Duett verliebter Waldkäuze

Pressemitteilung des NABU Brandenburg vom 23. Februar 2021


Besonderes Naturspektakel mit etwas Glück noch zu hören


Aktuell beginnen viele unserer Singvögel damit, ihre Brutreviere abzustecken. Sind sie erfolgreich, teilen sie dies auch lauthals der Konkurrenz mit. Mit ihrem Gesang versuchen sie zudem ein passendes Weibchen anzulocken. Der Waldkauz ist da schon etwas weiter, denn die Balz der mittelgroßen Eulenart beginnt bereits im Herbst und zieht sich den ganzen Winter bis Anfang des Frühjahrs hin. Die ruffreudigen Waldkäuze sind dabei besonders gut in trockenen und windstillen Nächten zu hören.

Wer Glück hat, kann früh am Morgen oder nach Einbruch der Dämmerung zurzeit noch die Balzrufe des Waldkauzes hören. Das hallende „Huu-hu-huhuhuuu“ des Männchens durchdringt die Dunkelheit und wird mit einem etwas schrilleren und schärfen „Ku-witt“ des Weibchens beantwortet.
Mit dem Gesang führen die Käuze ihre Herzensdamen zu geeigneten Bruthöhlen. Alte Bäume an naheliegenden Waldstücken oder großen Parks sind dabei besonders beliebt.

„Das Duett dient nicht nur des Werbens und der Verständigung unter den Paaren, auch Reviernachbarn werden so auf Abstand gehalten.“, berichtet Manuela Brecht, Naturschutzreferentin des NABU Brandenburg.
War das Liebesduett schließlich erfolgreich, liegen schon bald zwei bis vier Eier im Nest, welche das Weibchen allein ausbrütet. „Das Männchen hält nur kurze Besuche während der Brutpausen und zur Nahrungsübergabe ab. Es verteidigt seine Familie und sein Revier jedoch mit all seinen Kräften“, erklärt Brecht weiter, „so werden ungebetene Gäste schon aus dem Flug angegriffen und vergrämt.“

Nach vier Wochen schlüpft dann der Nachwuchs, welcher bereits nach drei Monaten so gut wie selbstständig ist. Mit Beginn des Herbstes vertreibt das Elternpaar ihre eigenen Schlüpflinge aus dem Revier. Schon im darauffolgenden Jahr gründen die Nachkommen im Nachbarrevier ihre eigene Familie.
Als sogenannter Standvogel bleibt der Waldkauz ganzjährig in seinem Revier und gilt als die  häufigste Eulenarten in Brandenburg. Unterstützt werden kann der Waldkauz mit speziellen Nistkästen, die in Waldrandgebieten oder in angrenzende Dörfer möglichst geschützt angebracht werden können.

Nähere Infos dazu gibt es im NABU-Shop oder in dieser Bauanleitung: https://www.nabu.de/imperia/md/content/nabude/vogelschutz/bauanleitung_waldkauzkasten.pdf

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