Unterwegs mit der Blauen Holzbiene, die kleine Abenderunde, vom Dunkel ins Licht

Heute geht es zu einer gemütlichen Runde zum abendlichen Austrudeln. Bewegung mit Licht und Schatten, im Wald und auf den Felden. Ungefähr eine halbe bis dreiviertel Stunde Gehzeit einplanen. Abstecher sind möglich, entsprechend länger kann der Rundweg dauern. Die Strecke ist teilweise befestigt, teilweise sandig. Bei der anhaltenden Trockenheit dürften Kinderwagenräder hier ihre Schwierigkeiten haben.

Ausgangspunkt ist die Nauener Straße auf Höhe der Fleischerei Gädecke. Die Nauener Straße überqueren und in die Mannheimer Straße laufen. Der Weg führt zunächst durch ein Wohngebiet, hier stehen überwiegend Einfamilienhäuser. Ein bisschen über die Gartenzäune schauen, vielleicht findet sich die eine oder andere Inspiration für den eigenen Garten. Nun links abbiegen in die Tübinger Straße, nächste Möglichkeit rechts abbiegen, in die Heidelberger Straße.

Am Ende der Heidelberger Straße führt der Weg direkt in den Wald. Eintauchen in die grüne Welt, den erwachenden Frühling genießen. Die Blumen am Wegesrand bestaunen und weiter geradeaus laufen. Wie ein dichter Tunnel schließen sich die Baumkronen über dem Weg zusammen. Und am Ende des Tunnels, das Licht.

Foto: Silvia Passow

Dem Weg zum Licht folgen und mit jedem Schritt die Vorfreude genießen, gleich wird es heller und dann……. Das warme Sonnenlicht auf der Haut spüren. Der Wald liegt nun hinter uns.

Foto: Silvia Passow

Wer der Runde folgen möchte läuft nach rechts, Abstecher über die Wiese, dem Pfad nach links folgend, sind möglich. Die Bäume bilden einen hübschen Blickfang. Weite Wiesen, von der Bahntrasse begrenzt. Der Wind streicht durch die Gräser, vielleicht zieht ein Mäusebussard seine Kreise. Wer nur der Runde folgen mag, geht den Weg, rechts liegt der Wald, linkerhand die Wiese.

Foto: Silvia Passow

Rechts wird der Wald bald von einem Grundstück unterbrochen. Und auch auf der rechten Seite des Weges wird ein Grundstück sichtbar. Wer hier nun weiter gerade aus läuft kommt nach ungefähr zehn Minuten zum Gestüt Damsbrück. Von dort kann der Rückweg über den Havelländer Weg angetreten werden. Oder gleich hier recht abbiegen. Es geht etwas bergauf und dann wieder hinunter, dem Weg folgen. Der Wald lichtet sich, rechterhand stehen nun wieder Häuser. Wir sind wieder auf der Mannheimer Straße angekommen. Sie führt zurück zur Nauener Straße und damit zum Ausgangspunkt der kleinen Abendrunde.

Foto: Silvia Passow

Unterwegs mit der Holzbiene Ab durch die Mitte, von Falkensee Richtung Spandau – Felder, Wiesen, schöne Ausblicke und Geschichte

Blick über die Koppel
Foto: Silvia Passow

Bewegung gegen Corona-Blues, heute geht es ab durch die Mitte, von Falkensee nach Spandau. Streckenbeschreibung: Schöner Spazierweg, Kinderwagentauglich, kann auch gut mit dem Fahrrad befahren werden. Unterwegs gibt es keine Einkehrmöglichkeit, es werden keine Ausgaben für Eintritt oder ähnliches fällig. Wenn die Corona-Beschränkungen gelockert werden und es erlauben, gibt es ausreichend Möglichkeiten für ein Picknick. Für Radler, die Strecke kann erweitert werden. Was gibt es zu sehen? Wiesen, Felder im Wandel der Jahreszeiten, Pferde, schöner Blick zum Dorfanger, Geschichtspark Falkensee und die Panzerteiche.

Schöner geht der Blick auf die Kirche kaum
Foto: Silvia Passow

Der erste Falkenseer Ausflug mit der BlauenHolzbiene startet in der Bahnhofstraße. Beim Friseur „Cordes“ geht es ab durch die Mitte, der Weg führt von Falkensee Richtung Spandau. Fernab von Autos und anderen Verkehrslärm, vorbei an ein paar Privatgrundstücken, wird es schon bald ländlich. Auf der Koppel tummeln sich Pferde und es riecht auch nach Land.

