Sie heißen nicht alle Maja

Gestatten, mein Name ist Holzbiene, Blaue Holzbiene

Oktober 2019

Von den rund 500 Wildbienenarten, die in Deutschland leben, ist sie nicht nur die Größte, sie ist auch zweifellos die Eindrucksvollste. Blau-Schwarz bis Violett schimmert ihr Panzer in der Sonne. Ein kleines Wunder der Natur, wie der etwa 3 Zentimeter lange Körper von den zart blau glänzenden Flügelchen durch die Luft getragen wird. Sie ist auf ihre Art sehr höflich und kündigt ihren Anflug mit einem ordentlichen Brummen an. Die Blaue Holzbiene lebt noch nicht lange in Deutschland und ist bereits auf dem Weg zum Star.

Foto: Carola Weidling

Der Sonne folgend

Die Blaue Holzbiene ist ein Sonnenanbeter, ihre Heimat ist der Mittelmeerraum. Seit einigen Jahren lassen sich Blaue Holzbienen auch in Deutschland beobachten. Sie wandern vom Süden kommen Richtung Norden. Die Blaue Holzbiene folgt der Wärme, der Sonne entgegen.

Totholz mit Leben füllen

Die Blaue Holzbiene gräbt in trockenes Holz bis zu 30 Zentimeter lange Gänge. Dort legt sie, nach der Paarung im Frühjahr, ein Ei und Proviant für den Nachwuchs ab. Morsche Zäune, aufgestapeltes Feuerholz, alte Baumstämme, alles prima, Hauptsache in sonniger Lage und das Holz ist unbehandelt. Die Holzverstecke dienen auch der Überwinterung. Anders als bei den meisten Wildbienenarten Überwintern bei den Blauen Holzbienen Weibchen und Männchen. Lippen,- Korb- und Schmetterlingsblütler sind ihre Lieblingsspeisen, beziehungsweise deren Pollen und Nektar. Wenn bei uns im Mai/Juni der Blauregen (Wisteria) blüht, surrt es darunter schon mal wie in einem Kraftwerk.

Scheue Einzelgängerin

Die Blaue Holzbiene bleibt eher für sich und lebt am Liebsten allein. Sie ist scheu und auch ein wenig ängstlich. Im Zweifel könnte sie stechen, die technische Möglichkeit, ein Stachel, wäre vorhanden. Davon macht sie allerdings nur höchst selten Gebrauch.