Imposant, aber menschenscheu: Das Heft „Der Wisent auf Wanderschaft“ informiert über den sanften Riesen

Pressemitteilung des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz vom 27. Januar 2021

Potsdam – In Brandenburg gilt er als ausgestorben, aber im Nachbarland Polen ist er wieder geht hin und wieder auf Wanderschaft – der Wisent. In einer neu erschienenen, 16-seitigen Broschüre informiert das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz über das größte Landsäugetier Europas und darüber, wie man sich in freier Wildbahn bei einer möglichen Begegnung verhalten sollte.

Seit der Wiederauswilderung im Jahr 1952 verbreitet sich der Wisent vor allem im Osten und im Nordwesten Polens – auch unweit der deutsch-polnischen Grenze lebt eine Herde. Weil Wisent-Bullen sich auf lange Wanderschaft begeben, um eine eigene Herde zu gründen, ist auch ein gelegentliches Einwandern in die Mark nicht unwahrscheinlich.

Erstmalig wurde im Jahr 2017 ein 900 Kilogramm schwerer Wisent-Bulle in Brandenburg unweit der Grenze in Lebus gesichtet. Das Amt Lebus gab das Tier zum Abschuss frei. Weil Wisente aber europaweit dem Schutz der FFH-Richtlinie (Flora-Fauna-Habitat) unterliegen und als Tierart von gemeinschaftlichem Interesse gelten, ist ein Abschuss nur in absoluten Ausnahmefällen auf der Grundlage des Naturschutzgesetzes erlaubt.

Mit Unterstützung des Brandenburger Umweltministeriums startete 2019 das interregionale Projekt „LosBonasus – Crossing! Verbesserung des grenzüberschreitenden Wildtier-Managements für Wisent und Elch“. Wissenschaft, Wildtiermanagement, Umweltschutz und Forstbetriebe arbeiten darin gemeinsam an einem grenzüberschreitenden Management.

Die Publikation des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz „Der Wisent auf Wanderschaft“ informiert über den Lebensraum und das Verhalten dieser imposanten, aber friedliebenden Tiere. Sie gibt Tipps, wie man sich bei einer eventuellen Begegnung mit dem Wisent verhalten und an wen man sich wenden soll. Ein Abschuss aus Unkenntnis des Verhaltens der Tiere muss vermieden werden.

Generell sind Wisente menschenscheue Tiere. Sollte ein Exemplar gesichtet werden, sind umgehend Landes- und Kreisbehörden zu kontaktieren. Die Tiere dürfen nur aus sicherer Distanz – also mit Abstand von mindestens 100 Metern – beobachtet werden. Es ist außerdem darauf zu achten, die Tiere nicht zu beengen oder einzukreisen, damit ihnen die Flucht möglich bleibt. Wenn der Wisent näherkommt, wird empfohlen, sich akustisch bemerkbar zu machen, Ruhe zu bewahren und sich nicht hektisch zu bewegen. Sollten Tiere aggressiv werden, verdeutlichen sie das mit Kopfschütteln, Aufwühlen des Bodens, heftigen Schwanzbewegungen oder mit einem drohenden Knören.

Die Broschüre ist auf der Internetseite des Ministeriums als Download erhältlich oder kann in gedruckter Form bestellt werden:

https://mluk.brandenburg.de/mluk/de/ueber-uns/oeffentlichkeitsarbeit/veroeffentlichungen/detail/~01-12-2020-der-wisent-auf-wanderschaft

Der Spatz machts

Haus- und Feldsperling waren die meistgesehenen Vögel im Havelland bei der Stunde der Wintervögel

Havelland.  Auch in diesem Winter hatte der NABU wieder zur winterlichen Vogelzählung geladen. Diesmal landeten im Havelland gleich zwei Sperlingsarten auf den obersten Rängen. Auf Platz eins der Haussperling, gefolgt vom Feldsperling. Platz drei und vier ging and die Meisen, für die Kohlmeise ging es auf den dritten Platz, ihre Verwandte die Blaumeise folgte auf Rang vier. 654 Vogelfreunde im Landkreis hatten ihre Beobachtungen aus 436 Gärten an den NABU übermittelt.

Foto: Pixabay

Im Land Brandenburg waren ebenfalls die genannten Vogelarten unter den ersten Vier. Nur in etwas anderen Reihenfolge. Haussperling, Kohlmeise, Feldsperling, Blaumeise, auch hier blieben Spatz und Meise auf dem Siegertreppchen. 10 376 Naturfreunde hatten im gesamten Land die gefiederten Besucher in 6783 Gärten gezählt.

Das Vogelhäuschen im Garten, beliebter Anlaufpunkt für die Vögel und toller Ausgangspunkt für die Vogelzählung. Foto: Pixabay

Einen Rekord gab es wieder bei den Teilnehmern, 204 000 freiwillige Vogelbeobachter konnten vermeldet werden, das waren rund 60 000 mehr Teilnehmer als im letzten Jahr. Rund 5 Millionen Vögel haben sie notiert und auch im Bundesvergleich liegt der Haussperling mit fast einer Million Sichtungen vor allen anderen Vogelbeobachtungen. Noch liegen die endgültigen Auswertungen nicht vor, doch es lässt sich bereits sagen, dass der milde Winter auch Auswirkungen auf die Vogelzählung hatte. So mancher Waldvogel blieb lieber wo er war, statt auf das Nahrungsangebot im Garten der Menschen zurückzugreifen. Und so wurden weniger Eichelhäher und Kleiber, dafür mehr Rotkelchen und Sperlinge gesehen.

Der Eichelhäher blieb lieber im Wald. So hat das Wetter deutliche Auswirkungen auf die Ergebnisse bei den Vogelzählungen. Foto: Pixabay

Gespannt war man beim NABU über die Ergebnisse zu den Meisenbeständen. Die Meisen waren im letzten Jahr von der Suttonella-Erkrankung heimgesucht worden. Es wurden 16 Prozent weniger Blaumeisen gezählt, ob es hierbei einen Zusammenhang gibt, will der NABU noch prüfen.

Tauben haben es nicht leicht, ihr schlechter Ruf ist unberechtigt und hält sich dennoch. Foto: Pixabay

Zu den Gewinnern der Zählung gehört auch die Ringeltaube. Platz acht für die größte Taubenart Mitteleuropas.