Heute geht es zu einer gemütlichen Runde zum abendlichen
Austrudeln. Bewegung mit Licht und Schatten, im Wald und auf den Felden.
Ungefähr eine halbe bis dreiviertel Stunde Gehzeit einplanen. Abstecher sind
möglich, entsprechend länger kann der Rundweg dauern. Die Strecke ist teilweise
befestigt, teilweise sandig. Bei der anhaltenden Trockenheit dürften Kinderwagenräder
hier ihre Schwierigkeiten haben.
Ausgangspunkt ist die Nauener Straße auf Höhe der Fleischerei
Gädecke. Die Nauener Straße überqueren und in die Mannheimer Straße laufen. Der
Weg führt zunächst durch ein Wohngebiet, hier stehen überwiegend Einfamilienhäuser.
Ein bisschen über die Gartenzäune schauen, vielleicht findet sich die eine oder
andere Inspiration für den eigenen Garten. Nun links abbiegen in die Tübinger
Straße, nächste Möglichkeit rechts abbiegen, in die Heidelberger Straße.
Am Ende der Heidelberger Straße führt der Weg direkt in den Wald. Eintauchen in die grüne Welt, den erwachenden Frühling genießen. Die Blumen am Wegesrand bestaunen und weiter geradeaus laufen. Wie ein dichter Tunnel schließen sich die Baumkronen über dem Weg zusammen. Und am Ende des Tunnels, das Licht.
Dem Weg zum Licht folgen und mit jedem Schritt die Vorfreude genießen, gleich wird es heller und dann……. Das warme Sonnenlicht auf der Haut spüren. Der Wald liegt nun hinter uns.
Wer der Runde folgen möchte läuft nach rechts, Abstecher über die Wiese, dem Pfad nach links folgend, sind möglich. Die Bäume bilden einen hübschen Blickfang. Weite Wiesen, von der Bahntrasse begrenzt. Der Wind streicht durch die Gräser, vielleicht zieht ein Mäusebussard seine Kreise. Wer nur der Runde folgen mag, geht den Weg, rechts liegt der Wald, linkerhand die Wiese.
Rechts wird der Wald bald von einem Grundstück unterbrochen. Und auch auf der rechten Seite des Weges wird ein Grundstück sichtbar. Wer hier nun weiter gerade aus läuft kommt nach ungefähr zehn Minuten zum Gestüt Damsbrück. Von dort kann der Rückweg über den Havelländer Weg angetreten werden. Oder gleich hier recht abbiegen. Es geht etwas bergauf und dann wieder hinunter, dem Weg folgen. Der Wald lichtet sich, rechterhand stehen nun wieder Häuser. Wir sind wieder auf der Mannheimer Straße angekommen. Sie führt zurück zur Nauener Straße und damit zum Ausgangspunkt der kleinen Abendrunde.
Bewegung gegen Corona-Blues, heute geht es ab durch die Mitte, von Falkensee nach Spandau. Streckenbeschreibung: Schöner Spazierweg, Kinderwagentauglich, kann auch gut mit dem Fahrrad befahren werden. Unterwegs gibt es keine Einkehrmöglichkeit, es werden keine Ausgaben für Eintritt oder ähnliches fällig. Wenn die Corona-Beschränkungen gelockert werden und es erlauben, gibt es ausreichend Möglichkeiten für ein Picknick. Für Radler, die Strecke kann erweitert werden. Was gibt es zu sehen? Wiesen, Felder im Wandel der Jahreszeiten, Pferde, schöner Blick zum Dorfanger, Geschichtspark Falkensee und die Panzerteiche.
Der erste Falkenseer Ausflug mit der BlauenHolzbiene startet in der Bahnhofstraße. Beim Friseur „Cordes“ geht es ab durch die Mitte, der Weg führt von Falkensee Richtung Spandau. Fernab von Autos und anderen Verkehrslärm, vorbei an ein paar Privatgrundstücken, wird es schon bald ländlich. Auf der Koppel tummeln sich Pferde und es riecht auch nach Land.
Den Weg nun einfach folgen, immer der Nase nach, wobei es sich lohnt auch mal nach rechts oder links abzuweichen, den Blick über die Wiesen schweifen lassen. Linkerhand schaut der Kirchturm aus dem Grün.
