Falkensee bekommt kein Hallenbad. Über Jahre geplant, nun kam das Aus am letzten Mittwoch. Für die CDU waren die Kosten für Bau und Unterhalt nicht nachvollziehbar. Für die Grünen war der Bau nicht ökologisch genug. Nicht zu verantworten in diesen Zeiten, hieß es von Seiten der Fraktion. Schwimmen zu jeder Jahreszeit wäre gut aber nicht zu Lasten des Klimas.
Am Montag, 9.Dezember um 18Uhr befasst sich die Gemeinde
Wustermark mit Klimafragen. Interessierte Besucher sind willkommen. Getagt wird
in „Karls Erlebnisdorf“ Zur Döberitzer Heide 1 in 14641 Wustermark/OT Elstal in
der Pfannkuchenschmiede.
Überregional:
Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) sieht alle Bundesländer in der Pflicht, sich gegen Tiertransporte in sogenannten Drittstaaten, gemeint, sind nicht EU-Staaten, auszusprechen. In mehreren Landkreisen in Bayern hatten Veterinärärzte sich geweigert Vorlaufatteste auszustellen, bei Lebendtiertransporten in nicht EU-Länder. Diese Atteste dienen dem Bestätigen der Gesundheit der Tiere. Ohne Attest kann der Transport nicht starten. Mit Tierwohl haben die Atteste nicht viel zu tun. Für Lebendtiertransporte die aus der EU kommen gelten die Richtlinien und Bestimmungen der EU. Nur werden diese schon innerhalb der EU nur unzureichend kontrolliert. Was hinter den Grenzen passiert weiß oft niemand. Nicht selten müssen die Tiere mehrere tausend Kilometer-Touren über sich ergehen lassen. Mal weil die vorgesehene Schlachtungsart in der EU nicht erlaubt ist, mal weil der Empfänger vor Ort eine Zucht aufbauen möchte. Für die Tiere dürften diese Reise mit Qualen und Angst verbunden sein, oft auch mit Schmerzen, nicht selten sind sie Hitze oder Kälte ausgesetzt.
Der Frage, wie sich Mikroplastik auf die Böden und ihre Bewohner auswirkt, haben sich Forscher der technischen Universität Berlin angenommen. In ihren Studien konnten sie nachweisen, das kleinste Kunststoffteile von Regenwurm und Co im Boden bewegt und damit verteilt werden. Fernen landet das Plastik in ihrer Nahrungskette, wo es ab einer gewissen Größe auch nicht mehr ausgeschieden wird. Ferner deuten die Studien darauf hin, dass auch der Stoffwechsel der Tiere, ihr Wachstum und ihre Fortpflanzung vom Mikroplastik beeinflusst wird.
Im Magen eines toten Pottwals, der an der Küste Schottlands gefunden wurden, wurden 100 Kilogramm Plastik entdeckt. Ob das Tier an der gigantischen Plastiknahrung verendet ist, konnte noch nicht eindeutig gesagt werden. Fest steht, dass es sich hier um eine außergewöhnlich große Menge an Zivilisationsmüll handelt.
Der BUND warnt vor Schadstoffen in Lichterketten. Besonders billig produzierte und verkaufte waren sind oftmals besonders belastet, heißt es hier. Mehr unter: www.bund.net
Die Tierversuchsgegner Berlin und Brandenburg e.V. feiern dieser Tage ihr 40. Jubiläum. Auch die Blaue Holzbiene gratuliert an dieser Stelle herzlich. Kontakt: www.tvg-bb.de
NABU warnt vor Klimakrise in den Meeren. Plastikmüll,
Munition, steigende Wassertemperaturen, es gibt viele Gründe, sich um die Meere
zu sorgen. Im aktuellen Newsletter gibt der NABU hierzu viele Informationen.
Mehr dazu unter: www.nabu.de
Tieren in Not helfen und Kinder für den Tierschutz begeistern
gehört zu den Zielen des Vereins
Reportage von Silvia Passow Tierschutz
Vor etwa einem Jahr gründete sich der Tierschutzverein
„Sonnenzeiten für Tiere“. Petra Birkholz und ihre Mitstreiter hatten viele
schöne Ideen im Kopf. Die sollten nun, im Verein, umgesetzt werden. Doch wie so
oft, von der Idee zur Ausführung braucht es Geduld, Ausdauer, Lernvermögen und
dann wieder Geduld, Ausdauer…….
Ich durfte Petra Birkholz bei der Grünung und Belebung ihres Vereins begleiten.
