Vier Pfoten zu Tiertransporten

Pressemitteilung von Vier Pfoten vom 7. August 2020
   
Hamburg, 07. August 2020 – VIER PFOTEN fordert während der aktuellen Hitzewelle in Deutschland, Lebendtiertransporte sofort auszusetzen. Diese sind für die in den engen LKW eingepferchten Rinder, Schweine, Schafe, Hühner und weitere so genannte Nutztiere eine einzige Tortur. Darüber hinaus bittet die internationale Stiftung für Tierschutz die Bevölkerung um erhöhte Aufmerksamkeit und darum, in der Hitze abgestellte Transporter bei der Polizei zu melden.

Viele Tiertransporte in Drittländer wurden derzeit anscheinend gestoppt. Abgefertigt werden aber weiterhin Transporte innerhalb Deutschlands und innerhalb der EU – bei aktuell über 30 Grad. Laut EU-Verordnung dürfen Langzeittransporte bei Temperaturen über 30 Grad nicht genehmigt werden. Dies gilt für die gesamte Strecke und damit auch für Transporte, die von Deutschland mit seinen derzeit schon sehr hohen Temperaturen in noch heißere Zielgebiete wie Spanien gehen.  

Dennoch finden diese Fahrten mangels regelmäßiger Kontrollen und oft lax abfertigender Veterinärinnen und Veterinäre viel zu häufig statt – dabei sterben immer wieder Tiere aufgrund von Hitzestress und Erschöpfung.  

„Wir fordern die Bundesländer sowie die Veterinärbehörden auf, aktuell keine Tiertransporte zu genehmigen. Darüber hinaus müssen die Kontrollen verschärft und Vergehen konsequent bestraft werden. Dass Bundesministerin Julia Klöckner nach dem letzten heißen Sommer eine viel zu lasche Änderung der deutschen Transportverordnung vorgelegt hat, ist ein Hohn für jedes Tier, das in brütender Hitze seinem Tod entgegenfährt. Das gesamte System Tiertransporte muss auf den Prüfstand und der Transport lebender Tiere durch Fleisch oder Genmaterial ersetzt werden“, sagt Rüdiger Jürgensen, Geschäftsführer VIER PFOTEN Deutschland

Tiere leiden unter der Hitze: Halten Sie die Augen offen  
„Insbesondere Schweine und Geflügel leiden extrem bei Hitze. Die Tiere können nicht schwitzen und sind zudem anfällig für Herz-Kreislauf-Probleme. Das Risiko zu kollabieren, erhöht sich durch die Enge auf dem Transporter zusätzlich. VIER PFOTEN appelliert daher auch an die Bevölkerung, die Augen offenzuhalten und in der Hitze abgestellte Viehtransporter bei der Polizei oder Feuerwehr zu melden. Eine rechtzeitige Abkühlung kann das Leid der Tiere reduzieren“, so Daniela Schneider, Kampagnenverantwortliche für Tiertransporte bei VIER PFOTEN. Weitere Informationen, wie sich Hitzestress für Nutztiere vermeiden lässt und wo man die richtigen Ansprechpartner findet, erfahren Sie hier.
Ein ausführliches Hintergrundpapier zu Tiertransporten finden Sie hier.

 

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