Vom Verkehr auf der nach Berlin führenden Straßen bekommt man hier nicht viel mit. Es geht weiter über die Kölner Straße, durch die Unterführung hindurch, dem Wegweiser zum Geschichtspark folgen.
Weiter geht es ein Stück durch das Wohngebiet, die Hamburger Straße an der Geschwister Scholl überqueren und wieder rein ins Grüne. Eine Informationstafel weist auf die Geschichte des Außenlagers Sachsenhausen in Falkensee hin. Viel geblieben ist nicht, Fundamente und eine Häftlingsbaracke, deren Zustand ist spricht nicht unbedingt für ein ausgeprägtes Geschichtsbewusstsein der Verantwortlichen.
Ein Blick lohnt sich auch auf die malerischen Panzerteiche, auch Panzerseen genannt. Die eher unromantischen Namen Panzerteiche und Panzerstraße erinnern an die Vergangenheit, als hier die Demag (Deutsche Maschinenbau Aktiengesellschaft) schwere Panzerfahrzeuge baute. In den Werken mussten auch die Zwangsarbeiter aus der KZ-Außenstelle unter mörderischen Bedingungen schuften.
Für Radler, wer nun möchte, kann über der Staakener Heuweg den Berliner Mauerweg erreichen und eine ausgiebige Fahrradtour fortsetzen.
In Wustermark können Blühpatenschaften übernommen werden
Wustermark. Bereits im letzten Jahr hatte Landwirt Uwe Jürgens aus Wustermark die Idee, an seinem Ackerrand, Blühstreifen auszusäen und dafür Patenschaften anzubieten. Mit großem Erfolg, es fanden sich ausreichend Blühpaten, die für einen finanziellen Anteil Paten von Sonnen- und Kornblume wurden. Dieses Jahr hat er an den Rändern seiner Felder auf rund 21 000 Quadratmetern Fläche bienenfreundliche Saatgutmischungen ausgebracht. Für 25 Euro kann eine Patenschaft über 50 Quadratmeter bienenfreundlichen Ackerrandstreifen erworben werden. Jürgens kauft das Saatgut, bringt es aus, lässt wachsen und blühen, wo er sonst seine Feldfrüchte angebaut hätte. Landwirt Jürgens möchte damit den Insekten eine Zukunft geben. Gleichzeitig soll das Projekt zum Mitmachen im eigenen Garten oder dem Balkon anregen. Oder eben zur Beteiligung auf dem Feld, mit einer Blüh-Patenschaft.
Blühpaten vom letzten Jahr sind wieder dabei
30 Blühpaten sind bereits am Start und zu Jürgens großer Freude sind auch viele aus dem letzten Jahr wieder dabei und haben wieder eine Patenschaft übernommen. Die Saat hat er bereits am letzten Märztag ausgebracht. „Die Saat soll in den nächsten vierzehn Tagen auflaufen und dann ab Mai bis September blühen“, sagt Jürgens. Eine gute Portion Regen wäre dabei hilfreich, setzt er nach. Damit Felderbse, Lupine, Sommerwicke, Phacelia, Sonnenblume, Inkarnatklee, Alexanderinerklee, Ölrettich, Leindotter, Senf, Kornblume, Klatschmohn und Saflor, alle enthalten in der Mischung Lippstädter Blütenparadies, ihre bunte Farbenpracht zeigen. Dazu kommen noch Dill, Persischer Klee, Ringelblume und einige Blumen mehr aus der Mischung Viterra Biene.
Zuckerrüben, Hafer und Mais
Das sind die Hauptfeldfrüchte, mit denen Landwirt Jürgens sein Geld verdient. Auf 20-30 Hektar baut Jürgens jedes Jahr sogenannte Zwischenfrüchte an. Diese sollen die Nährstoffe im Boden sammeln, erklärt er. Sie schützen den Boden vor Auswaschung, helfen beim Aufbau von Humus, um die Bodengare zu fördern. Darunter versteht man den Idealzustand des fruchtbaren Bodens. Jürgens sagt: „Insgesamt schaffe ich damit gute Anbaubedingungen. Die Zwischenfrüchte werden in der Regel organisch, durch Gärreste, Kompost oder Gülle, gedüngt und bis zum Winter stehengelassen. Hier erfolgt in dem Jahr kein Pflanzenschutz.“ Im Frühjahr folgt dann die Hauptfrucht, die Zuckerrüben, der Hafer, der Mais, sagt Jürgens. „Auch diese Flächen werden gern von Insekten besucht und zur Nahrungssuche oder als Habitat genutzt“, sagt Jürgens.
