Ende März landesweit hohe Waldbrandgefahr erwartet

Pressemitteilung des Minsteriums für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz vom 29. März 2021

Potsdam – In der letzten Märzwoche wird der ersehnte Frühling auch in Brandenburg spürbar sein. In den nächsten Tagen wird die Sonne scheinen und die Temperaturen die 20 Grad übersteigen. Mit der Trockenheit steigt auch wieder die Waldbrandgefahr in den Brandenburger Wäldern. In vielen Landkreisen wird bereits am morgigen Dienstag eine Gefahrenstufe 3 – mittlere Gefahr – gelten. Mit den Temperaturen steigt zur Wochenmitte auch die Waldbrandgefahr landesweit weiter an. Der Deutsche Wetterdienst prognostiziert, dass in fast allen Landkreisen ab Wochenmitte die Gefahrenstufe 4 – hohe Waldbrandgefahr – gelten wird.

Der Niederschlag im Winter hatte nicht zu einer ausreichenden Durchfeuchtung der Waldböden geführt. Lediglich in den oberen Bodenschichten ist etwas Entspannung eingetreten. Die Dürrejahre aus 2018 und 2019 haben den Brandenburger Wäldern das Wasser bis in tiefe Bodenschichten entzogen. Auch 2020 war eher ein trockenes Jahr.

Dank der kühlen Temperaturen und der Niederschläge der vergangenen Tage gab es bisher aber nur einige wenige Brände zum Beginn der Waldbrandsaison. Oftmals waren es nur Lagerfeuer in Waldnähe oder kleinflächige Ödlandbrände, die zu einer Alarmierung der Feuerwehren führten.

Zum Ende des Monats März wird sich nach Prognose der Meteorologen nun die Luft über den Tag deutlich erwärmen. Die Tageshöchsttemperaturen klettern in den nächsten Tagen deutlich über die 20 Grad Marke. Trockenes Gras und Laub aus dem letzten Winter stellen so eine Gefahr auch in den Wäldern dar.

Ab Waldbrandgefahrenstufe 3 – mittlere Waldbrandgefahr – drehen sich die Sensoren der automatischen Waldbrandfrüherkennung über den Brandenburger Wäldern und scannen die Landschaft nach aufsteigenden Rauchwolken ab. Auch Feuer mit Gartenabfällen in Waldnähe werden durch die Technik erfasst und führen zu einer Auslösung des Alarms. Grundsätzlich gilt unabhängig von einer Waldbrandgefahrenstufe, dass beim Entzünden von Feuern ein Abstand von 50 Metern zum Wald einzuhalten ist. Wer das nicht beachtet, muss mit einem Bußgeld rechnen. Dazu können auch noch die Kosten für den Einsatz der Feuerwehr kommen.

Die Forstbehörde weist alle Waldbesucher zudem darauf hin, dass das Befahren des Waldes mit dem Kraftfahrzeug nicht zulässig ist und Zufahrten zu den Wäldern nicht zugeparkt werden dürfen. Die Einfahrten zu den Waldwegen sind freizuhalten. Hier kann es im Brandfall auf Minuten ankommen. Wer einen Waldbrand feststellt, soll sich nicht in Gefahr begeben, sondern sofort die Feuerwehr informieren.

Bilanz für 2020: 299 Waldbrände und 118 Hektar geschädigte Fläche in Brandenburg

Während in 2018 die Feuerwehren 512 mal und in 2019 429 mal zu Waldbränden ausrücken mussten, lief das letzte Jahr etwas ruhiger ab. Dennoch zählte der Landesbetrieb Forst insgesamt 299 Waldbrände. Die Fläche in 2020 ist aber mit 118 Hektar relativ gering geblieben. Den größten Waldbrand im vergangenen Jahr gab es Ende Mai im Landkreis Elbe-Elster, wo ein Waldbrand auch ein Moor auf fast 80 Hektar geschädigt hat.