Foto: Silvia Passow

Den Weg nun einfach folgen, immer der Nase nach, wobei es sich lohnt auch mal nach rechts oder links abzuweichen, den Blick über die Wiesen schweifen lassen. Linkerhand schaut der Kirchturm aus dem Grün.

Foto: Silvia Passow

Vom Verkehr auf der nach Berlin führenden Straßen bekommt man hier nicht viel mit. Es geht weiter über die Kölner Straße, durch die Unterführung hindurch, dem Wegweiser zum Geschichtspark folgen.

Foto: Silvia Passow

Weiter geht es ein Stück durch das Wohngebiet, die Hamburger Straße an der Geschwister Scholl überqueren und wieder rein ins Grüne. Eine Informationstafel weist auf die Geschichte des Außenlagers Sachsenhausen in Falkensee hin. Viel geblieben ist nicht, Fundamente und eine Häftlingsbaracke, deren Zustand ist spricht nicht unbedingt für ein ausgeprägtes Geschichtsbewusstsein der Verantwortlichen.

Die einzige noch erhaltene Häftlingsbaracke in Falkensee
Foto: Silvia Passow

Ein Blick lohnt sich auch auf die malerischen Panzerteiche, auch Panzerseen genannt. Die eher unromantischen Namen Panzerteiche und Panzerstraße erinnern an die Vergangenheit, als hier die Demag (Deutsche Maschinenbau Aktiengesellschaft) schwere Panzerfahrzeuge baute. In den Werken mussten auch die Zwangsarbeiter aus der KZ-Außenstelle unter mörderischen Bedingungen schuften.

Foto: Silvia Passow

Für Radler, wer nun möchte, kann über der Staakener Heuweg den Berliner Mauerweg erreichen und eine ausgiebige Fahrradtour fortsetzen.

Foto: Silvia Passow

Blümchen sucht Paten

In Wustermark können Blühpatenschaften übernommen werden

Wustermark.  Bereits im letzten Jahr hatte Landwirt Uwe Jürgens aus Wustermark die Idee, an seinem Ackerrand, Blühstreifen auszusäen und dafür Patenschaften anzubieten. Mit großem Erfolg, es fanden sich ausreichend Blühpaten, die für einen finanziellen Anteil Paten von Sonnen- und Kornblume wurden. Dieses Jahr hat er an den Rändern seiner Felder auf rund 21 000 Quadratmetern Fläche bienenfreundliche Saatgutmischungen ausgebracht. Für 25 Euro kann eine Patenschaft über 50 Quadratmeter bienenfreundlichen Ackerrandstreifen erworben werden. Jürgens kauft das Saatgut, bringt es aus, lässt wachsen und blühen, wo er sonst seine Feldfrüchte angebaut hätte. Landwirt Jürgens möchte damit den Insekten eine Zukunft geben. Gleichzeitig soll das Projekt zum Mitmachen im eigenen Garten oder dem Balkon anregen. Oder eben zur Beteiligung auf dem Feld, mit einer Blüh-Patenschaft.

Symbolbild, bunte Blumen, in Wustermark müssen die Blumen erst noch wachsen
Foto: Pixabay

Blühpaten vom letzten Jahr sind wieder dabei

30 Blühpaten sind bereits am Start und zu Jürgens großer Freude sind auch viele aus dem letzten Jahr wieder dabei und haben wieder eine Patenschaft übernommen. Die Saat hat er bereits am letzten Märztag ausgebracht. „Die Saat soll in den nächsten vierzehn Tagen auflaufen und dann ab Mai bis September blühen“, sagt Jürgens. Eine gute Portion Regen wäre dabei hilfreich, setzt er nach. Damit Felderbse, Lupine, Sommerwicke, Phacelia, Sonnenblume, Inkarnatklee, Alexanderinerklee, Ölrettich, Leindotter, Senf, Kornblume, Klatschmohn und Saflor, alle enthalten in der Mischung Lippstädter Blütenparadies, ihre bunte Farbenpracht zeigen. Dazu kommen noch Dill, Persischer Klee, Ringelblume und einige Blumen mehr aus der Mischung Viterra Biene.

