Der Förderpreis des Bundeswettbewerbs „Zu gut für die Tonne“ 2021 ging an Fischer Wolfgang Schröder
Text & Fotos Silvia Passow
Havelaue/Strodehne. Letzten Donnerstag war es soweit, die Preisträger des Bundespreises „Zu gut für die Tonne“, wurden bekannt gegeben. Online dabei, Fischer Wolfgang Schröder aus Strodehne, der mit der „Sauren Bratbrasse“ nominiert war und damit ein schmackhaftes Zeichen gegen Lebensmittelverschwendung setzt. Die Jury verlieh dem Fischer in vierter Generation einen Förderpreis, der mit 5000 Euro dotiert ist. „Wir sind noch ganz schön aufgeregt“, sagt Fischer Schröder auch noch einige Tage nach der Preisverleihung.
Schröders Idee gegen die Verschwendung von Fisch ist, auch aus weniger bekannten Fischarten leckere Spezialitäten zaubern. Die „Saure Bratbrasse“ ist dabei nur eine von vielen kulinarischen Fischideen. Die immer knapper werdende Ressource Fisch wird damit optimal genutzt. Und so hieß es zur Begründung: „Indem er die Brasse einlegt und verkauft, kann Fischer Schröder 80 Prozent seines Fangs, die allein die Brasse ausmacht, vor der Tonne bewahren und zugleich den Speiseplan seiner Kundinnen und Kunden bereichern.“ Dazu kommt, dass Schröders Fang aus dem Gülper See regionales Essen ohne lange Transportwege auf die Tische der Brandenburger bringt.
Mit dem Bundespreis „Zu gut für die Tonne“ werden Unternehmen aus dem gesamten Bundesgebiet für ihr Engagement gegen Lebensmittelverschwendung ausgezeichnet. Fünf Unternehmen wurden in den Hauptkategorien ausgezeichnet, dazu kommen drei Förderpreise. Mit Blick auf die Fischerei Schröder sagte die Juryvorsitzende Bärbel Dieckmannn: „Mit ihrer ungewöhnlichen und mutigen Idee zur Verwertung von Beifang findet die Fischerei eine sehr gute Lösung für eine Herausforderung, vor der viele große und kleine Fischereibetriebe stehen. Die einfache und zugleich effektive Idee, die zu einem Umdenken der Kundschaft geführt hat, hat Vorbildcharakter und Potenzial. Wir freuen uns, das besondere regionale Engagement der Fischerei mit einem Förderpreis zu unterstützen.“
„Ich fühle mich sehr geehrt“, sagt Fischer Schröder, der seine Unternehmensidee damit bestätigt und gewürdigt sieht. Ausruhen ist aber trotzdem nicht, versichert er. Er hat bereits neue Produkte im Sinn, eine Fischbratwurst ist in Planung. Ganz neu ist auch der Rollmops aus dem Bauchlappen der Brasse.