Waldbrandgefahrenstufen täglich im Internet

Das Brandenburger Forstministerium sowie der Landesbetrieb Forst Brandenburg informieren während der gesamten Waldbrandsaison auf ihren Internetseiten über die aktuellen Waldbrandgefahrenstufen. Jeden Morgen um 8.00 Uhr werden die Gefahrenstufen für die jeweiligen Landkreise aktualisiert und gelten dann für 24 Stunden.

https://mluk.brandenburg.de/mluk/de/landwirtschaft/forst/waldschutz/waldbrandgefahr-in-brandenburg/waldbrandgefahrenstufen/

„Schlimmster Geflügelpestausbruch aller Zeiten wird nicht der letzte sein“

Pressemitteilung der Stiftung VIER PFOTEN vom 29. März 2021

Hamburg.   – VIER PFOTEN kommentiert die millionenfachen Tötungen von Tieren nach dem bisher schlimmsten Ausbruch von Geflügelpest aller Zeiten in Deutschland. Dazu Dr. Nora Irrgang, Nutztierexpertin bei VIER PFOTEN:

„Der schlimmste Geflügelpestausbruch aller Zeiten wird nicht der letzte in Deutschland sein. In furchtbarer Regelmäßigkeit grassieren in der Landwirtschaft Tierseuchen wie die Geflügel- oder Schweinepest. Behörden, Bundesregierung und die EU reagieren darauf jedes Mal reflexartig mit der sofortigen Tötung der Tierbestände auf den Betrieben. Das Schlimme an dem jährlichen Tod von Millionen fühlender Lebewesen wie Puten, Hühnern oder Enten: Die Seuchenbekämpfungsmaßnahmen packen nicht die Wurzel des Übels. Die Massentötungen geschehen oftmals unter problematischen Bedingungen für die Tiere und die intensive Tierhaltung wird nicht infrage gestellt.  

Hauptursachen für die rasante Verbreitung von Krankheiten und die hohen Zahlen an getöteten Tieren sind die extremen Bestandsgrößen und Tierkonzentrationen in der industriellen Intensivtierhaltung und die massenhaften Tiertransporte. Doch diese Verursacher werden ignoriert, stattdessen wird weiter auf die Steigerung der Produktion und auf Export gesetzt. In den vergangenen Wochen hat sich gezeigt, dass sich das Virus unkontrolliert zwischen Geflügelpopulationen verschiedener Betriebe ausbreitet – trotz aller bisherigen Überwachungs- und Sicherheitsmaßnahmen.

Es ist bereits fünf nach zwölf und die Zeit für einen Systemwechsel in der landwirtschaftlichen Tierhaltung überfällig. Es müssen deutlich weniger Tiere und diese unter tiergerechten Bedingungen gehalten werden. Außerdem brauchen wir geschlossene Kreisläufe auf den Betrieben, eine Dezentralisierung der Schlachtstätten sowie weniger Tiertransporte.“

Eine der schönsten Wanderrouten im Havelland ist wieder offen

Pressemitteilung der Heinz-Sielmann-Stiftung vom 29. März 2021

Eine vollständige Umwanderung der Kernzone in Sielmanns Naturlandschaft Döberitzer Heide ist pünktlich zu Ostern wieder möglich. Alle Sperrungen auf dem Rund-Wanderweg in dem Naturschutzgebiet vor den Toren Berlins sind aufgehoben.

Landschaftspflegemaßnahmen und Munitionsberäumungen sind zum Frühlingsbeginn weitgehend beendet, nur punktuell kann es nach Ostern an einzelnen Stellen noch einmal zu kurzfristigen Sperrungen kommen. Zu den Feiertagen laden die weitläufigen Wege in der Döberitzer Heide zu ausgiebigen Spaziergängen ein. 55 Kilometer Wanderwege sind in Sielmanns Naturlandschaft Döberitzer Heide ausgebaut. Auf dem 21 Kilometer langen Rundweg um die Kernzone kann man mit etwas Glück mächtige Wisente und neugierige Przewalskipferde von der sicheren Seite des Zauns aus beobachten.

