Einheitsjubiläum in Potsdam: Neue Ufer aus der Vogelperspektive und Glücksorte in Brandenburgs Naturlandschaften

Pressemitteilung des Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz vom 3. September 2020

Potsdam – Unter dem Motto „Auf zu neuen Ufern“ präsentiert sich das Land Brandenburg anlässlich des 30. Einheitsjubiläums auf dem Potsdamer Alten Markt. Das Agrar- und Umweltministerium ist gleich zweimal – mit dem Landesamt für Umwelt und über den Verband pro agro – vom 5. September bis zum 4. Oktober dabei.

30 Jahre Nationalparkprogramm der DDR

In die „30 Tage zu 30 Jahren Deutscher Einheit“ gehört auch ein Jubiläum, auf das Naturschützerinnen und Naturschützer in den neuen Bundesländern besonders stolz sind: Kurz vor der Selbstauflösung, am 12. September 1990, wurde vom letzten Ministerrat der DDR das Nationalparkprogramm verabschiedet. Es betraf zehn Prozent der Fläche der damaligen DDR. Brandenburger Naturschützer waren unter den Initiatoren – Umweltminister Klaus Töpfer prägte den Begriff vom „Tafelsilber der deutschen Einheit“.

Brandenburgs Umweltminister Axel Vogel: „Heute verfügt Brandenburg über drei Biosphärenreservate, 11 Naturparks und den Nationalpark Unteres Odertal. Über ein Drittel der Fläche unseres Bundeslands werden von diesen Gebieten, die heute als Nationale Naturlandschaften bezeichnet werden, eingenommen. Unser Nationalpark wurde übrigens erst 1995 endgültig rechtlich gesichert und begeht demzufolge in diesem Jahr sein 25. Gründungsjubiläum. Er ist in doppelter Hinsicht ein Solitär – Brandenburgs einziger Nationalpark und deutschlandweit der einzige Flussauen-Nationalpark. In unseren von der UNESCO anerkannten Biosphärenreservaten und in unseren Naturparks stellen wir uns dem Anspruch, Landnutzungen mit dem Schutz intakter Natur- und Kulturlandschaften so zu verbinden, dass sie als Modell für eine nachhaltige Entwicklung für andere Regionen dienen können.“

https://mluk.brandenburg.de/mluk/de/umwelt/natur/naturlandschaften/

Den Flüssen wieder mehr Raum geben

Das Agrar- und Umweltministerium nimmt das Motto wörtlich und wird mit dem Landesamt für Umwelt Brandenburgs neue, wilde und gezähmte Ufer an Oder und Elbe im Film aus der Vogelperspektive vorstellen.

Die derzeitigen Pegelstände an Brandenburgs Flüssen sind ein Gradmesser dafür, dass die Klimakrise im Herzen Mitteleuropas angekommen ist. Die Zahl der Extremwetterereig

nisse hat zugenommen. Zwar sind es seit den letzten drei Jahren vor allem Niedrigwasserstände, die an den Flüssen des Landes Probleme bereiten. Nicht vergessen sind aber die Hochwasser an Oder und Elbe, die für Gefahren für Leib und Leben sorgten und große Schäden verursachten. Sie führten dazu, dass die betroffenen Regionen in das gesamtdeutsche Bewusstsein rückten und die Menschen dort eine Welle der Solidarität erleben durften. Zum nationalen Ereignis wurde ganz besonders das Oderhochwasser 1997, das vielen auch jenseits Brandenburger Grenzen durch Bilder einer vom Wasser eingekreisten Rinderherde, von aus den Fluten herausragenden Höfen, von Sandsackwällen und von unermüdlichen zivilen und militärischen Helfern bei der Deichverteidigung in Erinnerung blieb.

An Oder und Elbe wurden neue Deiche gebaut und Altdeiche an die aktuellen technischen Standards und das hundertjährliche Hochwasser angepasst. Daraus resultiert eine nachhaltige Verbesserung des Hochwasserschutzes und des Schutzniveaus. Auf dem Alten Markt zeigt das Landesamt für Umwelt, dass ein Deich nicht einfach nur ein Sandwall, sondern ein anspruchsvolles, technisches Bauwerk ist. Eine der wichtigsten Schlussfolgerungen aus den Extremereignissen war jedoch, dass Flüssen wieder mehr Raum gegeben werden muss. Nach den verheerenden Hochwassern im Juni 2013 im Elbe- und Donaugebiet haben sich Bund und Länder auf das Nationale Hochwasserschutzprogramm mit überregional wirksamen Maßnahmen zum Hochwasserschutz verständigt. Durch Deichrückverlegungen und gesteuertem Hochwasserrückhalt (zum Beispiel Flutpolder) soll den Flüssen wieder ein Stück ihrer natürlichen Überflutungsfläche zurückgegeben werden.

Paradies für Vogelfreunde

Brandenburg ist ein Paradies für Bird Watcher. Wer hier mit Kamera und Fernglas unterwegs ist, hat gute Chancen, auf das eine oder andere seltene Exemplar zu treffen. Aber auch dann, wenn eine Art in großer Zahl auftritt, ist das Erlebnis spektakulär, zum Beispiel in der Zeit des Kranich-Abflugs im Herbst. Kraniche gelten in Japan als Vögel des Glücks – vom Alten Markt geht es zu Glücksorten in Brandenburgs in 15 Nationalen Naturlandschaften, in denen diese Vögel anzutreffen sind. Einigen Brandenburger Vögeln wird man auf dem Alten Markt begegnen. Mehr zum Thema bietet das Heft „Brandenburg aus der Vogelperspektive“, das kostenfrei hier bestellt werden kann (Direktlink):

https://mluk.brandenburg.de/mluk/de/ueber-uns/oeffentlichkeitsarbeit/veroeffentlichungen/detail/~21-01-2020-brandenburg-aus-der-vogelperspektive

per Mail: bestellung@mluk.brandenburg.de

Verband pro agro wirbt für regionale Produkte aus Brandenburg

Mit seiner Präsentation stellt der Verband zur Förderung der Entwicklung des ländlichen Raumes in Brandenburg und Berlin – pro agro e.V. – die Leistungsfähigkeit der brandenburgischen Land- und Ernährungswirtschaft in den Mittelpunkt. Wie auf dem Alten Markt sind die Mitglieder des Verbands seit drei Jahrzehnten in der Brandenburg-Halle auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin, auf Brandenburgischen Landwirtschaftsausstellung in Paaren/Glien oder auch bei der Ausrichtung der Brandenburger Landpartie Partner des Agrar- und Umweltministeriums. Nach der Talsohle in den Umbrüchen der Nachwendezeit haben sich beide Wirtschaftsbranchen stabilisiert und sorgen landesweit für Wertschöpfung und Arbeitsplätze. Regionale Spezialitäten wie Fläminger Kartoffeln, Spreewaldgurken, Sanddorn, Beelitzer Spargel, Eberswalder Würstchen, Frankfurter Bier, Cottbusser Leinöl oder Peitzer Karpfen waren es, die in den ersten Jahren nach der Wiedergründung des Landes Brandenburg, vor allem auf Messen und bei Produktpräsentationen, für Aufmerksamkeit und Anerkennung sorgten und so auch als „Türöffner“ wirkten.

www.proagro.de

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