Im letzten Jahr hatte Landwirt Uwe Jürgens ( dritter von links) zum ersten Mal Blühpaten gesucht und unter anderen in der Kommunalpolitik gefunden.
Foto: Silvia Passow

Zuckerrüben, Hafer und Mais

Das sind die Hauptfeldfrüchte, mit denen Landwirt Jürgens sein Geld verdient. Auf 20-30 Hektar baut Jürgens jedes Jahr sogenannte Zwischenfrüchte an. Diese sollen die Nährstoffe im Boden sammeln, erklärt er. Sie schützen den Boden vor Auswaschung, helfen beim Aufbau von Humus, um die Bodengare zu fördern. Darunter versteht man den Idealzustand des fruchtbaren Bodens. Jürgens sagt: „Insgesamt schaffe ich damit gute Anbaubedingungen. Die Zwischenfrüchte werden in der Regel organisch, durch Gärreste, Kompost oder Gülle, gedüngt und bis zum Winter stehengelassen. Hier erfolgt in dem Jahr kein Pflanzenschutz.“ Im Frühjahr folgt dann die Hauptfrucht, die Zuckerrüben, der Hafer, der Mais, sagt Jürgens. „Auch diese Flächen werden gern von Insekten besucht und zur Nahrungssuche oder als Habitat genutzt“, sagt Jürgens.

Eine Tankstelle, sie versorgt Bienen mit Nektar und den Menschen mit Wärme fürs Herz
Foto: Pixabay

Sie sterben wie die Fliegen

Laut dem NABU (Naturschutzbund) sind seit 1980 die Bestände der Biomasse bei den Fluginsekten um 80 Prozent gesunken. Zu den Ursachen zählt der NABU die Zerstörung der Lebensräume, damit eine geringes Nahrungsangebot, Nistmöglichkeiten nehmen ab oder verschwinden gänzlich. Dazu der Einsatz von Insektiziden. Mit dem Insektenschwund verlieren andere Tiere, wie Vögel, ihre Nahrungsquellen. Die Insekten übernehmen auf Acker und im Garten die Bestäubung, der NABU spricht im Zusammenhang mit dem Insektensterben von einer Bestäubungskrise.

Landwirt Jürgens sagt, ganz ohne Insektizid schafft er es nicht auf seinen Feldern. Denn damit, sagt er, erspart er sich das Pflügen auf dem Acker. Pflügen bedeutet, erklärt er weiter, dass die Erde schneller austrocknet. Gerade im trockenen Brandenburg ist die Trockenheit ein großes Thema, sagt Jürgens. Damit keine Chemie auf dem bienenfreundlichen Ackerrandstreifen landet, setzt er technische Hilfe ein. Mittels moderner Verfahren wird punktgenau gespritzt, sagt der Landwirt.

Hoffen auf ein ähnliches Blütenmeer in Wustermark
Foto: Pixabay

Bunte Pracht am Ackerrand

Dass die Menschen sich auch in diesem Jahr, trotz Corona, für die Insekten und die Blühpatenschaften interessieren, freut den Wustermarker Landwirt ganz besonders. Somit wird es auch in diesem Jahr wieder an seinen Feldern blühen. Im letzten Jahr hatte Jürgens einen Ausflug aufs Feld für Blüh-Paten angeboten. Viele Paten waren der Einladung zum Blühpatentag gefolgt. Auf dem Acker konnten sie das bunt-leuchtende Ergebnis betrachten und die Landwirtschaft vor Ort erleben. Ob er diesen Ausflug auch in diesem Jahr anbieten kann, hängt nicht allein an ihm. Da ist auch noch Corona. Fürs erste würde Landwirt Jürgens sich einen schönen Landregen wünschen. Denn den bräuchte es, damit die bunte Pracht wachsen kann.

Landestierschutzbeauftragter Heidrich ruft zu Spenden für Tierheime auf

Pressemitteilung vom 14. April 2020

Unter der Corona-Krise leiden auch Tierheime. „Tierschutzvereine und Verbände, die mit großen Engagement vielfach Tierheime betreiben, berichten mir in diesen Tagen sehr oft über ihre Sorgen im Zusammenhang mit dem Corona-Geschehen. Die Finanzierung von Tierheimen ist vielerorts wirklich in großer Gefahr“, sagte Brandenburgs Landestierschutzbeauftragter Dr. Stefan Heidrich heute in Potsdam. Er startete deshalb den Corona-Spendenaufruf „Tierheime brauchen Ihre Hilfe“.