3 Baustellen sollen bedient werden
Eine Handvoll Menschen saß da im Herbst letzten Jahres und sie alle wollten einen neuen Tierschutzverein gründen. Drei Betätigungsfelder sollte der Verein abdecken. Zum einen will man Geld und Sachspenden sammeln, ein Netzwerk aus ehrenamtlichen Dienstleistern gründen, um Tierheimen und Tierschutzorganisationen, die Akut in Not gerieten, zu unterstützen. Des Weiteren wollte der Verein bedürftige Tierhalter unterstützen. Man wollte Kontakt mit der örtlichen Tafel aufnehmen und dort ein Heimtierangebot etablieren. Anders als in Berlin gibt es im Havelland nur eine sogenannte Tiertafel. Deren eigentlicher Sitz ist sogar hinter der Landesgrenze in Havelberg in Sachsen-Anhalt. Von dort aus fährt Tiertafelleiter Tino Rippler regelmäßig nach Rathenow und gibt dort an Bedürftige Tierfutter aus. Rathenow ist die Kreisstadt des Havellandes. Wer sich in der Region nicht auskennt, dem sei kurz erklärt, das Havelland erstreckt sich von Berlin, Richtung Westen. Es gibt den sogenannten Berlinnahen Raum, dazu gehört Falkensee. Rathenow liegt, vereinfacht gesagt, am anderen Ende. Dazwischen liegen die Städte/Gemeinden Wustermark, Nauen und Friesack und die Nauener Platte, hier wird Landwirtschaft betrieben. Kurzum, der Weg von einer dieser Gemeinden nach Rathenow ist lang. Die Tiertafel in Rathenow ist für die Menschen in Rathenow gut erreichbar, für alle anderen wird es schwierig. Hier setzt der Verein Sonnenzeiten an. Die Idee, das Tierfutter dort zu verteilen, wo sich die Menschen die es brauchen auch sonst mit Lebensmitteln eindecken, ist schon naheliegend. Dazu möchte der Verein den Hunden von Obdach- und Wohnungslosen Menschen helfen. Die dritte Säule ist die Kinderbildung in Sachen Tierschutz. Kinder die Tiere näherbringen, ihnen die Bedürfnisse ihrer Haustiere erklären, für die Natur begeistern, durch Wissen und Aufklärung, dass ist die dritte, selbst gestellte Aufgabe des Vereins. Dafür haben die Vereinsmitglieder Lehrmaterial erarbeitet, welches sie kostenlos an Kindergärten und Schulen verteilen wollen.
Viele Ideen, zu wenig Hände
Kaum gegründet kam auch schon der erste Hilferuf aus Rumänien. Hier war eine Hilfsstation für Hunde abgebrannt. Päckchen packen, LKW-Fahrer organisieren. Und auch für Weihnachten wurde gesammelt und Päckchen für aktive Tierschützer im Ausland gepackt. Die ersten Kindergärten zeigten Interesse an den Lehrmaterialien. Petra Birkholz nahm Kontakt zur Tafel in Falkensee auf. Die Tafel wird seit vielen Jahren vom Humanistischen Freidenkerbund geführt. Ob oder wie viele der Menschen Haustiere haben, das war vorher nicht klar. Man ging zunächst von einigen, wenigen Einzelfällen aus. Bevor es allerdings ans verteilen von Futterspenden gehen, mussten erst einmal Spender gewonnen werden. Birkholz hatte die Idee, eine Spendenbox am Zaun ihres Grundstückes anzubringen. Die Box konnte nur wenige Wochen später eingeweiht werden. Und sie konnte einen Händler für Tierbedarf überzeugen, in seinem Geschäft eine Spendenbox für Tierfutter aufzustellen. Nur nützt die schönste Spendenbox nix, wenn keiner etwas hineinwirft.
Am Rande des Machbaren
Spenden sammeln, heißt auf sich und das Anliegen aufmerksam machen. Dabei seriös und glaubhaft wirken und ständig über den Verlauf der Aktionen, für die gespendet wurde, berichten. Die Medien wollen bedient sein, ob nun im Netz oder Old-School im reellen Leben. Auf Stadtfesten präsent sein, für das eigene Projekt werben, vielleicht etwas verkaufen. Birkholz fand sich vor einem riesigen Berg an Aufgaben wieder. Anträge ausfüllen, Kontakte halten, Fotos posten. Mittwochsbei der Tafel das Tierfutter verteilen. Anfangs war der bedarf überschaubar, ein paar Hunde und Katzen, nicht allzu viele Tiere. Meist konnte auch mit den wenigen Spenden für jeden etwas mitgegeben werden. Doch es blieb nicht dabei. Auch die Leiterin der Falkenseer Tafel war erstaunt, wie viele der Menschen, die regelmäßig zu ihr kommen, ihr Zuhause mit tierischen Gefährten teilen. „Oft sind das die letzten Freunde, der letzte Halt, den die Leute noch haben“, sagt Birkholz. Und ihre einzige Verantwortung. Die Möglichkeit, bei der Falkenseer Tafel auch etwas für den tierischen Freund zu bekommen, sprach sich rum. Inzwischen werden durch Birkholz und die Futterspenden 25 Hunde, 20 Katzen, 4 Wellensittiche und 2 Kaninchen versorgt. Mit anderen Worten, Birkholz hat hier eine Lücke geschlossen, von der vorher offenbar niemand etwas ahnte.
