosphäre reduzieren. Von Bedeutung ist auch eine verstärkte Verwendung von Holzprodukten, die Kohlenstoff für eine lange Zeit speichern. Holz muss verwandt werden, statt verbrannt. Das Land Brandenburg bringt daher eine Holzbauoffensive auf den Weg.“

Auf der Mitgliederversammlung des Waldbesitzerverbandes thematisierte Forstminister Axel Vogel darüber hinaus zwei aktuelle Reformvorhaben des Forstministeriums. Sowohl die Änderung des Jagdrechts als auch die Forstreform sind Schlüsselprojekte auf dem Weg zu mehr klimastabilen Mischwäldern in Brandenburg.

Minister Axel Vogel dazu: „Neupflanzungen von klimastabilen Baumarten sowie die Naturverjüngung haben nur Erfolg, wenn der Verbiss durch überhöhte Wildbestände unter Kontrolle gebracht wird. Um den derzeitigen Interessenkonflikt zwischen einzelnen Jagdausübungsberechtigten mit den Waldbesitzern aufzulösen, muss das Jagdrecht angepasst werden und zudem den Eigentümern mehr Mitspracherecht und Entscheidungsgewalt gegeben werden.“

„Und nicht zuletzt brauchen wir eine funktionierende Forstverwaltung, denn nur so lassen sich Klimaschutz und Waldumbau erfolgreich umsetzen. Es hat sich gezeigt, dass wir mit der derzeitigen Struktur des Landesbetriebs Forst (LFB) den Herausforderungen der Klimakrise nicht hinreichend begegnen können. Das von mir in Auftrag gegebene Gutachten sieht zudem eine höhere Zahl an Forststellen als notwendig an. Insbesondere die Beratung der Waldbesitzer zum Klimawandel und Waldumbau muss funktionieren. Der Landesbetrieb Forst soll sich zu einem attraktiven, modernen und sicheren Arbeitgeber entwickeln“, so Axel Vogel.

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