Sie sterben wie die Fliegen
Laut dem NABU (Naturschutzbund) sind seit 1980 die Bestände
der Biomasse bei den Fluginsekten um 80 Prozent gesunken. Zu den Ursachen zählt
der NABU die Zerstörung der Lebensräume, damit eine geringes Nahrungsangebot,
Nistmöglichkeiten nehmen ab oder verschwinden gänzlich. Dazu der Einsatz von
Insektiziden. Mit dem Insektenschwund verlieren andere Tiere, wie Vögel, ihre
Nahrungsquellen. Die Insekten übernehmen auf Acker und im Garten die
Bestäubung, der NABU spricht im Zusammenhang mit dem Insektensterben von einer
Bestäubungskrise.
Landwirt Jürgens sagt, ganz ohne Insektizid schafft er es nicht auf seinen Feldern. Denn damit, sagt er, erspart er sich das Pflügen auf dem Acker. Pflügen bedeutet, erklärt er weiter, dass die Erde schneller austrocknet. Gerade im trockenen Brandenburg ist die Trockenheit ein großes Thema, sagt Jürgens. Damit keine Chemie auf dem bienenfreundlichen Ackerrandstreifen landet, setzt er technische Hilfe ein. Mittels moderner Verfahren wird punktgenau gespritzt, sagt der Landwirt.
Bunte Pracht am Ackerrand
Dass die Menschen sich auch in diesem Jahr, trotz Corona, für
die Insekten und die Blühpatenschaften interessieren, freut den Wustermarker
Landwirt ganz besonders. Somit wird es auch in diesem Jahr wieder an seinen
Feldern blühen. Im letzten Jahr hatte Jürgens einen Ausflug aufs Feld für
Blüh-Paten angeboten. Viele Paten waren der Einladung zum Blühpatentag gefolgt.
Auf dem Acker konnten sie das bunt-leuchtende Ergebnis betrachten und die Landwirtschaft
vor Ort erleben. Ob er diesen Ausflug auch in diesem Jahr anbieten kann, hängt
nicht allein an ihm. Da ist auch noch Corona. Fürs erste würde Landwirt Jürgens
sich einen schönen Landregen wünschen. Denn den bräuchte es, damit die bunte
Pracht wachsen kann.
Unter der Corona-Krise leiden auch Tierheime. „Tierschutzvereine
und Verbände, die mit großen Engagement vielfach Tierheime betreiben, berichten
mir in diesen Tagen sehr oft über ihre Sorgen im Zusammenhang mit dem
Corona-Geschehen. Die Finanzierung von Tierheimen ist vielerorts wirklich in
großer Gefahr“, sagte Brandenburgs Landestierschutzbeauftragter Dr. Stefan
Heidrich heute in Potsdam. Er startete deshalb den Corona-Spendenaufruf
„Tierheime brauchen Ihre Hilfe“.
Landestierschutzbeauftragter Heidrich weiter: „Die Tierheime
kommen an ihre Belastungsgrenze. Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer
fallen aus. Das Stammpersonal arbeitet bereits präventiv im Schichtsystem, um
keine Infektionsketten zuzulassen. Die Vermittlung von Tieren ist nur noch
eingeschränkt möglich, die Vermittlungsrate sinkt spürbar. Dagegen werden
weiterhin wie gewohnt Fund- und Abgabetiere in die Tierheime aufgenommen. Die Spendeneinnahmen
sinken deutlich. Nebeneinnahmen aus Hundetraining und Tierbetreuung
entfallen. Die Grundkosten fallen in den Tierheimen weiterhin an. Die Tiere
müssen auch in Zeiten von Corona die Tiere weiter versorgt werden.“
Der Tierschutzbeauftragte bittet deshalb um Spenden für den
Weiterbetrieb von vereinsgeführten Tierheimen. Brandenburgerinnen und
Brandenburger sind aufgerufen, sich direkt an Tierheime zu wenden. Der
Tierschutzbeauftragte bietet auch an, eine Koordination von Spenden zu
übernehmen. So kann die Spendenbereitschaft unter dem Stichwort
„Corona-Hilfe Tierheime“ an folgende E-Mail-Adresse mitgeteilt werden: tierschutz@msgiv.brandenburg.de.
