Hüllenloser Auftritt

Im Unverpackt-Laden können die Waren nackig, so wie sie einst erschaffen wurden, erworben werden

Reportage von Silvia Passow

Maia Kubish in ihrem Unverpackt-Laden
Foto: Silvia Passow

Falkensee.  Seit Samstag hat Falkensee einen Unverpackt-Laden, in dem sich Hülsenfrüchte hüllenlos und plastikfrei dem Kunden präsentieren. MAIKO, der Unverpackt-Laden ist das zweite Projekt von Maia Kubish, die bereits Anfang des Jahres ein veganes Café, nahe dem Bahnhof Falkensee, eröffnet hat. Mit dem Geschäft, in dem man alle Waren unverpackt angeboten werden, will Kubish ein weiteres Angebot für einen nachhaltigen Lebensstil in der 44 000 Einwohner-Stadt schaffen.

Foto: Silvia Passow

An den Wänden hängen Glaszylinder, aus denen man sich die Waren abfüllen kann. Ein langer Tisch in der Mitte des Ladengeschäftes ist mit versenkbaren Metallgefäßen ausgestattet. Während in den Glasbehältern an der Wand viele verschiedenen Sorten Erbsen, Linsen und Bohnen auf die Kundschaft warten, sind in den Metallgefäßen Nudeln und Lasagneplatten unterbracht. Es gibt viele verschiedene Nusskerne und Gewürze, Tees und Backzutaten, Säfte aus der Region, Getreide und Saaten. Die Produkte füllt sich der Kunde in mitgebrachten Behältnissen ab. „Das darf auch gern die Plastik-Schüssel sein“, sagt Kubish. Für die kurzentschlossenen Einkäufer gibt es Bügelgläser aus Glas, die gekauft und befüllt werden können.

Foto: Silvia Passow

Das Geschäft selbst ist Plastikfreie Zone. Kubish hat überwiegend mit Holz, Glas und Metall gearbeitet. Das hält länger und sieht besser aus. „Wir haben uns Zeit gelassen beim Ausbau. Ich wollte, dass der Laden ansprechend ist“, sagt sie. Denn das der Unverpackt-Laden kommen sollte, das hatte Kubish bereits angekündigt. Die Mutter zweier Kinder beschäftigt sich seit rund zehn Jahren mit dem Thema Nachhaltigkeit.

Foto: Silvia Passow

„Es war der Film Plastic Planet, der mir die Augen öffnete“, sagt Kulish. Der 2010 veröffentlichte Film zeigte schonungslos, wie vermüllt der Mensch den Planeten Erde hat. Kulish sagt, sie wollte etwas verändern, wollte einen Beitrag zur Besserung der Situation leisten und fing da an, wo es ihr am naheliegendsten erschien, nämlich bei sich selbst. Sie sagt, sie stellte ihr Leben um, sie wollte sehen, wie minimalistisch kann gelebt werden ohne dass sie etwas vermissen würde. Aus der Idee das eigene Lebensumfeld nachhaltiger zu gestalten, wuchs die Geschäftsidee. Erst vor wenigen Wochen wurde Kubish vom Landkreis mit dem Wirtschaftsförderpreis 2019 für ihr innovatives Café ausgezeichnet.

Foto: Silvia Passow

Die Waren in Kubishs Unverpackt-Laden kommen nicht nur ohne Müllberge aus, sie stammen auch, wo möglich, aus der Region. So kommen viele ihrer Getreidesorten aus dem rund 30 Kilometer entfernten Kuhhorst. Der Buchweizen kommt aus Parchim, um einen Landwirt zu finden, der Buchweizen anbaut, musste Kubish eine Weile suchen, sagt sie. „Dabei ist Buchweiten recht anspruchslos“, fügt sie hinzu. Ein weiterer Aspekt für mehr Nachhaltigkeit ist die Frage der Menge, die gekauft wird. Denn in einem Unverpackt-Laden bestimmt der Käufer, wie viel im Glas landet. Wer also eine Rarität wie die Adzukibohne ausprobieren möchte, ist hier genau richtig. Statt große Mengen eines Produktes, von dem man noch gar nicht weiß, ob es einen Platz bei den eigenen Lieblingsspeisen einnehmen wird, kann hier eine kleine Portion erworben werden. Kubish hofft, dass auf diese Weise weniger Lebensmittel im Müll landen.

Foto: Silvia Passow

Die Waren in Kubishs Unverpackt-Laden kommen nicht nur ohne Müllberge aus, sie stammen auch, wo möglich, aus der Region. So kommen viele ihrer Getreidesorten aus dem rund 30 Kilometer entfernten Kuhhorst. Der Buchweizen kommt aus Parchim, um einen Landwirt zu finden, der Buchweizen anbaut, musste Kubish eine Weile suchen, sagt sie. „Dabei ist Buchweiten recht anspruchslos“, fügt sie hinzu. Ein weiterer Aspekt für mehr Nachhaltigkeit ist die Frage der Menge, die gekauft wird. Denn in einem Unverpackt-Laden bestimmt der Käufer, wie viel im Glas landet. Wer also eine Rarität wie die Adzukibohne ausprobieren möchte, ist hier genau richtig. Statt große Mengen eines Produktes, von dem man noch gar nicht weiß, ob es einen Platz bei den eigenen Lieblingsspeisen einnehmen wird, kann hier eine kleine Portion erworben werden. Kubish hofft, dass auf diese Weise weniger Lebensmittel im Müll landen.

Foto: Silvia Passow

Neben den vielfältigen Leckerrein gibt es im Unverpackt-Laden auch Produkte für die Schönheit und die Körperpflege. Und sogar Reinigungs- und Waschmittel können aus großen Tornistern abgezapft werden.  

Foto: Silvia Passow

Die Idee, Waren unverpackt anzubieten, entstand vor etwa zehn Jahren. Da die Nachhaltigkeit im Vordergrund steht, werden zumeist regionale Produkte die nachhaltig hergestellt wurden, verkauft. Um geltende Hygienevorschriften zu wahren, werden Lebensmittel, wie zum Beispiel Nudeln oder Mehl in Behältnissen angeboten, die nur ein Abfüllen aber ansonsten keinerlei Kontakt mit dem Kunden erlauben.

Foto: Silvia Passow

In Berlin gibt es einige Unverpackt-Läden und auch in Potsdam kann das nackige Lebensmittel erworben werden. In Falkensee kann nun in der Bahnhofstraße 87/89 verpackungsfrei eingekauft werden.

Schreibe einen Kommentar

You have to agree to the comment policy.