Landestierschutzbeauftragter Heidrich weiter: „Die Tierheime kommen an ihre Belastungsgrenze. Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer fallen aus. Das Stammpersonal arbeitet bereits präventiv im Schichtsystem, um keine Infektionsketten zuzulassen. Die Vermittlung von Tieren ist nur noch eingeschränkt möglich, die Vermittlungsrate sinkt spürbar. Dagegen werden weiterhin wie gewohnt Fund- und Abgabetiere in die Tierheime aufgenommen. Die Spendeneinnahmen sinken deutlich. Nebeneinnahmen aus Hundetraining und Tierbetreuung entfallen. Die Grundkosten fallen in den Tierheimen weiterhin an. Die Tiere müssen auch in Zeiten von Corona die Tiere weiter versorgt werden.“

Der Tierschutzbeauftragte bittet deshalb um Spenden für den Weiterbetrieb von vereinsgeführten Tierheimen. Brandenburgerinnen und Brandenburger sind aufgerufen, sich direkt an Tierheime zu wenden. Der Tierschutzbeauftragte bietet auch an, eine Koordination von Spenden zu übernehmen. So kann die Spendenbereitschaft unter dem Stichwort „Corona-Hilfe Tierheime“ an folgende E-Mail-Adresse mitgeteilt werden: tierschutz@msgiv.brandenburg.de.

Amerikanische Faulbrut: Sperrbezirk bei Hertefeld eingerichtet

Pressemitteilung des Landkreises Havelland vom 14.April 2020

Nachdem in einem Bienenstand im Nauener Ortsteil Hertefeld der Ausbruch der Amerikanischen Faulbrut festgestellt wurde, wird durch eine Tierseuchenbehördliche Allgemeinverfügung des Landkreises Havelland ein Sperrbezirk um den Ausbruchsort eingerichtet. In diesem befinden sich außerdem die Ortsteile Bergerdamm-Lager, Bergerdamm-Hanffabrik und Bergerdamm-Bahnhof. Westlich reicht der Sperrbezirk bis an die Siedlung Teufelshof, südlich bis Utershorst und nördlich bis an die Landkreisgrenze.

Die Amerikanische Faulbrut ist eine anzeigepflichtige Tierseuche, die nicht auf den Menschen übertragbar ist. Der Erreger ist ein sporenbildendes Bakterium, das von den Bienen in das Bienenvolk eingetragen wird, die Bienenbrut befällt und diese letztendlich abtötet. Bienen infizieren sich durch Kontakt zu anderen infizierten Bienenvölkern sowie beispielsweise auch durch Kontakt mit infizierten Honigresten aus leeren Honiggläsern.

Honiggläser sollten immer ausgewaschen werden, bevor sie im Altglas entsorgt werden
Foto: Pixabay

Der Eintrag des Erregers kann einige Zeit im Bienenvolk unerkannt bleiben. Daher sollen Imker, die mit ihren Bienenvölkern wandern oder die Bienenvölker verkaufen wollen, eine Futterkranzprobe oder Honigprobe nach Absprache mit dem Veterinäramt zur Untersuchung einsenden. Ein negatives Untersuchungsergebnis wird dann amtlich bescheinigt und ist Voraussetzung für das Verbringen von Bienenvölkern.

Laut Allgemeinverfügung sind alle Bienenvölker und Bienenstände im nun festgelegten Sperrbezirk unverzüglich auf die Amerikanische Faulbrut amtstierärztlich untersuchen zu lassen. Imker im oder Imker mit Bienenständen im betroffenen Gebiet sollen sich hierzu unter Angabe des Standortes und der Anzahl der Bienenvölker beim havelländischen Veterinäramt melden, um einen Termin für die amtliche Untersuchung zu vereinbaren. Bewegliche Bienenstände innerhalb des Sperrbezirks dürfen ferner nicht von ihrem Standort entfernt werden. Die angeordneten Maßnahmen sind notwendig, um eine Ausbreitung der Amerikanischen Faulbrut zu verhindern und weitere Bienenstände vor der Seuche zu schützen.

Wertvolle Pflanzpakete zu gewinnen

Mit der Initiative „Priort blüht auf“ soll für mehr Artenvielfalt sorgen

Wustermark/OT Priort.  Sylvia Gehrke will ihren Heimatort Priort noch bunter werden lassen. Für die Initiative „Priort blüht auf“ sucht sie Mitstreiterinnen und Insektenfreunde. Die ersten fünf Interessenten, die einen geeigneten, sonnigen und öffentlichen Pflanzstreifen vor ihrem Gartenzaun anlegen, können eines der Pflanzpakete mit einundzwanzig winterharten und insektenfreundlichen Blütenstauden erhalten. Damit wird Priort nicht nur bunter, sondern auch nachhaltiger, sagt Gehrke.