Pressemitteilung
des Landkreises Havelland vom 14.April 2020
Nachdem
in einem Bienenstand im Nauener Ortsteil Hertefeld der Ausbruch der
Amerikanischen Faulbrut festgestellt wurde, wird durch eine
Tierseuchenbehördliche Allgemeinverfügung des Landkreises Havelland ein
Sperrbezirk um den Ausbruchsort eingerichtet. In diesem befinden sich außerdem
die Ortsteile Bergerdamm-Lager, Bergerdamm-Hanffabrik und Bergerdamm-Bahnhof.
Westlich reicht der Sperrbezirk bis an die Siedlung Teufelshof, südlich bis
Utershorst und nördlich bis an die Landkreisgrenze.
Die Amerikanische Faulbrut ist eine anzeigepflichtige Tierseuche, die nicht auf den Menschen übertragbar ist. Der Erreger ist ein sporenbildendes Bakterium, das von den Bienen in das Bienenvolk eingetragen wird, die Bienenbrut befällt und diese letztendlich abtötet. Bienen infizieren sich durch Kontakt zu anderen infizierten Bienenvölkern sowie beispielsweise auch durch Kontakt mit infizierten Honigresten aus leeren Honiggläsern.
Der
Eintrag des Erregers kann einige Zeit im Bienenvolk unerkannt bleiben. Daher
sollen Imker, die mit ihren Bienenvölkern wandern oder die Bienenvölker
verkaufen wollen, eine Futterkranzprobe oder Honigprobe nach Absprache mit dem
Veterinäramt zur Untersuchung einsenden. Ein negatives Untersuchungsergebnis
wird dann amtlich bescheinigt und ist Voraussetzung für das Verbringen von
Bienenvölkern.
Laut
Allgemeinverfügung sind alle Bienenvölker und Bienenstände im nun festgelegten
Sperrbezirk unverzüglich auf die Amerikanische Faulbrut amtstierärztlich
untersuchen zu lassen. Imker im oder Imker mit Bienenständen im betroffenen
Gebiet sollen sich hierzu unter Angabe des Standortes und der Anzahl der
Bienenvölker beim havelländischen Veterinäramt melden, um einen Termin für die
amtliche Untersuchung zu vereinbaren. Bewegliche Bienenstände innerhalb des
Sperrbezirks dürfen ferner nicht von ihrem Standort entfernt werden. Die
angeordneten Maßnahmen sind notwendig, um eine Ausbreitung der Amerikanischen
Faulbrut zu verhindern und weitere Bienenstände vor der Seuche zu schützen.
Mit der Initiative „Priort blüht auf“ soll für mehr
Artenvielfalt sorgen
Wustermark/OT Priort. Sylvia Gehrke will ihren Heimatort Priort noch bunter werden lassen. Für die Initiative „Priort blüht auf“ sucht sie Mitstreiterinnen und Insektenfreunde. Die ersten fünf Interessenten, die einen geeigneten, sonnigen und öffentlichen Pflanzstreifen vor ihrem Gartenzaun anlegen, können eines der Pflanzpakete mit einundzwanzig winterharten und insektenfreundlichen Blütenstauden erhalten. Damit wird Priort nicht nur bunter, sondern auch nachhaltiger, sagt Gehrke.
Gehrke schafft mit dieser Aktion nicht die erste
Insektentankstelle im Ort. Bereits vor zwei Jahren hat sie mit anderen Bürgern
in einer Gemeinschaftsaktion mit 25 000 Frühblühern einen Blühstreifen vor der
Bürgerbegegnungsstätte angelegt. Mit der Aktion vor den Haustüren der Menschen,
kann sich jeder in seinem direkten Umfeld engagieren. Damit wäre viel gewonnen,
sagt Gehrke weiter. „Und mit der Gemeinde Wustermark haben wir eine großartige
Unterstützung“, sagt sie.