Vögel und Insekten zeigen den Frühling an

Sielmanns Naturlandschaft Döberitzer Heide ist auch Heimat vieler Vögel, sowohl häufiger als auch seltener Arten. Jetzt im Frühling sind sie bei Wanderungen außergewöhnlich vielfältig zu hören und zu sehen. Feldlerchen trillern in der Luft, Kraniche beim Balztanz rufen laut und verschiedene Spechtarten trommeln und klopfen unüberhörbar. Auch Schmetterlinge und Wildbienen sind bereits wieder unterwegs auf Nektarsuche. In blühenden Weidenzweigen nascht die Frühlingsseidenbiene, an frühblühenden Wiesenblumen fliegen die Dunkle Erdhummel oder die Schwarze Holzbiene und weitere Wildbienen schon von Blüte zu Blüte.

Vogelschutzgebiet von internationaler Bedeutung

Sielmanns Naturlandschaft Döberitzer Heide ist Vogelschutzgebiet von europäischer und internationaler Bedeutung, also eine so genanntes Special Protected Area (SPA) und eine Important Bird Area (IBA). Wegen seiner Arten- und Lebensraumvielfalt genießt das Gebiet außerdem als ausgewiesenes Flora-Fauna-Habitat (FFH) den höchsten europäischen Schutz.

Bildquelle: Heinz-Sielmann-Stiftung

Bleifrei jagen schützt Verbraucherinnen und Verbraucher sowie die Natur

Pressemitteilung des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz vom 29. März 2021

Potsdam – Ab 1. April 2021 gilt auch in Brandenburg die 2019 in der Verordnung zum Jagdgesetz festgelegte bleifreie Jagd auf Schalenwild. So sind nicht nur Tiere und Pflanzen vor den toxischen Wirkungen von bleihaltiger Munition geschützt, es profitieren auch alle, die schmackhafte Wildgerichte essen.

Die Frage zum Blei in der Jagdmunition wird seit vielen Jahren diskutiert. Durch Untersuchungen des Bundesamtes für Risikobewertung (BfR) über die Tötungswirkung bleifreier Munition ist sichergestellt, dass bleifreie Jagdmunition dieselbe Wirkung besitzt und beim Tierschutz keine Abstriche gemacht werden müssen.

Inzwischen gibt es für die Jagd auf Schalenwild eine breite Palette von bleifreier Jagdmunition auf dem Markt. Deshalb wurde im Jahr 2019 der Einsatz bleifreier beziehungsweise bleiminimierter Munition in Brandenburg vorgeschrieben. Die Übergangsfrist endet am 31.03.2021 (siehe auch § 4 Abs. 11 der Durchführungsverordnung für das Jagdgesetz – BbgJagdDV). Mit Beginn des neuen Jagdjahres wird ab dem 1. April in freier Wildbahn nur noch bleifrei auf Rehe, Hirsche und Wildschweine gejagt. Der Einsatz von Bleischrot zur Jagd auf Wasservögel an und über Gewässern ist schon länger verboten. Im Landeswald ist die Verwendung bleifreier Munition seit 2013 Pflicht. Auch andere Bundesländer wie Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Sachsen, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz oder das Saarland haben bleifreie Munition über ihre Jagdgesetze beziehungsweise auf ihren Landesflächen eingeführt.

Von der Jagd mit bleifreier Munition profitieren nicht nur Wildbret verzehrende Verbraucherinnen und Verbraucher. Wissenschaftliche Erkenntnisse zum Sterben von Seeadlern ergeben als eine Todesursache die Bleivergiftung. Den aasfressenden Vögeln können nicht verwertbare Innereien (Aufbruch) erlegter Wildtiere mit Resten bleihaltiger Geschossen zum Verhängnis werden. Auch der Naturhaushalt gewinnt mit bleifreier Jagd: Das im Boden lange Zeit toxisch wirkende Blei kann nun nicht mehr in den Naturkreislauf gelangen und andere Organismen schädigen.

Bleihaltige Munition darf weiterhin auf den Schießständen zum Beispiel beim Übungsschießen verwendet und aufgebraucht werden. Eine (historische) Waffe, für die es keine geeignete bleifreie Munitionsalternative gibt, ist ab dem 1. April 2021 in Brandenburgs Jagdrevieren nicht mehr zur Jagd auf Schalenwild einsatztauglich.