Über eine Vielfalt an Blumen freuen sich viele Insektenarten
Foto: Silvia Passow

Gehrke schafft mit dieser Aktion nicht die erste Insektentankstelle im Ort. Bereits vor zwei Jahren hat sie mit anderen Bürgern in einer Gemeinschaftsaktion mit 25 000 Frühblühern einen Blühstreifen vor der Bürgerbegegnungsstätte angelegt. Mit der Aktion vor den Haustüren der Menschen, kann sich jeder in seinem direkten Umfeld engagieren. Damit wäre viel gewonnen, sagt Gehrke weiter. „Und mit der Gemeinde Wustermark haben wir eine großartige Unterstützung“, sagt sie.

Wer sich um eines der fünf Pflanzpakete mit insektenfreundlichen Blühstauden der Gärtnerei Teske aus der Prignitz bewerben möchte, kann dies, mit einem Foto vom vorbereiteten Blühstreifen vor der Haustür, bis Donnerstag, 23. April unter folgender E-Mail-Adresse erledigen. Bewerbungen an: sylvia.gehrke@arcor.de Weitere Informationen finden sich in der Facebook-Gruppe „Priort blüht auf.“  

Turmfalken bekommen eine Unterkunft

Auch die Kirche in Buchow-Karpzow hat nun einen Nistkasten für Turmfalken

Von Silvia Passow

Wustermark/OT Buchow-Karpzow.  Balzende Turmfalken-Pärchen hat Konrad Bauer bereits in der Umgebung, der rund 250 Jahre alten Dorfkirche in Buchow-Karpzow, gesehen. Auch der rund 19 Meter hohe Kirchturm war dem Naturschützer des NABU (Naturschutzbund) schon oft aufgefallen. Konrad Bauer kümmert sich um die Turmvögel im Osthavelland. Er bringt Nistkästen in Kirchtürmen, Trafohäuschen und Scheunen an, bessert aus und repariert diese, wenn notwendig. Er kontrolliert die Gelege, zählt die Eier, freut sich, wenn die Küken schlüpfen und noch mehr, wenn die Jungvögel flügge werden. Auf diese Art lernt man die Kirchen im Osthavelland auch kennen und die in Buchow-Karpzow gehört zu jenen Kirchen, in denen Bauer bisher noch keine Nistkästen hatte aufhängen dürfen. „Wir hatten mal angefragt, vor etwa fünf Jahren“, sagt Bauer. Damals verlief Bauers Ansinnen im Sande, umso größer seine Freude, als jetzt die Anfrage vom Vorsitzenden des Gemeinderates und Ortsvorstehers, Harald Schöne kam, erzählt Bauer weiter. Und wie es der Zufall wollte, einen Nistkasten für Turmfalken hatte Bauer gerade noch da. Also Sachen packen und auf ging es, mit NABU-Kollegen Bernd Wiesecke, hinauf in den Kirchturm der schmucken Dorfkirche. Schmale, enge Stiegen erklimmen, das ausgespähte Fenster, hinter dem der Kasten angebracht wird, befindet sich direkt neben den beiden Kirchenglocken. Immerhin hat die Kleinere der beiden Glocken einen Durchmesser von 76 Zentimeter, die Glocke daneben sogar 90 Zentimeter. Wenn sie läuten, während da oben gearbeitet wird, hat man bestimmt für den Rest des Tages ein Klingeln im Ohr.

Das Glockengeläut stört die Turmfalken übrigens nicht, erklärt Konrad Bauen
Foto: Silvia Passow

Es bleibt bei der Vermutung, denn die beiden Männer sind flink, wissen, was sie machen und brauchen weniger als eine Stunde für ihr Werk. Der Nistkasten ist befestigt, wird nun mit Zeitungen ausgelegt und darauf kommt eine Schicht Sägespäne. Damit dürfte es sich wohl um eine volleingerichtete Falkenstube handeln, die hier nun bezogen werden kann. Von außen ist nicht viel zu sehen. Eine Holzlatte ragt, etwas schief, aus dem Turm. Die Leiste dient dem Falken zum Anflug ist absichtlich schief angebracht, damit der Marder sich nicht auf diesem Wege einschleichen kann, erläutert Bauer. Und damit nicht wieder andere Vögel den Nistkasten in Beschlag nehmen, hat er auf die Leiste „Turmfalken“ geschrieben, sagt Bauer lachend. Ortsvorsteher Schöne betrachtet das fertige Werk. „Dann muss ich jetzt wohl immer mit dem Fernglas spazieren gehen. Ich will ja schließlich wissen, ob und wann der Nistkasten genutzt wird“, sagt er.