Wer sich um eines der fünf Pflanzpakete mit
insektenfreundlichen Blühstauden der Gärtnerei Teske aus der Prignitz bewerben
möchte, kann dies, mit einem Foto vom vorbereiteten Blühstreifen vor der
Haustür, bis Donnerstag, 23. April unter folgender E-Mail-Adresse erledigen.
Bewerbungen an: sylvia.gehrke@arcor.de Weitere Informationen finden sich in
der Facebook-Gruppe „Priort blüht auf.“
Auch die Kirche in Buchow-Karpzow hat nun einen Nistkasten
für Turmfalken
Von Silvia Passow
Wustermark/OT Buchow-Karpzow. Balzende Turmfalken-Pärchen hat Konrad Bauer bereits in der Umgebung, der rund 250 Jahre alten Dorfkirche in Buchow-Karpzow, gesehen. Auch der rund 19 Meter hohe Kirchturm war dem Naturschützer des NABU (Naturschutzbund) schon oft aufgefallen. Konrad Bauer kümmert sich um die Turmvögel im Osthavelland. Er bringt Nistkästen in Kirchtürmen, Trafohäuschen und Scheunen an, bessert aus und repariert diese, wenn notwendig. Er kontrolliert die Gelege, zählt die Eier, freut sich, wenn die Küken schlüpfen und noch mehr, wenn die Jungvögel flügge werden. Auf diese Art lernt man die Kirchen im Osthavelland auch kennen und die in Buchow-Karpzow gehört zu jenen Kirchen, in denen Bauer bisher noch keine Nistkästen hatte aufhängen dürfen. „Wir hatten mal angefragt, vor etwa fünf Jahren“, sagt Bauer. Damals verlief Bauers Ansinnen im Sande, umso größer seine Freude, als jetzt die Anfrage vom Vorsitzenden des Gemeinderates und Ortsvorstehers, Harald Schöne kam, erzählt Bauer weiter. Und wie es der Zufall wollte, einen Nistkasten für Turmfalken hatte Bauer gerade noch da. Also Sachen packen und auf ging es, mit NABU-Kollegen Bernd Wiesecke, hinauf in den Kirchturm der schmucken Dorfkirche. Schmale, enge Stiegen erklimmen, das ausgespähte Fenster, hinter dem der Kasten angebracht wird, befindet sich direkt neben den beiden Kirchenglocken. Immerhin hat die Kleinere der beiden Glocken einen Durchmesser von 76 Zentimeter, die Glocke daneben sogar 90 Zentimeter. Wenn sie läuten, während da oben gearbeitet wird, hat man bestimmt für den Rest des Tages ein Klingeln im Ohr.
Es bleibt bei der Vermutung, denn die beiden Männer sind flink, wissen, was sie machen und brauchen weniger als eine Stunde für ihr Werk. Der Nistkasten ist befestigt, wird nun mit Zeitungen ausgelegt und darauf kommt eine Schicht Sägespäne. Damit dürfte es sich wohl um eine volleingerichtete Falkenstube handeln, die hier nun bezogen werden kann. Von außen ist nicht viel zu sehen. Eine Holzlatte ragt, etwas schief, aus dem Turm. Die Leiste dient dem Falken zum Anflug ist absichtlich schief angebracht, damit der Marder sich nicht auf diesem Wege einschleichen kann, erläutert Bauer. Und damit nicht wieder andere Vögel den Nistkasten in Beschlag nehmen, hat er auf die Leiste „Turmfalken“ geschrieben, sagt Bauer lachend. Ortsvorsteher Schöne betrachtet das fertige Werk. „Dann muss ich jetzt wohl immer mit dem Fernglas spazieren gehen. Ich will ja schließlich wissen, ob und wann der Nistkasten genutzt wird“, sagt er.
Das wird Bauer selbst auch kontrollieren. Mehr als fünfzig Nistkästen betreuen er und seine beiden Mitstreiter im Havelland. Für die Kirche in Buchow-Karpzow könnte er sich zusätzlich ein paar Nistkästen für Dohlen vorstellen, sagt er.