Mit viel Energie, Vertrauen und einer Portion Hartnäckigkeit
Petra Birkholz ist das lebende Beispiel für die oft zitierte Weisheit, dass Hartnäckigkeit sich auszahlt. Gesundheitlich angeschlagen und manchmal am Rande der Erschöpfung stehend, hat sie nicht aufgegeben und siehe da, der Verein lockte neue Mitglieder an, Aufgaben verteilen sich und inzwischen konnte Birkholz einen die Karin von Grumme-Douglas Stiftung für sich gewinnen. Von hier bekommt sie nun regelmäßig Hunde- und Katzenfutter. Um die Umwelt zu schonen gibt sie das Trockenfutter nur noch in mitgebrachten Gefäßen aus und nicht mehr in Plastiktüten. Leinen, Geschirre, Mäntelchen, Spielzeug kann sie inzwischen ebenfalls verteilen.
Rucksackaktion für Obdachlose
Derzeit ist Birkholz mit ihren Vereinskollegen am Rucksäcke befüllen. In die gespendeten Rücksäcke soll Hundefutter und Zubehör für Hunde an bedürftige Menschen verteilt werden. Eigentlich hatte Birkholz sich mit der Aktion dem Weihnachtsessen des Sängers Frank Zander in Berlin anschließen wollen. Das berühmte Gänseessen für Obdachlose findet jedes Jahr kurz vor Weihnachten im Hotel Estrel statt. Kurz vor Weihnachten, es kann schon Wochen vorher kalt werden, dachte sich Birkholz. Und überhaupt, nicht nur an Weihnachten sollte man Liebe und Wärme verschenken. Warum nicht schon vorher? Warum nicht regelmäßig? Birkholz rief zu einer Sammelaktion für die Obdachlosen der benachbarten Hauptstadt auf und war vom Erfolg beeindruckt. Neben dem Tierbedarf sammelte sie auch warme Kleidung, decken und Schlafsäcke. Die sind inzwischen verteilt, nun geht es an die Rucksäcke. Vereinskollegin Dagmar Albrecht hat eine Spende von Hundert Rucksäcken durch die Firma REICO organisiert und die gilt es nun zu füllen. Ab Sonntag dem 24. November will Birkholz dann mit Tino Rippler von der Tiertafel Havelland hinter dem Bahnhof stehen und die Rucksäcke verteilen.
Aus dem Havelland in die Stadt
Die Obdachlosen leben eher in den Zentren der Großstädte und
so fährt seit rund drei Jahren regelmäßig zum Bahnhof Zoo. 120-400 Menschen
kommen dann und versorgen ihre Freunde auf vier Pfoten mit dem Tierfutter. Manchmal
bringt Rippler auch etwas zu Essen für die Zweibeiner mit. „Gerade für die
Obdachlosen sind ihre Hunde sehr wichtig,“ sagt Birkholz. „Sie sind der letzte
Halt in der Gesellschaft und sie übernehmen Verantwortung für ein anderes
Lebewesen. Dieser Verantwortung gehen sie sehr gewissenhaft nach“, sagt sie
weiter. Birkholz hofft, dass sie mit ihren Aktionen noch viel mehr Tieren
helfen kann. Und sie hofft auf Mitstreiter, im Sinne der Tiere. „Tierschutz
beginnt bei uns bevor ein Tier in Not gerät“. So steht es auf ihrer
Internetseite. Wäre schön, wenn ihr dies gelingen würde.
Erschöpft aber glücklich
Die Rucksackaktion war ein voller Erfolg, sagt Birkholz am
nächsten Tag. Sie ist erschöpft, hat sich die halbe Nacht am Bahnhof Zoo
aufgehalten, neben den Rucksäcken auch Leinen und Mäntelchen für die
vierbeinigen Begleiter der Obdachlosen verteilt. „Das machen wir weiter“, sagt
sie. Die Blaue Holzbiene bleibt dran und wird weiter über die
„Sonnenzeiten für Tiere“ und Petra Birkholz berichten.
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