Bauer kennt alle Kirchen im Osthavelland. Die von Buckow-Karpzow hat nun auch einen Nistkasten für Turmfalken
Foto: Silvia Passow

Das wird Bauer selbst auch kontrollieren. Mehr als fünfzig Nistkästen betreuen er und seine beiden Mitstreiter im Havelland. Für die Kirche in Buchow-Karpzow könnte er sich zusätzlich ein paar Nistkästen für Dohlen vorstellen, sagt er.

Konrad Bauer mit der neuen Einbauwohnung für Turmfalken
Foto: Silvia Passow

Die NABU Arbeitsgemeinschaft Dohlen, Turmfalken und Schleiereulen kümmert sich um die sicheren Nistmöglichkeiten für die sogenannten Turmvögel. Alle drei Vogelarten nisten bevorzugt in hohen Gebäuden, wie zum Beispiel den Kirchtürmen. Nicht immer sind die gefiederten Untermieter willkommen, denn neben ihrem Nistmaterial verteilen sie auch Ausscheidungen und Beutereste im Kirchturm. Für die Tiere sind die Türme auch nicht gefahrlos. In luftiger Höhe brüten kann herbe Verluste bei den Jungvögeln mit sich bringen, wenn diese abstürzen. Die Nistkästen, die Konrad Bauer aufhängt, verhindern dies. Sie ermöglichen den bedrohten Tierarten eine sichere Brut und Aufzucht ihrer Jungen. Gleichzeitig bleibt der Kirchturm sauber, denn die Tiere gelangen vom Nistkasten nicht ins Kircheninnere.

Ob Turmfalken lesen können zeigt sich bei der nächsten Inspektion
Foto: Silvia Passow

Die kleine NABU Arbeitsgemeinschaft freut sich über Mitstreiter und auch neue Standorte für Nistkästen in Kirchen, Trafohäuschen und Scheunen. Kontakt via E-Mail: Kobafa@web.de  Weitere Informationen, auch zu den anderen Arbeitsgruppen des NABU Osthavelland, unter: www.nabu-osthavelland.de

Deutscher Tierschutzpreis 2020: Bewerbungsphase startet

Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes vom 7. April

Am Donnerstag, 9. April, beginnt die Bewerbungsphase für den Deutschen Tierschutzpreis 2020. Besonders engagierte Tierschützer können dann bis Ende Juni für die Auszeichnung vorgeschlagen werden oder sich selbst bewerben. Der Deutsche Tierschutzbund vergibt den Preis gemeinsam mit den Zeitschriften FUNK UHR und Super TV und unterstützt von den Futtermarken Whiskas und Pedigree. Als Teil der Jury entscheidet Stefanie Hertel, Tierschutzbotschafterin des Deutschen Tierschutzbundes, mit über die Auswahl der Gewinner. Die Verleihung des Deutschen Tierschutzpreises findet am 19. Oktober im Berliner Meistersaal statt.

„Der Deutsche Tierschutzpreis zollt den Menschen Respekt und Anerkennung, die den praktischen ehrenamtlichen Tierschutz in Deutschland ausmachen: Helden des Alltags, die sich mit Leib und Seele für Tiere einsetzen und Zeit oder auch Geld opfern, damit Tiere ein besseres Leben führen können“, sagt Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Um die Arbeit der Preisträger zu unterstützen und damit den Tieren zu helfen, ist die Ehrung mit einem Preisgeld verbunden: Die Plätze eins bis drei sind mit insgesamt 6.000 Euro dotiert, der Preis für das tierschützerische Lebenswerk mit weiteren 1.000 Euro. Außerdem wird der mit 1.000 Euro prämierte Leserpreis der Zeitschriften FUNK UHR und Super TV verliehen.

Einsendefrist am 30. Juni

Wer sich selbst, eine andere engagierte Person oder Vereine oder Initiativen, die sich besonders für das Wohl der Tiere einsetzen, für den Deutschen Tierschutzpreis vorschlagen möchte, kann das tierschützerische Engagement auf maximal einer DIN-A4-Seite und mit bis zu drei aussagekräftigen Fotos vorstellen. Einsendungen sind per E-Mail oder per Post an die Redaktionen der FUNK UHR oder der Super TV zu richten: FUNK UHR, Kennwort „Deutscher Tierschutzpreis 2020“, Rotweg 8, 76532 Baden-Baden, E-Mail: tierschutzpreis@funkuhr.de oder Super TV, Kennwort „Deutscher Tierschutzpreis 2020“, Postfach 021117, 10122 Berlin, E-Mail: tierschutzpreis@supertv.de. Einsendeschluss ist der 30. Juni 2020. Aus den eingereichten Vorschlägen wählt eine unabhängige Jury die Sieger aus.