Die NABU Arbeitsgemeinschaft Dohlen, Turmfalken und Schleiereulen kümmert sich um die sicheren Nistmöglichkeiten für die sogenannten Turmvögel. Alle drei Vogelarten nisten bevorzugt in hohen Gebäuden, wie zum Beispiel den Kirchtürmen. Nicht immer sind die gefiederten Untermieter willkommen, denn neben ihrem Nistmaterial verteilen sie auch Ausscheidungen und Beutereste im Kirchturm. Für die Tiere sind die Türme auch nicht gefahrlos. In luftiger Höhe brüten kann herbe Verluste bei den Jungvögeln mit sich bringen, wenn diese abstürzen. Die Nistkästen, die Konrad Bauer aufhängt, verhindern dies. Sie ermöglichen den bedrohten Tierarten eine sichere Brut und Aufzucht ihrer Jungen. Gleichzeitig bleibt der Kirchturm sauber, denn die Tiere gelangen vom Nistkasten nicht ins Kircheninnere.
Die kleine NABU Arbeitsgemeinschaft freut sich über
Mitstreiter und auch neue Standorte für Nistkästen in Kirchen, Trafohäuschen
und Scheunen. Kontakt via E-Mail: Kobafa@web.de Weitere Informationen, auch zu den anderen
Arbeitsgruppen des NABU Osthavelland, unter: www.nabu-osthavelland.de
Pressemitteilung
des Deutschen Tierschutzbundes vom 7. April
Am
Donnerstag, 9. April, beginnt die Bewerbungsphase für den Deutschen
Tierschutzpreis 2020. Besonders engagierte Tierschützer können dann bis Ende
Juni für die Auszeichnung vorgeschlagen werden oder sich selbst bewerben. Der
Deutsche Tierschutzbund vergibt den Preis gemeinsam mit den Zeitschriften FUNK
UHR und Super TV und unterstützt von den Futtermarken Whiskas und Pedigree. Als
Teil der Jury entscheidet Stefanie Hertel, Tierschutzbotschafterin des
Deutschen Tierschutzbundes, mit über die Auswahl der Gewinner. Die Verleihung
des Deutschen Tierschutzpreises findet am 19. Oktober im Berliner Meistersaal
statt.
„Der
Deutsche Tierschutzpreis zollt den Menschen Respekt und Anerkennung, die den
praktischen ehrenamtlichen Tierschutz in Deutschland ausmachen: Helden des
Alltags, die sich mit Leib und Seele für Tiere einsetzen und Zeit oder auch
Geld opfern, damit Tiere ein besseres Leben führen können“, sagt Thomas
Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Um die Arbeit der
Preisträger zu unterstützen und damit den Tieren zu helfen, ist die Ehrung mit
einem Preisgeld verbunden: Die Plätze eins bis drei sind mit insgesamt 6.000
Euro dotiert, der Preis für das tierschützerische Lebenswerk mit weiteren 1.000
Euro. Außerdem wird der mit 1.000 Euro prämierte Leserpreis der Zeitschriften
FUNK UHR und Super TV verliehen.
Einsendefrist
am 30. Juni
Wer
sich selbst, eine andere engagierte Person oder Vereine oder Initiativen, die
sich besonders für das Wohl der Tiere einsetzen, für den Deutschen
Tierschutzpreis vorschlagen möchte, kann das tierschützerische Engagement auf
maximal einer DIN-A4-Seite und mit bis zu drei aussagekräftigen Fotos
vorstellen. Einsendungen sind per E-Mail oder per Post an die Redaktionen der
FUNK UHR oder der Super TV zu richten: FUNK UHR, Kennwort „Deutscher
Tierschutzpreis 2020“, Rotweg 8, 76532 Baden-Baden, E-Mail: tierschutzpreis@funkuhr.de oder
Super TV, Kennwort „Deutscher Tierschutzpreis 2020“, Postfach 021117, 10122
Berlin, E-Mail: tierschutzpreis@supertv.de.
Einsendeschluss ist der 30. Juni 2020. Aus den eingereichten Vorschlägen wählt
eine unabhängige Jury die Sieger aus.
