Zum Tag des Wolfes

Pressemitteilung des NABU vom 29. April 2020

Präventionsmaßnahmen dauerhaft und qualifiziert umsetzen

Bundes-Richtlinie mit Spannung erwartet – wird auch der Unterhalt gefördert?

Potsdam. Mit 53 bestätigten Territorien zum Jahresende 2019 nimmt die Zahl der Wölfe in Brandenburg weiter zu. Erfreulicher Weise greifen die Präventionsmaßnahmen und die Übergriffe auf Nutztiere steigen nicht in gleichem Umfang. Das darf aber kein Grund sein, sich entspannt zurückzulehnen, denn ein Miteinander von Nutztierhaltung und Wolfsansiedlungen ist nur durch dauerhaften Erhalt von praktikablen Schutzmaßnahmen möglich.

Foto: Pixabay

„Nutztierhalter brauchen nicht nur Geld und Wissen für den Schutz ihrer Tiere, sondern auch die Sicherheit, dass es kein Wettrüsten gibt. Dafür hat sich der NABU Brandenburg intensiv und konstruktiv bei der Weiterentwicklung des Wolfsmanagementplanes eingesetzt, der im vergangenen September verabschiedet wurde“, so Christiane Schröder, Geschäftsführerin des NABU Brandenburg.  Was dieser wert ist, wird sich in den kommenden Jahren an der Umsetzung der dort verankerten 29 Thesen zeigen, denn jede Präventionsmaßnahme ist nur so gut, wie ihre dauerhafte qualifizierte Umsetzung. Erfreulich sei, so die Biologin, dass in der Präventionsrichtlinie, die Bestandteil des Managementplans ist, die Beschränkung entfällt, dass pro Betrieb maximal 15.000 Euro innerhalb von drei Jahren gefördert werden können.

Der heute vom NABU Deutschland herausgegebene Ländervergleich der Herdenschutzmaßnahmen stuft Brandenburg, neben Sachen und Thüringen, als vorbildlich ein. Andere Bundesländer, in die der Wolf erst später einwanderte, müssen da noch nachziehen. Aber überall wird mit Spannung erwartet, ob in einer von der Bundesregierung geplanten Richtlinie nicht nur die Anschaffung, sondern auch der Unterhalt von Präventionsmaßnahmen förderfähig ist.

Foto: Silvia Passow

„Ohne dauerhafte Prävention ist keine Weidetierhaltung im Lebensraum des Wolfes möglich. Der Abschuss kann nur das letzte Mittel sein, wenn Wölfe Schutzmaßnahmen überwinden. Das bedeutet aber einen zusätzlichen personellen und finanziellen Aufwand, der mit der Anschaffung von Herdenschutzzäunen und -hunden keineswegs endet. Daher müssen schnellstmöglich Fördermöglichkeiten für den Mehraufwand gefunden und die Arbeit insbesondere von Schäfern angemessen entlohnt werden. Denn für den Erhalt artenreicher Wiesen, die ein Baustein gegen das Insektensterben sind, brauchen wir extensive Nutztierhaltung“, so Schröder. 

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