Mehr Informationen:

www.tierschutzbund.de/deutscher-tierschutzpreis

Erneute Begiftung der Wälder geplant

Pressemitteilung des NABU vom 7.April

NABU wehrt sich gegen die Pläne der Landesforst
Potsdam − Der Landesforstbetrieb plant in diesem Jahr erneut, mit Hubschraubern Kiefernforsten im Kreis Potsdam-Mittelmark mit dem Totalinsektizid „Karate Forst flüssig“ zu besprühen. Im Amtsblatt für Brandenburg ist eine Allgemeinverfügung des Landesbetriebes veröffentlicht worden, die ein Betretungsverbot vom 20. April bis 31. Mai 2020 für größere Waldbereiche bei Niemegk und Treuenbrietzen festlegt. Während es im letzten Jahr um die Bekämpfung des Kiefernschädlings Nonne ging, soll in diesem Jahr der Kiefernspinner bekämpft werden.

Mit der Allgemeinverfügung wird nur ein Betretungsverbot geregelt, die konkrete Festlegung der betroffenen Gebiete soll erst kurz vor der Befliegungsaktion erfolgen. Die Allgemeinverfügung selbst ist nicht rechtlich angreifbar. „Aber wir sind gewarnt und alarmiert,“ erklärt Friedhelm Schmitz-Jersch, Vorsitzender des NABU Brandenburg. Die Zulassung der Begiftungsaktion erfolgt durch das Landesamt für Ernährung, Landwirtschaft und Flurneuordnung in Frankfurt/ Oder. Der NABU hat die Behörde sofort angeschrieben und die Offenlegung sämtlicher Antragsunterlagen und die sofortige Bekanntgabe einer eventuellen Zulassungsentscheidung gefordert. „Wir werden voraussichtlich erneut gegen die Begiftung der heimischen Wälder das Verwaltungsgericht anrufen,“ erklärt Friedhelm Schmitz-Jersch weiter.

Der NABU hatte sich erfolgreich im Frühjahr letzten Jahres gegen die Ausbringung von Karate Forst flüssig im Kreis Potsdam-Mittelmark gewehrt. Allerdings konnten von vorgesehenen 8.000 ha Waldfläche nur 2.500 ha vor der Begiftung bewahrt werden, weil die Entscheidung erst durch die Berufungsinstanz, das Oberverwaltungsgericht, gefällt wurde. Viele Bürgerinnen und Bürger auch über die Region hinaus haben das Vorgehen des NABU ausdrücklich unterstützt.

2019 hatte der Landesforstbetrieb auf Grund seiner eigenen Erhebungen zur Entwicklung der Nonnenpopulation in den Kiefernforsten den Totalverlust der Wälder vorausgesagt. Wie sich in den Waldbereichen zeigte, die nicht beflogen wurden, waren die Kiefern tatsächlich nur gering von den Raupen der Nonne befallen. Die Prognosen des Landesforstbetriebes wurden damit ad absurdum geführt. Soweit dieser geringe Befall aufgetreten ist, haben sich die Bäume wieder vollständig erholt.
Das Totalinsektizid Karate Forst flüssig vernichtet neben den Raupen aller Schmetterlinge auch die natürlichen Gegenspieler des Kiefernspinners und alle weiteren vorkommenden Insekten in den Kiefernbeständen, bis hin in die Waldböden. Das ist ein schwerer Schaden für das ökologische Gefüge. Auch die Vogel- und Fledermausarten würden durch Futtermangel und Anreicherung des Giftes im Körper stark in Mitleidenschaft gezogen.