NABU wehrt sich gegen die Pläne der
Landesforst Potsdam − Der Landesforstbetrieb plant in diesem Jahr erneut, mit
Hubschraubern Kiefernforsten im Kreis Potsdam-Mittelmark mit dem
Totalinsektizid „Karate Forst flüssig“ zu besprühen. Im Amtsblatt für
Brandenburg ist eine Allgemeinverfügung des Landesbetriebes veröffentlicht
worden, die ein Betretungsverbot vom 20. April bis 31. Mai 2020 für größere
Waldbereiche bei Niemegk und Treuenbrietzen festlegt. Während es im letzten
Jahr um die Bekämpfung des Kiefernschädlings Nonne ging, soll in diesem Jahr
der Kiefernspinner bekämpft werden.
Mit der Allgemeinverfügung wird nur ein Betretungsverbot geregelt, die konkrete
Festlegung der betroffenen Gebiete soll erst kurz vor der Befliegungsaktion
erfolgen. Die Allgemeinverfügung selbst ist nicht rechtlich angreifbar. „Aber
wir sind gewarnt und alarmiert,“ erklärt Friedhelm Schmitz-Jersch, Vorsitzender
des NABU Brandenburg. Die Zulassung der Begiftungsaktion erfolgt durch das
Landesamt für Ernährung, Landwirtschaft und Flurneuordnung in Frankfurt/ Oder.
Der NABU hat die Behörde sofort angeschrieben und die Offenlegung sämtlicher
Antragsunterlagen und die sofortige Bekanntgabe einer eventuellen
Zulassungsentscheidung gefordert. „Wir werden voraussichtlich erneut gegen die
Begiftung der heimischen Wälder das Verwaltungsgericht anrufen,“ erklärt
Friedhelm Schmitz-Jersch weiter.
Der NABU hatte sich erfolgreich im Frühjahr letzten Jahres gegen die
Ausbringung von Karate Forst flüssig im Kreis Potsdam-Mittelmark gewehrt.
Allerdings konnten von vorgesehenen 8.000 ha Waldfläche nur 2.500 ha vor der
Begiftung bewahrt werden, weil die Entscheidung erst durch die
Berufungsinstanz, das Oberverwaltungsgericht, gefällt wurde. Viele Bürgerinnen
und Bürger auch über die Region hinaus haben das Vorgehen des NABU ausdrücklich
unterstützt.
2019 hatte der Landesforstbetrieb auf Grund seiner eigenen Erhebungen zur
Entwicklung der Nonnenpopulation in den Kiefernforsten den Totalverlust der
Wälder vorausgesagt. Wie sich in den Waldbereichen zeigte, die nicht beflogen
wurden, waren die Kiefern tatsächlich nur gering von den Raupen der Nonne
befallen. Die Prognosen des Landesforstbetriebes wurden damit ad absurdum
geführt. Soweit dieser geringe Befall aufgetreten ist, haben sich die Bäume
wieder vollständig erholt.
Das Totalinsektizid Karate Forst flüssig vernichtet neben den Raupen aller
Schmetterlinge auch die natürlichen Gegenspieler des Kiefernspinners und alle
weiteren vorkommenden Insekten in den Kiefernbeständen, bis hin in die
Waldböden. Das ist ein schwerer Schaden für das ökologische Gefüge. Auch die
Vogel- und Fledermausarten würden durch Futtermangel und Anreicherung des
Giftes im Körper stark in Mitleidenschaft gezogen.
Schwalben mit Lehmpfützen und Nisthilfen unterstützen / NABU verleiht wieder
Plakette „Schwaben willkommen!“
Potsdam − Die Boten des Glücks sind zurück! Die ersten Rauch- und
Mehlschwalben treffen jetzt aus ihren Winterquartieren südlich der Sahara
wieder in unsere Breiten ein. Unsere heimischen Schwalben brauchen
Unterstützung, denn beide Arten sind in der Roten Liste Brandenburgs als
gefährdet eingestuft. Nach über 12.000 Flugkilometer freuen sich Schwalben über
vorbereitete Lehmpfützen oder künstliche Nisthilfen sowie einen reich gedeckten
Tisch aus insektenfreundlichen Gärten. Der NABU Brandenburg verleiht auch in
diesem Jahr wieder die Plakette „Schwalben willkommen!“ an Schwalbenfreunde.
