Afrikanische Schweinepest: Wildschweinentnahme in der ersten weißen Zone beginnt

Pressemitteilung des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz vom 1. Dezember 2020

Die weiße Zone, die doppelte Umzäunung des ersten Kerngebiets in den Landkreisen Oder-Spree und Spree-Neiße, ist fast abgeschlossen. Nach vollständiger Eingrenzung kann die Entnahme der Wildschweine aus diesem Gebiet beginnen. Die Staatssekretärinnen der zuständigen Ministerien für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz (MSGIV) sowie Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK) machten sich vor Ort ein Bild und informierten sich über die zur Wildschweinentnahme aufgestellten Fallen.

Bei ihrem Besuch in der weißen Zone bei Neuzelle zeigten sich die Leiterin des ASP-Landeskrisenstabs, Verbraucherstaatssekretärin Anna Heyer-Stuffer und Agrarstaatssekretärin Silvia Bender beeindruckt von den Arbeiten, die in den vergangenen Wochen geleistet wurden: rund 125 Zaunkilometer wurden verbaut und mehr als 120 Lebendfallen werden aufgestellt. Mit Unterstützung unter anderem der Bundeswehr, des Technischen Hilfswerks und vieler Helferinnen und Helfer vor Ort wurde die weiße Zone mit rund 250 Quadratkilometern um das erste Kerngebiet mehrfach nach Fallwild abgesucht.

Anna Heyer-Stuffer: „Die Vorbereitungen waren gründlich, jetzt können wir den nächsten wichtigen Schritt in der Tierseuchenbekämpfung gehen. Ziel unserer Maßnahmen ist die zügige, möglichst vollständige Entnahme des Schwarzwildes in der weißen Zone, so dass so die Infektionsketten wirksam durchbrochen werden können und sich die ASP möglichst nicht weiter nach Westen ausbreitet.“

Silvia Bender: „Nach dem ersten bestätigten ASP-Fall durfte keine Jagd betrieben werden, um die Tiere nicht aufzuscheuchen. Mit dem Zaunschluss wird die Tierseuchenbekämpfung nun mit jagdlichen Maßnahmen fortgesetzt. Wichtig ist, schnell und breitflächig das Schwarzwild zu entnehmen. Dafür kommen vor allem feste und mobile Lebendfallen zum Einsatz, in denen die Tiere gefangen und gezielt erlegt werden. Schon jetzt danke ich den Jagdausübenden für ihre Unterstützung.“

Innerhalb der festgelegten Restriktionszonen (Kerngebiet, weiße Zone, gefährdetes Gebiet, Pufferzone) hat die vollständige Entnahme von Wildschweinen in der weißen Zone oberste Priorität. Neben der Fallenjagd sind Einzel- und Bewegungsjagden auf Anordnung der Behörden möglich. Für die Entnahme und Ablieferung an den Abgabestellen der Landkreise zahlt das Land eine Aufwandsentschädigung von 30 Euro (unter 30 Kilo Lebendgewicht) und 50 Euro (über 30 Kilo Lebendgewicht). Andere Wildarten dürfen vorläufig nicht bejagt werden.

Innerhalb des Kerngebiets sind ebenfalls Fallen- und Einzeljagd auf Anordnung des Kreises wieder möglich. In den Restriktionszonen außerhalb der weißen Zone gibt es keine jagdlichen Einschränkungen.

Der erste ASP-Ausbruch beim Schwarzwild ist im Land Brandenburg am 10. September 2020 amtlich festgestellt worden.

Die Afrikanische Schweinepest ist eine ansteckende Allgemeinerkrankung der Schweine (Haus- und Wildschweine), die fast immer tödlich verläuft und unheilbar ist. Es gibt keine Möglichkeit, die Schweine durch eine vorbeugende Impfung zu schützen. Die Erkrankung kann direkt von Tier zu Tier oder indirekt über kontaminierte Gegenstände (Kleidung, Schuhe, Fahrzeuge) und Futter in andere Gebiete durch den Menschen übertragen werden. Für den Menschen und andere Tierarten ist die ASP nicht ansteckend oder gefährlich.

Mehr Informationen: https://msgiv.brandenburg.de/msgiv/de/themen/verbraucherschutz/veterinaerwesen/tierseuchen/afrikanische-schweinepest/

Total im Trend, Totholzhecken und Ecken

Totholz schafft Lebensraum, klingt ein wenig verrückt, ist aber so

Eine der günstigsten Varianten Insekten im Garten einen Lebensraum nach ihrem Geschmack anzubieten, Vögeln, kleinen Säugern und Reptilien Schutz und Nahrung zur Verfügung zu stellen sind, sich Totholzecken oder Totholzhecken. Nutzen lässt sich dafür alles, was der Herbstabschnitt hergibt, Äste, Laub, Reisig und Gräser.

Was bei den Herbstarbeiten im Garten anfällt, kann als Baumaterial für eine Hecke dienen.
Foto: Pixabay

Der Lebensraum Totholzecke ist rar geworden, in den zumeist sehr aufgeräumten Gärten und Parks. Dabei bieten diese tierischen Luxushotels Unterschlupf für Igel, Blindschleichen, Kröten, Eidechsen und Insekten. Sie sind Winterquartier und beliebtes Buffett, fast alles was diesen Lebensraum ausmacht, wird auch gern zum Nestbau verwendet. Und mit ein bisschen dekorativen Händchen wird daraus ein echtes Schmuckstück. Begleitpflanzen wie Gräser, Farn und Kletterpflanzen, empfiehlt zum Beispiel der NABU. Daneben noch ein Steinhaufen und ein Teich, fertig ist ein echter Blickfang, dessen Bewohner sicherlich für manch kleines Gartenabenteuer sorgen. Nostalgisch und romantisch kommen die Benjeshecken daher. Für eine solche Naturhecke werden Holzpfeiler in zwei Reihen in den Boden gesetzt und dazwischen das Totholz aufgeschichtet. Höhe und Breite kann selbst bestimmt werden.

Über Steinhaufen freuen sich auch diese niedlichen Kumpels hier
Foto: Pixbay

Totholz zählt laut dem NABU zu den lebendigsten Lebensräumen. Für die blaue Holzbiene, gewöhnliche Löcherbiene, gemeine Goldwespe, Goldrosenkäfer und gemeinen Widderbock ist dieser Lebensraum auch Lebensgrundlage.

Der NABU hat auf den Streuobstwiesen bei Falkensee auch einen schönen Steinhaufen angelegt
Foto: Silvia Passow

Nicht nur im Privatgarten sind Totholzhecken ein schöner und sinnvoller Beitrag zum Artenschutz. Auch die Kommunen können solche Lebensräume einrichten. Der Bauhof der Gemeinde Wustermark hat im Ortsteil Priort eine Totholzecke angelegt. Jens Kroischke, Leiter des Bauhofes, hat hier sogar auf mehrere Etagen gebaut. Steinpackungen und unterirdische Hohlräume haben er und sein Team angelegt, damit möglichst viele Ansprüche der zukünftigen Bewohner gedeckt werden. Ein Sandrand kommt noch drum herum, kündigt Kroischke, der hier möglichst vielen Insekten, Vögeln, Zauneidechsen und Kleinsäugers eine gemütliche Unterkunft anbieten möchte.

Und sie liebt auch die Verstecke im Holz. die Blaue Holzbiene, Wappentier dieser Seite
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