Auszeichnung für „Schwalbenfreundliches Haus“ in Pausin

Der NABU verlieh in Pausin die Plakette „Schwalbenfreundliches Haus“

Schönwalde-Glien/Pausin.  Am Freitag verlieh der NABU Osthavelland in Pausin die Plakette mit Urkunde „Schwalbenfreundliches Haus“ an die Familie Bannasch. Seit beinahe zwei Jahrzehnten lässt die Familie Rauschwalben bei sich am Haus und den Pferdestallungen nisten. Die für die Aufzucht ihrer Jungen notwendigen Insekten finden die Schwalben in der Umgebung der Pferde und halten diesen damit die surrenden Plagegeister vom Hals. Familie Bannasch unterstützt und fördert mit ihrem Engagement die Population der Rauchschwalben. Durch ihren Einsatz konnten viele der als Glücksboten geltenden Vögel das Licht der Welt erblicken.

Verleihung der Auszeichnung an Familie Bannasch
Foto: Konrad Bauer

Der Brutbestand der Rauchschwalben in Deutschland, hat sich laut Konrad Bauer vom NABU Osthavelland, in den letzten 50 Jahren halbiert. „Die Rauschschwalbe hat in den letzten Jahren unter dem Rückgang der Weidewirtschaft und dem Verlust von strukturellen Landschaftselementen Bestandseinbußen erlitten. Leider wird ihr auch häufig der Brutplatz an Gebäuden und Stallungen verwehrt“, sagt Konrad Bauer der gemeinsam mit Monika Weber, ebenfalls NABU Osthavelland, die Auszeichnung überreichte.

Als Gebäude-Innenbrüter sind die Schwalben auf die Toleranz des Menschen angewiesen. Neben dem Mangel an Brutplätzen leiden die Schwalben auch an den abnehmenden Insekten-Beständen. Eine Rauschwalbe verspeist täglich 11 Gramm Insekten. Das heißt in der Zeit von April bis September, während sie in unseren Breiten lebt, futtert sie rund 2000 ! Stechmücken und 600 Blattläuse weg. Das entspricht einer Menge von 1,8 Kilogramm Insekten. Den Rest des Jahres verbringen die etwa 19 Zentimeter großen Zugvögel südlich der Sahara, in Afrika. Ende April kommen die Rauschwalben, deren Bäuche weiß und deren Rücken glänzend blau in der Sonne leuchten, zum Brüten zurück. Sie legen 4-5 Eier, die sie in 15 Tagen ausbrüten. Nach 24 Tagen sind die Nestlinge flügge. Und manchmal brüten die Schwalben noch ein zweites Mal im gleichen Jahr. Etwa 8 Jahre alt kann eine Rauchschwalbe werden.

Ein Nest voller Glück, kleine Rauchschwalben
Foto: Eppo Bannasch

Rund 350 000 Rauchschwalben brüten in Deutschland. Wenn die Tiere aus ihren Winterquartieren zurückkehren, suchen sie gern die bestehenden Nester auf. Es folgt eine Renovierung, sprich, die Vögel richten sich im alten Nest wieder ein. Rauchschwalben und ihre Nester sind ganzjährig geschützt. Das Zerstören von Schwalbennestern ist eine Ordnungswidrigkeit, die mit bis zu 50 000 Euro geahndet werden kann.

Für den wichtigen Beitrag zum Artenschutz werden in Brandenburg regelmäßig Hausbesitzer, die Schwalben einen sicheren Brutplatz bieten, vom NABU ausgezeichnet.

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