Pressemitteilung des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz vom 30. März 2021
Potsdam – Bei den Feldhasen hat die Paarungszeit begonnen. Pünktlich zu Ostern dürfte mit dem ersten Nachwuchs des Jahres zu rechnen sein. Die Population in Brandenburg ist im Schnitt mit fünf bis sieben Feldhasen pro 100 Hektar stabil, jedoch im Bundesvergleich eher gering. Gute Lebensbedingungen für den Hasen hängen unter anderem davon ab, wie strukturreich die Landschaft ist oder ob vielbefahrene Straßen den Lebensraum durchschneiden.
Feldhasen sind im ganzen Land Brandenburg verbreitet, allerdings befinden sich die Besatzdichten des Hasen in Brandenburg im Vergleich zu den westlichen Bundesländern auf einem geringen Niveau. Bundesweite Erhebungen im Rahmen des „Wildtier-Informationssystem der Länder Deutschlands“ zeigen, dass in Brandenburg und im Ostdeutschen Mittelgebirge mit fünf bis sieben Tieren pro 100 Hektar die wenigsten Feldhasen leben. Dagegen gibt es im Nordwestdeutschen Tiefland mit 16 Hasen pro 100 Hektar die höchste Dichte.
Die Häsin bekommt bis zu dreimal im Jahr ein bis fünf Junge – meistens sind es zwei bis drei Junghasen. Die frisch geborenen Junghasen wiegen zwischen 100 und 150 Gramm, sind „Nestflüchter“ und werden behaart und sehend geboren.
Wie viele Hasen es gibt, unterliegt vielen sehr dynamischen und komplexen Einflüssen: So sind trockene und warme Jahre auch gute Hasenjahre. Daneben spielen Lebensraum, Nahrungsangebot und die natürlichen Feinde wie Fuchs und Marder eine entscheidende Rolle für das Überleben des Feldhasen und seines Nachwuchses. Große, zusammenhängende Felder wirken sich negativ aus, krautreiche Feldränder, Hecken und Säume hingegen positiv. Riesige Maisfelder meidet der Feldhase. Die landwirtschaftliche Nutzung mit nur wenigen Fruchtarten schränkt den Lebensraum der Feldhasen ebenfalls ein. Dort nimmt sein Nahrungsangebot ab. Ein weiteres Problem sind die vielen Verkehrswege, die das Land zerschneiden. Autobahnen und viel befahrene Bundesstraßen können für Hasen sogar zum unüberwindbaren Hindernis werden.
Der Feldhase unterliegt dem Jagdrecht. Zwar darf er in Brandenburg vom 1. Oktober bis zum 31. Dezember bejagt werden, allerdings erfolgt die Bejagung seit Jahren sehr zurückhaltend und zumeist aus Forstschutzgründen. Im Jagdjahr 2019/2020 lag die Jagdstrecke, also die Zahl umgekommener oder getöteter Tiere, bei 2.477 Feldhasen – davon gingen jedoch 60 Prozent auf das Konto des Straßenverkehrs. Die Streckenzahlen enthalten auch immer das Fall- und Unfallwild, dessen Anteil in der Regel bei etwa zwei Dritteln liegt.