Meist treffen die eher im ländlichen Raum verbreiteten Rauchschwalben zuerst
ein. Mit ihren charakteristischen langen Schwanzspießen und der braunroten
Färbung an Kehle und Stirn sowie ihrem sirrenden Gesang sind sie gut erkennbar.
Für die Brut suchen sie geschützte Ecken im Innenbereich von Vieh- und
Pferdeställen und Scheunen oder nutzen Carports und Garagen. Dafür bauen sie
aus bis zu 1.500 Lehmkügelchen ein schalenförmiges Nest. „Schwalbenfreunde
können Bodenstellen vegetationsfrei lassen sowie Pfützen mit Lehm anlegen, um
den Schwalben Material für den Nestbau zu bieten“, rät Manuela Brecht,
Naturschutzreferentin beim NABU Brandenburg. Für Rauchschwalben sollte auch
eine Einflugschneise geöffnet bleiben, sodass die Vögel die Nester jederzeit,
insbesondere bei der Jungenaufzucht im Sommer, erreichen und versorgen können.
In eher städtisch geprägten Bereichen erreichen uns die Mehlschwalben ab Mitte
April. Mit ihrem leuchtend weißen Bürzel und Bauch sowie dem tief gekerbten
Schwanz nutzt diese Arte vor allem rau verputzte Hauswände unter geschützten
Dachvorsprüngen zum Bau ihres Nestes. Mehlschwalben brüten gerne in großen
Kolonien. Das bringt jedoch Verunreinigen durch Kot und Nistmaterial mit sich.
„Viele Nester werden daher mutwillig zerstört. Dabei kann man einfach ein Brett
etwa einen halben Meter unterhalb des Nestes anbringen, das den Kot auffängt“
hilft Brecht. Darüber hinaus ist die Zerstörung von Brutplätzen dieser streng
geschützten Vogelart eine Ordnungswidrigkeit, die mit Bußgeldern bis 20.000 €
geahndet werden kann. Dabei kann der Kot als natürlicher Blumendünger verwendet
werden. Eine gesundheitliche Gefahr für den Menschen geht nicht davon aus.
Mit einfachen Nisthilfen oder Kunstnestern können Schwalbenfreunde dort
aushelfen, wo die Anlage einer Lehmpfütze nicht möglich oder die
Gebäudefassaden zu glatt sind, sodass das Lehmmaterial nicht haftet. Wer mit
Kunstnestern in den Vorjahren den Schwalben ein Quartier geboten hat, wird
gebeten, diese noch vor der Rückkehr der Schwalben zu kontrollieren. Mitunter
finden sich nicht ausgebrütete Eier, tote Jungvögel und Parasitenlarven im
Polstermaterial. Naturnester, die zu stark befallen sind, werden
natürlicherweise nicht angenommen, trocknen aus und verwittern. Damit die
Kunstnester wieder belegt werden, muss daher das angehäufte Material aus den
Vorjahren entfernt werden. Dazu die Nester am besten trocken ausbürsten und auf
eine chemische Reinigung verzichten.
Für ein gutes Nahrungsangebot sorgen Schwalbenfreunde, indem sie eine
blütenreiche Wiese mit einheimischen Wildpflanzen anlegen, Hecken pflanzen und
auf den Einsatz von Insektiziden verzichten. So können die bis zu 250.000 Insekten
für die Jungenaufzucht schnell zusammengetragen werden.
Seit 2012 würdigt der NABU Brandenburg mit der Aktion „Schwalben willkommen“
Menschen, die Schwalbennester an oder in ihren Gebäuden erhalten und dulden
sowie sich anderweitig für den Schwalbenschutz einsetzen. Durch die Vergabe
einer besonderen Urkunde und der Schwalben-Plakette werden nicht nur das
Engagement und die Toleranz der Schwalben gewürdigt. Ein wichtiger Nebeneffekt
ist, dass in der Nachbarschaft und in der Öffentlichkeit für den Schutz der
Schwalben geworben wird. Interessierte können sich jetzt noch beim NABU
Brandenburg bewerben: Schwalben@NABU-Brandenburg.de
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