NABU begrüßt gefiederte Glücksboten

Pressemittelung des NABU vom 2.April


Schwalben mit Lehmpfützen und Nisthilfen unterstützen / NABU verleiht wieder Plakette „Schwaben willkommen!“


 Potsdam
− Die Boten des Glücks sind zurück! Die ersten Rauch- und Mehlschwalben treffen jetzt aus ihren Winterquartieren südlich der Sahara wieder in unsere Breiten ein. Unsere heimischen Schwalben brauchen Unterstützung, denn beide Arten sind in der Roten Liste Brandenburgs als gefährdet eingestuft. Nach über 12.000 Flugkilometer freuen sich Schwalben über vorbereitete Lehmpfützen oder künstliche Nisthilfen sowie einen reich gedeckten Tisch aus insektenfreundlichen Gärten. Der NABU Brandenburg verleiht auch in diesem Jahr wieder die Plakette „Schwalben willkommen!“ an Schwalbenfreunde.

Meist treffen die eher im ländlichen Raum verbreiteten Rauchschwalben zuerst ein. Mit ihren charakteristischen langen Schwanzspießen und der braunroten Färbung an Kehle und Stirn sowie ihrem sirrenden Gesang sind sie gut erkennbar. Für die Brut suchen sie geschützte Ecken im Innenbereich von Vieh- und Pferdeställen und Scheunen oder nutzen Carports und Garagen. Dafür bauen sie aus bis zu 1.500 Lehmkügelchen ein schalenförmiges Nest. „Schwalbenfreunde können Bodenstellen vegetationsfrei lassen sowie Pfützen mit Lehm anlegen, um den Schwalben Material für den Nestbau zu bieten“, rät Manuela Brecht, Naturschutzreferentin beim NABU Brandenburg. Für Rauchschwalben sollte auch eine Einflugschneise geöffnet bleiben, sodass die Vögel die Nester jederzeit, insbesondere bei der Jungenaufzucht im Sommer, erreichen und versorgen können.

In eher städtisch geprägten Bereichen erreichen uns die Mehlschwalben ab Mitte April. Mit ihrem leuchtend weißen Bürzel und Bauch sowie dem tief gekerbten Schwanz nutzt diese Arte vor allem rau verputzte Hauswände unter geschützten Dachvorsprüngen zum Bau ihres Nestes. Mehlschwalben brüten gerne in großen Kolonien. Das bringt jedoch Verunreinigen durch Kot und Nistmaterial mit sich. „Viele Nester werden daher mutwillig zerstört. Dabei kann man einfach ein Brett etwa einen halben Meter unterhalb des Nestes anbringen, das den Kot auffängt“ hilft Brecht. Darüber hinaus ist die Zerstörung von Brutplätzen dieser streng geschützten Vogelart eine Ordnungswidrigkeit, die mit Bußgeldern bis 20.000 € geahndet werden kann. Dabei kann der Kot als natürlicher Blumendünger verwendet werden. Eine gesundheitliche Gefahr für den Menschen geht nicht davon aus.

Mit einfachen Nisthilfen oder Kunstnestern können Schwalbenfreunde dort aushelfen, wo die Anlage einer Lehmpfütze nicht möglich oder die Gebäudefassaden zu glatt sind, sodass das Lehmmaterial nicht haftet. Wer mit Kunstnestern in den Vorjahren den Schwalben ein Quartier geboten hat, wird gebeten, diese noch vor der Rückkehr der Schwalben zu kontrollieren. Mitunter finden sich nicht ausgebrütete Eier, tote Jungvögel und Parasitenlarven im Polstermaterial. Naturnester, die zu stark befallen sind, werden natürlicherweise nicht angenommen, trocknen aus und verwittern. Damit die Kunstnester wieder belegt werden, muss daher das angehäufte Material aus den Vorjahren entfernt werden. Dazu die Nester am besten trocken ausbürsten und auf eine chemische Reinigung verzichten.

Für ein gutes Nahrungsangebot sorgen Schwalbenfreunde, indem sie eine blütenreiche Wiese mit einheimischen Wildpflanzen anlegen, Hecken pflanzen und auf den Einsatz von Insektiziden verzichten. So können die bis zu 250.000 Insekten für die Jungenaufzucht schnell zusammengetragen werden.

Seit 2012 würdigt der NABU Brandenburg mit der Aktion „Schwalben willkommen“ Menschen, die Schwalbennester an oder in ihren Gebäuden erhalten und dulden sowie sich anderweitig für den Schwalbenschutz einsetzen. Durch die Vergabe einer besonderen Urkunde und der Schwalben-Plakette werden nicht nur das Engagement und die Toleranz der Schwalben gewürdigt. Ein wichtiger Nebeneffekt ist, dass in der Nachbarschaft und in der Öffentlichkeit für den Schutz der Schwalben geworben wird. Interessierte können sich jetzt noch beim NABU Brandenburg bewerben: Schwalben@NABU-Brandenburg.de